Wer wohnte in Moritzburg?

Moritzburg: Mehr als nur ein Schloss

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Moritzburg, ein malerisches Reiseziel in Sachsen, ist weit über seine Grenzen hinaus bekannt, hauptsächlich wegen seines beeindruckenden Wasserschlosses. Doch der Ort bietet weit mehr als diese ikonische Sehenswürdigkeit. Moritzburg ist ein Ort mit einer reichen Geschichte, einer einzigartigen Geographie und einer lebendigen Kulturlandschaft, die Besucher zu jeder Jahreszeit anzieht.

In welcher Stadt steht Moritzburg?
Schloss Moritzburg Er ließ sich 1542 nahe Dresden ein Jagddomizil errichten. August der Starke baute es ab 1723 unter Leitung Matthäus Pöppelmanns zu einem prachtvollen Barockschloss inmitten einer weitläufigen Teich- und Parkanlage um.

Die Geschichte Moritzburgs: Von Eisenberg zum bekannten Namen

Die Wurzeln der heutigen Gemeinde Moritzburg liegen in der ehemaligen Landgemeinde Eisenberg. Zu dieser Landgemeinde gehörte bereits ein Ortsteil, der nach dem berühmten Schloss benannt war: Moritzburg. Dieser Ortsteil umfasste das Schloss selbst, die umliegenden Gebäude und den dazugehörigen Gutsbezirk – ein Gebiet, das sich von den Ländereien und Wäldern bis hin zum Fasanenschlösschen und dem Ortsteil Auer erstreckte.

Schon vor dem Jahr 1900 trug die Gemeinde den Doppelnamen Eisenberg-Moritzburg. Erst im Jahr 1934 erfolgte die Umbenennung in Moritzburg, womit die Gemeinde endgültig den Namen ihres bekanntesten Wahrzeichens annahm.

Während der Zeit der DDR erlangte Moritzburg eine besondere Bekanntheit durch ein einzigartiges Ausbildungshilfeprogramm. Im Juli 1955 begann dieses Programm, das es einer Anzahl vietnamesischer Kinder ermöglichte, in Deutschland ausgebildet zu werden. Zunächst kamen 149 Kinder im Alter zwischen neun und fünfzehn Jahren nach Dresden und Moritzburg. Insgesamt wurden etwa 350 vietnamesische Kinder und Jugendliche an diesen Standorten ausgebildet und bis zum Facharbeiter- oder sogar Hochschulabschluss geführt. Diese Generation von vietnamesischen „Moritzburgern“ kehrte in ihr Heimatland zurück und pflegt bis heute einen kulturellen Traditionsverein, der die Verbindung zu diesem besonderen Kapitel der Geschichte lebendig hält.

Ein weiteres historisches Ereignis, das mit Moritzburg verbunden ist, ist das Versteck des sogenannten „Schatzes der Sachsen“. Von 1945 bis 1996 war dieser Schatz im Wald bei Moritzburg verborgen, was dem Ort eine zusätzliche, geheimnisvolle historische Dimension verleiht.

Die heutige Größe und Struktur der Gemeinde Moritzburg ist das Ergebnis mehrerer Eingemeindungen. Am 1. Januar 1996 vergrößerte sich die Gemeinde um die ehemalige Gemeinde Steinbach. Drei Jahre später, am 1. Januar 1999, kam Reichenberg hinzu. Reichenberg brachte seinerseits bereits am 1. Januar 1994 eingegliederte Ortsteile mit, namentlich Friedewald und Boxdorf. Diese Entwicklungen haben zur heutigen Ausdehnung und Zusammensetzung der Gemeinde beigetragen.

Das berühmte Wasserschloss Moritzburg: Ein Märchen wird lebendig

Das unbestrittene Herzstück und Wahrzeichen von Moritzburg ist das nach Herzog Moritz benannte Schloss Moritzburg. Es gilt weithin als das schönste Wasserschloss Sachsens. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1542 zurück, als Herzog Moritz nahe Dresden ein Jagddomizil errichten ließ.

Wie groß ist Moritzburg?
Moritzburg (Sachsen)WappenDeutschlandkarteHöhe:166 m ü. NHNFläche:46,49 km2Einwohner:8219 (31. Dez. 2023)Bevölkerungsdichte:177 Einwohner je km2

Unter der Regentschaft von August dem Starken, der von 1670 bis 1733 lebte, erfuhr das Schloss ab 1723 eine tiefgreifende Umgestaltung. Unter der Leitung des berühmten Baumeisters Matthäus Pöppelmann wurde das Jagddomizil zu einem prachtvollen Barockschloss umgebaut. Es liegt eingebettet inmitten einer weitläufigen Teich- und Parkanlage, die seine Schönheit noch unterstreicht.

Im Inneren beherbergt Schloss Moritzburg eine Fülle von Schätzen. Dazu gehört eine der bedeutendsten Jagdtrophäensammlungen Europas. Des Weiteren sind kunstvolle Goldledertapeten zu bewundern, die von Reichtum und handwerklichem Können zeugen. Ein besonders beeindruckendes Highlight ist das sogenannte »Federzimmer«, das mit über einer Million farbiger Vogelfedern geschmückt ist – ein einzigartiges Kunstwerk.

In der Winterzeit wird Schloss Moritzburg auf besondere Weise lebendig. Jährlich verwandelt es sich in die zauberhafte Kulisse des legendären Märchenfilms »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«. Fans dieses beliebten Films haben dann die Gelegenheit, auf den Spuren der frechen Prinzessin zu wandeln und die Original-Drehorte hautnah zu erleben.

Kultur, Tourismus und Wirtschaft

Die Kulturlandschaft Moritzburg ist eng mit dem Tourismus verbunden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kulturlandschaft Moritzburg GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Gemeinde. Ihre Aufgaben sind vielfältig und bündeln touristische Aktivitäten und Dienstleistungen. Dazu gehören der Betrieb des Ferienparks & Campingplatz Bad Sonnenland, der Bungalows, Zelt- und Wohnwagenplätze anbietet, sowie der Betrieb der Tourist-Information Moritzburg, die Besuchern mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch die Organisation und logistische Unterstützung von Großveranstaltungen in Moritzburg sowie die touristische Vermarktung der gesamten Gemeinde gehören zu ihren Aufgaben.

Die örtliche Wirtschaft ist maßgeblich vom Tourismus geprägt. Neben dem Schloss zieht auch das Gestüt Moritzburg viele Besucher an. Das Gestüt ist ein bedeutender Wirtschaftsbetrieb des Freistaates Sachsen. Seine Ursprünge sind ebenfalls eng mit August dem Starken verbunden, genauer gesagt mit seiner Jagdleidenschaft und dem daraus resultierenden Umbau des Schlosses zum Jagdschloss. Die Pferdezucht in den nunmehr königlichen Jagdstallungen wurde im Jahr 1828 aufgenommen und hat bis heute Bestand.

Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Moritzburg ist verkehrstechnisch gut angebunden, was seine Attraktivität als Reiseziel erhöht. Der Ort ist über Staatsstraßen direkt mit wichtigen umliegenden Städten verbunden: mit Dresden (mit Anbindung an die Bundesautobahn 4), mit Radeburg (mit Anbindung an die Bundesautobahn 13) und mit Meißen.

Eine besondere Attraktion und gleichzeitig ein wichtiges Verkehrsmittel ist die schmalspurige Lößnitzgrundbahn. Sie verbindet Moritzburg mit Radebeul und Radeburg und bietet eine malerische Fahrt durch die Landschaft. In Radebeul Ost besteht Anschluss an die S-Bahn-Linie 1, die weiter nach Dresden führt.

Wer wohnte in Moritzburg?
Schloss Moritzburg ist die ehemalige Jagdresidenz der Kurfürsten und Könige von Sachsen in der Gemeinde Moritzburg bei Dresden.

Ein historisches Detail der Verkehrswege sind die zwei kursächsischen Postdistanzsäulen von 1730, die den Anfang der dammartigen Schlossauffahrt flankieren. Diese Säulen sind verkehrsgeschichtlich interessant, da sie ursprünglich vor Stadttoren oder auf Marktplätzen aufgestellt wurden. Sie zeigen Entfernungsangaben in historischen Wegstunden (eine Wegstunde entsprach 4,531 Kilometern) zu Städten, Poststationen sowie damals sächsischen Burgen und Schlössern. Teilweise sind die originalen Steinteile dieser Säulen noch erhalten.

Die Anbindung an überregionale Verkehrsnetze wird zudem durch die Staatsstraßen S 80, S 81 und S 179 gewährleistet. Busverbindungen bestehen unter anderem nach Dresden, Coswig, Radeburg und Großenhain.

Bildungseinrichtungen

Moritzburg ist nicht nur ein Ort der Geschichte und Erholung, sondern auch ein Bildungsstandort. Hier befindet sich die Evangelische Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie, die das Bildungsangebot der Region ergänzt.

Häufig gestellte Fragen zu Moritzburg

Wer wohnte in Moritzburg?

Nach den uns vorliegenden Informationen ist das Schloss nach Herzog Moritz benannt. August der Starke ließ das Schloss umfangreich umbauen. Zudem wohnten im Rahmen eines Ausbildungsprogramms in DDR-Zeiten vietnamesische Kinder und Jugendliche in Moritzburg.

Wie groß ist Moritzburg?

Die genaue Flächengröße wird in den uns vorliegenden Informationen nicht genannt. Es wird jedoch beschrieben, wie die Gemeinde historisch aus der Landgemeinde Eisenberg/Moritzburg entstand und durch die Eingemeindungen von Steinbach (1996) sowie Reichenberg (1999), das seinerseits Friedewald und Boxdorf (1994) mitbrachte, ihre heutige Ausdehnung erreichte.

In welcher Stadt steht Moritzburg?

Moritzburg ist eine eigenständige Gemeinde in Sachsen. Das berühmte Schloss Moritzburg, das dem Ort seinen Namen gab, wird als „nahe Dresden“ beschrieben, was seine geografische Nähe zur sächsischen Landeshauptstadt hervorhebt, aber nicht bedeutet, dass es ein Stadtteil von Dresden ist.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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