Restaurants sind heute ein fester Bestandteil unseres Lebens. Sie sind Orte der Begegnung, des Genusses und der Entdeckung kulinarischer Welten. Von der schnellen Mittagspause bis zum festlichen Abendessen – die Vielfalt scheint grenzenlos. Doch woher kommt eigentlich das Konzept des Restaurants, wie wir es kennen, und wie haben Pioniere die moderne Gastronomielandschaft geprägt? Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Zeit und werfen Sie einen Blick auf einen der einflussreichsten Köche der pflanzlichen Küche.

Die Ursprünge des Wortes „Restaurant“ sind eng mit dem Bedürfnis nach Stärkung verbunden. Es leitet sich vom französischen Wort „restaurer“ ab, was so viel bedeutet wie „wiederherstellen“ oder „stärken“. Schon im frühen 16. Jahrhundert wurde der Begriff im Zusammenhang mit stärkenden Getränken oder nahrhaften Speisen verwendet, die die Kraft wiederherstellen sollten. Es ging also ursprünglich nicht um ein Lokal im heutigen Sinne, sondern um die Art der angebotenen Speise oder des Getränks – etwas, das „restauriert“.
Die Wurzeln des Restaurants: Eine Reise durch die Zeit
Die Entwicklung hin zum modernen Restaurant begann im Paris des 18. Jahrhunderts. Zuvor gab es zwar Gasthäuser, Tavernen oder Garküchen, aber diese boten meist nur eine begrenzte Auswahl an Speisen an, oft zu festen Zeiten und oft musste man am selben Tisch wie andere Gäste essen. Die Idee, ein Lokal zu schaffen, in dem Gäste zu jeder Zeit aus einem Menü wählen und an einem eigenen Tisch bedient werden, war revolutionär.
Als erster gilt oft Mathurin Roze de Chantoiseau (manchmal auch Boulanger genannt), der Mitte der 1760er Jahre in Paris ein Lokal eröffnete, das stärkende Brühen, sogenannte „Bouillons“, anbot. Der Name seines Lokals oder zumindest seiner Geschäftsidee bezog sich direkt auf die stärkende Wirkung: „Restaurants“. Neben Brühen bot er angeblich auch andere „restaurierende“ Gerichte an, darunter Makkaroni. Dies unterschied ihn von den traditionellen „Traiteurs“, die Mahlzeiten zubereiteten, aber oft nicht im eigenen Haus servierten oder keine individuelle Auswahl ermöglichten. Chantoiseau und andere folgten seinem Beispiel und nahmen den Titel „traiteurs-restaurateurs“ an.
Die wahre Geburtsstunde des Luxusrestaurants, wie wir es uns vorstellen, wird oft auf das Jahr 1786 datiert, als Antoine Beauvilliers, ein ehemaliger Koch des Grafen der Provence, „La Grande Taverne de Londres“ im Palais-Royal in Paris eröffnete. Dieses Etablissement setzte neue Maßstäbe: elegante Räume, Tische mit Leinentischdecken, Kronleuchter, gut gekleidete und geschulte Kellner, eine umfangreiche Weinkarte und ein breites Menü mit aufwendig zubereiteten und präsentierten Gerichten. Hier konnte man Gerichte wie Rebhuhn mit Kohl oder Kalbskoteletts in Butterpapier gegrillt bestellen. Brillat-Savarin, ein berühmter Gastronomiekritiker, lobte dieses Restaurant als das erste, das die vier wesentlichen Elemente vereinte: einen eleganten Raum, geschickte Kellner, einen erlesenen Keller und überlegene Kochkunst.
Die Französische Revolution spielte paradoxerweise eine große Rolle bei der Verbreitung von Restaurants. Mit der Emigration vieler Adliger wurden zahlreiche talentierte Köche arbeitslos. Viele von ihnen nutzten ihre Fähigkeiten und ihr Wissen, um eigene Restaurants zu eröffnen. Dies führte zu einer Zunahme und Diversifizierung der Gastronomieszene in Paris und darüber hinaus.
Matthew Kenney: Ein Pionier der pflanzlichen Küche
Springen wir von den historischen Wurzeln in die moderne Zeit und betrachten wir einen Koch, der die Gastronomie auf seine Weise revolutioniert hat: Matthew Kenney. Er ist ein amerikanischer Starkoch, Unternehmer, Autor und Pädagoge, der sich auf die pflanzliche Küche spezialisiert hat. Kenney hat maßgeblich dazu beigetragen, veganes Essen von einer Nische zu einem angesehenen und innovativen Bereich der Gastronomie zu machen.
Kenney eröffnete sein erstes eigenes Restaurant namens „Matthew's“ bereits 1993 in New York City und wurde schnell von Food & Wine Magazine als „1994 Best New Chef“ ausgezeichnet. Er eröffnete weitere Lokale wie Mezze, Monzu, Canteen, Commune und Commissary. Allerdings musste er nach eigenen Angaben einige seiner frühen Restaurants aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. September 2001 schließen.
Ein bemerkenswertes Projekt war Pure Food and Wine in New York City, ein veganes Restaurant, das er 2004 mit Partnern eröffnete. Obwohl er das Projekt später verließ, war es ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der gehobenen pflanzlichen Gastronomie.
Matthew Kenney ist jedoch nicht nur für einzelne Restaurants bekannt, sondern vor allem für den Aufbau eines globalen Unternehmens. Im Jahr 2012 gründete er Matthew Kenney Cuisine, ein Unternehmen mit Sitz in Los Angeles, das eine Vielzahl von Dienstleistungen und Produkten im Bereich der pflanzlichen Ernährung anbietet, darunter Gastronomie, Bildung, Medien und Produkte. Dieses Unternehmen ist das Herzstück seiner Restaurantaktivitäten.
Basierend auf den verfügbaren Informationen (Stand 2022) betreibt Matthew Kenney Cuisine mehr als 50 aktive Restaurants in über 12 Ländern weltweit. Diese Zahl zeigt das beeindruckende globale Ausmaß seiner Unternehmungen im Bereich der pflanzlichen Gastronomie. Es ist jedoch auch wichtig anzumerken, dass die Gastronomiebranche dynamisch ist. Zwischen 2021 und 2024 wurden Berichten zufolge mindestens 17 von Kenneys Restaurants geschlossen. Dies unterstreicht die Herausforderungen, denen sich auch erfolgreiche Gastronomen stellen müssen, und zeigt, dass die Gesamtzahl der von ihm im Laufe der Zeit eröffneten oder betriebenen Lokale weitaus höher ist als die Anzahl der aktuell aktiven. Die Zahl von über 50 aktiven Restaurants unter dem Dach von Matthew Kenney Cuisine (Stand 2022) gibt jedoch einen klaren Hinweis auf das aktuelle Ausmaß seines globalen Netzwerks.

Neben Restaurants engagierte sich Kenney auch im Bereich der Bildung. Er gründete eine kulinarische Akademie, die sich auf pflanzliche Küche spezialisierte, verkaufte diese jedoch später. Er eröffnete auch innovative Konzepte wie Plant City in Providence, Rhode Island, eine Art Food Hall, die ausschließlich pflanzliche Optionen bietet.
Die Vielfalt der Restaurants heute
Von den einfachen Brühestuben des 18. Jahrhunderts bis zu den globalen Restaurantimperien wie dem von Matthew Kenney hat sich die Welt der Gastronomie dramatisch verändert. Heute gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Restauranttypen, die alle erdenklichen Küchenstile, Preisklassen und Konzepte abdecken. Die Entwicklung von der reinen „Wiederherstellung“ der Kräfte hin zu Orten des Erlebnisses, der Kultur und des sozialen Miteinanders ist offensichtlich. Pioniere wie Matthew Kenney zeigen, wie Gastronomie auch genutzt werden kann, um neue Ernährungsphilosophien zu fördern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Mehr als nur Essen: Betrieb und Regulierung
Der Betrieb eines Restaurants ist komplex und umfasst weit mehr als nur das Kochen. Er beinhaltet Personalmanagement, Einkauf, Marketing und die Einhaltung zahlreicher Vorschriften. Besonders wichtig sind Gesundheits- und Hygienevorschriften, die sicherstellen, dass die angebotenen Speisen sicher sind. Regelmäßige Kontrollen durch Gesundheitsämter sind Standard, um die Einhaltung von Sauberkeit, korrekten Lagertemperaturen und Hygienepraktiken zu gewährleisten. Auch der Umgang mit Alkohol ist in vielen Ländern streng geregelt und erfordert spezielle Lizenzen, die oft an den Verkauf von Speisen gebunden sind.
Die Restaurantbranche ist auch ein bedeutender Arbeitgeber, bringt aber auch eigene Herausforderungen für die Mitarbeiter mit sich, wie lange Arbeitszeiten und physische Belastung. Die COVID-19-Pandemie hat zudem die Bedeutung von Belüftung, Abstandsregeln und flexiblen Arbeitsrichtlinien für die Gesundheit und Sicherheit von Personal und Gästen hervorgehoben.
Vergleich: Frühes vs. Modernes Restaurant
Merkmal | Frühes „Restaurant“ (ca. 1765) | Modernes Restaurant |
---|---|---|
Konzept | Stärkende Brühe („Restaurer“) | Vielfältiges Menü, Speiseort für Genuss & Begegnung |
Ort | Oft Einzelgerichte, einfache Lokale | Vielfältige Umgebungen (Fine Dining, Casual, Takeaway etc.) |
Menü | Sehr begrenzt (Brühe, Makkaroni) | Umfangreich, globale Küchen, spezielle Diäten (z.B. pflanzlich) |
Service | Einfach | Geschulter Service, oft spezialisiert |
Ambiente | Dekoriert (später luxuriös) | Stark variierend, von einfach bis opulent |
Auswahl | Wenig Auswahl, oft feste Gerichte | Freie Wahl aus umfangreichem Menü |
Häufig gestellte Fragen
Wie viele Restaurants hat Matthew Kenney aktuell?
Basierend auf den Informationen von 2022 betreibt sein Unternehmen Matthew Kenney Cuisine mehr als 50 aktive Restaurants in über 12 Ländern weltweit. Es gab jedoch auch Schließungen in den letzten Jahren.
Woher kommt das Wort „Restaurant“?
Das Wort stammt vom französischen Verb „restaurer“ ab, was „wiederherstellen“ oder „stärken“ bedeutet. Es bezog sich ursprünglich auf stärkende Speisen oder Getränke.
Wann entstand das erste moderne Restaurant?
Die Entwicklung begann Mitte des 18. Jahrhunderts in Paris mit Lokalen, die stärkende Brühen anboten. Das erste Luxusrestaurant im heutigen Sinne, das ein Menü und individuellen Service bot, entstand 1786.
Was ist das Besondere an Matthew Kenneys Restaurants?
Sie sind auf hochwertige und innovative pflanzliche (vegane) Küche spezialisiert und haben dazu beigetragen, diese Art der Gastronomie international zu etablieren.
Fazit
Die Geschichte des Restaurants ist eine spannende Entwicklung von einfachen Stätten der Stärkung hin zu komplexen, globalen Unternehmen und kulturellen Treffpunkten. Matthew Kenney steht exemplarisch für die moderne Entwicklung und die Spezialisierung in der Gastronomie, indem er die pflanzliche Küche auf ein neues Niveau gehoben und weltweit zugänglich gemacht hat. Von den historischen Wurzeln, die im Bedürfnis nach Stärkung liegen, bis zur globalen Präsenz von Köchen wie Kenney – die Welt der Restaurants bleibt faszinierend und in ständiger Bewegung.
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