Der Freibergsee, eingebettet in die malerische Landschaft bei Oberstdorf, ist weit mehr als nur ein See. Er ist ein Naturjuwel, das mit seiner beeindruckenden Lage auf 930 Metern Höhe und seinem klaren Wasser Einheimische wie Gäste gleichermaßen anzieht. Mit einer Wasserfläche von rund 18 Hektar gilt er als der größte Hochgebirgssee des Allgäus. Seine maximale Tiefe erreicht beachtliche 25 Meter. Doch seine Besonderheit liegt nicht nur in seinen Maßen, sondern auch in seiner einzigartigen Entstehung und seinem verborgenen Wasserkreislauf.
Anders als viele andere Seen besitzt der Freibergsee keine sichtbaren Zu- oder Abflüsse. Sein Wasserstand, der im Laufe der Jahreszeiten schwankt, wird ausschließlich durch unterirdische Systeme reguliert. Dieses Phänomen trägt zur Reinheit und Klarheit des Wassers bei und macht den See zu einem begehrten Ziel für Naturliebhaber und Badegäste.
Die faszinierende Geschichte des Freibergsees
Die Geschichte des Freibergsees reicht weit zurück – bis in die Eiszeiten. Zu jener Zeit türmten sich über dem heutigen Standort gewaltige Eismassen des Stillachgletschers, die eine Höhe von 700 bis 800 Metern erreichten. Diese unvorstellbar schweren und ständig in Bewegung befindlichen Gletschermassen waren es, die das Seebecken aus dem weichen Flyschgestein herausgearbeitet und geformt haben. Erst vor etwa 10.000 Jahren zogen sich die letzten Gletscher aus dem Allgäu zurück und hinterließen dieses beeindruckende Naturdenkmal.
Auch der Name des Sees hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt, was Einblicke in die lokale Geschichte und Geografie gibt. Im Jahr 1477 wurde der See noch als „Raynsee“ bezeichnet. Dieser Name wird auf die östlich angrenzenden Wiesen zurückgeführt, deren Flurname „am Ruine“ (was „Arain“ bedeutet) war. Später, in den Jahren 1544 und 1570, finden sich Aufzeichnungen, die die Schreibweise „Raynensee“ verwenden, was die Verbindung zu den umliegenden Wiesen noch deutlicher macht.
Im 17. Jahrhundert schließlich setzte sich der Name „Freibergsee“ durch, der bis heute Bestand hat. Dieser Name leitet sich von der Besonderheit ab, dass die Wiesen rund um den See von der üblichen Weide- und Hirtenordnung befreit waren. Das Gebiet galt als „am frye Bearg“, also als „freier Berg“. Diese historische Entwicklung des Namens spiegelt die Bedeutung des Sees und seines Umlands für die lokale Bevölkerung wider und erzählt ein Stück weit von den landwirtschaftlichen Praktiken vergangener Zeiten.
Anreise und Parkmöglichkeiten am Freibergsee
Für viele Besucher stellt sich die Frage nach der besten Anreise zum Freibergsee. Es ist wichtig zu wissen, dass die Zufahrt zum See selbst für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Eine direkte Fahrt mit dem Auto bis ans Ufer ist nur mit einer speziellen Ausnahmegenehmigung der Marktgemeinde Oberstdorf möglich. Solche Genehmigungen werden beispielsweise für Gäste einer Unterkunft direkt am Freibergsee oder für Zulieferer des dortigen Restaurants erteilt.
Der Freibergsee und das Naturbad sind stattdessen hervorragend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Dies trägt maßgeblich zum Erhalt der natürlichen Ruhe und Schönheit des Ortes bei.
Öffentliche Parkplätze in Seenähe
Da die direkte Zufahrt beschränkt ist, sind öffentliche Parkplätze in der Umgebung die erste Wahl für Besucher, die mit dem Auto anreisen. Die nächstgelegenen Parkmöglichkeiten, von denen aus der Weg zum See am kürzesten ist, befinden sich am Renksteg und am Ende der Skiflugschanze. Beide Parkplätze bieten einen guten Ausgangspunkt für die Wanderung oder Radtour zum See.
- Parkplatz am Renksteg: Von hier aus führt ein Fußweg in etwa 25 bis 30 Minuten bergauf zum Naturbad Freibergsee. Der Weg ist gut ausgebaut und bietet bereits erste Ausblicke auf die Umgebung.
- Parkplatz an der Skiflugschanze: Ebenfalls eine beliebte Option aufgrund der relativ kurzen Distanz zum See.
Besonders während der Hauptsaison, wenn der Besucherandrang hoch ist, können diese prominenten Parkplätze schnell belegt sein. In solchen Fällen gibt es einen nützlichen Tipp: Der Parkplatz am Höllwieslift ist oft weniger frequentiert und bietet eine gute Alternative, wenn die näheren Parkmöglichkeiten ausgelastet sind. Wildparken oder gar Campieren auf nicht ausgewiesenen Flächen ist nicht gestattet und wird, insbesondere zur Saison, kontrolliert und geahndet. Es ist daher ratsam, ausschließlich die offiziellen Parkplätze zu nutzen.
Schwimmen im Freibergsee: Ein erfrischendes Erlebnis
Der Freibergsee hat sich dank seiner idyllischen Lage und der ausgezeichneten Wasserqualität zu einem äußerst beliebten Ziel für Badeausflüge entwickelt. Sowohl Einheimische aus Oberstdorf als auch Gäste genießen die Möglichkeit, im kühlen Bergwasser eine Erfrischung zu finden. Das Naturbad Freibergsee bietet ideale Bedingungen für einen Badetag.
Grundsätzlich ist das Schwimmen im Freibergsee erlaubt und erwünscht. Es gibt jedoch bestimmte Bereiche, in denen das Baden untersagt ist. Dies betrifft vor allem die entlegenen, schilfigen Uferzonen. Diese Bereiche dienen als Ruhezonen für die dort lebenden Enten und andere Wasservögel und sollen nicht gestört werden. Durch die Einhaltung dieser Regelungen trägt jeder Besucher zum Schutz der lokalen Tierwelt und zum Erhalt des natürlichen Gleichgewichts bei.
Das klare Wasser des Freibergsees, gespeist durch unterirdische Quellen, verspricht ein besonders reines und erfrischendes Badeerlebnis inmitten der beeindruckenden Bergkulisse des Allgäus. Neben dem Schwimmen bietet das Naturbad auch einen Kahnverleih, was eine weitere schöne Möglichkeit ist, den See vom Wasser aus zu erkunden und die Ruhe und Schönheit der Umgebung zu genießen.
Der Freibergsee als Teil des Naturbads
Das Naturbad Freibergsee vereint die natürliche Schönheit des Sees mit Infrastruktur für Besucher. Es ist nicht nur eine Badestelle, sondern bietet auch ein Restaurant, das zur Stärkung nach der Wanderung oder dem Schwimmen einlädt, sowie den bereits erwähnten Kahnverleih. Der Weg vom Parkplatz Renksteg führt direkt zu diesem Bereich des Sees.
Die Kombination aus Naturerlebnis – dem klaren Bergsee, der umgebenden Landschaft – und den vorhandenen Einrichtungen macht den Freibergsee zu einem attraktiven Ausflugsziel für die ganze Familie. Man kann einen ganzen Tag hier verbringen: mit Wandern, Schwimmen, Bootfahren und einer Einkehr im Restaurant.
Häufig gestellte Fragen zum Freibergsee
Viele Besucher haben ähnliche Fragen, wenn sie einen Ausflug zum Freibergsee planen. Hier beantworten wir die wichtigsten davon basierend auf den verfügbaren Informationen:
Wie lange läuft man vom Parkplatz zum Freibergsee?
Vom nächstgelegenen öffentlichen Parkplatz am Renksteg beträgt die Gehzeit zum Naturbad Freibergsee etwa 25 bis 30 Minuten. Der Weg führt bergauf, ist aber gut begehbar.
Kann man mit dem Auto direkt zum Freibergsee fahren?
Nein, die Zufahrt zum Freibergsee ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Nur mit einer speziellen Ausnahmegenehmigung, zum Beispiel für Anlieger oder Zulieferer, ist eine direkte Zufahrt möglich. Der See ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar.
Gibt es Parkplätze am Freibergsee?
Direkt am See gibt es keine öffentlichen Parkplätze. Die nächstgelegenen öffentlichen Parkmöglichkeiten befinden sich am Renksteg und am Ende der Skiflugschanze. Eine weitere Option, besonders wenn die anderen voll sind, ist der Parkplatz am Höllwieslift. Von diesen Parkplätzen muss der restliche Weg zum See zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Darf man im Freibergsee schwimmen?
Ja, das Schwimmen im Freibergsee ist erlaubt und wegen der guten Wasserqualität sehr beliebt. Ausgenommen sind lediglich die schilfigen Uferbereiche, die als Ruhezonen für Enten dienen.
Wie ist der Freibergsee entstanden?
Der Freibergsee ist ein Relikt der Eiszeiten. Er entstand, als die gewaltigen Eismassen des Stillachgletschers das Seebecken aus dem weichen Gestein ausschliffen. Vor etwa 10.000 Jahren, nach dem Rückzug der Gletscher, füllte sich das Becken mit Wasser.
Wie tief ist der Freibergsee und wie groß ist er?
Der Freibergsee erreicht eine maximale Wassertiefe von etwa 25 Metern. Mit einer Wasserfläche von rund 18 Hektar ist er der größte Hochgebirgssee im Allgäu.
Gibt es ein Restaurant am Freibergsee?
Ja, am Naturbad Freibergsee gibt es ein Restaurant, das Besucher nach dem Schwimmen oder Wandern bewirtet.
Der Freibergsee bietet somit ein umfassendes Naturerlebnis im Herzen des Allgäus. Ob für eine erfrischende Abkühlung, eine Wanderung durch die reizvolle Landschaft oder einfach nur zum Genießen der Stille und Schönheit der Natur – ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Die Kombination aus historischer Bedeutung, geologischer Einzigartigkeit und der Möglichkeit zur aktiven Erholung macht den Freibergsee zu einem besonderen Ort in Bayern.
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