Nachdem uns die Gastronomenfamilie Tran bereits mit sieben erfolgreichen Lokalen in München begeistert hat, darunter das Saigon Deli, das Cochinchina und das Anh Thu, hätten sich Hieu und Anh-Thu Tran eigentlich eine Pause gönnen können. Doch das Gastronomenpaar erkannte eine einzigartige Chance, die sie nicht ungenutzt lassen wollten: die Übernahme des ehemaligen Kufflers im Palais an der Oper. Für Hieu Tran erfüllte sich damit ein lang gehegter Traum, ein großes Restaurant im pulsierenden Herzen Münchens zu führen.

Das Azuki, das in den ehrwürdigen Mauern des historischen Palais Toerring-Jettenbach residiert – dessen heutige Nordfassade von Leo von Klenze im 19. Jahrhundert gestaltet wurde – beeindruckt nicht nur durch seine Lage, sondern auch durch seine schiere Größe. Stolze 180 Plätze im Innenbereich und weitere 180 Plätze auf der wunderschönen Terrasse bieten reichlich Raum für Gäste. Die Einrichtung, wieder einmal entworfen und umgesetzt von der Interior Designerin Caroline Rauh, die bereits für die anderen Restaurants der Familie Tran verantwortlich zeichnete, ist passend zur japanischen Küche zurückhaltender und moderner gehalten. Ein besonderer Blickfang ist die langgezogene Tafel mit einer Tischplatte aus Eiche in der Mitte des Restaurants. Wer den Meistern bei der Zubereitung von Sushi und Sashimi zusehen möchte, findet an der Sushibar den perfekten Platz.
Kulinarische Vielfalt im Azuki
Im Mittelpunkt des kulinarischen Angebots im Azuki steht unzweifelhaft die japanische Küche. Für die herausragende Qualität bei Sushi und Sashimi zeichnet Haruko Kato verantwortlich, die zuvor im geschlossenen Tenno tätig war, zusammen mit ihrem erfahrenen Team. Die Auswahl an Nigiri, Maki und Chirashi ist vielfältig, die Ausführung perfekt und die Qualität überzeugend.
Doch auch Liebhaber exzellenter Fleischgerichte kommen voll auf ihre Kosten. Das Azuki serviert gegrillte Special Cuts von bestem bayerischem Wagyu oder US Beef. Dazu werden asiatische Saucen und Beilagen gereicht, die wunderbar mit dem Fleisch harmonieren und ein einzigartiges Geschmackserlebnis schaffen.
Da das Azuki ein Projekt der Familie Tran ist, dürfen natürlich auch einige vietnamesische Klassiker nicht fehlen. Gäste finden beliebte Gerichte wie Pho Bo, Glücksrollen und verschiedene Bowls auf der Karte. Besonders hervorzuheben sind das Rote Curry mit Prawns, das aufwendig in einer Kokosnuss serviert wird, und der erfrischende Pomelo-Salat mit frischen Kräutern. Diese Gerichte bieten eine köstliche Ergänzung zum primär japanischen Angebot und spiegeln die Wurzeln der Gastronomenfamilie wider.
Ambiente, Bar und Preisniveau
Wie bei allen Unternehmungen der Familie Tran wurde auch im Azuki höchster Wert auf das Ambiente gelegt. Das moderne, aber warme Design von Caroline Rauh schafft eine einladende Atmosphäre. Neben dem Hauptrestaurantbereich gibt es eine Bar, die auch als Zugang zur weitläufigen Terrasse dient. Hier lässt sich wunderbar ein Aperitif genießen oder der Abend nach dem Essen bei einem Drink ausklingen.
Die Kombination aus hochwertiger Küche, erstklassiger Lage im Herzen Münchens und stilvollem Ambiente hat natürlich ihren Preis. Das Azuki bewegt sich preislich im gehobenen Segment, vergleichbar mit anderen renommierten asiatischen Restaurants in München wie dem Matsuhisa oder dem Izakaya. Wer Wert auf exzellente Qualität und ein besonderes Esserlebnis in der Innenstadt legt, ist im Azuki bestens aufgehoben.
Ein Hinweis zur Geschichte: Anoki wird zu Azuki
Für Gäste, die das Restaurant bereits seit seiner Eröffnung kennen: Das Azuki eröffnete ursprünglich im Oktober 2019 unter dem Namen Anoki. Anfang 2021 erfolgte die Umbenennung in Azuki. Es handelt sich dabei um dasselbe Restaurant unter derselben Leitung der Familie Tran.
Japanische Esskultur: Mehr als nur Essen
Ein Besuch in einem japanischen Restaurant bietet oft die Möglichkeit, einen Einblick in die reiche Esskultur Japans zu erhalten. Japan, bekannt für seine kulinarische Exzellenz und als Heimat zahlreicher Sterne-Restaurants, betrachtet Essen als ein wichtiges Ritual. Es ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme.
Grundprinzipien der japanischen Esskultur
In Japan wird Essen hoch geschätzt und ist eng mit Respekt und Dankbarkeit verbunden. Ein zentrales Prinzip ist, dass Mahlzeiten immer im Sitzen eingenommen werden. Essen im Gehen oder Stehen ist unüblich und wird oft als mangelnde Wertschätzung für die Nahrung und den Koch angesehen. Die Sauberkeit in japanischen Städten hängt auch damit zusammen, dass Essen auf der Straße vermieden wird, um Müll zu reduzieren.
Ankunft und Begrüßung im Restaurant
Beim Betreten eines Restaurants in Japan wartet man am Eingang, bis man von einem Angestellten empfangen wird. Die Begrüßung erfolgt oft mit einem freundlichen „Irrashaimase!“ (Herzlich willkommen!). Meist folgt die Frage nach der Anzahl der Personen: „Nan mei-sama desu ka?“ Eine einfache Handzeichenantwort ist hier oft ausreichend.
Schuhe und Hausschuhe
In traditionellen japanischen Restaurants oder in Bereichen mit Tatami-Matten ist es üblich, die Schuhe am Eingang auszuziehen. Diese werden oft in Schließfächern verstaut. Man wechselt dann in bereitgestellte Hausschuhe, die nur im Hauptbereich des Restaurants getragen werden. Für den Toilettenbesuch gibt es separate „Toilettenschuhe“, in die man vor Betreten der Toilette wechselt und diese beim Verlassen wieder gegen die normalen Hausschuhe tauscht. Dies mag ungewohnt erscheinen, ist aber ein wichtiger Teil der japanischen Etikette.
Das feuchte Handtuch (Oshibori)
Fast jedes japanische Restaurant reicht den Gästen beim Eintreten ein feuchtes Handtuch, genannt Oshibori. Dieses dient ausschließlich zum Erfrischen und Reinigen der Hände vor dem Essen. Es ist wichtig, es nicht für das Gesicht, den Mund oder den Tisch zu verwenden, insbesondere bei wiederverwendbaren Stofftüchern.
Essen bestellen
Um den Kellner oder die Kellnerin zu rufen, hebt man üblicherweise die Hand, sucht Augenkontakt und sagt „Sumimasen“ (Entschuldigung). In touristischen Gebieten oder größeren Städten gibt es oft englischsprachiges Personal oder Menüs mit Bildern. Wenn nicht, kann man einfach auf das gewünschte Gericht auf der Speisekarte zeigen. Leitungswasser ist in fast allen Restaurants kostenlos erhältlich.
Das Teilen von Speisen
In Japan ist es üblich, dass eine Gruppe von Gästen nicht unbedingt jeder ein eigenes Hauptgericht bestellt, sondern verschiedene Speisen auswählt und diese untereinander teilt. Dies fördert das gemeinschaftliche Esserlebnis.

Besonderheiten bei Ramen- und Schnellrestaurants
In einigen Restaurants, wie vielen Ramen-Läden oder Udon/Soba-Ketten, wird das Essen vorab bezahlt. Oft geschieht dies über Automaten, an denen man seine Auswahl trifft und bezahlt, bevor man Platz nimmt. In größeren Städten sind diese Automaten manchmal auch auf Englisch beschriftet.
Die Kunst der Essstäbchen
Essstäbchen sind das zentrale Esswerkzeug in Japan, und ihre korrekte Handhabung ist Teil der Etikette. Wichtige Regeln sind:
- Nicht aneinander reiben, um Holzsplitter zu entfernen (gilt als unhöflich).
- Nicht senkrecht in den Reis stecken (erinnert an ein Begräbnisritual).
- Kein Essen von Stäbchen zu Stäbchen weiterreichen (ebenfalls mit Begräbnisritualen verbunden).
- Nicht mit Stäbchen auf Personen oder Dinge zeigen.
- Essstäbchen nicht im Essen stecken lassen.
- Zwischen den Bissen sollten die Stäbchen auf einer dafür vorgesehenen Ablage (Hashioki) oder quer über die Schüssel gelegt werden (aber nicht als „Watashibashi“, wenn man noch isst, da dies signalisieren kann, dass das Essen nicht schmeckt).
Wenn Sie Schwierigkeiten mit Essstäbchen haben, zögern Sie nicht, nach einer Gabel zu fragen. Viele Restaurants, insbesondere solche, die auf internationale Gäste eingestellt sind, bieten dies an.
Haltung und Geräusche beim Essen
Beim Essen sollten die Ellbogen nicht auf dem Tisch aufgestützt werden, da dies als schlechte Haltung gilt. Kleinere Schüsseln, insbesondere Reisschüsseln, werden oft auf Brusthöhe gehalten, während man daraus isst. Suppen können direkt aus der Schüssel getrunken werden.
Ein interessantes kulturelles Detail ist das Schlürfen von Nudeln (wie Ramen oder Udon) und das Trinken von Tee. Dies ist in Japan nicht nur akzeptabel, sondern kann sogar als Zeichen der Wertschätzung für das Gericht angesehen werden. Andere Geräusche, wie lautes Kauen oder das Abstellen von Geschirr, gelten jedoch als unhöflich. Auch das Schnäuzen am Tisch ist tabu.
Keine Reste übrig lassen
Es ist höflich, den Teller leer zu essen, da dies Dankbarkeit gegenüber den Zutaten und dem Koch zeigt. Überbestellen sollte vermieden werden, da es in Japan unüblich ist, Essensreste mit nach Hause zu nehmen. Wenn man satt ist, muss man sich natürlich nicht zwingen, alles aufzuessen, aber es ist gut, dies bei der Bestellung zu berücksichtigen.
Schnelles Verlassen nach dem Essen
Anders als in vielen westlichen Ländern ist es in Japan nicht üblich, nach dem Essen noch lange am Tisch sitzen zu bleiben und sich zu unterhalten. Sobald die Rechnung bezahlt ist, macht man üblicherweise Platz für die nächsten Gäste.
Trinkgeld: Eine Beleidigung?
In Japan gibt es keine Trinkgeldkultur. Gastfreundschaft und exzellenter Service werden als selbstverständlich angesehen und sind im Preis inbegriffen. Trinkgeld zu geben, kann sogar als beleidigend empfunden werden, da es implizieren könnte, dass der normale Service nicht ausreichend war. Wenn Sie Ihre Zufriedenheit ausdrücken möchten, bedanken Sie sich stattdessen höflich beim Personal, eventuell begleitet von einer kleinen Verbeugung.
Häufig gestellte Fragen zum Azuki München
Hier beantworten wir einige Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem Azuki München ergeben könnten:
Wer sind die Inhaber des Azuki München?
Das Azuki München wird von Hieu und Anh-Thu Tran geführt, einer bekannten Gastronomenfamilie in München, die auch andere erfolgreiche Restaurants wie das Saigon Deli und das Cochinchina betreibt.
Welche Art von Küche wird im Azuki angeboten?
Das Azuki konzentriert sich hauptsächlich auf die japanische Küche, insbesondere hochwertiges Sushi und Sashimi. Es bietet aber auch gegrillte Special Cuts von Wagyu und US Beef sowie eine Auswahl an vietnamesischen Klassikern.
Ist das Azuki ein teures Restaurant?
Das Azuki gehört zum gehobenen Preissegment in München. Die Preise spiegeln die hohe Qualität der Speisen, die erstklassige Lage und das stilvolle Ambiente wider und sind vergleichbar mit anderen hochwertigen asiatischen Restaurants in der Stadt.
Wer ist für das Sushi im Azuki verantwortlich?
Das Team um Haruko Kato, die zuvor im Restaurant Tenno tätig war, ist für die Zubereitung des Sushis und Sashimis im Azuki zuständig.
Wie viele Plätze bietet das Azuki?
Das Restaurant verfügt über 180 Sitzplätze im Innenbereich und weitere 180 Sitzplätze auf der Außenterrasse.
Warum hieß das Restaurant früher Anoki?
Das Restaurant eröffnete im Oktober 2019 zunächst unter dem Namen Anoki und wurde Anfang 2021 in Azuki umbenannt. Es handelt sich um dasselbe Restaurant unter derselben Leitung.
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