Die koreanische Kultur hat in den letzten Jahren einen beispiellosen globalen Aufstieg erlebt. Von K-Pop-Musikgruppen, die weltweit die Charts stürmen, über fesselnde K-Dramen, die Millionen von Zuschauern begeistern, bis hin zur koreanischen Mode, die Trends setzt – die Welle der 'Hallyu' oder koreanischen Welle hat fast jeden Winkel der Welt erreicht. Hand in Hand mit dieser kulturellen Explosion geht die wachsende Beliebtheit der koreanischen Küche. Einst ein Geheimtipp für Liebhaber authentischer Aromen, sind koreanische Restaurants heute in vielen Großstädten der Welt zu finden. Doch mit dieser globalen Verbreitung tauchen auch Fragen auf, insbesondere bei Reisenden oder Neulingen der koreanischen Gastronomieszene: Wie ist die Trinkgeldkultur in koreanischen Restaurants, und wie verbreitet ist diese Küche überhaupt, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten?
Die Frage nach dem Trinkgeld ist in vielen Ländern eine kulturelle Besonderheit, die oft zu Verwirrung führen kann. Was in einem Land erwartet wird, kann in einem anderen als unhöflich gelten. Südkorea hat hier eine sehr eigene Praxis, die sich stark von der in vielen westlichen Ländern unterscheidet. In Bezug auf die globale Präsenz koreanischer Restaurants, insbesondere in den USA, zeigt sich ein beeindruckendes Bild einer gezielten kulinarischen Expansion.

Die Trinkgeldkultur in Südkorea: Eine Besonderheit
Wenn man über koreanische Restaurants spricht, ist es wichtig, zwischen Restaurants in Südkorea selbst und koreanischen Restaurants außerhalb Südkoreas zu unterscheiden. Die Trinkgeldpraxis, über die in der bereitgestellten Information gesprochen wird, bezieht sich explizit auf Südkorea.
In Südkorea ist es tatsächlich keine gängige Praxis, Trinkgeld zu geben. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern, in denen Trinkgeld für Kellner, Taxifahrer oder Hotelpersonal so verbreitet ist, dass es fast automatisch gegeben wird, kann das Geben von Trinkgeld in Südkorea sogar als unhöflich empfunden werden. Trinkgelder können abgelehnt werden oder Verlegenheit auslösen, wenn sie angeboten werden.
Dies liegt oft daran, dass Servicegebühren bereits in den Preisen enthalten sind oder dass guter Service als selbstverständlich und Teil der beruflichen Pflicht angesehen wird. Die Erwartung ist, dass man für die Dienstleistung bezahlt und nicht zusätzlich belohnt werden muss. Für Reisende, die aus Ländern mit starker Trinkgeldkultur kommen, kann dies zunächst ungewohnt sein. Es erfordert ein Bewusstsein für die lokalen Gepflogenheiten, um kulturelle Fehltritte zu vermeiden.
Obwohl Trinkgeld im Allgemeinen nicht üblich ist, kann es dennoch Anlässe geben, bei denen es angemessen sein *könnte*, insbesondere in Kontexten, die stärker auf internationale Besucher ausgerichtet sind oder bei außergewöhnlichen Dienstleistungen, die über das normale Maß hinausgehen. Die bereitgestellte Information deutet an, dass Reisende auf solche Situationen treffen könnten, ohne jedoch spezifische Beispiele zu nennen. Es ist ratsam, sich im Zweifelsfall zurückzuhalten oder diskret vorzugehen, falls man doch Trinkgeld geben möchte. Oft ist ein aufrichtiges Dankeschön oder ein kleines Geschenk (nicht Geld) in bestimmten Situationen passender als Bargeld.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Standardantwort für Restaurants, Taxis und Dienstleistungen in Südkorea lautet: Nein, Trinkgeld ist nicht üblich und wird oft nicht erwartet oder sogar abgelehnt. Dies ist ein wichtiger kultureller Unterschied, den Reisende beachten sollten.
Trinkgeld in koreanischen Restaurants außerhalb Südkoreas
Die Frage, ob man in koreanischen Restaurants außerhalb Südkoreas Trinkgeld gibt, wird durch die bereitgestellte Information nicht beantwortet. Dies liegt daran, dass die Trinkgeldpraxis in Restaurants im Ausland in der Regel von den lokalen Gepflogenheiten des jeweiligen Landes abhängt und nicht von der Herkunft der Küche. Wenn Sie also ein koreanisches Restaurant in Deutschland, den USA oder einem anderen Land besuchen, gelten die dort üblichen Trinkgeldregeln. In Ländern, in denen Trinkgeld für guten Service erwartet wird, sollten Sie dies auch in einem koreanischen Restaurant tun, genau wie in jedem anderen Restaurant.
Die globale Expansion der koreanischen Küche
Parallel zur Frage des Trinkgelds steht die beeindruckende globale Verbreitung der koreanischen Küche. Diese Verbreitung ist nicht nur ein organisches Wachstum, sondern auch das Ergebnis gezielter Bemühungen der südkoreanischen Regierung. Dieses Phänomen wird oft als Gastrodiplomatie bezeichnet – die Nutzung von Essen als Mittel zur Förderung der Kultur, des Tourismus und der wirtschaftlichen Interessen eines Landes im Ausland.
Bereits 2009 startete das südkoreanische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei eine staatlich geförderte Kampagne mit dem Ziel, koreanisches Essen in die höchsten Ränge der beliebtesten Küchen der Welt zu erheben. Ein ehrgeiziges Ziel dieser Kampagne war die Vervierfachung der Anzahl koreanischer Restaurants im Ausland bis 2017.
Um dieses Ziel zu unterstützen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Rekrutierung von K-Pop-Stars wie den Wonder Girls als globale Botschafter für koreanisches Essen. Ihre Lieder, wie der Song „K-Food Party“, sollten auf spielerische Weise Zutaten und Gerichte wie Kimchi bewerben und die positiven Eigenschaften, etwa für die Schönheit, hervorheben.
Ein weiterer Aspekt der Kampagne war die Standardisierung von Bezeichnungen für koreanische Speisen, um es Ausländern zu erleichtern, sich Namen zu merken. So wurde beispielsweise die Schreibweise „kimchi“ gegenüber Variationen wie „kimchee“ oder „gimchi“ gefördert.
Erfolg der Gastrodiplomatie: Zahlen und Fakten
Obwohl der Song der Wonder Girls vielleicht kein Welthit wurde, war die Kampagne zur Förderung koreanischer Restaurants im Ausland bemerkenswert erfolgreich. Die Anzahl koreanischer Restaurants im Ausland stieg exponentiell an:
Jahr | Anzahl koreanischer Restaurants weltweit |
---|---|
2009 | 9.253 |
2017 | 33.499 |
Diese Zahlen, die vom Korean Food Promotion Institute berichtet wurden, zeigen eine Verdreifachung der Restaurants, nur knapp unter dem ursprünglichen Ziel der Vervierfachung. Bemerkenswert ist auch, dass über drei Viertel der Kundschaft dieser Restaurants nicht-koreanischer Herkunft waren, was auf eine breite Akzeptanz und Beliebtheit jenseits der koreanischen Diaspora hindeutet.
Koreanische Restaurants in den USA
Die Vereinigten Staaten sind ein Hauptschauplatz dieser globalen Expansion. Die bereitgestellte Information liefert Schätzungen über die Anzahl koreanischer Restaurants allein in den USA, die je nach Quelle variieren:
Quelle | Geschätzte Anzahl koreanischer Restaurants in den USA |
---|---|
Nicht spezifiziert (basierend auf Daten des Korean Food Promotion Institute?) | 2.000 - 7.000 |
IbisWorld (Marketingforschungsfirma) | Bis zu 7.000 |
Diese Bandbreite zeigt, dass es schwierig ist, eine exakte Zahl zu nennen, aber sie verdeutlicht die signifikante Präsenz koreanischer Restaurants im amerikanischen Markt.

Die steigende Beliebtheit spiegelt sich auch in der Anerkennung durch renommierte Restaurantführer wider. Laut Daten, die vom NYU-Lebensmittelwissenschaftler Krishnendu Ray analysiert wurden, wurden im Michelin Guide für New York im Jahr 2022 viermal so viele koreanische Restaurants aufgeführt wie im Jahr 2006. Dies spricht für eine deutliche Qualitätssteigerung und eine wachsende Wertschätzung der koreanischen Küche im Fine-Dining-Segment.
Interessant ist auch der Vergleich der mittleren Preise für ein Menü in diesen Michelin-Restaurants. Koreanische Restaurants hatten einen mittleren Preis von 63 US-Dollar, nur einen Dollar weniger als französische Restaurants. Dies platziert sie, so Ray, an die Spitze der „Hierarchie des Geschmacks“, wenn auch immer noch deutlich unter dem Preisniveau von japanischem Sushi (mittlerer Preis: 235 US-Dollar in diesem Vergleich). Diese Daten unterstreichen, dass koreanisches Essen in den USA nicht mehr nur als kostengünstige Option wahrgenommen wird, sondern auch im höherpreisigen Segment angekommen ist und mit etablierten Küchen konkurriert.
Warum diese staatliche Förderung?
Die Frage, warum die südkoreanische Regierung aktiv koreanisches Essen in anderen Ländern fördert, geht über die offensichtlichen Gründe hinaus: die Steigerung landwirtschaftlicher Exporte und die Anziehung von Touristen, die die Gerichte an ihrem Ursprungsort probieren möchten. Es geht auch um die Stärkung des nationalen Ansehens – materiell, psychologisch und spirituell. Wenn mehr Nicht-Koreaner Kimchi und andere koreanische Speisen lieben lernen, trägt dies zur positiven Wahrnehmung und zum kulturellen Einfluss Südkoreas bei.
Diese Strategie ist nicht neu. Wie der Text erwähnt, setzte Thailand bereits in den 1990er und frühen 2000er Jahren auf ähnliche Gastrodiplomatie, indem es Köche ermutigte, im Ausland Restaurants zu eröffnen und staatliche Zertifikate wie „Thai Select“ vergab, um die Authentizität zu garantieren. Südkorea folgt diesem Beispiel und nutzt seine Kulinarik als „Soft Power“-Instrument auf der globalen Bühne.
Was macht koreanisches Essen so attraktiv?
Die Attraktivität der koreanischen Küche liegt in ihrer Vielfalt, ihren kräftigen Aromen und oft auch in ihrem interaktiven und gemeinschaftlichen Charakter. Typische Merkmale sind:
- Vielfalt an Beilagen (Banchan): Zu fast jedem koreanischen Hauptgericht wird eine beeindruckende Auswahl an kleinen Beilagen serviert, die kostenlos nachgefüllt werden und eine Geschmacksexplosion bei jeder Mahlzeit bieten.
- Kimchi: Fermentierter Kohl oder anderes Gemüse, oft scharf, ist das Herzstück der koreanischen Küche und wird zu fast jeder Mahlzeit gegessen. Es ist nicht nur lecker, sondern gilt auch als sehr gesund.
- Korean BBQ (Gogigui): Das gemeinsame Grillen von Fleisch (Rind, Schwein, Huhn) direkt am Tisch ist ein sehr beliebtes und geselliges Erlebnis.
- Suppen und Eintöpfe (Jjigae & Guk): Herzhaft und oft scharf, sind sie ein wichtiger Bestandteil vieler Mahlzeiten.
- Gesunde Aspekte: Viele koreanische Gerichte verwenden viel Gemüse, fermentierte Lebensmittel und sind reich an Nährstoffen, was zum Gesundheitsbewusstsein vieler Menschen passt.
Diese Elemente tragen dazu bei, dass koreanisches Essen für viele Menschen außerhalb Koreas zu einem spannenden und bereichernden kulinarischen Erlebnis geworden ist.
Häufig gestellte Fragen
Hier sind Antworten auf einige gängige Fragen zum Thema koreanische Restaurants und Kultur:
Sollte man in Restaurants in Südkorea Trinkgeld geben?
Nein, in Südkorea ist es generell nicht üblich und wird oft nicht erwartet. Es kann sogar als unhöflich empfunden werden. Der Service ist in der Regel im Preis inbegriffen.
Gibt man in koreanischen Restaurants außerhalb Südkoreas Trinkgeld?
Ja, in koreanischen Restaurants außerhalb Südkoreas gelten die lokalen Trinkgeldregeln des Landes, in dem sich das Restaurant befindet. Wenn in Ihrem Land Trinkgeld üblich ist, sollten Sie auch in einem koreanischen Restaurant entsprechend Trinkgeld geben.
Warum fördert die südkoreanische Regierung ihre Küche im Ausland?
Dies ist Teil der Gastrodiplomatie. Ziele sind die Steigerung von Exporten, die Anziehung von Touristen und die Verbesserung des kulturellen Ansehens und Einflusses Südkoreas weltweit.
Wie viele koreanische Restaurants gibt es in den USA?
Die Schätzungen variieren, liegen aber zwischen 2.000 und 7.000 Restaurants. Die genaue Zahl ist schwer zu bestimmen, aber die Präsenz ist signifikant.
Ist koreanisches Essen teuer?
Das hängt vom Restaurant ab. Während es viele preiswerte Optionen gibt, zeigen Daten aus dem Michelin Guide in New York, dass koreanische Restaurants auch im höherpreisigen Segment präsent sind und dort mit anderen etablierten Küchen preislich mithalten können.
Fazit
Die Welt der koreanischen Restaurants ist vielfältig und faszinierend. Während die Trinkgeld-Kultur in Südkorea selbst einzigartig ist und sich von westlichen Normen unterscheidet, wächst die Anzahl und der Einfluss koreanischer Restaurants außerhalb Koreas rasant. Angetrieben durch staatliche Gastrodiplomatie und die wachsende globale Beliebtheit der koreanischen Kultur, hat sich koreanisches Essen von einem Nischenangebot zu einer bedeutenden Kraft in der internationalen Gastronomieszene entwickelt, mit einer beachtlichen Präsenz, zum Beispiel in den USA, und zunehmender Anerkennung, sogar im prestigeträchtigen Michelin Guide. Das Probieren von Gerichten wie Kimchi oder das Erleben eines koreanischen BBQs bietet nicht nur kulinarische Genüsse, sondern auch einen Einblick in eine reiche und dynamische Kultur.
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