Rotterdam, eine Stadt der Innovation und Vielfalt, spiegelt die reiche kulturelle Mischung der gesamten Niederlande wider. Wussten Sie, dass in den Niederlanden über 200 Nationalitäten vertreten sind? Diese beeindruckende Vielfalt hat die niederländische Küche zu einem wahren Schmelztiegel gemacht, in dem traditionelle Gerichte auf internationale Einflüsse treffen und sich ständig weiterentwickeln. Was wir heute oft als typisch niederländisch ansehen, hat nicht selten Wurzeln in den Rezepten und Bräuchen von Einwanderern, die im Laufe der Jahrhunderte in das Land kamen und ihre kulinarischen Traditionen mitbrachten. Wenn Sie Rotterdam besuchen, erwartet Sie eine Fülle an Geschmacksrichtungen, die sowohl süße als auch herzhafte Gaumenfreuden bieten. Hier sind einige der Spezialitäten, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

Die kulinarische Entdeckungsreise in Rotterdam führt Sie von gemütlichen Cafés über lebhafte Märkte bis hin zu modernen Restaurants. Die Stadt hat für jeden Geschmack etwas zu bieten und lädt dazu ein, die Vielfalt der niederländischen Esskultur in all ihren Facetten zu erleben. Packen Sie Ihren Appetit ein und machen Sie sich bereit für unvergessliche Geschmackserlebnisse!
Süße Versuchungen, die auf der Zunge zergehen
Beginnen wir mit den süßen Köstlichkeiten, die oft das erste sind, woran viele bei niederländischen Leckereien denken. Sie sind perfekt für eine kleine Pause am Nachmittag oder als süßer Abschluss nach dem Essen.
Poffertjes: Kleine Pfannkuchen-Wunder
Fast jeder, der die Niederlande besucht, kennt sie: die Poffertjes. Diese kleinen, luftigen Pfannkuchen sind eine der bekanntesten niederländischen Süßigkeiten. Sie sind deutlich kleiner und dicker als herkömmliche Pfannkuchen und zeichnen sich durch ihre leichte und schwammige Konsistenz aus. Traditionell werden sie aus Hefe und Buchweizenmehl hergestellt, was ihnen eine besondere Note verleiht. Gebacken werden Poffertjes in speziellen gusseisernen Pfannen mit vielen kleinen Mulden. Serviert werden sie meist großzügig mit geschmolzener Butter übergossen und mit Puderzucker bestäubt. Manchmal werden sie auch mit Zitrone und Zucker oder Schokolade genossen. Das Beste ist, sie frisch von einem der vielen Stände auf Märkten oder Festivals zu probieren, wo sie direkt vor Ihren Augen zubereitet werden. Sie finden sie aber auch auf Café-Speisekarten oder fertig verpackt im Supermarkt – doch nichts geht über die frische Variante!
Oliebollen: Holländische Krapfen für kalte Tage
Eine weitere winterliche Spezialität, die man in den kalten Monaten und besonders rund um Silvester und auf Weihnachtsmärkten findet, sind die Oliebollen. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Ölkugeln“, und genau das sind sie: frittierte Kugeln aus gesüßtem Teig, die heiß und oft mit Puderzucker bestäubt serviert werden. Man könnte sie als die niederländische Version des Krapfens oder Doughnuts bezeichnen, auch wenn sie meist keine Füllung haben. Oft werden dem Teig Rosinen oder Korinthen hinzugefügt. Der Genuss eines heißen Oliebollen an einem kalten Tag ist ein echtes Erlebnis und gehört für viele Niederländer einfach zur Winterzeit dazu. Vorsicht: Sie sind so lecker, dass es schwerfällt, nach nur einem aufzuhören!
Stroopwafel: Der süße Klassiker
Die Stroopwafel ist wohl die niederländische Süßigkeit, die international am weitesten verbreitet ist. Ursprünglich stammt sie aus Gouda, aber heute findet man sie überall in den Niederlanden – und der Welt. Sie besteht aus zwei dünnen Waffelhälften, die mit einem köstlichen Karamellsirup, dem „Stroop“, zusammengehalten werden. Die Geschichte besagt, dass sie im 18. Jahrhundert von einem Bäcker erfunden wurde, der übrig gebliebene Brotkrumen süß weiterverarbeitete. Der beste Weg, eine Stroopwafel zu genießen, ist, sie kurz auf eine Tasse heißem Tee oder Kaffee zu legen. Die aufsteigende Wärme erweicht den Sirup im Inneren und macht die Waffel herrlich klebrig und zäh. Ein einfacher Trick, der den Genuss maximiert! Sie sind in fast jeder Bäckerei und jedem Supermarkt erhältlich.
Herzhaftes und Deftiges für den großen und kleinen Hunger
Neben den süßen Verführungen bietet die niederländische Küche auch eine Reihe von herzhaften Gerichten, die oft einfach, aber sättigend sind und die vielfältigen Einflüsse des Landes zeigen.
Kapsalon: Modernes Street-Food-Phänomen
Obwohl der Kapsalon erst 2003 in Rotterdam erfunden wurde und daher nicht als traditionell im historischen Sinne gilt, hat er sich schnell zu einem festen Bestandteil der Rotterdamer Esskultur entwickelt. Dieser Name, der wörtlich „Friseursalon“ bedeutet (angeblich nach dem ersten Esser, einem Friseur), ist ein Traum für jeden, der nach einer langen Nacht oder einfach nur nach etwas Deftigem sucht. Kapsalon ist ein Street-Food-Gericht, das in einer Aluminiumschale serviert wird und aus einer Schicht Pommes frites besteht, die mit Fleisch (meist Kebab oder Gyros) belegt und anschließend mit Gouda-Käsescheiben überbacken wird, bis der Käse geschmolzen ist. Serviert wird das Ganze typischerweise mit Salat und verschiedenen Soßen, wobei Knoblauchsoße besonders beliebt ist. Für Vegetarier gibt es oft eine Variante mit Falafel. Es ist ein reichhaltiges, sättigendes Gericht, das perfekt passt, um nach ein paar Getränken wieder zu Kräften zu kommen oder einem Kater vorzubeugen.
Stamppot: Eintopf für kalte Abende
Der Stamppot, manchmal auch Hutspot genannt, ist ein klassisches niederländisches Wintergericht. Es handelt sich um einen herzhaften Eintopf, der aus Kartoffelpüree zubereitet wird, das mit einem oder mehreren Gemüsesorten gestampft (daher der Name „Stamp-pot“) wird. Typische Gemüsesorten sind Grünkohl (Boerenkool stamppot), Sauerkraut (Zuurkool stamppot) oder Endivien (Andijvie stamppot). Serviert wird Stamppot traditionell mit einer geräucherten Wurst, oft einer holländischen Rookworst, aber manchmal auch mit spanischer Chorizo oder polnischer Kielbasa, was die internationalen Einflüsse erneut unterstreicht. Eine Mulde in der Mitte des Stamppots wird oft mit etwas Bratensaft gefüllt. Es ist ein echtes Gericht, das von innen wärmt und oft an kalten Winterabenden oder als sättigendes Essen vor einer langen Reise gegessen wird.
Kroketten: Knusprige Snacks für Zwischendurch
Während es moderne, tiefgekühlte Varianten im Supermarkt gibt, sind hausgemachte Kroketten eine ganz andere Liga. Als enger Verwandter der beliebten Bitterballen sind Kroketten goldbraune, frittierte, meist wurstförmige Snacks. Sie bestehen aus einer cremigen Füllung, oft einer Mischung aus Kartoffelpüree, Rindfleischragout, Butter, Kräutern und Gewürzen, die in einer knusprigen Paniermehlschicht frittiert wird. Sie werden heiß serviert und sind ein beliebter Snack oder eine Vorspeise. Traditionell werden sie mit einem milden Senf serviert, aber viele genießen sie auch pur. Man findet sie in Cafés, Restaurants und an Imbissständen.
Ein Toast auf die Tradition: Jenever
Neben den Speisen hat Holland auch ein berühmtes Nationalgetränk: den Jenever. Besonders in der Nähe von Rotterdam, in Schiedam, hat dieses Getränk eine lange Geschichte.
Jenever: Das niederländische Nationalgetränk
Seit Jahrhunderten ist Holland bekannt für die Herstellung von Jenever, dem niederländischen Nationalgetränk. Die Stadt Schiedam, nahe Rotterdam, gilt als die „Jeneverstadt“, da sich hier bereits im 16. Jahrhundert die ersten Brennereien ansiedelten. Eine der bekanntesten und ältesten ist De Kuyper. Im Jahr 1695 gründete Johannes De Kuyper in Rotterdam die erste Destillerie. Heute, mehr als 300 Jahre später, wird De Kuyper in der 11. Generation von der Familie geführt und ist der größte Likörproduzent der Welt. Für die Spitzenqualität seiner Produkte international anerkannt, gehört das De Kuyper Sortiment in über 90 Ländern der Erde zur Standardausstattung jeder Profi-Bar und auch vieler Hausbars. Anlässlich des 300. Jubiläums wurde De Kuyper von der niederländischen Königin persönlich ausgezeichnet und trägt seitdem den ehrenvollen Namen „DE KUYPER ROYAL DISTILLERS“. Jenever war das erste Produkt aus dem Hause De Kuyper und wird seit der Gründung in der Destillerie in Schiedam hergestellt.
Der Name Jenever leitet sich vom niederländischen Wort für Wacholder („jenever“) ab, da Wacholderbeeren eine Schlüsselzutat sind. Zur Herstellung von Jenever wird aus ausgewählten Getreidesorten wie Gerste, Mais und Roggen durch Mälzen, Gären und dreifache Destillation zunächst ein Malzwein gewonnen. Dieser Malzwein wird anschließend über Wacholder destilliert, was dem DE KUYPER Jenever sein typisches Aroma und seine herzhafte Note verleiht. DE KUYPER JENEVER zeichnet sich durch seinen mildwürzigen Geschmack und seinen feinen Charakter aus. Man trinkt ihn traditionell eisgekühlt zu jeder Gelegenheit.
Neben dem klassischen, klaren Jenever gibt es auch Varianten wie den Bessen Jenever. „Bessen“ ist das niederländische Wort für schwarze Johannisbeere. De Kuyper Bessen wird ausschließlich aus feinstem De Kuyper Jonge Jenever und frischen schwarzen Johannisbeeren hergestellt, was ihm einen frisch-fruchtigen Geschmack verleiht. Während der klassische Jenever oft pur und eisgekühlt oder in klassischen Cocktails verwendet wird, genießt man Bessen Jenever ebenfalls eisgekühlt, pur on the rocks oder als erfrischenden Longdrink, zum Beispiel mit Soda oder Sekt. Die Vielfalt des Jenevers macht ihn zu einem vielseitigen Getränk, das sowohl pur als auch gemischt ein Genuss ist.

Vergleich verschiedener Rotterdamer Spezialitäten
Spezialität | Art | Hauptzutaten | Typischer Anlass/Ort |
---|---|---|---|
Poffertjes | Süß | Hefe, Buchweizenmehl, Butter, Puderzucker | Straßenstände, Cafés, Märkte |
Kapsalon | Herzhaft | Pommes, Fleisch (Kebab/Gyros), Gouda, Salat, Soßen | Street Food, späte Nacht, Imbissstände |
Oliebollen | Süß | Frittierter Teig (oft mit Rosinen), Puderzucker | Wintermonate, Weihnachtsmärkte, Silvesterstände |
Stamppot | Herzhaft | Kartoffelpüree, gestampftes Gemüse (Grünkohl, Sauerkraut, Endivien), Wurst | Traditionelles Abendessen, kalte Tage |
Stroopwafel | Süß | Zwei dünne Waffeln, Karamellsirup | Überall (Bäckereien, Supermärkte), zu Kaffee/Tee |
Kroketten | Herzhaft | Ragout (oft Rind), Kartoffelpüree, Paniermehl | Snack, Vorspeise, Cafés, Imbissstände |
Jenever | Getränk | Malzwein (Gerste, Mais, Roggen), Wacholderbeeren (ggf. Johannisbeeren) | Eisgekühlt, zu jeder Gelegenheit, als Cocktail |
Häufig gestellte Fragen zu Rotterdamer Spezialitäten
Hier beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zu den Köstlichkeiten, die Sie in Rotterdam finden können:
Was genau sind Poffertjes und wie isst man sie am besten?
Poffertjes sind kleine, dicke Pfannkuchen aus Hefe und Buchweizenmehl. Sie werden in speziellen Pfannen gebacken und traditionell mit Butter und Puderzucker serviert. Am besten genießt man sie heiß und frisch von einem Stand.
Ist Kapsalon wirklich ein traditionelles niederländisches Gericht?
Nein, Kapsalon ist eine sehr moderne Erfindung aus Rotterdam aus dem Jahr 2003. Obwohl nicht historisch traditionell, ist es ein sehr beliebtes lokales Street-Food-Gericht geworden.
Wann isst man typischerweise Oliebollen?
Oliebollen sind ein saisonales Gebäck, das traditionell in den Wintermonaten, besonders rund um Silvester, gegessen wird. Man findet sie aber auch oft auf Weihnachtsmärkten.
Was ist der Unterschied zwischen Stamppot und Hutspot?
Stamppot ist der Oberbegriff für Gerichte, bei denen Kartoffelpüree mit Gemüse gestampft wird. Hutspot ist eine spezifische Art von Stamppot, die traditionell aus Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln zubereitet wird.
Wie genießt man eine Stroopwafel am besten?
Legen Sie die Stroopwafel kurz auf eine Tasse heißem Kaffee oder Tee. Die Wärme erweicht den Karamellsirup im Inneren und macht die Waffel noch köstlicher.
Woraus bestehen Kroketten?
Kroketten bestehen aus einer cremigen Füllung, oft einem Ragout (z.B. aus Rindfleisch) oder Kartoffelpüree, umhüllt von einer knusprigen Schicht aus Paniermehl, die frittiert wird.
Was ist Jenever und woher kommt er?
Jenever ist das niederländische Nationalgetränk, ein Wacholderbrand. Er hat eine lange Geschichte in den Niederlanden, besonders in der Stadt Schiedam nahe Rotterdam, wo sich viele historische Brennereien befinden, darunter auch die von De Kuyper.
Gibt es verschiedene Arten von Jenever?
Ja, es gibt verschiedene Arten, darunter den klassischen klaren Jenever und Varianten wie Bessen Jenever, der mit schwarzen Johannisbeeren aromatisiert ist. Es gibt auch „Jonge Jenever“ (jüngerer, milderer Stil) und „Oude Jenever“ (älterer, komplexerer Stil).
Ihr kulinarischer Ausgangspunkt in Rotterdam
Um all diese köstlichen niederländischen Spezialitäten in Rotterdam zu probieren, ist eine zentrale Unterkunft ideal. Von hier aus erreichen Sie bequem traditionelle Restaurants, gemütliche Cafés und Imbissstände. Wenn Sie inspiriert sind, selbst kreativ zu werden, bieten einige Unterkünfte, wie zum Beispiel die PREMIER SUITES PLUS Rotterdam Serviced Apartments, sogar private Küchen in den Suiten, in denen Sie sich selbst am Kochen oder der Zubereitung einfacher niederländischer Gerichte versuchen können.
Rotterdam erwartet Sie mit einer beeindruckenden kulinarischen Vielfalt, die Sie entdecken können. Tauchen Sie ein in die Welt der süßen und herzhaften Genüsse und des traditionellen Jenevers und erleben Sie die Gastfreundschaft dieser faszinierenden Stadt.
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