Was gehört zu einem 5-Sterne-Campingplatz?

Camping Kosten & Sterne: Was Sie wissen müssen

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Camping erfreut sich ungebrochener Beliebtheit als Urlaubsform, die Freiheit und Naturnähe verspricht. Doch was kostet ein Tag auf dem Campingplatz wirklich, und woran erkennt man die Qualität einer Anlage? Die Kosten können stark variieren, abhängig von der Art des Platzes, der Saison, den angebotenen Dienstleistungen und nicht zuletzt der Anreise. Genauso vielfältig ist die Qualität, die oft durch Sterne-Klassifizierungen signalisiert wird. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Kostenfaktoren eines Campingurlaubs und erklärt, was hinter dem System der Sterne-Bewertung steckt, damit Sie gut informiert in Ihr nächstes Abenteuer starten können.

Was kostet ein Tag Campingplatz?
Campingplätze in Deutschland, Österreich und Schweden sind wiederum am preiswertesten. Hier erwarten Sie durchschnittliche Übernachtungskosten zwischen 30,31 Euro und 31,46 Euro pro Tag.

Ein Campingplatz ist im Grunde ein speziell ausgewiesener Bereich für die temporäre Unterbringung von Campern mit Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobilen. Diese Plätze befinden sich typischerweise in landschaftlich reizvollen Regionen oder in der Nähe touristischer Attraktionen. Die Ausstattung kann von sehr einfach bis hin zu luxuriös reichen. Während ein einfacher Wiesenplatz vielleicht nur grundlegende sanitäre Anlagen bietet, verfügen größere Anlagen oft über Supermärkte, Restaurants, Schwimmbäder, Fitnessstudios und ein breites Animationsprogramm, insbesondere während der Hauptsaison. Man unterscheidet zwischen Plätzen für Dauercamper, die ihren Platz langfristig nutzen, und solchen für reisende Camper, die nur für kurze Zeit bleiben. Viele Plätze bieten Mischformen an. Neben Stellplätzen für eigene Fahrzeuge vermieten viele Campingplätze auch komplett ausgestattete Mietunterkünfte wie Mobilheime, Bungalows oder sogar Zelte. Die Bandbreite des Angebots ist enorm und reicht vom preiswerten Naturplatz bis zum exklusiven Ferienresort mit umfassendem Serviceangebot.

Die Vielfalt der Campingkosten

Obwohl Camping oft als kostengünstige Alternative zu Pauschalreisen gilt, können sich die Ausgaben schnell summieren. Es ist wichtig, nicht nur den reinen Übernachtungspreis pro Nacht zu betrachten, sondern alle anfallenden Kostenfaktoren in die Budgetplanung einzubeziehen. Die Kostenfaktoren beginnen bereits vor der Ankunft auf dem Campingplatz.

Kostenfaktoren der Anreise

Die Fahrt zum Urlaubsziel ist ein signifikanter Kostenpunkt, besonders bei längeren Distanzen oder Reisen ins Ausland. Hier fallen primär Spritkosten an, aber auch Mautgebühren und gegebenenfalls Fährkosten können das Budget belasten.

Mautgebühren und Vignetten

In vielen europäischen Ländern sind die Nutzung von Autobahnen, Schnellstraßen, Tunneln oder Brücken gebührenpflichtig. Man unterscheidet hierbei hauptsächlich zwei Systeme: die streckenbezogene Maut, die oft an Mautstationen beim Befahren oder Verlassen eines Abschnitts gezahlt wird (bar oder per Karte), und die zeitbezogene Vignette, die für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 10 Tage, einen Monat, ein Jahr) gültig ist und einen festen Preis hat. Vignetten müssen in der Regel vor Befahren der mautpflichtigen Straßen erworben werden, zum Beispiel an Tankstellen, Grenzübergängen oder online. Die Kosten für Maut und Vignetten variieren stark je nach Land und können sich ändern, weshalb eine rechtzeitige Information, idealerweise etwa zwei Wochen vor Reisebeginn, ratsam ist.

Fährkosten

Für Ziele auf Inseln oder über Wasserwege sind Fährüberfahrten oft unvermeidlich. Die Kosten hierfür können erheblich sein, insbesondere für größere Fahrzeuge wie Wohnmobile. Es ist ratsam, sich frühzeitig über Fährverbindungen, Fahrpläne und Preise zu informieren und gegebenenfalls zu buchen, da die Kapazitäten, besonders in der Hauptsaison, begrenzt sein können.

Was kosten Besucher auf dem Campingplatz?
Durchschnittliche Preise für eine Nacht auf einem Campingplatz (Stand 2023):LandDurchschnittlicher Preis pro NachtDeutschland42,60 €Großbritannien47,10 €Frankreich49 €Niederlande52,60 €

Spritkosten kalkulieren

Die Ausgaben für Kraftstoff hängen von der zurückgelegten Strecke, dem Fahrzeugverbrauch und dem aktuellen Spritpreis ab. Eine einfache Faustformel zur Kalkulation der Spritkosten pro Kilometer hilft bei der Budgetplanung:

(Durchschnittsverbrauch in Litern pro 100 km * Spritpreis pro Liter) / 100 = Kosten pro Kilometer

Ein Beispiel: Ein Wohnmobil verbraucht 12 Liter auf 100 km bei einem Spritpreis von 1,80 Euro pro Liter. Die Kosten pro Kilometer betragen dann: (12 * 1,80) / 100 = 0,216 Euro/km. Multipliziert man dies mit der geplanten Routenlänge, erhält man eine Schätzung der Spritkosten. Es ist ratsam, einen kleinen Puffer einzuplan, um unerwartete Umwege oder Abstecher abzudecken.

Nebenkosten auf dem Platz

Neben der eigentlichen Stellplatz- oder Mietgebühr fallen auf dem Campingplatz selbst oft weitere Kosten an. Dazu gehören typischerweise Gebühren für Strom, die Nutzung von Duschen (oft per Chip oder Karte), eventuell für die Nutzung von Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbädern oder Fitnessräumen sowie Kosten für Animation oder spezielle Aktivitäten. Auch die Entsorgung von Abwasser oder chemischen Toiletten kann unter Umständen gebührenpflichtig sein.

Sanitäre Anlagen: Komfort mit Kosten?

Sanitäre Anlagen sind eine Kernausstattung jedes Campingplatzes und umfassen Toiletten, Waschbecken, Duschen sowie oft auch Geschirrspül- und Wäschewaschmöglichkeiten. Die Qualität kann stark variieren, von sehr einfach bis luxuriös mit Einzelwaschkabinen und beheizten Bereichen. Die Nutzung ist meist in der Stellplatzgebühr enthalten, jedoch wird für Warmwasser beim Duschen häufig eine separate Gebühr erhoben, oft mittels Duschmarken, Chips oder aufladbaren Karten, um die Nutzungsdauer zu begrenzen. Auch Waschmaschinen und Trockner stehen meist gegen Gebühr zur Verfügung. Die Sauberkeit und Funktionalität der sanitären Einrichtungen sind wichtige Qualitätsmerkmale, die bei der Platzwahl berücksichtigt werden sollten.

Campingplatz-Klassifizierung: Was bedeuten die Sterne?

Um Campern eine Orientierung bezüglich Qualität und Ausstattung zu geben, haben viele Länder Klassifizierungssysteme eingeführt, die meisten basierend auf einem Sterne-System. Dieses System ist jedoch nicht international einheitlich, und die Kriterien können von Land zu Land variieren. In einigen Ländern ist die Klassifizierung freiwillig, in anderen obligatorisch. Generell gilt: Je mehr Sterne ein Campingplatz hat, desto höher sind der erwartete Komfort und das Dienstleistungsangebot.

Das Klassifizierungssystem im Detail

Die Vergabe von Sternen basiert auf einem umfangreichen Kriterienkatalog, der regelmäßig überprüft wird (z.B. alle fünf Jahre in Frankreich oder alle drei Jahre in Deutschland durch Organisationen wie den BVCD und DTV). Die Kriterien umfassen Bereiche wie Rezeption und Service, Zustand und Größe der Stellplätze, die Qualität und Anzahl der sanitären Anlagen sowie das zusätzliche Angebot an Einrichtungen und Dienstleistungen. Die Anzahl der Sterne, von einem Stern (einfach und zweckmäßig) bis zu fünf Sternen (exklusiv mit erstklassigem Komfort und umfassendem Angebot), spiegelt den Grad der Ausstattung und des Service wider.

Kriterien für die Sterne

Die Sterne-Klassifizierung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab:

Stellplatzgröße und Infrastruktur

Ein wesentliches Kriterium ist die Größe der Stellplätze. Während für 1- und 2-Sterne-Plätze oft eine Mindestgröße von 70 m² ausreicht, sind für höhere Kategorien (3 bis 5 Sterne) mindestens 80 m² vorgeschrieben, wobei die durchschnittliche Größe auf 5-Sterne-Plätzen oft über 100 m² liegt. Ein Stromanschluss in der Nähe der Stellplätze ist beispielsweise erst ab 3 Sternen Pflicht, und die erforderliche Amperezahl steigt mit der Sternekategorie. Auch die Sauberkeit und der Zustand der Stellplätze und Wege sind für alle Kategorien von grundlegender Bedeutung.

Was heißt Campingplatz?
Ein Campingplatz (meist privat, gelegentlich auch durch die öffentliche Hand betrieben) ist ein abgegrenztes (häufig umzäuntes) Gelände, auf dem Camping möglich ist, d. h. also der Aufenthalt mit Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobilen.

Ausstattung und Dienstleistungen

Mit steigender Sternezahl wächst auch das Angebot an Einrichtungen. Ein 2-Sterne-Platz muss über Sanitäranlagen mit individuellen Waschkabinen verfügen. Ab 3 Sternen sind ein Kinderspielplatz und ein breiteres Dienstleistungsangebot wie Internetzugang in Gemeinschaftsbereichen oder Getränkeverkauf Standard. 4- und 5-Sterne-Plätze zeichnen sich durch gesicherten Zugang, ein gastronomisches Angebot (Restaurant/Bar), eine Verkaufsstelle für das Nötigste und oft auch Fitnesseinrichtungen aus. Ein 5-Sterne-Platz muss zudem einen Schwimmbereich (See oder Pool mit Liegestühlen) und beheizte Sanitäranlagen bieten. Optionale Luxusleistungen wie Wellnessbereiche mit Massagen oder Animateure im Fitnessraum sind ebenfalls Merkmale der Spitzenklasse.

Empfang und Service

Auch der Service an der Rezeption wird bewertet. Ein 2-Sterne-Platz benötigt eine tagsüber besetzte Rezeption. Ab 3 Sternen ist ein Empfang rund um die Uhr in mindestens zwei Sprachen (darunter Englisch) gefordert. 4-Sterne-Plätze verlangen zusätzlich eine Webseite und Informationsmaterial in zwei Fremdsprachen. Ein 5-Sterne-Platz hebt sich durch Empfang in drei Fremdsprachen (darunter Englisch) oder die Möglichkeit der Online-Buchung ab.

WLAN Verfügbarkeit

Seit Juli 2019 wird in Frankreich ein Internetempfang über WLAN auf 100 % der Stellplätze ab 2 Sternen erwartet, wenn auch manchmal nur mit geringer Geschwindigkeit für E-Mails. Es gibt jedoch Ausnahmen, wenn ein Platz bewusst auf eine „digitale Auszeit“ setzt oder technische Schwierigkeiten vorliegen. Es ist ratsam, sich vorab zu informieren.

Was bedeutet "Luxus-Camping"?

Der Begriff "Luxus-Camping" ist keine offizielle Klassifizierung, beschreibt aber typischerweise Anlagen im 4- oder 5-Sterne-Bereich, die überdurchschnittlich hochwertige Dienstleistungen und Einrichtungen bieten. Dies umfasst oft "Premium-Bereiche" mit besonders großen Stellplätzen, aufwendiger Landschaftsgestaltung, hochwertigen Mietunterkünften mit außergewöhnlichem Komfort und Ausstattung sowie "Hotelleistungen" wie gemachte Betten bei Ankunft, private Spas auf der Terrasse oder spezielle Servicepakete. Diese Plätze bieten ein Erlebnis, das weit über das traditionelle Camping hinausgeht.

Planungstipps für Ihr Budget

Um die Kosten für Ihren Campingurlaub realistisch einzuschätzen, sollten Sie alle potenziellen Ausgabenpunkte berücksichtigen: die Kosten für die Anreise (Sprit, Maut, Fähren), die Stellplatz- oder Mietgebühr pro Nacht, Kosten für Strom, Duschen, Wasser, Entsorgung sowie eventuelle Gebühren für Freizeiteinrichtungen oder Animation. Recherchieren Sie die Preise im Voraus und nutzen Sie Online-Rechner für Spritkosten und Maut. Die Sterne-Klassifizierung kann ein guter Anhaltspunkt für das erwartete Preisniveau und das Inklusiv-Angebot sein. Ein höherer Preis pro Nacht auf einem Platz mit mehr Sternen kann durch weniger Nebenkosten (z.B. kostenloses Duschen oder WLAN) oder ein umfassenderes Angebot ausgeglichen werden. Vergleichen Sie daher nicht nur den Grundpreis, sondern das Gesamtpaket.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Frage: Sind alle Campingplätze klassifiziert?

Antwort: Nein, die Klassifizierung ist in vielen Ländern freiwillig. Einige Campingplatztypen, wie sehr kleine Naturplätze oder Bauernhofcampingplätze, können zudem nicht klassifiziert werden. Nicht klassifiziert bedeutet nicht zwangsläufig schlechte Qualität, aber die Ausstattung entspricht möglicherweise nicht den standardisierten Kriterien.

Was kostet ein Tag Campingplatz?
Campingplätze in Deutschland, Österreich und Schweden sind wiederum am preiswertesten. Hier erwarten Sie durchschnittliche Übernachtungskosten zwischen 30,31 Euro und 31,46 Euro pro Tag.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Maut und Vignette?

Antwort: Die Maut ist streckenbezogen, das heißt, Sie zahlen für die tatsächlich gefahrenen Kilometer auf bestimmten Straßenabschnitten. Eine Vignette hat einen festen Preis und berechtigt zur Nutzung eines gesamten Straßennetzes (z.B. Autobahnen) für einen bestimmten Zeitraum.

Frage: Sind Duschen auf dem Campingplatz immer kostenlos?

Antwort: Das warme Wasser für Duschen ist oft separat zu bezahlen, meist über ein System mit Duschmarken, Chips oder Karten, die vorab aufgeladen werden müssen. Die Nutzung der Waschbecken ist in der Regel kostenfrei.

Frage: Ab wie vielen Sternen gibt es WLAN?

Antwort: In einigen Klassifizierungssystemen, wie dem französischen, wird WLAN auf 100% der Stellplätze ab 2 Sternen erwartet, wenn auch mit möglichen Ausnahmen. Auf Plätzen mit höherer Sternezahl ist eine gute WLAN-Abdeckung meist Standard.

Frage: Was sind die Hauptkriterien für die Sterne-Vergabe?

Antwort: Wichtige Kriterien sind die Größe und Ausstattung der Stellplätze, die Qualität und Anzahl der sanitären Anlagen, das Serviceangebot (Rezeption, Gastronomie, Shop) sowie Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbad oder Spielplatz.

Vergleich der Sterne-Kategorien

SterneMindest-StellplatzgrößeSanitäre AnlagenRezeptionWeitere Ausstattung/Services
1 SternMind. 70 m²Einfach, zweckmäßigOft begrenzt geöffnetSehr grundlegend
2 SterneMind. 70 m²Zweckmäßig, individuelle WaschkabinenTagsüber geöffnetEinfache Dienstleistungen
3 SterneMind. 80 m²Komfortabel, Stromanschluss am Platz obligatorisch24/7 besetzt, 2 SprachenKinderspielplatz, breites Dienstleistungsangebot (Internet gem. Bereiche, Verkauf)
4 SterneMind. 80 m² (oft größer)Erstklassig, hohe Qualität2 Fremdsprachen, Website/Info in 2 SprachenGesicherter Zugang, Gastronomie/Bar, Verkaufsstelle, Fitness (mind. 4 Geräte)
5 SterneMind. 80 m² (oft größer, Premium-Bereiche)Exklusiv, beheizt, hohe Qualität3 Fremdsprachen oder Online-BuchungSchwimmbereich (See/Pool m. Liegestühlen), Gastronomie/Bar, Verkaufsstelle, Fitness, Wellness (oft optional), Hotelleistungen opt.

Durch die Berücksichtigung all dieser Aspekte – von den Reisekosten über die Nebenkosten auf dem Platz bis hin zur Bedeutung der Sterne-Klassifizierung – können Sie Ihren Campingurlaub optimal planen und böse Überraschungen vermeiden. Informieren Sie sich im Voraus über den gewählten Platz, lesen Sie Bewertungen und stellen Sie sicher, dass die angebotenen Dienstleistungen Ihren Erwartungen und Ihrem Budget entsprechen. So steht einem erholsamen und unbeschwerten Urlaub in der Natur nichts im Wege.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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