Ungarn: Günstig Essen & Leben?

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Viele Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zieht es nach Ungarn, sei es für einen Urlaub in der pulsierenden Hauptstadt Budapest oder am malerischen Balaton, oder sogar für einen dauerhaften Wohnsitz. Angesichts der wunderschönen Landschaften, der reichen Kultur und der gastfreundlichen Atmosphäre stellt sich oft die Frage: Sind die Kosten in Ungarn hoch, oder kann man hier günstig leben und genießen? Die gute Nachricht, insbesondere im Vergleich zu vielen westeuropäischen Ländern, lautet: Ungarn ist deutlich preiswerter.

Wie viel kostet eine Pizza in Ungarn?
Niedriger Preis trotz hoher LebenshaltungsskostenPlatz 16 bis 30: Pizza-Preis26. Riga, Lettland8,44 €27. Prag, Tschechien8,43 €28. Vilnius, Litauen7,79 €29. Budapest, Ungarn7,27 €

Die Lebenshaltungskosten in Ungarn sind signifikant niedriger als beispielsweise in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Dies betrifft nicht nur die Kosten für Lebensmittel im Supermarkt oder die Energiepreise, sondern auch die Preise für Gastronomie und Immobilien. Diese Preisdifferenz macht Ungarn zu einem attraktiven Ziel für Touristen, digitale Nomaden und Auswanderer gleichermaßen. Budapest, als Hauptstadt, ist zwar tendenziell etwas teurer als ländliche Regionen oder kleinere Städte wie Szeged, bleibt aber im europäischen Vergleich erstaunlich erschwinglich.

Restaurantpreise in Budapest und Ungarn

Wenn es ums Essen und Ausgehen geht, bietet Ungarn ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten sind die Restaurantpreise in Budapest relativ niedrig. Das bedeutet, dass man auch mit einem kleineren Budget gut und vielfältig essen kann.

Ein Abendessen für zwei Personen in einem Restaurant der mittleren Preisklasse ist beispielsweise schon ab etwa 4.500 Forint (Ft) möglich, wobei dies in der Regel noch ohne Getränke wie Wein ist. Umgerechnet entspricht dies, basierend auf den im Quellmaterial genannten Werten, einem sehr günstigen Preis von rund 12 bis 13 Euro. Solche Preise sind in vielen westeuropäischen Städten kaum denkbar für ein vergleichbares Essen.

Die ungarische Küche ist zudem vielfältig und schmackhaft, von herzhaften Gulaschgerichten bis hin zu süßen Desserts. Die niedrigeren Preise erlauben es, mehr verschiedene Lokale auszuprobieren und die kulinarische Vielfalt Ungarns voll auszukosten.

Der Pizza-Preis-Vergleich: Budapest im europäischen Ranking

Ein interessanter Indikator für das Preisniveau in einer Stadt ist oft der Preis für eine Standard-Pizza Margherita. Laut einem europäischen Vergleich, der die Durchschnittspreise einer 30-Zentimeter-Pizza Margherita in 43 europäischen Hauptstädten untersuchte, liegt Budapest im günstigeren Drittel.

Ist Ungarn billig für Deutsche?
Die Lebenshaltungskosten in Ungarn sind deutlich niedriger als Deutschland, Österreich und Schweiz. Das trifft auf die Preise für Lebensmittel ebenso zu wie auf die Energiepreise. Hier finden Sie aktuelle Preise in Ungarn 2023.

Der durchschnittliche Preis für eine Pizza Margherita in Budapest beträgt demnach etwa 7,27 Euro. Dies platziert Budapest auf Platz 29 der Liste der teuersten Städte für Pizza, was bedeutet, dass in 28 anderen europäischen Hauptstädten die Pizza teurer ist. Zum Vergleich:

StadtDurchschnittspreis Pizza Margherita (€)
Wien (Österreich)10,33
Berlin (Deutschland)9,11
Rom (Italien)9,33
Prag (Tschechien)8,43
Budapest (Ungarn)7,27
Zagreb (Kroatien)7,07
Sarajevo (Bosnien-Herzegowina)3,44

Wie die Tabelle zeigt, ist die Pizza in Budapest deutlich günstiger als in den Hauptstädten der Nachbarländer Österreich und Tschechien oder auch in Deutschland und Italien, dem Mutterland der Pizza. Nur in einigen Ländern Südosteuropas, wie Kroatien oder Bosnien-Herzegowina, ist der durchschnittliche Pizza-Preis noch niedriger. Dieser Vergleich unterstreicht das generell niedrigere Preisniveau in der ungarischen Hauptstadt.

Trinkgeld in Ungarn

Ein wichtiger Aspekt der Restaurantkultur in Ungarn ist das Trinkgeld. Es ist in Ungarn verbreiteter als in vielen anderen europäischen Ländern und wird fast erwartet. Manchmal ist das Trinkgeld (oft 10-15%) bereits in der Rechnung enthalten, was auf der Speisekarte oder der Rechnung vermerkt sein sollte. Ist es nicht enthalten, ist es üblich, einen Betrag zwischen 10% und 15% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben. Dies sollte bei der Budgetplanung für Restaurantbesuche berücksichtigt werden.

Weitere Kostenbeispiele in Budapest

Neben Essen und Restaurants sind auch andere Kosten des täglichen Lebens und für touristische Aktivitäten in Budapest eher niedrig, was die allgemeine Erschwinglichkeit Ungarns unterstreicht:

  • Eine einfache Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostet etwa 350 Ft (ca. 0,98 USD).
  • Eine 72-Stunden-Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr liegt bei etwa 4.150 Ft (ca. 11,70 USD).
  • Eine Take-out-Pizza kann man schon für etwa 1.300 Ft (ca. 3,66 USD) bekommen.
  • Eine Taxifahrt vom Flughafen Ferihegy ins Stadtzentrum kostet zwischen 3.800 Ft und 6.500 Ft (ca. 10,71 - 18,33 USD).
  • Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten oder Monumente bewegen sich meist zwischen 1.500 Ft und 2.500 Ft (ca. 4,23 - 7,05 USD).
  • Selbst besondere Erlebnisse wie eine Flusskreuzfahrt mit Abendessen und Live-Musik sind mit etwa 29.000 Ft (ca. 81,78 USD) im internationalen Vergleich oft noch erschwinglich.

Auch die Kosten für Unterkünfte sind attraktiv. Ein Doppelzimmer in einem zentral gelegenen Mittelklassehotel ist bereits ab etwa 60 Euro pro Nacht zu finden.

Wohnen in Ungarn: Mieten und Immobilienpreise

Ein weiterer Bereich, in dem Ungarn als sehr günstig gilt, sind die Immobilienpreise und Mieten. Für Menschen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, die über eine Auswanderung nachdenken, sind die Unterschiede frappierend.

Während in Berlin Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen im vierstelligen Bereich liegen, sind in Budapest Wohnungen oft schon für 2.000 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter erhältlich – teilweise weniger als die Hälfte des Preises in der deutschen Hauptstadt. Außerhalb von Budapest, insbesondere in ländlichen Gebieten, kann man sogar für 50.000 bis 100.000 Euro ein kleines Haus mit Grundstück erwerben.

Ist Essen in Ungarn teuer?
Die Tagespreise in Budapest sind niedriger als in anderen europäischen Hauptstädten . So können Sie beispielsweise in vielen Restaurants für 10 € (11,49 US-Dollar) gut essen oder während einer Bootsfahrt für rund 69 € (79,28 US-Dollar) essen.

Auch die Mieten sind sehr moderat. Eine Wohnung mit 60 bis 70 Quadratmetern in Budapest kann man oft schon für 500 bis 600 Euro pro Monat mieten. In anderen Städten Ungarns liegen die Mietpreise sogar noch niedriger. Dies ist einer der Gründe, warum Ungarn auch für Studenten aus dem deutschsprachigen Raum attraktiv ist, insbesondere für Fächer wie Medizin oder Zahnmedizin, die an einigen Universitäten sogar auf Deutsch oder Englisch angeboten werden.

Die Währung: Der Ungarische Forint

Obwohl Ungarn Mitglied der Europäischen Union ist, hat das Land den Euro nicht als Währung eingeführt. Die offizielle Währung ist der Ungarische Forint (Ft). Für Reisende und Expats aus dem Euroraum ist es daher wichtig, den aktuellen Wechselkurs im Auge zu behalten. Die Umrechnung von Euro in Forint ist alltäglich und beeinflusst direkt, wie viel die Ausgaben vor Ort in der eigenen Währung wert sind. Die Umrechnungskurse können schwanken, was sich auf die gefühlten Kosten auswirkt.

Warum ist Ungarn so viel günstiger?

Die niedrigeren Lebenshaltungskosten in Ungarn haben verschiedene Gründe. Historische und wirtschaftliche Entwicklungen haben dazu geführt, dass das durchschnittliche Einkommensniveau und die Kaufkraft in Ungarn geringer sind als in Westeuropa. Dies schlägt sich direkt in niedrigeren Preisen für Güter und Dienstleistungen nieder, da die lokale Nachfrage ein höheres Preisniveau oft nicht tragen könnte. Auch die Kosten für Personal sind im Durchschnitt niedriger.

Häufig gestellte Fragen zu den Kosten in Ungarn

Ist Essen in Ungarn teuer?

Nein, im Vergleich zu vielen westeuropäischen Ländern ist Essen in Ungarn, insbesondere in Restaurants in Budapest, eher günstig. Ein Abendessen für zwei Personen in einem mittelpreisigen Restaurant ist deutlich preiswerter als in Städten wie Berlin oder Wien.

Ist Ungarn billig für Deutsche, Österreicher oder Schweizer?

Ja, Ungarn gilt für Einwohner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz als sehr günstig. Die Lebenshaltungskosten, inklusive Essen, Mieten, Immobilien und sogar Steuern (mit einem Einkommensteuersatz von 15%), sind deutlich niedriger.

Ist Essen in Ungarn teuer?
Die Tagespreise in Budapest sind niedriger als in anderen europäischen Hauptstädten . So können Sie beispielsweise in vielen Restaurants für 10 € (11,49 US-Dollar) gut essen oder während einer Bootsfahrt für rund 69 € (79,28 US-Dollar) essen.

Wie viel kostet eine Pizza in Ungarn?

In Budapest kostet eine durchschnittliche Pizza Margherita etwa 7,27 Euro. Das ist im europäischen Vergleich günstig und liegt im unteren Drittel der Preise von 43 untersuchten Hauptstädten.

Welche Währung hat Ungarn?

Die Währung Ungarns ist der Ungarische Forint (Ft), nicht der Euro.

Ist Trinkgeld in ungarischen Restaurants üblich?

Ja, Trinkgeld ist in Ungarn sehr üblich. Wenn es nicht bereits in der Rechnung enthalten ist, gibt man normalerweise 10% bis 15% des Rechnungsbetrags.

Fazit: Günstig genießen in Ungarn

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ungarn ein attraktives Reiseland und ein interessanter Wohnort ist, nicht zuletzt wegen seiner im europäischen Vergleich sehr niedrigen Kosten. Von den Preisen für eine Pizza Margherita bis hin zu den Kosten für Mieten und Immobilien – Ungarn bietet für viele Budgets eine hohe Lebensqualität und vielfältige Möglichkeiten, Kultur, Natur und Gastronomie zu erleben, ohne das Portemonnaie übermäßig zu belasten. Die günstigen Preise, insbesondere in der Gastronomie und bei den Lebenshaltungskosten generell, machen Ungarn zu einem lohnenden Ziel für Besucher und Neuankömmlinge aus dem deutschsprachigen Raum.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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