Warum ist der Kaiserpalast geschlossen?

Kaiserpalast Tokio: Warum geschlossen?

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Der Kaiserpalast in Tokio ist ein faszinierender Ort, der viele Besucher anzieht und das Herzstück der japanischen Hauptstadt bildet. Er dient als offizielle Residenz des japanischen Kaisers und seiner Familie. Angesichts seiner Bedeutung und Geschichte fragen sich viele Reisende, wie sie diesen besonderen Ort besuchen können und warum bestimmte Bereiche nicht zugänglich sind. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über den Kaiserpalast und seine Umgebung geben und die häufigsten Fragen beantworten.

Warum ist der Kaiserpalast geschlossen?
Dies liegt möglicherweise daran, dass die kaiserliche Familie selbst noch immer auf dem Gelände lebt . Aus diesem Grund ist der Hauptbereich des Kaiserpalastes für die Öffentlichkeit geschlossen, außer an zwei bestimmten Tagen im Jahr: am 2. Januar zur Neujahrsfeier und am 23. Dezember, dem Geburtstag des Kaisers.

Warum ist der Hauptbereich des Kaiserpalastes nicht öffentlich zugänglich?

Die wichtigste Information gleich zu Beginn: Der Hauptbereich des Kaiserpalastes, das sogenannte Kyūden, ist normalerweise nicht für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Der Grund dafür ist, dass die japanische Kaiserfamilie immer noch auf dem Gelände lebt. Der Palast ist ihre private Residenz sowie der Ort für offizielle Zeremonien und Empfänge. Aus Respekt vor der Privatsphäre der Familie und aus Sicherheitsgründen ist der direkte Zutritt zum Wohn- und Zeremonienbereich stark eingeschränkt.

Es gibt jedoch zwei bemerkenswerte Ausnahmen im Jahr, an denen Teile des Hauptgeländes für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden:

  • Am 2. Januar: An diesem Tag finden die Neujahrsansprachen des Kaisers statt. Die kaiserliche Familie erscheint auf einem Balkon vor dem Publikum und der Kaiser hält eine kurze Ansprache. Tausende von Menschen versammeln sich, um dies zu erleben und der Familie zuzujubeln.
  • Am 23. Dezember: Dies ist der Geburtstag des Kaisers. Ähnlich wie am Neujahrstag gibt es eine öffentliche Erscheinung der kaiserlichen Familie.

An diesen beiden Tagen haben Besucher die seltene Gelegenheit, durch das Nakamon (inneres Tor) einzutreten und sich auf dem Kyūden Totei Plaza zu versammeln.

Geführte Touren über das Palastgelände

Auch wenn die Gebäude des Hauptpalastes meist verschlossen bleiben, gibt es eine hervorragende Möglichkeit, das weitläufige Gelände kennenzulernen: geführte Touren. Diese Touren werden regelmäßig angeboten und dauern etwa 75 Minuten. Sie führen die Besucher durch ausgewählte Bereiche des Palastgeländes, bieten aber keinen Zutritt zu den Innenräumen der Gebäude.

Die Touren werden hauptsächlich auf Japanisch durchgeführt. Für ausländische Besucher stehen jedoch englische Audio-Headsets zur Verfügung, die die Erklärungen übersetzen.

Um an einer geführten Tour teilzunehmen, ist eine Voranmeldung erforderlich. Sie können die Buchung bequem online über die offizielle Website des Kaiserpalastes vornehmen. Das Buchungsformular ist in englischer Sprache verfügbar. Wenn Sie unsicher sind oder Hilfe benötigen, kann ein lokaler Reiseleiter die Buchung für Sie übernehmen.

Mit etwas Glück können Sie möglicherweise auch noch am selben Tag einen Platz ergattern, falls es Stornierungen oder unbesetzte Plätze gibt. Melden Sie sich hierfür vor Beginn der Tour am Kikyomon-Tor.

Der Kaiserliche Ostgarten (Higashi-Gyoen): Eine öffentliche Oase

Die gute Nachricht für spontane oder unabhängige Besucher ist der Kaiserliche Ostgarten (Imperial Palace East Garden). Dieses Areal ist ganzjährig (mit Ausnahmen) für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Ortes. Der Ostgarten war einst Teil des inneren Bereichs der mächtigen Burg Edo, der Residenz der Tokugawa-Shogune.

Die Burg Edo wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Brände zerstört, aber viele Elemente sind erhalten geblieben. Im Ostgarten können Sie noch die imposanten Wassergräben, die massiven Steinmauern, die eindrucksvollen Eingangstore und sogar einige der ursprünglichen Wachhäuser bestaunen. Es ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und man die Dimensionen der ehemaligen Shogunatsburg erahnen kann.

Öffnungszeiten und Anreise zum Ostgarten

Der Kaiserliche Ostgarten ist täglich von 09:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Planen Sie Ihren Besuch sorgfältig, da der Garten an bestimmten Tagen geschlossen ist:

  • Montags
  • Freitags
  • Während der Neujahrszeit (vom 28. Dezember bis 3. Januar)

Die Anreise zum Ostgarten ist einfach. Sie können die U-Bahn bis zur Station Otemachi nehmen, von wo aus es etwa 10 Minuten zu Fuß sind. Wenn Sie mit der JR-Linie fahren, steigen Sie am Bahnhof Tokio aus und gehen von dort etwa 10 bis 15 Minuten zum Palastareal und dem Ostgarten.

Entdeckungen in der Umgebung des Kaiserpalastes

Das Gebiet rund um den Kaiserpalast ist weitläufig und bietet neben dem Palastgelände selbst eine Vielzahl weiterer Attraktionen, die leicht zu Fuß erreichbar sind:

Chidorigafuchi Park

Dieser Park ist berühmt für seine Schönheit, besonders während der Kirschblütensaison. Er liegt an einem der Wassergräben, die den Palast umgeben, und ist von Tausenden von Kirschbäumen gesäumt. Auch wenn es kein großes Parkgelände zum Spazierengehen gibt, können Besucher Boote mieten und auf dem Wassergraben zwischen den Kirschbäumen hindurchfahren – ein unvergessliches Erlebnis während der Hanami-Zeit.

Wie viele Restaurants gibt es im Moon Palace?
16 Restaurants und 12 Bars. Familienfreundliche Annehmlichkeiten und Aktivitäten. Jack Nicklaus Signature-Golfplatz, Awe Spa, sieben Pools, Wasser- und Strandsport und vieles mehr.

Seien Sie sich bewusst, dass Chidorigafuchi während der Kirschblüte extrem belebt ist. Die wenigen Picknickplätze sind schnell belegt. Die Bootsvermietung ist von 11:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. Der Zugang zum Wassergraben ist kostenlos. Die Bootsmiete kostet 500 Yen außerhalb der Hanami-Saison und 800 Yen während der Hanami-Saison.

Kitanomaru Park

Nördlich des Kaiserpalastes gelegen, ist der Kitanomaru Park ein weiterer schöner Ort an einem der Wassergräben. Dieses Gelände diente früher als Militärbasis und wurde 1969 in einen öffentlichen Park umgewandelt. Auch hier finden Sie Kirschbäume, aber der Kitanomaru Park bietet im Vergleich zu Chidorigafuchi mehr Platz für Picknicks und entspannte Spaziergänge. Der Park ist auch im Herbst wegen seiner bunten Blätter sehr beliebt.

Der Kitanomaru Park ist rund um die Uhr geöffnet und der Eintritt ist kostenlos. Er beherbergt auch den Nippon Budokan, eine bekannte Veranstaltungshalle.

Marunouchi Area

Das Viertel Marunouchi, direkt neben dem Bahnhof Tokio gelegen, ist eine der vornehmsten Adressen der Stadt. Es ist geprägt von modernen Wolkenkratzern, luxuriösen Geschäften und erstklassigen Restaurants. Marunouchi ist besonders in den Wintermonaten ein Highlight, wenn die Bäume entlang der Naka-dori Straße mit Tausenden von LED-Lichtern festlich beleuchtet werden. Diese Marunouchi Illumination verwandelt die Straße in ein magisches Lichtermeer.

Die Winterbeleuchtung findet in der Regel von Anfang November bis Mitte Februar statt, täglich von 17:30 bis 23:00 Uhr. Der Besuch des Marunouchi-Viertels und der Illumination ist kostenlos.

Geschichtlicher Hintergrund des Kaiserpalastes

Um den Kaiserpalast wirklich zu verstehen, lohnt sich ein Blick in seine Vergangenheit. Das Gelände war ursprünglich die Heimat der Burg Edo, die im 17. Jahrhundert von den Tokugawa-Shogunen erbaut wurde und für über 250 Jahre das Zentrum der japanischen Macht war. Nach dem Ende des Shogunats und der Meiji-Restauration im Jahr 1868 zog Kaiser Meiji von Kyoto nach Edo (das in Tokio umbenannt wurde) und machte die ehemalige Burg zu seiner neuen Residenz.

Die Burg Edo war eine beeindruckende Anlage, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte durch mehrere Großbrände und Erdbeben beschädigt und zerstört. Der ursprüngliche Bergfried brannte bereits 1657 nieder und wurde nie wieder aufgebaut. Auch der Meiji-zeitliche Palast, der im späten 19. Jahrhundert errichtet wurde und traditionelle japanische Elemente mit westlichem Stil verband, fiel der Zerstörung zum Opfer.

In der Nacht des 25. Mai 1945 wurde der Großteil des Meiji-zeitlichen Palastes bei den verheerenden Luftangriffen der Alliierten auf Tokio zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage neu strukturiert. Der heutige Hauptpalast (Kyūden), entworfen von Junzō Yoshimura, wurde zwischen 1964 und 1968 im westlichen Teil des Geländes erbaut und 1969 in Betrieb genommen. Er zeichnet sich durch traditionelle japanische Architektur mit großen Dächern, Säulen und Balken aus.

Der Fukiage-Palast, die heutige offizielle Residenz des Kaisers und der Kaiserin, wurde 1993 fertiggestellt und befindet sich im Fukiage-Garten. Der östliche Teil des Geländes wurde zum Kaiserlichen Ostgarten umgestaltet und 1968 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Geschichte des Palastes spiegelt die wechselvolle Geschichte Japans wider – von der Zeit der Shogune über die Meiji-Restauration bis hin zur Zerstörung im Krieg und dem Wiederaufbau in der modernen Ära.

Was gibt es im Kaiserpalast?
Es handelt sich um ein großes parkähnliches Gelände im Stadtteil Chiyoda des Tokioter Bezirks Chiyoda, das mehrere Gebäude umfasst, darunter den Fukiage-Palast (吹上御所, Fukiage gosho), in dem der Kaiser seine Wohnräume hat, den Hauptpalast (宮殿, Kyūden), in dem verschiedene Zeremonien und Empfänge stattfinden, einige Residenzen der ...

Vergleich der Parks in der Umgebung

Um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, welche umliegenden Parks Sie besuchen möchten, hier ein kleiner Vergleich:

MerkmalKaiserlicher Ostgarten (Higashi-Gyoen)Chidorigafuchi ParkKitanomaru Park
ZugangÖffentlich zugänglich (Teil des Palastgeländes)Öffentlich zugänglich (Wassergraben)Öffentlich zugänglich (Park)
GeschichteEhemaliger innerer Bereich der Burg EdoWassergraben der Burg EdoEhemalige Militärbasis, umgewandelt in Park
HighlightsRuinen der Burg (Mauern, Tore, Wachhäuser), GärtenSakura-Bäume, BootsfahrtenSakura-Bäume, Herbstlaub, mehr Platz für Picknicks
EintrittKostenlosKostenlos (Bootsfahrt kostenpflichtig)Kostenlos
Öffnungszeiten09:00 - 16:30 UhrBootsvermietung: 11:00 - 17:30 Uhr24 Stunden
GeschlossenMo, Fr, 28. Dez - 3. Jan--
LageDirekt am PalastgeländeWestlich des PalastesNördlich des Palastes

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Warum ist der Hauptpalastbereich für Besucher geschlossen?

Der Hauptbereich des Kaiserpalastes ist die Residenz des Kaisers und seiner Familie. Aus Sicherheits- und Datenschutzgründen ist dieser Teil des Geländes für die allgemeine Öffentlichkeit nicht frei zugänglich.

Gibt es Tage, an denen der Hauptpalast doch geöffnet ist?

Ja, der Hauptbereich wird traditionell am 2. Januar (Neujahrsansprachen) und am 23. Dezember (Geburtstag des Kaisers) für öffentliche Erscheinungen der kaiserlichen Familie geöffnet. An diesen Tagen ist der Zutritt zum Kyūden Totei Plaza möglich.

Kann ich das Palastgelände überhaupt besichtigen?

Ja, Sie können an geführten Touren teilnehmen, die über das Gelände führen, aber keine Gebäude betreten. Außerdem ist der Kaiserliche Ostgarten (Higashi-Gyoen) das ganze Jahr über (mit Ausnahmen) für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wie buche ich eine geführte Tour durch das Gelände?

Sie müssen sich im Voraus online über die offizielle Website des Kaiserpalastes anmelden. Manchmal sind auch kurzfristige Buchungen am Kikyomon-Tor möglich, falls Plätze frei sind.

Ist der Kaiserliche Ostgarten kostenlos zugänglich?

Ja, der Eintritt zum Kaiserlichen Ostgarten ist kostenlos.

Wann ist der Kaiserliche Ostgarten geschlossen?

Der Ostgarten ist montags und freitags sowie während der Neujahrszeit (vom 28. Dezember bis 3. Januar) geschlossen.

Welche anderen Sehenswürdigkeiten gibt es in der Nähe des Kaiserpalastes?

In unmittelbarer Nähe befinden sich der Chidorigafuchi Park (bekannt für Kirschblüten und Bootsfahrten), der Kitanomaru Park (gut für Picknicks und Herbstlaub) und das Marunouchi-Viertel (moderne Gegend mit Geschäften, Restaurants und Winterbeleuchtung).

Zusätzliche Tipps und Empfehlungen

Die Navigation in einer großen Stadt wie Tokio kann für Erstbesucher eine Herausforderung sein. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Sie pünktlich zu einer gebuchten Tour am richtigen Ort sind oder einfach das Beste aus Ihrem Besuch herausholen möchten, kann die Beauftragung eines privaten Reiseleiters eine ausgezeichnete Investition sein. Ein erfahrener lokaler Guide kann Ihnen nicht nur bei der Organisation von Touren helfen, sondern auch wertvolle Einblicke in die Kultur und Geschichte Japans geben und Ihnen versteckte Juwelen in der Umgebung zeigen.

Planen Sie genügend Zeit für Ihren Besuch des Palastareals und der umliegenden Parks ein. Es gibt viel zu sehen und zu erleben, von historischen Ruinen im Ostgarten bis hin zu entspannten Momenten am Wassergraben oder einem Spaziergang durch das moderne Marunouchi.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kaiserpalast in Tokio ein Ort von immenser historischer und kultureller Bedeutung ist. Auch wenn der Hauptbereich nicht immer zugänglich ist, bieten der Kaiserliche Ostgarten, die geführten Touren und die wunderschönen umliegenden Parks und Viertel vielfältige Möglichkeiten, diesen faszinierenden Teil Tokios zu erleben. Genießen Sie Ihren Besuch!

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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