Was macht man als Fachmann für Systemgastronomie?

Der Beruf Restaurantfachmann: Aufgaben & Alltag

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Der Beruf des Restaurantfachmanns oder der Restaurantfachfrau ist eine zentrale Säule in der Welt der Gastronomie und Hotellerie. Es ist weit mehr als nur das Servieren von Speisen und Getränken; es ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die Organisationstalent, Kommunikationsgeschick und eine ausgeprägte Serviceorientierung erfordert. Wer sich für diesen Weg entscheidet, tritt in eine dynamische Branche ein, in der kein Tag wie der andere ist und der direkte Kontakt zu Menschen im Mittelpunkt steht. Doch was genau macht man als Restaurantfachmann im Detail? Welche Aufgaben und Tätigkeiten prägen den Berufsalltag, und welche Fähigkeiten sind entscheidend, um in diesem Feld erfolgreich zu sein?

Die Rolle des Restaurantfachmanns ist vielfältig und hängt stark vom jeweiligen Arbeitsumfeld ab. Ob im gehobenen À-la-carte-Restaurant, im geschäftigen Bankettbereich oder im Service eines Hotels – die grundlegenden Prinzipien des Gastgebertums bleiben gleich, doch die Schwerpunkte der Arbeit können sich deutlich unterscheiden. Dieser Artikel beleuchtet die Kernaufgaben und zeigt auf, wie abwechslungsreich und fordernd dieser Beruf sein kann.

Welchen Abschluss braucht man als Restaurantfachfrau?
Restaurantfachmann bzw. Kellner kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben einen Realschulabschluss, gefolgt von Azubis mit einem Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat.

Der Alltag im À-la-carte-Service

Im klassischen À-la-carte-Restaurant übernehmen Restaurantfachleute eine breite Palette an Aufgaben, die darauf abzielen, dem Gast ein perfektes Erlebnis zu bereiten. Ihre Tätigkeiten beginnen oft schon, bevor der erste Gast das Restaurant betritt.

Eine der ersten und wichtigsten Aufgaben ist das Eindecken und Dekorieren der Tische. Hierbei geht es nicht nur um die reine Funktionalität, sondern auch darum, eine angenehme und einladende Atmosphäre zu schaffen, die zum Stil des Restaurants passt. Jedes Besteckteil, jedes Glas und jede Serviette hat seinen festen Platz. Auch die Dekoration, sei es eine Blume oder ein anderes Element, trägt maßgeblich zum ersten Eindruck bei, den der Gast vom Restaurant gewinnt.

Sobald die Gäste eintreffen, gehört die Begrüßung und Platzierung zu den Kernaufgaben. Ein freundliches Willkommen ist entscheidend für den weiteren Verlauf des Besuchs. Nachdem die Gäste ihren Platz eingenommen haben, liegt es am Restaurantfachmann, sie kompetent durch die Speise- und Getränkekarte zu führen. Dies beinhaltet das Geben von Empfehlungen, sei es für Tagesgerichte, spezielle Angebote oder passende Weinbegleitungen. Um dies leisten zu können, ist es unerlässlich, dass sich der Restaurantfachmann zu Beginn des Arbeitstages ausführlich mit der Küche abstimmt. Er geht die Speisekarte durch, informiert sich über aktuelle Tagesempfehlungen, fragt nach Zutaten oder Zubereitungsarten und stellt sicher, dass er über alle Details informiert ist, um später die Gäste umfassend und sicher beraten zu können. Auch das Wissen um passende Getränke, insbesondere Weine zu den jeweiligen Speisen, gehört zu seinem Fachwissen.

Nach der Beratung nimmt der Restaurantfachmann die Bestellungen entgegen. Dabei ist Genauigkeit gefragt, um Missverständnisse zwischen Gast, Service und Küche zu vermeiden. Während des Essens ist er stets aufmerksam, beobachtet seinen Zuständigkeitsbereich – denn im À-la-carte-Service hat jeder Restaurantfachmann in der Regel einen festen Bereich, für den er allein verantwortlich ist – und reagiert auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste. Das Servieren der Speisen und Getränke erfolgt professionell und nach den Regeln des guten Services. Auch das Abräumen der Tische gehört zu den fortlaufenden Aufgaben.

Häufig wirken Restaurantfachleute auch an der Erstellung und Gestaltung von Speisekarten mit. Sie kennen die Vorlieben der Gäste, können Trends erkennen und Feedback aus dem Service einbringen, was für die Attraktivität des Angebots von großem Wert ist.

Gefragte Fähigkeiten und Persönlichkeit

Um in diesem Beruf erfolgreich zu sein, sind neben fachlichem Wissen auch ausgeprägte soziale Kompetenzen und bestimmte persönliche Eigenschaften von großer Bedeutung. Der direkte Kontakt zu den Gästen erfordert stets ein freundliches, höfliches und zuvorkommendes Auftreten. Eine positive Ausstrahlung und die Fähigkeit, auf Menschen einzugehen, sind essenziell.

Besonders in touristischen Gebieten ist es von großem Vorteil, wenn Restaurantfachleute mehrere Sprachen beherrschen. Dies erleichtert die Kommunikation mit internationalen Gästen erheblich und trägt zu einem besseren Service bei.

Ein wichtiger Aspekt ist auch der Umgang mit herausfordernden Situationen und anspruchsvollen Kunden. Restaurantfachleute müssen geduldig sein und auch mit schwer zufriedenzustellenden Gästen professionell umgehen können. Sie nehmen Kritik oder Retouren ruhig und sachlich entgegen und suchen nach Lösungen, um die Situation zur Zufriedenheit des Gastes zu klären. Belastbarkeit ist in diesem Beruf unerlässlich, da die Arbeitszeiten oft unregelmäßig sind und auch an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet wird. Zudem ist man während der Arbeitszeit ständig auf den Beinen. Das Servieren und Tragen vieler Teller gleichzeitig erfordert nicht nur körperliche Fitness, sondern auch einiges an Geschick und Koordination.

Flexibilität ist eine weitere wichtige Eigenschaft. Man muss sich schnell auf neue Situationen einstellen können, sei es ein unerwarteter Ansturm von Gästen, Personalengpässe oder spezielle Wünsche der Gäste.

Vielfalt des Berufs: Bankett und Hotel

Während im À-la-carte-Service der direkte, fortlaufende Kontakt zu einem festen Gästebereich im Vordergrund steht, können die Aufgaben im Bankettservice oder in der Hotellerie andere Schwerpunkte haben.

Was ist eine Veranstaltungsgastronomie?
Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie arbeiten in erster Linie im Service: sie dekorieren die Gasträume und Tische, empfangen die Gäste, beraten über die Speise- und Getränkeauswahl und nehmen Bestellungen entgegen. Sie bereiten bestimmte Speisen und Getränke am Tisch des Gastes zu und servieren.15. März 2023

Im Bankettservice kümmern sich Restaurantfachleute um die professionelle und reibungslose Durchführung von Veranstaltungen. Dies können Hochzeiten, Firmenfeiern, Konferenzen oder andere Großveranstaltungen sein. Hier liegt der Fokus weniger auf der individuellen Beratung einzelner Tische im laufenden Betrieb, sondern vielmehr auf der Organisation und Planung im Vorfeld und während der Veranstaltung. Die Vorbereitung der Räumlichkeiten, das Eindecken für eine große Anzahl von Gästen, die Koordination mit Küche und anderen Abteilungen sowie die Sicherstellung, dass der Service auch bei vielen Gästen effizient und professionell abläuft, sind hier zentrale Aufgaben. Man ist oft der Ansprechpartner für den Veranstalter und trägt maßgeblich zum Erfolg des Events bei.

In der Hotellerie können Restaurantfachleute ebenfalls in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Ein Beispiel ist der Etagenservice, auch Roomservice genannt. Hierbei sind sie für die Erfüllung der Wünsche der Gäste auf ihren Zimmern zuständig. Dies kann das Servieren von Mahlzeiten und Getränken auf dem Zimmer sein, aber auch das Bereitstellen zusätzlicher Handtücher oder anderer Annehmlichkeiten. Im Etagenservice ist ebenfalls große Flexibilität gefragt, da die Wünsche der Gäste spontan und zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten können. Man muss in der Lage sein, schnell zu reagieren und den Gästen den gewünschten Service direkt ins Zimmer zu bringen.

Diese Beispiele zeigen, dass der Beruf des Restaurantfachmanns sehr facettenreich ist und je nach Arbeitsort unterschiedliche Fähigkeiten und Schwerpunkte erfordert. Während im Restaurant die persönliche Interaktion und die Beratung im Vordergrund stehen, sind es im Bankett- und Hotelservice oft Organisationstalent, Planungsgeschick und die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen den Überblick zu behalten.

Häufige Fragen zum Berufsbild

Was sind die Hauptaufgaben eines Restaurantfachmanns?

Die Hauptaufgaben sind vielfältig und reichen vom Eindecken und Dekorieren der Tische, der Begrüßung und Platzierung der Gäste, der kompetenten Beratung bei der Speisen- und Getränkeauswahl, dem Entgegennehmen von Bestellungen bis hin zum Servieren und Abräumen. Auch die Mitwirkung bei der Speisekartengestaltung gehört oft dazu.

Welche persönlichen Eigenschaften sind wichtig?

Wichtige Eigenschaften sind Freundlichkeit, Höflichkeit, Zuvorkommenheit, Geduld (besonders bei schwierigen Gästen), Belastbarkeit, Flexibilität und ein gepflegtes Erscheinungsbild.

Ist der Beruf körperlich anstrengend?

Ja, der Beruf ist körperlich anspruchsvoll. Man ist während der gesamten Arbeitszeit viel auf den Beinen, und das Tragen von Tabletts mit Speisen und Getränken erfordert Kraft und Geschick.

Muss ich immer direkt mit Gästen interagieren?

Im À-la-carte-Service steht die direkte Interaktion im Vordergrund. Im Bankettservice oder im Etagenservice eines Hotels können die Aufgaben organisatorischer Natur sein oder sich auf den Service im Zimmer beschränken, aber auch hier gibt es stets Kontakt zum Gast.

Sind Sprachkenntnisse erforderlich?

Besonders in touristischen Regionen sind gute Kenntnisse mehrerer Sprachen ein großer Vorteil, um internationale Gäste optimal betreuen zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beruf des Restaurantfachmanns ein anspruchsvoller, aber auch sehr lohnender Beruf ist, der Menschen mit Freude am Umgang mit Gästen, Organisationstalent und der Bereitschaft zu körperlicher Arbeit die Möglichkeit bietet, in der vielfältigen Welt der Gastronomie Fuß zu fassen und Karriere zu machen. Es ist ein Beruf, der ständige Weiterentwicklung erfordert und in dem man jeden Tag neue Herausforderungen meistert.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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