Gibt es viele Inder in Frankfurt?

Indische Gemeinschaft in Frankfurt: Einblicke

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Frankfurt am Main, das Herz des Rhein-Main-Gebiets, ist bekannt als internationale Finanzmetropole und wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Doch die Stadt und die umliegenden Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen sind auch Heimat einer großen und dynamischen indischen Gemeinschaft. Ihre Präsenz prägt das kulturelle und soziale Leben der Region auf vielfältige Weise und bringt einen Hauch Indiens in die deutsche Mitte.

Gibt es viele Inder in Frankfurt?
Im Zuständigkeitsbereich des Indischen Generalkonsulats in Frankfurt, das vier Bundesländer abdeckt, nämlich Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Nordrhein-Westfalen, leben etwa 67.000 Inder.

Die Frage, ob es viele Inder in Frankfurt gibt, kann eindeutig mit Ja beantwortet werden, wenn man die Region im Blick hat. Unter der Zuständigkeit des indischen Generalkonsulats in Frankfurt leben schätzungsweise rund 67.000 Inder. Diese Zahl verdeutlicht, dass es sich um eine bedeutende und wachsende Gruppe handelt, die in den genannten vier Bundesländern eine neue Heimat gefunden hat.

Eine Starke und Organisierte Gemeinschaft

Die indische Gemeinschaft in der Region ist nicht nur zahlenmäßig stark, sondern auch bemerkenswert gut organisiert. Es gibt eine Fülle von indischen Vereinen – über 50 an der Zahl allein in der Zuständigkeit des Generalkonsulats – die verschiedene Aspekte des indischen Lebens und der Kultur repräsentieren. Diese Vereine spielen eine entscheidende Rolle dabei, die kulturellen Wurzeln zu pflegen, Traditionen lebendig zu halten und ein Netzwerk für Neuankömmlinge und Langzeitansässige zu bieten.

Das indische Generalkonsulat in Frankfurt hat die Initiative „Friends of India“ (FOI) ins Leben gerufen, um diese Vielfalt zu bündeln und eine gemeinsame Plattform für Dialog und Interaktion zu schaffen. FOI fungiert als Dachorganisation und ermöglicht eine bessere Koordination der zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen. Dies stärkt das Gefühl der Gemeinschaft und erleichtert die Organisation größerer Projekte.

Die Arbeit von FOI und den angeschlossenen Vereinen ist vielfältig. Sie reicht von der Unterstützung bei der Integration in die deutsche Gesellschaft bis hin zur Organisation großer kultureller Feste. Koordinatoren arbeiten eng mit dem Konsulat zusammen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Gemeinschaft gehört und unterstützt werden. Eine eigene Facebook-Seite dient als zentraler Anlaufpunkt und Informationsquelle für die indische Diaspora in Deutschland.

Kulturelle Bereicherung und Lebendige Feste

Der wohl sichtbarste und spürbarste Beitrag der indischen Gemeinschaft ist die immense kulturelle Bereicherung, die sie in die Region bringt. Jedes Jahr finden über 250 Veranstaltungen statt, organisiert von den indischen Vereinen. Diese Veranstaltungen spiegeln die reiche Vielfalt Indiens wider und umfassen eine breite Palette von Aktivitäten:

  • Feiern traditioneller indischer Festivals wie Diwali, Holi, Onam und viele mehr.
  • Organisation von Neujahrsfeiern nach verschiedenen indischen Kalendern.
  • Veranstaltung von „India Day“-Feiern, die die indische Kultur und Identität zelebrieren.
  • Organisation von „State Day“-Veranstaltungen, die die spezifischen Kulturen einzelner indischer Bundesstaaten hervorheben.
  • Vorführungen indischer Mainstream- und Regionalfilme.
  • Sportveranstaltungen wie Hockey- und Cricket-Turniere.

Besonders hervorzuheben sind Veranstaltungen wie das „India Fest“. Vom Generalkonsulat mit Unterstützung von FOI organisiert, bietet das „India Fest“ eine wunderbare Gelegenheit, die indische Kultur hautnah zu erleben. Solche Feste sind oft Schauplätze für traditionelle Tänze, Musikdarbietungen, Kunsthandwerk und natürlich – ganz im Sinne unseres Interesses – eine Fülle authentischer indischer Speisen. Sie bringen die Farben, Klänge und Aromen Indiens nach Deutschland und ziehen nicht nur Mitglieder der indischen Gemeinschaft, sondern auch viele interessierte Deutsche und andere internationale Besucher an.

Auch indische Studenten, die die zweitgrößte Gruppe internationaler Studenten an deutschen Universitäten bilden, tragen aktiv zum kulturellen Austausch bei. Sie beteiligen sich an internationalen Festivals an den Universitäten und feiern ebenfalls wichtige indische Feste wie Diwali, wodurch sie ihren Kommilitonen und Professoren ihre Kultur näherbringen.

Wirtschaftlicher Einfluss und Vernetzung

Neben dem kulturellen Beitrag spielt die indische Gemeinschaft auch eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Region. Rund 250 indische Unternehmen haben in den vier Bundesländern Niederlassungen oder bedeutende Geschäftsbeziehungen aufgebaut. Diese Unternehmen sind in verschiedenen Sektoren tätig, darunter IT, Telekommunikation, Finanzen, Logistik, Textil- und Pharmaindustrie.

Viele der Top 20 indischen IT-Unternehmen, wie TCS, Tech Mahindra, Infosys, Wipro und HCL, sind in Deutschland präsent, oft mit Büros im Rhein-Main-Gebiet oder den umliegenden Regionen. Ihre Präsenz schafft Arbeitsplätze und fördert den wirtschaftlichen Austausch zwischen Indien und Deutschland.

Wirtschaftsinitiativen wie das Indian Business Forum (IBF), der German Indian Round Table (GIRT) und TiE Deutschland unterstützen aktiv den Handel und die Investitionen zwischen beiden Ländern. FOI arbeitet auch hier eng mit dem Generalkonsulat zusammen, um Programme für indische Delegationen zu organisieren und Wirtschaftsforen und Seminare zu unterstützen.

Integration und Zusammenarbeit

Die indische Gemeinschaft ist bestrebt, sich aktiv in die deutsche Gesellschaft zu integrieren und mit lokalen Institutionen zusammenzuarbeiten. Mitglieder von FOI und anderen indischen Vereinen haben an Treffen mit Bürgermeistern und Vertretern verschiedener Städte im Rhein-Main-Gebiet teilgenommen, darunter Frankfurt am Main, Eschborn, Dreieich, Königstein, Kelsterbach und Kelkheim.

Diese Zusammenarbeit erstreckt sich auf verschiedene Bereiche, wie die Unterstützung lokaler Initiativen, die Beteiligung an Diskussionen zur europäischen Politik (z.B. mit der Europa Union Frankfurt), die Zusammenarbeit mit der Polizei Frankfurt und die Partnerschaft mit Institutionen wie AMKA Frankfurt am Main (Amt für Multikulturelle Angelegenheiten) sowie Wirtschaftsförderungsgesellschaften.

Diese Bemühungen zeigen den Willen der indischen Diaspora, nicht nur ihre eigene Kultur zu pflegen, sondern auch einen aktiven Beitrag zur deutschen Gesellschaft zu leisten und die Beziehungen zwischen Indien und Deutschland zu stärken.

FOI Convenors: Gesichter der Gemeinschaftsorganisation

Die Organisation und Koordination der vielfältigen Aktivitäten erfordert engagierte Personen. Die Initiative „Friends of India“ (FOI) wird von Convenors geleitet, die als zentrale Ansprechpartner fungieren und die Zusammenarbeit zwischen dem Konsulat und den Vereinen fördern. Hier sind einige der Convenors der letzten Jahre:

JahrConvenor in FrankfurtE-Mail (Frankfurt)Convenor in KölnE-Mail (Köln)
2017Mr. Himanshu Patel[email protected]--
2018Mr. Ajit Ranade[email protected]--
2019Mr. Kamal Vatsain[email protected]Mr. Saravanan Jayabalan[email protected]
2020Mr. Prabhanjan Gadela[email protected]Mr. Saravanan Jayabalan[email protected]

Diese Personen spielen eine wichtige Rolle bei der Organisation großer Veranstaltungen wie des „India Fest“ und dienen als Bindeglieder innerhalb der Gemeinschaft.

Häufig Gestellte Fragen zur Indischen Gemeinschaft in Frankfurt und Region

Wie groß ist die indische Gemeinschaft in der Region Frankfurt?

Unter der Zuständigkeit des indischen Generalkonsulats in Frankfurt, die Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen umfasst, leben schätzungsweise rund 67.000 Inder.

Welche Rolle spielen indische Vereine?

Es gibt über 50 indische Vereine in der Region, die das soziale und kulturelle Leben der Gemeinschaft organisieren. Sie feiern Feste, fördern die Kultur und bieten Netzwerke.

Was ist die Initiative „Friends of India“ (FOI)?

FOI ist eine Initiative des indischen Generalkonsulats, die als Dachorganisation für die verschiedenen indischen Vereine dient, um die Gemeinschaft zu vereinen und eine gemeinsame Plattform für Interaktion zu bieten.

Gibt es große indische Feste in Frankfurt?

Ja, die indische Gemeinschaft organisiert jährlich über 250 Veranstaltungen, darunter große Festivals wie Diwali und Holi, sowie Veranstaltungen wie das „India Fest“, das die indische Kultur und Küche präsentiert.

Sind indische Unternehmen in der Region aktiv?

Ja, etwa 250 indische Unternehmen sind in den vier Bundesländern präsent, insbesondere in den Bereichen IT, Finanzen und Pharma. Viele große indische IT-Firmen haben Büros in Deutschland.

Wie integriert sich die indische Gemeinschaft in Deutschland?

Die Gemeinschaft arbeitet eng mit lokalen Behörden und Institutionen zusammen, beteiligt sich an lokalen Initiativen und Veranstaltungen und fördert den kulturellen Austausch, um die Integration voranzutreiben.

Fazit: Ein Pulsierender Teil der Stadt

Die indische Gemeinschaft ist zweifellos ein fester und pulsierender Bestandteil des Lebens in Frankfurt und der umliegenden Region. Ihre schiere Größe, die Vielzahl ihrer Organisationen und die Fülle an kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten, die sie initiieren und unterstützen, tragen maßgeblich zur Vielfalt und Dynamik der Region bei. Von den farbenprächtigen Festivals, die einen Einblick in die reiche indische Kultur geben (und oft auch die exquisite indische Küche vorstellen), über die wichtigen wirtschaftlichen Beiträge bis hin zu den Bemühungen um eine aktive Integration – die indische Diaspora bereichert das Rhein-Main-Gebiet auf unzählige Weisen. Ihre Präsenz macht Frankfurt und die angrenzenden Bundesländer zu einem noch internationaleren und kulturell aufgeschlosseneren Ort, der die Brücke zwischen Indien und Deutschland stärkt.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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