Welche Geschichte hat der Aschbacher Hof?

Aschbacher Hof: Eine Reise durch die Zeit

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Die Geschichte des Aschbacher Hofs ist mehr als nur die Chronik eines Gasthauses; sie ist eine lebendige Erzählung über Generationen, die sich der Kunst der Gastfreundschaft verschrieben haben. Seit nunmehr über 150 Jahren ist der Name Aschbacher Hof untrennbar mit herzlicher Bewirtung und einem besonderen Ort der Einkehr verbunden. Was heute als beliebtes Ziel für Einheimische und Reisende gleichermaßen bekannt ist, begann als bescheidenes Unterfangen und entwickelte sich durch Vision, Leidenschaft und unermüdlichen Einsatz zu dem, was es heute darstellt.

Welche Geschichte hat der Aschbacher Hof?
UNSERE GESCHICHTE Alles begann 1865 mit meinen Ur-Ur-Großeltern. Sie führten die Schlossschenke in Altenburg an der ehemaligen Salzstraße. Als diese wenige Jahre später verlegt wurde, kauften sie einen Bauernhof an der neuen Hauptstraße in Aschbach und betrieben dort eine Land- und Gastwirtschaft.

Diese Reise durch die Zeit führt uns zurück in eine Ära, in der das Reisen noch eine ganz andere Bedeutung hatte und Rastplätze entlang wichtiger Handelsrouten von zentraler Bedeutung waren. Die Wurzeln des heutigen Aschbacher Hofs sind tief in der regionalen Geschichte verankert und erzählen von Anpassungsfähigkeit, Weitblick und dem festen Glauben an die Bedeutung von Gastlichkeit.

Die Anfänge: Eine Schlossschenke an der Salzstraße (ab 1865)

Alles begann im Jahr 1865. In diesem Jahr legten die Ur-Ur-Großeltern des heutigen Betreibers den Grundstein für die lange Familientradition in der Gastronomie. Ihr erster Betrieb war die sogenannte Schlossschenke. Dieser Gasthof befand sich in Altenburg, einem Ort, der zu jener Zeit eine wichtige Rolle spielte, da er direkt an der historischen Salzstraße lag. Die Salzstraße war über Jahrhunderte hinweg eine der bedeutendsten Handelsrouten Europas, auf der das kostbare „weiße Gold“, das Salz, von den Salinen im Süden in die prosperierenden Städte und Regionen des Nordens transportiert wurde. Entlang dieser Route entstanden Gasthöfe und Schenken, die den müden Händlern, Reisenden und ihren Tieren Unterkunft, Verpflegung und eine dringend benötigte Rast boten.

Die Schlossschenke in Altenburg war in dieser Zeit ein solcher Anlaufpunkt. Sie bot nicht nur Speis und Trank, sondern war auch ein Ort des Austauschs, der Nachrichtenübermittlung und der Begegnung. Die Ur-Ur-Großeltern führten diesen Betrieb mit dem Geist der Gastlichkeit, der bis heute das Fundament des Aschbacher Hofs bildet. Doch die Geschichte des Reisens und des Handels war im Wandel begriffen.

Ein neuer Standort: Der Umzug nach Aschbach

Das Schicksal hatte andere Pläne für die Familie und ihren Betrieb. Nur wenige Jahre nach der Gründung der Schlossschenke in Altenburg wurde die Salzstraße verlegt. Dies war ein einschneidendes Ereignis, das die wirtschaftliche Grundlage vieler Betriebe entlang der alten Route bedrohte. Anstatt an einem Ort zu verharren, dessen Bedeutung schwand, bewiesen die Ur-Ur-Großeltern Unternehmergeist und Anpassungsfähigkeit.

Sie trafen die mutige Entscheidung, ihren Standort zu wechseln und sich an der neuen Hauptstraße niederzulassen. Ihre Wahl fiel auf einen Bauernhof in Aschbach. Dieser Umzug markierte einen Wendepunkt. Der Bauernhof bot die Möglichkeit, Landwirtschaft und Gastwirtschaft miteinander zu verbinden – ein Modell, das in ländlichen Regionen weit verbreitet war und eine gewisse Selbstversorgung ermöglichte. An der neuen Hauptstraße gelegen, war der Betrieb weiterhin gut erreichbar für Reisende, auch wenn die Art des Reisens sich allmählich veränderte, weg vom reinen Salzhandel hin zu vielfältigeren Formen des Personen- und Warentransports.

Der Betrieb in Aschbach war nun nicht mehr nur eine Schenke, sondern eine Land- und Gastwirtschaft. Dies bedeutete, dass ein Teil der Produkte, die in der Küche verwendet wurden, direkt vom eigenen Hof stammte, was für Frische und Qualität sorgte und gleichzeitig eine zusätzliche Einnahmequelle darstellte. Die Familie etablierte sich an diesem neuen Standort und führte die Tradition der Gastlichkeit fort, angepasst an die Gegebenheiten eines ländlichen Bauernhofs an einer modernen Straße.

Eine Vision mit Weitblick: Der Großvater und der Alpenblick (ab 1950)

Die Jahre vergingen, und die Welt veränderte sich rasant, insbesondere durch die Wirren der beiden Weltkriege. Doch inmitten dieser turbulenten Zeiten gab es immer wieder Menschen, die den Blick nach vorne richteten und Träume für die Zukunft hegten. Einer dieser Menschen war der Großvater des heutigen Betreibers.

Bereits zu Kriegszeiten entwickelte er eine zukunftsweisende Vision für den Familienbetrieb in Aschbach. Er erkannte das außergewöhnliche Potenzial des Standortes auf der Aschbacher Anhöhe. Was diesen Ort so besonders machte, war nicht nur seine Lage an einer wichtigen Straße, sondern vor allem der atemberaubende, wunderschöne Alpenblick. Der Großvater träumte davon, diesen einzigartigen Ausblick und die ruhige Lage zu nutzen, um Reisenden mehr als nur eine einfache Übernachtung oder Mahlzeit zu bieten. Seine Vision war es, einen erholsamen Rastplatz zu schaffen – einen Ort, an dem Menschen innehalten, die Seele baumeln lassen und die Schönheit der umliegenden Landschaft genießen konnten.

Nach dem Krieg, in der Zeit des Wiederaufbaus und des beginnenden Wirtschaftswunders, wurde diese Vision greifbar. Mit viel Herzblut, großem Engagement und sicherlich auch einer Portion Glück konnte der Großvater seinen Traum im Jahr 1950 verwirklichen. Der Gasthof am Aschbacher Berg wurde zu einem Ort, der gezielt darauf ausgerichtet war, Erholung zu bieten. Dieser Ansatz traf den Nerv der Zeit.

In den Nachkriegsjahren begannen die Menschen, wieder zu reisen, Ausflüge zu unternehmen und die Natur zu genießen. Die Nähe zu München, einer schnell wachsenden Metropole, machte den Aschbacher Hof zu einem idealen Ziel für Tagesausflügler und Wochenendurlauber aus der Stadt. Der Ruf des Gasthofs als erholsames Ausflugsziel verbreitete sich schnell, und er wurde bald zu einem beliebten Treffpunkt und Einkehrort für die Münchner Bevölkerung. Die Kombination aus guter Erreichbarkeit, herzlicher Gastfreundschaft und dem unvergleichlichen Alpenpanorama war ein Erfolgsrezept.

Die Ära Dorothee und Rainer Lechner (1965-ca. 2015)

Im Jahr 1965 übernahmen Dorothee und Rainer Lechner, die Eltern des jetzigen Inhabers, den Familienbetrieb. Sie traten in große Fußstapfen, hatten aber ihrerseits eine immense Leidenschaft für die Gastronomie und den Wunsch, das Erbe ihrer Vorfahren fortzuführen und weiterzuentwickeln. Fast 50 Jahre lang prägten sie den Aschbacher Hof mit ihrem Engagement und ihrer Persönlichkeit.

Unter ihrer Führung festigte der Gasthof seinen Ruf als Ort der Gastlichkeit. Sie modernisierten den Betrieb behutsam, ohne dabei den traditionellen Charme und die Wärme zu verlieren, die ihn ausmachten. Sie kümmerten sich mit Hingabe um ihre Gäste, schufen eine Atmosphäre, in der sich jeder willkommen und wohlfühlte. Ihre unermüdliche Arbeit und ihr Einsatz machten den Aschbacher Hof zu einer festen Institution vor den Toren Münchens – einem Synonym für bayerische Gemütlichkeit und herzlichen Service.

Diese fast fünf Jahrzehnte währende Ära war entscheidend für die Positionierung des Aschbacher Hofs als eines der gastlichsten Häuser in der Region. Dorothee und Rainer Lechner bauten auf dem Fundament ihrer Vorfahren auf und führten den Betrieb erfolgreich durch verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen. Sie hinterließen ein florierendes Geschäft und ein reiches Erbe an Gastfreundschaft.

Die Fortführung der Tradition (ab ca. 2015)

Nach der langen und erfolgreichen Ära von Dorothee und Rainer Lechner ging die Verantwortung für den Aschbacher Hof an die nächste Generation über – den jetzigen Betreiber. Er hat nun das Privileg und die Verantwortung, die über 150-jährige Familientradition fortzuführen.

Die Übernahme eines solch traditionsreichen Betriebs ist eine große Aufgabe, die Respekt vor der Vergangenheit und gleichzeitig den Blick für die Zukunft erfordert. Die Herausforderung besteht darin, die bewährten Werte der Gastlichkeit, die den Aschbacher Hof seit Generationen auszeichnen, zu bewahren und gleichzeitig den Betrieb behutsam an die Anforderungen und Erwartungen der modernen Gäste anzupassen. Dies bedeutet, die Qualität des Angebots hochzuhalten, den Service aufmerksam zu gestalten und die einzigartige Atmosphäre zu pflegen, die den Aschbacher Hof so besonders macht.

Die Geschichte des Aschbacher Hofs ist ein beeindruckendes Beispiel für Generationen von Unternehmern, die sich mit Leidenschaft der Gastronomie verschrieben haben. Sie zeigt, wie aus bescheidenen Anfängen durch Anpassungsfähigkeit, Vision und unermüdlichen Einsatz ein überregional bekanntes und beliebtes Haus werden kann. Der heutige Aschbacher Hof ist das Ergebnis dieser langen Entwicklung – ein Ort, der die Geschichte atmet und gleichzeitig lebendige Gastlichkeit für die Gegenwart bietet.

Gäste, die heute den Aschbacher Hof besuchen, betreten nicht nur ein Restaurant oder einen Gasthof; sie treten ein in eine lebendige Geschichte. Sie erleben die Fortsetzung einer Tradition, die 1865 begann und durch die Höhen und Tiefen der Zeit geführt wurde. Der wunderbare Alpenblick, die herzliche Begrüßung und das Gefühl, willkommen zu sein – all das sind Elemente, die über Generationen hinweg bewahrt und weitergegeben wurden. Es ist diese tiefe Verwurzelung in der Geschichte und der Familie, die dem Aschbacher Hof seinen einzigartigen Charakter verleiht. Seien Sie herzlich willkommen, Teil dieser Geschichte zu werden.

Meilensteine der Geschichte im Überblick

Die Entwicklung des Aschbacher Hofs lässt sich anhand einiger zentraler Meilensteine darstellen:

ZeitraumOrt/NameWichtige AkteureKonzept/Besonderheit
Ab 1865Altenburg, SchlossschenkeUr-Ur-GroßelternGastlichkeit an der Salzstraße
Kurz nach 1865Aschbach, BauernhofUr-Ur-GroßelternUmzug an neue Hauptstraße, Land- & Gastwirtschaft
Vor 1950 (während Kriegszeit)Aschbacher AnhöheGroßvaterEntwicklung der Vision: Erholungsort mit Alpenblick
Ab 1950Aschbach, Gasthof am Aschbacher BergGroßvaterVerwirklichung der Vision, beliebtes Ausflugsziel
1965 - ca. 2015Aschbach, Aschbacher HofEltern (Dorothee & Rainer Lechner)Fast 50 Jahre Leidenschaft, Etablierung als Institution
Seit ca. 2015Aschbach, Aschbacher HofHeutiger BetreiberFortführung der 150-jährigen Tradition

Häufig gestellte Fragen zur Geschichte des Aschbacher Hofs

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Herkunft und Entwicklung unseres Hauses:

Wann wurde der Aschbacher Hof gegründet?

Die Geschichte der Gastlichkeit der Familie, aus der der heutige Aschbacher Hof hervorgegangen ist, begann im Jahr 1865.

Wo befand sich der erste Betrieb der Familie?

Der allererste Betrieb war die Schlossschenke in Altenburg, gelegen an der damaligen Salzstraße.

Warum zog die Familie nach Aschbach?

Der Umzug nach Aschbach erfolgte, weil die Salzstraße, an der sich die Schlossschenke befand, verlegt wurde. Die Familie kaufte daraufhin einen Bauernhof an der neuen Hauptstraße in Aschbach, um dort eine Land- und Gastwirtschaft zu betreiben.

Wer hatte die Idee, den Gasthof zu einem Erholungsort mit Alpenblick zu machen?

Diese entscheidende Vision hatte der Großvater des heutigen Betreibers bereits zu Kriegszeiten. Er erkannte das Potenzial der Lage auf der Aschbacher Anhöhe mit dem wunderschönen Alpenblick.

Seit wann ist der Gasthof am Aschbacher Berg ein beliebtes Ausflugsziel?

Der Gasthof wurde ab 1950, nach der Verwirklichung der Vision des Großvaters, zu einem beliebten Ausflugsziel, insbesondere für Gäste aus München.

Wie lange wird der Betrieb bereits von der Familie geführt?

Der Aschbacher Hof und seine Vorgängerbetriebe werden seit der Gründung im Jahr 1865, also seit über 150 Jahren, ununterbrochen von derselben Familie geführt. Dies macht die Tradition und die Familienbindung zu einem zentralen Element seiner Identität.

Welche Generationen haben den Aschbacher Hof geprägt?

Geprägt wurde der Betrieb zunächst von den Ur-Ur-Großeltern, dann vom Großvater, der die entscheidende Vision des heutigen Konzepts hatte, gefolgt von den Eltern Dorothee und Rainer Lechner, die den Betrieb fast 50 Jahre lang führten, und nun vom heutigen Betreiber, der die über 150-jährige Gastlichkeit fortsetzt. Der Alpenblick ist dabei ein konstant inspirierendes Element.

Gibt es noch Spuren der Landwirtschaft?

Die Geschichte begann als Land- und Gastwirtschaft. Auch wenn der Betrieb heute primär ein Gasthof ist, lebt die Verbindung zur Region und ihren Produkten oft in der Küche und im Bewusstsein der Herkunft weiter.

Was macht den Aschbacher Hof heute besonders?

Der Aschbacher Hof zeichnet sich heute durch die tiefe Verwurzelung in seiner über 150-jährigen Familiengeschichte und Tradition der Gastlichkeit aus. Die Kombination aus dem historischen Fundament, der herzlichen Atmosphäre, dem Engagement der Familie und dem einzigartigen Standort mit Alpenblick macht ihn zu einem besonderen Ort der Einkehr und Erholung.

Die Geschichte des Aschbacher Hofs ist eine Geschichte von Wandel und Beständigkeit, von Herausforderungen und Erfolgen, immer getragen vom Geist der Gastfreundschaft. Sie ist ein lebendiges Zeugnis dafür, wie aus einer einfachen Idee über Generationen hinweg etwas Großes entstehen kann.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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