Was isst man auf Koreanisch?

Die Vielfalt der Koreanischen Küche

Rating: 4.18 (3257 votes)

Die kulinarische Landkarte Deutschlands hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Während chinesische, thailändische und japanische Restaurants längst fest etabliert sind, erobert eine andere asiatische Küche zunehmend die Herzen und Gaumen: die koreanische. Lange Zeit eher ein Geheimtipp in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Düsseldorf, sind koreanische Restaurants heute aus der modernen Food-Szene kaum noch wegzudenken. Ihr Siegeszug basiert auf einer aufregenden Mischung aus traditionellen Aromen, die oft als feurig-scharf, würzig und intensiv beschrieben werden, und einem einzigartigen Esserlebnis. Doch was genau erwartet einen, wenn man das erste Mal bei einem Koreaner sitzt und am liebsten „ein bisschen von allem“ probieren möchte, um die ganze Geschmacksvielfalt zu erfassen?

Die koreanische Küche ist weit mehr als nur scharfes Essen. Sie ist geprägt von fermentierten Zutaten, frischem Gemüse, hochwertigem Fleisch und einer Vielzahl von Beilagen, die das Hauptgericht ergänzen und das Essen zu einem gemeinschaftlichen Ereignis machen. Für Neulinge kann die Speisekarte auf den ersten Blick überwältigend wirken. Begriffe wie Kimchi, Bibimbap oder Bulgogi klingen exotisch und lassen die geschmackliche Tiefe nur erahnen. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine kulinarische Reise und zeigt Ihnen, welche Gerichte Sie unbedingt probieren sollten, um einen authentischen Einblick in die koreanische Esskultur zu erhalten und wie Sie geschickt bestellen, um möglichst viel zu kosten.

Was sollte man in einem koreanischen Restaurant am besten bestellen, wenn man ein bisschen von allem probieren möchte?
WAS SIE BEI IHREM NÄCHSTEN RESTAURANTBESUCH UNBEDINGT PROBIEREN SOLLTEN, ERFAHREN SIE HIER.1Kimchi oder die Essenz Koreas. Kimchi - die Essenz Koreas. ...2Kimchi jjigae oder Kimchi-Eintopf. ...3Bibimbap. ...4Banchan oder koreanische Tapas. ...5Koreanisches BBQ. ...6Galbi - marinierte, gegrillte Rippchen. ...7Gimbap oder koreanisches Sushi. ...8Gim.

Das Herzstück: Kimchi – Mehr als nur Beilage

Wenn es ein einziges Gericht gibt, das untrennbar mit Korea verbunden ist, dann ist es Kimchi. Es ist das Nationalgericht, ein Symbol für die koreanische Identität und wird zu praktisch jeder Mahlzeit serviert – selbst zum Frühstück. Im Grunde ist Kimchi fermentiertes Gemüse, meist Chinakohl, das mit einer scharfen Würzpaste aus Chilipulver (Gochugaru), Knoblauch, Ingwer, Fischsauce (optional) und weiteren Zutaten mariniert wird. Die Fermentation durch Milchsäurebakterien macht das Gemüse haltbar und entwickelt gleichzeitig einen einzigartigen, komplexen Geschmack, der sowohl sauer als auch scharf und umami-reich ist. Es gibt unzählige Varianten von Kimchi, je nach Region und Familienrezept, unter Verwendung von Rettich, Gurken, Lauch oder anderen Gemüsesorten. Der Geruch und Geschmack können für Ungeübte zunächst gewöhnungsbedürftig sein, aber wer sich darauf einlässt, entdeckt oft eine tiefe Verbundenheit zu diesem vielseitigen Gericht.

Kimchi wird nicht nur pur als Beilage gegessen. Es ist auch eine wichtige Zutat in vielen anderen Gerichten. Eines der beliebtesten ist der Kimchi Jjigae, ein deftiger Eintopf. Für diesen Eintopf wird oft stark fermentierter, also "reifer" Kimchi verwendet, der ein besonders intensives Aroma entwickelt hat. Zusammen mit Schweine- oder Rindfleisch, Tofu, Frühlingszwiebeln und Knoblauch wird er in einer würzigen Brühe gekocht, die oft mit Gochujang (roter Chilipaste) und Doenjang (Bohnenpaste) abgeschmeckt wird. Kimchi Jjigae wird traditionell sprudelnd heiß in einem Steintopf serviert und ist ein wärmendes, sättigendes Gericht, das perfekt zu Reis passt.

Die Vielfalt der Banchan – Koreanische Tapas zum Teilen

Ein absolutes Muss, wenn Sie „ein bisschen von allem“ probieren möchten, sind die Banchan. Das sind die kleinen Beilagenschälchen, die in einem koreanischen Restaurant automatisch zu fast jedem Hauptgericht serviert werden. Sie sind das koreanische Pendant zu spanischen Tapas, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Sie sind nicht extra zu bestellen (es sei denn, man möchte eine bestimmte Sorte nachbestellen) und sie sind unbegrenzt. Sobald ein Schälchen leer ist, wird es vom Servicepersonal nachgefüllt. Die Auswahl an Banchan ist riesig und variiert täglich und saisonal. Sie können gekochten Spinat mit Knoblauch und Sesamöl, marinierte Sojabohnensprossen, eingelegten Rettich, scharfe Gurken, gedämpfte Auberginen, verschiedene Wurzelgemüse, Pilze und natürlich verschiedene Arten von Kimchi umfassen. Banchan werden in die Mitte des Tisches gestellt und sind zum Teilen gedacht. Sie bieten eine wunderbare Möglichkeit, eine breite Palette koreanischer Aromen und Texturen zu erleben, von mild und nussig bis scharf und sauer, und ergänzen das Hauptgericht perfekt.

Bibimbap – Das bunte Reisgericht zum Mischen

Ein weiteres ikonisches Gericht, das sich hervorragend zum Kennenlernen eignet, ist Bibimbap. Der Name bedeutet wörtlich „gemischter Reis“ oder „Reis umrühren“, und genau das ist das Besondere daran. Bibimbap wird in einer Schüssel (oft einem heißen Steintopf, dann heißt es Dolsot Bibimbap) serviert und besteht aus einer Schicht Reis am Boden, auf der verschiedene einzeln zubereitete Zutaten appetitlich angerichtet sind. Dazu gehören typischerweise verschiedene Gemüsesorten (Namul), oft leicht gewürzt oder blanchiert, etwas mariniertes Rindfleisch (oder manchmal Tofu), ein Spiegelei oder rohes Eigelb und ein Klecks Gochujang. Vor dem Essen mischt man alle Zutaten gründlich durch. Das Ergebnis ist ein harmonisches Ganzes, bei dem sich die verschiedenen Geschmäcker und Texturen – der weiche Reis, das knackige Gemüse, das herzhafte Fleisch, das cremige Ei und die würzig-scharfe Paste – zu einem köstlichen Ganzen verbinden. Beim Dolsot Bibimbap entsteht durch den heißen Stein eine knusprige Reiskruste am Boden, die besonders beliebt ist.

Korean BBQ – Ein interaktives Geschmackserlebnis

Für viele ist das koreanische BBQ das Highlight eines Restaurantbesuchs. Es ist nicht nur ein Essen, sondern ein geselliges Erlebnis. Im Mittelpunkt steht ein Grill, der entweder in den Tisch eingelassen ist oder darauf platziert wird. Hier werden dünn geschnittene oder marinierte Fleischstücke direkt am Tisch gegrillt. Die bekanntesten Varianten sind Bulgogi und Galbi.

  • Bulgogi: Dies ist hauchdünn geschnittenes Rindfleisch (manchmal auch Schwein oder Huhn), das in einer süßlich-würzigen Marinade aus Sojasauce, Zucker oder Birnensaft, Knoblauch, Sesamöl und Frühlingszwiebeln mariniert wird. Es wird schnell auf dem Grill zubereitet und ist zart und saftig.
  • Galbi: Dabei handelt es sich meist um marinierte Rinderrippchen, die über Nacht in einer ähnlichen Marinade wie Bulgogi, oft aber mit etwas mehr Süße, eingelegt werden. Die Rippchen werden am Knochen oder in mundgerechten Stücken gegrillt und sind besonders aromatisch.

Zum Korean BBQ werden ebenfalls zahlreiche Banchan serviert. Das gegrillte Fleisch wird traditionell in frische Salatblätter (oft grüner Blattsalat oder Sesamblätter, Ssam genannt) gewickelt, zusammen mit etwas Reis, einer Scheibe Knoblauch, einer grünen Chili (Vorsicht, kann sehr scharf sein!) und einem Klecks Ssamjang, einer dicken, würzigen Paste aus Doenjang und Gochujang. Man formt kleine Päckchen, die man dann in einem Bissen isst. Dieses „Ssam“-Erlebnis ist ein integraler Bestandteil des koreanischen BBQs und erlaubt es Ihnen, verschiedene Kombinationen zu kreieren und die Aromen zu variieren. Die Kombination aus heißem, saftigem Fleisch, frischem Grün, würzigen Beilagen und der intensiven Paste ist einfach unwiderstehlich.

Gimbap – Koreanisches „Sushi“ für zwischendurch

Auch wenn es optisch an Sushi erinnert, ist Gimbap (manchmal auch Kimbap geschrieben) ein eigenständiges koreanisches Gericht. Es besteht aus getrocknetem Seetangblatt (Gim), das mit Reis (Bab) belegt und mit verschiedenen Füllungen gerollt wird. Im Gegensatz zu Sushi wird der Reis nicht mit Reisessig, sondern oft mit Sesamöl und Salz gewürzt. Die Füllungen sind vielfältig und enthalten in der Regel kein rohes Fleisch oder rohen Fisch. Typische Füllungen sind mariniertes Rindfleisch (Bulgogi), gekochter Spinat, eingelegter Rettich, Karotten, Omelettstreifen oder Surimi. Gimbap wird in mundgerechte Scheiben geschnitten und ist ein beliebter Snack, eine Mahlzeit für unterwegs oder auch eine Beilage. Es bietet eine mildere Alternative zu vielen scharfen Gerichten und ist eine gute Option, um koreanische Aromen in einer anderen Form zu probieren.

Gim – Das Allzweck-Seetangblatt

Gim, also getrockneter Seetang, ist eine weitere Grundzutat der koreanischen Küche. Oft leicht geröstet und gesalzen, wird er in kleinen Blättern oder Streifen als Beilage zu Reis serviert. Man kann den Reis darin einwickeln oder ihn einfach knusprig dazu essen. Es ist eine einfache, aber geschmacksintensive Ergänzung.

Wie heißen traditionelle koreanische Restaurants?
Die traditionellen koreanischen Restaurants heißen 한식집[hansikjib] .

Wie bestellt man, um „ein bisschen von allem“ zu probieren?

Um die Vielfalt der koreanischen Küche wirklich zu erleben, empfiehlt es sich, nicht nur ein einzelnes Hauptgericht für sich allein zu bestellen. Koreanisches Essen ist ideal zum Teilen konzipiert.

1. Nutzen Sie die Banchan: Diese kommen automatisch und bieten bereits eine breite Palette an kleinen Geschmacksproben. Kosten Sie von jedem Schälchen! 2. Bestellen Sie verschiedene Hauptgerichte zum Teilen: Für zwei oder drei Personen ist es ideal, 2-3 unterschiedliche Hauptgerichte zu wählen. Eine gute Kombination wäre zum Beispiel: * Ein Gericht vom Grill (Bulgogi oder Galbi) für das interaktive Erlebnis und den herzhaften Fleischgeschmack. * Ein Bibimbap für die Mischung aus Reis, Gemüse und Gochujang. * Ein Eintopf (Kimchi Jjigae oder eine andere Sorte wie Doenjang Jjigae mit Bohnenpaste) für eine wärmende, würzige Komponente. 3. Erwägen Sie Gimbap als Vorspeise oder zusätzliche Beilage: Es ist eine leichtere Option, die sich gut teilen lässt. 4. Fragen Sie das Personal: Scheuen Sie sich nicht, die Bedienung um Empfehlungen zu bitten, besonders wenn Sie unsicher sind oder spezielle Vorlieben (z.B. weniger Schärfe) haben. Oft gibt es auch spezielle Menüs, die eine Auswahl an Gerichten beinhalten. 5. Reis und Suppe: Beachten Sie, dass Reis und oft auch eine einfache Suppe (wie eine Miso-ähnliche Brühe) standardmäßig zu den Hauptgerichten serviert werden und nicht extra bestellt werden müssen.

Eine Anmerkung zur Schärfe

Koreanische Küche ist bekannt für ihre Schärfe, die oft von Gochujang (Chilipaste) und Gochugaru (Chilipulver) stammt. Allerdings ist nicht jedes Gericht extrem scharf. Die Schärfe bei Bibimbap kann durch die Menge an Gochujang, die Sie hinzufügen, gesteuert werden. BBQ-Marinaden sind oft eher süßlich-würzig als brennend scharf. Viele Banchan sind mild oder nur leicht würzig. Wenn Sie empfindlich auf Schärfe reagieren, informieren Sie das Personal bei der Bestellung. Es gibt auch viele köstliche koreanische Gerichte, die von Natur aus nicht scharf sind, wie Japchae (Glasnudelsalat) oder bestimmte Suppen.

Vergleich einiger beliebter koreanischer Gerichte

GerichtTypHauptzutatenCharakteristik
Kimchi JjigaeEintopfKimchi, Fleisch/Tofu/Meeresfrüchte, GemüseDeftig, würzig, oft scharf, wird heiß im Steintopf serviert
BibimbapReisgerichtReis, verschiedene Gemüsesorten, Fleisch/Tofu, Ei, GochujangBunt, ausgewogen, wird vor dem Essen gemischt, Dolsot-Variante mit knusprigem Reisboden
BulgogiBBQ/FleischgerichtMariniertes dünnes RindfleischSüßlich-würzig, zart, oft am Tisch gegrillt, ideal zum Einwickeln (Ssam)
BanchanBeilagenVielfältiges Gemüse (fermentiert, gekocht, mariniert), Tofu etc.Kleine Schälchen, große Vielfalt an Geschmäckern/Texturen, werden geteilt und nachgefüllt

Häufig gestellte Fragen

Was sind die typischsten koreanischen Gerichte, die man probieren sollte?
Unbedingt probieren sollten Sie Kimchi (als Beilage), Kimchi Jjigae (Eintopf), Bibimbap (Reisgericht) und Bulgogi oder Galbi (Korean BBQ). Die Vielfalt der Banchan ist ebenfalls ein Muss, um die koreanische Küche kennenzulernen.

Ist koreanisches Essen immer sehr scharf?
Nein, nicht immer. Viele Gerichte können scharf sein, da oft Chilipaste und -pulver verwendet werden. Es gibt aber auch milde Gerichte und die Schärfe lässt sich bei einigen Speisen (wie Bibimbap) selbst bestimmen. Fragen Sie im Restaurant nach dem Schärfegrad.

Was sind Banchan und wie isst man sie?
Banchan sind kleine Beilagenschälchen mit verschiedenen Gemüsen, Salaten, fermentierten Speisen etc., die zu fast jedem Hauptgericht serviert werden. Sie stehen in der Mitte des Tisches und sind zum Teilen für alle gedacht.

Wie isst man Bibimbap richtig?
Bibimbap wird ungemischt serviert. Vor dem Essen geben Sie Gochujang (nach Geschmack) hinzu und mischen dann alle Zutaten gründlich mit Stäbchen und Löffel durch, bis Reis, Gemüse und Fleisch gut verteilt sind.

Was ist der Unterschied zwischen Bulgogi und Galbi?
Beides sind marinierte Fleischgerichte, die oft gegrillt werden. Bulgogi ist meist hauchdünn geschnittenes Rindfleisch ohne Knochen. Galbi sind marinierte Rinderrippchen.

Fazit

Ein Besuch in einem koreanischen Restaurant ist ein Fest für die Sinne und ein wunderbares Erlebnis, besonders wenn man die Bereitschaft mitbringt, zu teilen und Neues zu entdecken. Die Kombination aus intensiven Aromen, der Vielfalt der Beilagen und dem geselligen Charakter, insbesondere beim Korean BBQ, macht die koreanische Küche so einzigartig und beliebt. Indem Sie verschiedene Gerichte wie Kimchi, Banchan, Bibimbap und Bulgogi zum Teilen bestellen, bekommen Sie einen hervorragenden Einblick in die reiche kulinarische Tradition Koreas. Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein – es lohnt sich!

Hat dich der Artikel Die Vielfalt der Koreanischen Küche interessiert? Schau auch in die Kategorie Gastronomie rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!

Avatar-Foto

Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

Go up