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Erlebnis Teppanyaki: Kochen als Show

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Wenn man im Westen von einem Restaurant spricht, in dem Köche direkt vor den Augen der Gäste auf einer großen Stahlplatte kochen und dabei oft akrobatische Einlagen zeigen, fällt schnell der Begriff 'Hibachi'. Doch in Japan selbst wird diese Art des Kochens auf der heißen Platte fast ausschließlich als Teppanyaki bezeichnet. Es ist eine faszinierende Fusion aus exzellenter Küche und unterhaltsamer Performance, die weltweit begeistert.

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Die Verwirrung um die Namen 'Hibachi' und 'Teppanyaki' ist weit verbreitet. Während 'Teppanyaki' sich auf das Kochen auf einer Stahlplatte ('teppan') bezieht, meint 'Hibachi' eigentlich eine traditionelle japanische Holzkohleheizschale – ein völlig anderes Gerät, das zwar auch zum Kochen verwendet werden kann (oft mit einem Gitterrost darüber), aber nicht die flache, breite Kochfläche des Teppans besitzt, die für die Show und das gleichzeitige Zubereiten mehrerer Portionen so entscheidend ist. Im Westen hat sich der Name 'Hibachi' jedoch als Synonym für das Teppanyaki-Erlebnis etabliert, was zu Missverständnissen führen kann, wenn man nach authentischen japanischen Begriffen sucht.

Die Ursprünge des Teppanyaki

Die Geschichte des modernen Teppanyaki, wie wir es heute kennen, ist jünger, als viele vielleicht denken. Es wird angenommen, dass die Restaurantkette Misono in Japan die erste war, die dieses Konzept im Jahr 1945 einführte. Die Idee war, westlich beeinflusste Gerichte – hauptsächlich Fleisch und Gemüse – auf der heißen Teppan-Platte zuzubereiten. Anfangs richtete sich das Angebot eher an ein japanisches Publikum, doch schnell stellte sich heraus, dass insbesondere Ausländer von diesem Stil begeistert waren. Sie genossen nicht nur das Essen, das ihnen vertrauter erschien als traditionelle japanische Gerichte, sondern vor allem auch die geschickten Manöver der Köche bei der Zubereitung.

Diese Beobachtung führte dazu, dass die Restaurants begannen, den Performance-Aspekt des Kochens zu verstärken. Was als praktische Zubereitungsmethode begann, entwickelte sich zu einer echten Kochshow. Die Köche verfeinerten ihre Fähigkeiten und integrierten immer mehr Tricks und Unterhaltungselemente in ihre Darbietungen. Das Stapeln von Zwiebelringen zu einem 'Zwiebelvulkan', der spektakulär entzündet wird, ist nur eines der vielen Highlights, die heute zum Standardrepertoire vieler Teppanyaki-Köche gehören.

Mehr als nur Kochen: Die Show am Teppan

Das Herzstück des Teppanyaki-Erlebnisses ist zweifellos die Interaktion mit dem Koch und die faszinierende Kochshow, die sich direkt vor den Augen der Gäste abspielt. Man sitzt oft um die heiße Platte herum, ähnlich wie an einer Bar, und kann jeden Schritt der Zubereitung verfolgen. Die Köche sind nicht nur Meister ihres Fachs am Herd, sondern auch Entertainer. Sie jonglieren mit ihren Utensilien – den scharfen Messern und Spateln –, werfen Garnelen oder andere Zutaten scheinbar mühelos durch die Luft und fangen sie wieder auf, manchmal sogar in ihrer Mütze oder Hemdtasche. Einer der klassischen Tricks ist das Hochwerfen eines Eis und das präzise Zerbrechen mit dem Spatel in der Luft. Solche Einlagen machen das Essen zu einem unvergesslichen Ereignis.

Diese Betonung der Show ist besonders in den Teppanyaki-Restaurants außerhalb Japans ausgeprägt, wo Ketten wie Benihana in den USA das Konzept populär gemacht und den Unterhaltungsfaktor noch weiter in den Vordergrund gerückt haben. Während in Japan die Qualität der Zutaten und die Kochkunst selbst oft im Mittelpunkt stehen, ist im Westen die Show ein integraler und oft der wichtigste Teil des Erlebnisses geworden. Es ist eine dynamische, laute und visuell ansprechende Art zu speisen, die alle Sinne anspricht.

Was kommt auf den Teppan? Die Zutaten

Die Vielfalt der Zutaten, die auf der Teppan-Platte zubereitet werden, ist groß und hängt oft davon ab, ob das Restaurant eher einen westlichen oder einen traditionelleren japanischen Ansatz verfolgt. Typische Hauptzutaten im westlich geprägten Teppanyaki sind:

  • Rindfleisch
  • Garnelen
  • Jakobsmuscheln
  • Hummer
  • Hähnchen
  • Diverse Gemüsesorten

Zur Zubereitung wird häufig Sojaöl verwendet, das hohe Temperaturen verträgt und einen neutralen Geschmack hat.

In japanischen Teppanyaki-Restaurants findet man zusätzlich oft traditionellere Elemente wie Yakisoba (gebratene Nudeln) oder Okonomiyaki (eine Art herzhafter Pfannkuchen aus Kohl, Fleisch oder Meeresfrüchten und Teig). Für diese Gerichte können neben Pflanzenöl auch tierische Fette oder eine Mischung aus beidem verwendet werden. Ein besonderes Highlight in vielen gehobenen Teppanyaki-Lokalen in Japan ist die Verwendung von Premium-Rindfleischsorten wie Kobe Rind oder dem allgemeineren Begriff Wagyu Rind. Die Zubereitung dieses hochwertigen Fleisches auf dem Teppan ermöglicht eine präzise Kontrolle über den Garzustand und bringt den einzigartigen Geschmack und die Textur perfekt zur Geltung.

Als Beilagen werden häufig Sojasprossen, Zucchini (obwohl Zucchini in Japan weniger verbreitet ist als im Westen), Knoblauchchips oder gebratener Reis serviert. Diese werden oft ebenfalls direkt auf dem Teppan zubereitet, manchmal sogar am Ende der Mahlzeit als separater Gang.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Saucen. Im traditionellen japanischen Teppanyaki wird oft nur Sojasauce zum Dippen angeboten, manchmal mit gerösteten Sesamkörnern oder geriebenem Rettich verfeinert. In Restaurants im Westen findet man hingegen oft eine größere Auswahl an Dipsaucen, die speziell für die verschiedenen Fleisch- und Gemüsesorten kreiert wurden.

Teppanyaki in Japan und den USA: Ein Unterschied im Namen?

Wie bereits erwähnt, ist der signifikanteste Unterschied zwischen dem, was in Japan Teppanyaki genannt wird, und dem, was im Westen oft als Hibachi bezeichnet wird, die Terminologie selbst. Während 'Teppanyaki' die korrekte japanische Bezeichnung für das Kochen auf der flachen Stahlplatte ist, hat sich 'Hibachi' im englischsprachigen Raum, insbesondere in den USA, als gängiger Begriff für diese Art von Restaurant und Kochstil durchgesetzt.

Die Popularisierung im Westen ist maßgeblich auf Restaurantketten wie Benihana zurückzuführen, die ab den 1960er Jahren das Teppanyaki-Konzept in den USA etablierten und dabei den Unterhaltungsfaktor stark betonten. Diese Restaurants waren oft die erste Berührung vieler Amerikaner mit dieser Art der japanischen Küche und prägten das Bild des "Hibachi Grills" als Ort, an dem Köche nicht nur kochen, sondern eine echte Show abliefern.

Während die Show auch in Japan Teil des Erlebnisses sein kann, liegt der Fokus dort oft stärker auf der Qualität der frischen, saisonalen Zutaten und der Präzision der Kochkunst. Im Westen ist die Performance des Kochs oft der Hauptgrund für den Besuch, und die Tricks sind tendenziell ausgefallener und spektakulärer. Beide Ansätze bieten jedoch ein einzigartiges und unterhaltsames Esserlebnis.

Vergleich: Typische Elemente am Teppan

ElementBeschreibungHäufigkeit
Teppanyaki PlatteGroße, flache Stahlplatte als KochflächeImmer vorhanden
KochshowAkrobatische Einlagen des Kochs während der ZubereitungGrundlegender Bestandteil, besonders im Westen
HauptzutatenRindfleisch, Garnelen, Hähnchen, GemüseSehr häufig
Premium FleischKobe oder Wagyu RindHäufig in gehobenen Restaurants, besonders in Japan
Nudeln / OkonomiyakiYakisoba oder Okonomiyaki auf dem Teppan zubereitetHäufig in Japan, seltener im Westen
Gebratener ReisWird oft am Ende als Beilage zubereitetSehr häufig
ZwiebelvulkanSpektakulärer Trick mit ZwiebelringenHäufig in westlichen Teppanyaki-Restaurants

Häufig gestellte Fragen zum Teppanyaki

Ist Hibachi dasselbe wie Teppanyaki?
In Japan sind es technisch gesehen unterschiedliche Kochgeräte. Hibachi ist eine Holzkohleschale, Teppanyaki eine Stahlplatte. Im Westen wird 'Hibachi' jedoch oft fälschlich als Bezeichnung für Teppanyaki-Restaurants verwendet.

Was ist das Besondere am Teppanyaki-Erlebnis?
Es ist die Kombination aus frisch zubereitetem, qualitativ hochwertigem Essen und der unterhaltsamen Kochshow, die direkt vor Ihren Augen stattfindet. Es ist interaktiv und ein Fest für die Sinne.

Ist die Kochshow authentisch japanisch?
Ja, die Idee der Zubereitung vor dem Gast stammt aus Japan. Der Grad der Theatralik wurde jedoch in vielen Restaurants außerhalb Japans, beeinflusst durch Ketten wie Benihana, für ein westliches Publikum verstärkt.

Welche Saucen werden typischerweise serviert?
In Japan ist oft nur Sojasauce üblich. Im Westen gibt es meist eine Auswahl an Dipsaucen, die speziell auf die verschiedenen Gerichte abgestimmt sind.

Kann man in Teppanyaki-Restaurants auch vegetarisch essen?
Ja, die meisten Restaurants bieten eine Auswahl an Gemüse an, das separat auf der Platte zubereitet werden kann. Es ist ratsam, dies bei der Bestellung anzugeben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Teppanyaki – oder das, was im Westen oft als Hibachi bezeichnet wird – weit mehr ist als nur eine Mahlzeit. Es ist ein kulinarisches Theaterstück, bei dem der Koch der Hauptdarsteller ist. Es verbindet die Freude am Essen mit der Faszination des Zuschauens bei der Zubereitung und bietet ein unvergessliches Erlebnis, das die japanische Gastfreundschaft auf eine ganz besondere, unterhaltsame Weise präsentiert.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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