Wie nennt man ein Hotel mit Restaurant?

Mehr als nur Essen und Schlafen: Das Gastgewerbe

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Die Welt der Gastfreundschaft ist riesig und vielfältig. Wenn man von einem Betrieb spricht, der sowohl Übernachtungen als auch Speisen und Getränke anbietet, denkt man oft sofort an ein Hotel mit Restaurant. Doch die Branche, die diese Leistungen vereint, hat einen umfassenderen Namen: das Gastgewerbe. Dieses gliedert sich grundsätzlich in zwei Hauptbereiche: die Beherbergung (Logis) und die Gastronomie (Kost).

Wie nennt man ein Hotel mit Restaurant?
Gastgewerbe. Unter dem Gastgewerbe, präziser Hotel- und Gastgewerbe oder Beherbergungs- und Gaststättenwesen (in Deutschland HoGa oder HoReCa abgekürzt), versteht man die gewerbsmäßige Verpflegung und/oder Beherbergung in einem Beherbergungs- und Gaststättenbetrieb (auch Gastbetrieb genannt).

Das Gastgewerbe: Ein Überbegriff für Unterkunft und Verpflegung

Unter dem Gastgewerbe, oft auch Hotel- und Gastgewerbe oder Beherbergungs- und Gaststättenwesen genannt, versteht man die gewerbsmäßige Bereitstellung von Verpflegung und/oder Beherbergung. In Deutschland und Österreich werden hierfür oft die Abkürzungen HoGa oder HoReCa verwendet, wobei Letzteres speziell für Hotels, Restaurants und Cafés steht.

Die Branche deckt eine enorme Bandbreite an Betriebsarten ab, von kleinen Pensionen bis hin zu großen Hotelkomplexen und von einfachen Imbissstuben bis zu gehobenen Restaurants. Der Kern liegt aber immer in der Dienstleistung am Gast – sei es durch ein Bett für die Nacht oder eine Mahlzeit.

Die zwei Säulen des Gastgewerbes: Logis und Kost

Wie bereits erwähnt, teilt sich das Gastgewerbe in zwei Hauptsparten auf:

  • Beherbergung (Logis): Hierzu zählen Betriebe, die Unterkunft für Aufenthalt und Übernachtung anbieten. Die bekanntesten Formen sind Hotels, Pensionen und Gasthäuser mit Beherbergung. Diese Betriebe bieten im Allgemeinen auch Verpflegung an, oft in Formen wie Vollpension (Übernachtung und alle Mahlzeiten), Halbpension (Übernachtung mit Frühstück und einer Mahlzeit) oder Übernachtung mit Frühstück. Diese gesamte Sparte wird zusammenfassend als Hotellerie bezeichnet. Es gibt aber auch reine Beherbergungsbetriebe.
  • Gastronomie (Kost): Dieser Bereich konzentriert sich auf die Verpflegung, also auf Essen und Getränke, oft unter dem englischen Begriff Food & Beverage (F&B) zusammengefasst. Hierzu gehören klassische Restaurants, Tearooms/Cafés, Bars, Autobahnrestaurants, Selbstbedienungsrestaurants, Kantinen, Systemgastronomie, Betriebsverpflegung, Catering und mobile Verpflegung.

Ein Betrieb, der sowohl Beherbergung als auch Gastronomie anbietet, fällt also unter beide Hauptsparten des Gastgewerbes. Ein Hotel mit Restaurant ist somit ein typischer Vertreter der Hotellerie, der gleichzeitig auch im Bereich der Gastronomie tätig ist.

Betriebsarten im Detail

Die Vielfalt im Gastgewerbe zeigt sich in den zahlreichen Betriebsarten. Während in Österreich die genauen Arten nicht gesetzlich festgeschrieben sind und sich aus wirtschaftlichen Gegebenheiten ergeben, gibt es doch gängige Bezeichnungen:

Zu den Beherbergungsbetrieben, die oft auch Verpflegung anbieten, gehören:

  • Hotel: Bietet Beherbergung und in der Regel auch umfangreiche Verpflegungsleistungen.
  • Pension: Meist kleiner als ein Hotel, bietet Beherbergung und oft Frühstück, manchmal auch weitere Mahlzeiten.
  • Gasthof / Gasthaus: Traditionelle Betriebsart, die typischerweise sowohl Beherbergung als auch Gastronomie (oft mit Fokus auf regionale Küche) anbietet. Das Gasthaus Glöckle aus den 1950ern ist ein gutes Beispiel für diesen Typus.

Reine Gastronomiebetriebe sind unter anderem:

  • Restaurant: Hauptfokus liegt auf der Zubereitung und dem Servieren von Speisen.
  • Café / Kaffeehaus: Konzentriert sich auf Kaffee, Tee, Gebäck und oft auch kleinere Speisen.
  • Bar: Bietet hauptsächlich Getränke, oft alkoholisch.
  • Systemgastronomie: Betriebe mit standardisierten Abläufen und Produkten.
  • Kantine / Betriebsverpflegung: Bietet Mahlzeiten für Mitarbeiter oder bestimmte Gruppen.
  • Catering: Liefert Speisen und Getränke zu externen Veranstaltungsorten.

Darüber hinaus gibt es spezielle Sektoren wie das Kur- und Wellnessgewerbe (Spa) und den Unterhaltungssektor (Nachtlokale, Dancing), die oft mit Verpflegung verbunden sind.

Es ist wichtig zu verstehen, dass ein "Hotel mit Restaurant" keine eigene, spezifische Betriebsart im Sinne einer strikten Trennung ist, sondern vielmehr eine gängige Kombination der beiden Hauptleistungen Beherbergung und Gastronomie unter einem Dach. Der Begriff Hotel impliziert in den meisten Fällen bereits das Angebot von Verpflegung, zumindest Frühstück. Ein Gasthof oder Gasthaus kombiniert traditionell ebenfalls beides.

Die Vielfalt der Berufe im Gastgewerbe

Das Gastgewerbe ist ein personalintensiver Sektor mit einer beeindruckenden Vielfalt an Berufen und Aufgabenbereichen. Die Organisation kann je nach Größe und Art des Betriebs variieren, aber typische Bereiche umfassen:

Wirtschaft / Service (Food & Beverage)

Dieser Bereich kümmert sich um alles rund um Speisen und Getränke sowie den Service am Gast im Restaurant, bei Banketten oder im Zimmerservice.

  • Gastronomieleiter / F&B-Manager
  • Restaurantleiter
  • Oberkellner (Maître d’hôtel)
  • Sommelier (Weinkellner)
  • Chef de Rang (Stationskellner)
  • Commis de Rang (Speisen- und Getränketräger)
  • Bankettserviceleiter
  • Chef de Bar / Barkeeper
  • Etagenkellner (Room Service Waiter)

Küche

Das Herzstück der Gastronomie, wo Speisen zubereitet werden.

  • Küchenchef (Chef de Cuisine)
  • Souschef (stellvertretender Küchenchef)
  • Saucier (Saucenkoch)
  • Rotisseur (Bratenkoch)
  • Poissonnier (Fischkoch)
  • Entremetier (Beilagenkoch)
  • Gardemanger (Koch der kalten Küche)
  • Pâtissier (Konditor / Dessertkoch)

Housekeeping (Etage)

Zuständig für die Sauberkeit und Instandhaltung der Gästezimmer und öffentlichen Bereiche.

  • Hausdame / Executive Housekeeper
  • Zimmermädchen / Roomboy (Cleaner)
  • Putzfrau (für öffentliche Bereiche)
  • Wäschebeschließer / Wäscher (Laundry Attendant)
  • Florist (für Blumen und Pflanzen)

Rezeption (Front Office)

Der erste Anlaufpunkt für Gäste, zuständig für Check-in, Check-out, Reservierungen und Gästebetreuung.

  • Empfangschef
  • Rezeptionsmitarbeiter
  • Nachtportier / Night Manager
  • Concierge (Gästebetreuung, Organisation)
  • Gepäckträger / Page

Verwaltung und Sonstige Bereiche

Hinter den Kulissen sorgen verschiedene Abteilungen für den reibungslosen Ablauf.

  • Geschäftsführung
  • Buchhaltung
  • Marketing
  • Personalwesen
  • Reservierung
  • Veranstaltungsbüro (Bankettverkauf)
  • Technische Abteilung (Instandhaltung)

Diese Aufzählung zeigt, wie viele verschiedene Fachkräfte in einem größeren Gastbetrieb, insbesondere in einem Hotel mit umfangreichem Restaurantangebot, zusammenarbeiten.

Wirtschaftsfaktor Gastgewerbe

Das Gastgewerbe ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. In Deutschland gehörten beispielsweise im Jahr 2014 über 220.000 Unternehmen zu dieser Branche, die fast eine Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hatten. Der Gesamtumsatz belief sich auf rund 74,2 Milliarden Euro. Hotels, Restaurants und Cafés (HoReCa) tragen maßgeblich zu diesen Zahlen bei.

Die Branche ist dynamisch und unterliegt saisonalen Schwankungen, was sich in Ganzjahres- und Saisonbetrieben widerspiegelt. Auch die Unternehmensformen sind vielfältig, von inhabergeführten Privatbetrieben über GmbHs und Aktiengesellschaften bis hin zu Franchise- und Managementverträgen.

Ausbildung im Gastgewerbe

Das Gastgewerbe ist einer der größten Ausbilder in Deutschland. Die Ausbildung erfolgt oft im dualen System und dauert meist drei Jahre. Typische Ausbildungsberufe umfassen:

  • Hotelfachmann/-frau
  • Restaurantfachmann/-frau
  • Koch/Köchin
  • Fachmann/-frau für Systemgastronomie
  • Fachkraft im Gastgewerbe (2 Jahre)
  • Hotelkaufmann/-frau

Wichtige Voraussetzungen sind oft Fremdsprachenkenntnisse, wirtschaftliches Verständnis, Freude am Umgang mit Menschen und Belastbarkeit. Neben der klassischen dualen Ausbildung gibt es auch schulische Ausbildungen, Fachschulen, Höhere Lehranstalten und Studiengänge im Hotel- und Gastronomiemanagement, insbesondere im tourismusintensiven Österreich, wo das Angebot sehr umfangreich ist.

Rechtliche Aspekte und Arbeitsbedingungen

In Deutschland herrscht grundsätzlich Gewerbefreiheit, doch für den Ausschank von Alkohol im Gastgewerbe ist eine Konzession erforderlich. Diese wird erst nach Prüfung der persönlichen Zuverlässigkeit, der fachlichen Eignung und der Eignung der Betriebsräume erteilt. Wichtige Gesetze wie das Gaststättengesetz, Jugendschutzgesetz und Infektionsschutzgesetz müssen beachtet werden.

Die Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe sind oft durch Schichtarbeit, Arbeit zu ungewöhnlichen Zeiten (Abend, Wochenende, Feiertage) und in vielen Regionen durch Saisonarbeit gekennzeichnet. Dies erfordert eine hohe Flexibilität und Belastbarkeit von den Mitarbeitern.

Vergleich gängiger Betriebsarten

Um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten besser zu verstehen, hier ein vereinfachter Vergleich einiger Betriebsarten basierend auf den Informationen:

BetriebsartHauptfokusBietet typischerweise auch...?Anmerkungen
HotelBeherbergung (Logis)Verpflegung (Restaurant, Bar, Frühstück)Umfangreiche Serviceleistungen oft vorhanden
Gasthof / GasthausBeherbergung & Verpflegung (oft traditionell)Beides gleich wichtig oder regionaler FokusTraditionelle Form, oft ländlich geprägt
PensionBeherbergung (Logis)Frühstück, manchmal weitere MahlzeitenMeist kleiner als Hotels
RestaurantVerpflegung (Kost, F&B)Getränke (Bar), manchmal CaféserviceFokus auf Speisenangebot
CaféVerpflegung (Getränke, Gebäck)Kleinere SpeisenFokus auf Kaffeehauskultur

Wie die Tabelle zeigt, sind Hotels, Gasthöfe und Gasthäuser typische Betriebsarten, die sowohl Beherbergung als auch Verpflegung anbieten. Die Bezeichnung "Hotel mit Restaurant" ist somit eine präzise Beschreibung des Angebots, während die Betriebsart selbst meist einfach "Hotel", "Gasthof" oder "Gasthaus" lautet und das Vorhandensein eines Restaurants impliziert oder explizit Teil des Konzepts ist.

Häufig gestellte Fragen zum Gastgewerbe

F: Was bedeutet Gastgewerbe?
Das Gastgewerbe umfasst alle gewerblichen Betriebe, die sich mit der Beherbergung (Unterkunft) und/oder der Verpflegung (Essen und Trinken) von Gästen beschäftigen.

F: Wie nennt man ein Hotel mit Restaurant?
Ein Betrieb, der Unterkunft und Verpflegung anbietet, fällt unter das Gastgewerbe. Konkret spricht man meist einfach von einem Hotel (da Hotels fast immer auch Verpflegung anbieten) oder einem Gasthof / Gasthaus, die traditionell beides vereinen.

F: Wofür steht HoReCa?
HoReCa ist eine Abkürzung für Hotels, Restaurants und Cafés. Sie bezeichnet einen speziellen Sektor innerhalb des Gastgewerbes, der diese drei Haupttypen von Betrieben umfasst.

F: Was sind die Hauptbereiche in einem Hotel?
Typische Hauptbereiche in einem Hotel sind Beherbergung (Housekeeping, Rezeption), Gastronomie (Küche, Service, Bar) sowie unterstützende Bereiche wie Verwaltung und Technik.

F: Welche Ausbildungen gibt es im Gastgewerbe?
Es gibt eine Vielzahl von Ausbildungsberufen, darunter Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Koch/Köchin, sowie weiterführende schulische Ausbildungen und Studiengänge im Hotel- und Gastronomiemanagement.

F: Ist für ein Restaurant immer eine Konzession nötig?
In Deutschland ist eine Konzession erforderlich, wenn im Restaurant Alkohol ausgeschenkt wird. Für Betriebe, die keinen Alkohol anbieten, reicht eine einfache Gewerbeanmeldung.

Das Gastgewerbe ist somit ein komplexes Feld, das weit über die einfache Kombination von "Hotel und Restaurant" hinausgeht. Es ist eine Branche, die maßgeblich von Dienstleistung, Vielfalt und der ständigen Bemühung um das Wohl der Gäste geprägt ist.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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