Ein Anhänger ist ein wertvoller Helfer für Transportaufgaben aller Art. Damit er stets einsatzbereit ist und seinen Wert behält, ist eine regelmäßige und sorgfältige Pflege unerlässlich. Besonders die beweglichen Teile benötigen Aufmerksamkeit, allen voran das regelmäßige Fetten. Aber auch saisonale Einflüsse wie Streusalz im Winter oder lange Standzeiten im Frühjahr erfordern besondere Pflegemaßnahmen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Anhänger optimal warten und pflegen, mit besonderem Fokus darauf, wie oft und welche Teile gefettet werden sollten, um die Langlebigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Die Pflegeintervalle für einen Anhänger hängen stark von seiner Nutzung, der Umgebung und dem Grad der Verschmutzung ab. Ein Anhänger, der oft im Salz oder Schmutz bewegt wird, benötigt natürlich häufiger Pflege als ein selten genutztes Modell. Generell empfiehlt es sich jedoch, dem Anhänger mindestens zweimal im Jahr eine intensive Pflege zukommen zu lassen: einmal vor dem Winter und einmal im Frühjahr, bevor die Hauptsaison für viele Transportaufgaben beginnt. Neue Anhänger sollten zudem nach den ersten Fahrten, insbesondere bei Kontakt mit Salz, gründlich gereinigt werden, da aggressive Stoffe das Material schnell angreifen können.

Grundlegende Tipps für die Anhängerpflege
Unabhängig von der Jahreszeit gibt es einige grundlegende Schritte, die Sie bei der Pflege Ihres Anhängers beachten sollten:
- Vorsicht bei der Reinigung und Elektronik: Bevor Sie mit der Reinigung beginnen, stellen Sie sicher, dass die Stromzufuhr unterbrochen ist. Achten Sie darauf, empfindliche Bauteile wie die Anhängerkupplung, die Bremsanlage und die gesamte Elektrik nicht direkt mit Wasser zu besprühen. Diese Bereiche sollten nur vorsichtig von Hand gereinigt werden.
- Reinigung mit Wasser: Verwenden Sie zur allgemeinen Reinigung handwarmes, klares Wasser, eventuell mit einem neutralen Reinigungsmittel. Nach dem Waschen kann ein neutrales Konservierungsmittel oder Schutzwachs aufgetragen werden, um das Material zu schützen.
- Reifen, Räder und Beleuchtung prüfen: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Reifen, den Reifendruck und den festen Sitz der Radmuttern. Die Beleuchtungsanlage muss einwandfrei funktionieren, um den Verkehrsvorschriften zu entsprechen und Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Radmuttern können bei Bedarf mit einem Drehmomentschlüssel nachgezogen werden (oft 120 Nm bei Alu-Felgen).
- Hochdruckreiniger richtig einsetzen: Ein Hochdruckreiniger kann nützlich sein, um die Ladefläche oder die Außenseiten zu säubern. Halten Sie dabei immer einen Sicherheitsabstand von 20-30 cm ein und vermeiden Sie eine direkte Punktbestrahlung. Der Druck sollte 100-150 bar nicht überschreiten.
- Schmutz entfernen: Achten Sie darauf, dass Regenabflusslöcher auf dem Anhängerboden nicht durch Laub oder Schmutz verstopfen. Reinigen Sie auch die Anhängerkupplung von innen, da sich dort ebenfalls Schmutz festsetzen kann.
- Bewegliche Bauteile abschmieren: Ein sehr wichtiger Punkt ist das regelmäßige Abschmieren aller beweglichen Teile. Dazu gehören die Auflaufvorrichtung, das Stützrad, Scharniere und Stützen.
Wie oft muss man Anhänger fetten?
Die Frage nach der Häufigkeit des Fettens ist zentral für die Wartung eines Anhängers. Besonders beanspruchte Teile benötigen hier besondere Aufmerksamkeit. Laut Empfehlung sollte die Auflaufvorrichtung, die für die Funktion der Auflaufbremse entscheidend ist, mindestens vierteljährlich gefettet werden. Dies stellt sicher, dass die Bremse jederzeit reibungslos funktioniert und die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet ist.
Neben der Auflaufvorrichtung sollten auch andere bewegliche Teile regelmäßig geschmiert werden. Dazu zählen:
- Das Stützrad (Spindel und Mechanik)
- Sämtliche Scharniere (Bordwände, Heckklappe etc.)
- Abstellstützen (falls vorhanden)
- Die Mechanik der Anhängerkupplung
Für diese Teile gibt es keine starre Frequenz wie für die Auflaufvorrichtung, aber eine regelmäßige Schmierung, beispielsweise im Rahmen der halbjährlichen Hauptpflege oder bei Bedarf (wenn die Teile schwergängig werden), ist ratsam. Verwenden Sie geeignetes Fett für die jeweiligen Teile.
Schmierpunkte und empfohlene Frequenz
Bauteil | Empfohlene Frequenz | Bemerkungen |
---|---|---|
Auflaufvorrichtung | Mindestens vierteljährlich | Entscheidend für die Auflaufbremse |
Stützrad | Regelmäßig / Nach Bedarf | Spindel und Mechanik |
Scharniere (Bordwände etc.) | Regelmäßig / Nach Bedarf | Für leichte Gängigkeit |
Abstellstützen | Regelmäßig / Nach Bedarf | Für einfache Handhabung |
Anhängerkupplung (Mechanik innen) | Regelmäßig / Nach Bedarf | Verhindert Schwergängigkeit und Schmutzansammlung |
Saisonale Anhängerpflege
Die verschiedenen Jahreszeiten stellen unterschiedliche Anforderungen an die Pflege Ihres Anhängers.
Pflege im Winter
Der Winter ist für Anhänger besonders strapaziös. Schnee, Eis und vor allem Streusalz können dem Material stark zusetzen. Wer seinen Anhänger im Winter nutzt, sollte ihn nach jeder Fahrt gründlich mit Wasser reinigen. Dies ist wichtig, um aggressive Salzrückstände zu entfernen und Weißrost oder unschönen Flecken vorzubeugen, insbesondere auf verzinkten Teilen.

Sollte sich bereits Weißrost gebildet haben, kann dieser vorsichtig mit einer harten Nylon- oder Drahtbürste abgebürstet werden. Anschließend gründlich mit klarem Wasser abspülen. Stellen Sie den Anhänger zum Trocknen am besten leicht schräg nach hinten, damit das Wasser gut ablaufen kann.
Wenn der Anhänger im Winter nicht genutzt wird, ist eine Lagerung in einer Garage oder unter einem Carport ideal, um ihn vor Witterung zu schützen. Wird er draußen gelagert, kann eine passende Abdeckung (z.B. PVC-Folie, Flachplane oder Deichselabdeckung) hilfreich sein. Um Standplatten bei längerer Lagerung zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Anhänger aufzubocken, sodass die Reifen entlastet sind. Ein wichtiger Tipp für die Winterlagerung ist auch, die Handbremse nicht anzuziehen, sondern den Anhänger stattdessen mit Bremskeilen zu sichern, um ein Festfrieren der Bremsen zu verhindern.
Pflege im Frühjahr
Nach der Winterpause, in der der Anhänger vielleicht wenig oder gar nicht genutzt wurde, steht im Frühjahr eine gründliche Rundum-Pflege an. Zuerst wird der Anhänger von allem Schmutz befreit, der sich über den Winter angesammelt hat – das kann von Staub bis zu Salzresten reichen, abhängig vom Lagerort.
Besonders wichtig nach einer längeren Standzeit im Winter ist die Überprüfung der Bremsen und des Reifendrucks. Reifen verlieren mit der Zeit Luft, und die Bremsen könnten durch Feuchtigkeit beeinträchtigt sein. Auch die Beleuchtung muss auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden, da Feuchtigkeit in die Leuchten eingedrungen sein könnte oder eventuell Kabel beschädigt wurden (z.B. durch Nagetiere).
Vergessen Sie nicht, auch die Gummidichtungen am Anhänger zu überprüfen und gegebenenfalls mit Silikonspray zu behandeln, um sie geschmeidig zu halten und Risse zu vermeiden.

Materialspezifische Pflegetipps
Einige Anhängertypen oder -materialien erfordern spezifische Pflegehinweise:
- Anhänger mit Kofferaufbau: Bei neuen Kofferanhängern ist die Lackierung erst nach einigen Monaten voll strapazierfähig. In dieser Aushärtezeit sollte nur klares Wasser unter 60°C zur Reinigung verwendet werden; Hochdruckreiniger sind zu vermeiden.
- Kunststoff und Gummi: Dichtungen und andere Teile aus Kunststoff oder Gummi sollten regelmäßig mit Silikonspray oder Talkum behandelt werden, um Rissbildung vorzubeugen und die Geschmeidigkeit zu erhalten.
- Bordwände aus Stahl oder Aluminium: Besonders nach Fahrten unter Streusalzbedingungen oder dem Transport von säurehaltigen Materialien (wie z.B. Dünger) sollten Bordwände aus Aluminium oder verzinktem Stahl gründlich mit klarem Wasser abgespült werden, um Korrosion zu verhindern.
Warum regelmäßige Pflege so wichtig ist
Regelmäßige Wartung und Pflege sind nicht nur für den optischen Zustand Ihres Anhängers entscheidend, sondern haben direkte Auswirkungen auf dessen Funktion, Sicherheit und Lebensdauer. Vernachlässigung kann zu vorzeitigem Verschleiß, Funktionsstörungen (insbesondere bei der Bremse und der Beleuchtung) und letztlich zu teuren Reparaturen führen. Ein gut gepflegter Anhänger behält zudem besser seinen Wiederverkaufswert. Die Investition in Zeit und Material für die regelmäßige Pflege zahlt sich also langfristig aus.
Häufig gestellte Fragen zur Anhängerpflege
Wie oft sollte ich meinen Anhänger fetten?
Die Auflaufvorrichtung sollte mindestens vierteljährlich gefettet werden. Andere bewegliche Teile wie Stützrad, Scharniere und Stützen sollten regelmäßig oder bei Bedarf geschmiert werden.
Welche Teile des Anhängers müssen gefettet werden?
Wichtige Schmierpunkte sind die Auflaufvorrichtung, das Stützrad, Scharniere, Stützen und die Mechanik der Anhängerkupplung.
Wie oft sollte ich meinen Anhänger reinigen?
Eine intensive Reinigung empfiehlt sich mindestens zweimal jährlich (vor Winter, im Frühjahr). Bei Nutzung im Winter oder nach Transport von Schmutz/Salz sollte der Anhänger umgehend gereinigt werden. Die Häufigkeit hängt von Nutzung und Verschmutzung ab.
Was muss ich bei der Anhängerpflege im Winter besonders beachten?
Wichtig ist die gründliche Reinigung nach Fahrten im Schnee oder auf gestreuten Straßen, um Salz zu entfernen. Bei Lagerung im Freien eine Abdeckung nutzen. Den Anhänger aufbocken, um Reifen zu entlasten. Die Handbremse nicht anziehen, stattdessen Bremskeile verwenden. Bewegliche Teile gut schmieren.

Welche Pflege ist im Frühjahr nach der Winterpause wichtig?
Nach längerer Standzeit sollten Bremsen, Reifendruck und Beleuchtung gründlich geprüft werden. Der Anhänger muss von angesammeltem Winter-Schmutz befreit werden. Gummidichtungen prüfen und pflegen.
Kann ich einen Hochdruckreiniger für die Anhängerreinigung verwenden?
Ja, aber mit Vorsicht. Halten Sie einen Abstand von 20-30 cm ein und vermeiden Sie Punktbestrahlung. Der Druck sollte 100-150 bar nicht überschreiten. Achten Sie darauf, empfindliche elektrische oder mechanische Teile nicht direkt zu besprühen.
Sollte ich meinen Anhänger im Winter aufbocken?
Ja, bei längeren Standzeiten im Winter ist es empfehlenswert, den Anhänger aufzubocken, um die Reifen zu entlasten und Standplatten zu vermeiden.
Fazit
Eine konsequente und der Nutzung angepasste Anhängerpflege verlängert die Lebensdauer Ihres Anhängers erheblich und gewährleistet jederzeit eine sichere Fahrt. Die regelmäßige Schmierung der beweglichen Teile, insbesondere das vierteljährliche Fetten der Auflaufvorrichtung, ist dabei von zentraler Bedeutung. Planen Sie mindestens zwei intensive Pflegedurchgänge pro Jahr ein – vor dem Winter und im Frühjahr. Mit den richtigen Handgriffen und der Beachtung saisonaler Besonderheiten bleibt Ihr Anhänger lange Zeit ein zuverlässiger Partner.
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