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BT Tower London: Geschichte Himmelsrestaurant

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Der BT Tower in London, bekannt unter verschiedenen Namen wie Post Office Tower oder GPO Tower, ragt seit den 1960er Jahren markant aus der Londoner Skyline empor. Ursprünglich als lebenswichtiger Knotenpunkt für das britische Telekommunikationsnetz konzipiert, diente er dazu, Mikrowellensignale über weite Strecken zu übertragen. Doch neben seiner primären technischen Funktion barg der Turm, der bei seiner Fertigstellung 1964 das höchste Gebäude Londons war, auch ein besonderes Highlight für die Öffentlichkeit: ein Drehrestaurant an seiner Spitze. Dieses Restaurant zog in seiner kurzen Betriebszeit Tausende an und bot ein unvergleichliches Erlebnis. Doch die Frage, ob man heute noch dort speisen kann, führt uns zu einem dramatischen Kapitel in der Geschichte des Turms.

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Die Entstehung eines technischen Giganten mit öffentlichem Zugang

Der Bau des BT Towers begann im Juni 1961. Er wurde vom General Post Office (GPO) beauftragt, um die wachsenden Anforderungen des Telefon- und Kommunikationsverkehrs durch den Einsatz von Mikrowellenverbindungen zu erfüllen. Die Notwendigkeit einer solchen Höhe ergab sich aus der Notwendigkeit, freie Sichtlinien über die damals entstehende höhere Bebauung Londons hinweg zu gewährleisten. Der Turm wurde so konzipiert, dass er extrem stabil ist; selbst bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h schwankt seine Spitze um nicht mehr als 25 Zentimeter. Dieses architektonische Meisterwerk, entworfen unter der Leitung von Eric Bedford und G R Yeats, erreichte seine volle Höhe von 177 Metern (oder 189 Metern mit Antennen) im Juli 1964 und wurde am 8. Oktober 1965 von Premierminister Harold Wilson offiziell eingeweiht.

Von Anfang an war jedoch nicht nur Platz für technische Ausrüstung vorgesehen. In den oberen Etagen waren neben Büros auch Besuchergalerien und das geplante Restaurant untergebracht. Am 19. Mai 1966 öffnete der Turm seine Pforten für die Öffentlichkeit, nur zwei Tage nach einem Besuch der damaligen Königin Elisabeth II.

Das Drehrestaurant „Top of the Tower“: Ein kulinarisches Erlebnis über den Wolken

Auf der 34. Etage des BT Towers befand sich das Juwel für die Öffentlichkeit: das Drehrestaurant namens „Top of the Tower“. Dieses wurde von 1966 bis 1971 von Butlins, einem bekannten britischen Unterhaltungsunternehmen, betrieben. Was dieses Restaurant so einzigartig machte, war nicht nur die schiere Höhe, sondern die mechanische Drehplattform, auf der sich der gesamte Restaurantbereich befand. Während die Gäste speisten, drehte sich der Boden langsam und stetig, sodass sich der atemberaubenden 360-Grad-Panoramablick auf London alle 23 Minuten einmal komplett änderte.

Ein Besuch im „Top of the Tower“ war in den späten 1960er Jahren ein luxuriöses und begehrtes Erlebnis. Die Speisekarte bot gehobene Gerichte, und der Preis für ein Menü lag bei etwa 4 Pfund – ein beträchtlicher Betrag für die damalige Zeit, der die Exklusivität des Ortes unterstrich. Die Popularität war immens: Im ersten Betriebsjahr zählte der Turm insgesamt fast eine Million Besucher, und über 100.000 Gäste genossen ein Essen im Drehrestaurant. Es war ein Symbol für Fortschritt und die Möglichkeit, die Stadt aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben.

Ein Schatten über dem Erlebnis: Der Bombenanschlag von 1971

Die erfolgreiche und unbeschwerte Zeit des öffentlichen Zugangs und des Betriebs des Drehrestaurants fand am Morgen des 31. Oktober 1971 ein jähes und dramatisches Ende. Um 4:30 Uhr explodierte eine Bombe in den Herrentoiletten des „Top of the Tower“ Restaurants. Die Detonation war erheblich und verursachte Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen im Umkreis von bis zu 370 Metern. Glücklicherweise war das Restaurant zu dieser frühen Stunde nicht mehr stark frequentiert, und es gab keine Todesopfer, doch der Schock und die Zerstörung waren real.

Die Verantwortung für den Anschlag wurde von verschiedenen extremen Gruppen beansprucht, darunter die anarchistische Angry Brigade und angeblich auch das Kilburn Battalion der IRA. Unabhängig von den genauen Tätern hatte der Vorfall unmittelbare und weitreichende Folgen für die öffentliche Nutzung des Turms. Aus Sicherheitsgründen wurde das „Top of the Tower“ Restaurant nach dem Bombenanschlag erschütterte Vertrauen sofort für die allgemeine Öffentlichkeit geschlossen. Dieser Tag markierte das Ende einer Ära für das Drehrestaurant als zugänglichen Speiseort für jedermann.

Nach der Schließung: Wechselnde Nutzungen und gescheiterte Pläne

Nach dem Bombenanschlag 1971 wurde das Restaurant im BT Tower nie wieder regulär für die Öffentlichkeit geöffnet. Der Pachtvertrag von Butlins lief 1980 aus, und der Turm wurde fortan primär wieder für seine ursprünglichen technischen Zwecke sowie für private Veranstaltungen genutzt. Die Drehplattform auf der 34. Etage blieb erhalten und funktionstüchtig, wurde aber nur noch sporadisch für interne BT-Events oder sehr exklusive Anlässe verwendet. Der Wunsch in der Londoner Bevölkerung, das einzigartige Restaurant-Erlebnis wiederaufleben zu lassen, blieb jedoch bestehen.

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012 in London gab es Berichte und Spekulationen, dass das Drehrestaurant wiedereröffnet werden könnte, um Besuchern aus aller Welt ein besonderes Highlight zu bieten. Diese Pläne wurden jedoch still und leise fallen gelassen. Der Turm blieb weiterhin ein hauptsächlich für Telekommunikationszwecke genutztes Gebäude, dessen oberste Etagen für private Feiern oder geschäftliche Anlässe gemietet werden konnten. Die breite Öffentlichkeit hatte keinen regelmäßigen Zugang mehr, abgesehen von sehr seltenen Ausnahmen wie einem Gewinnspiel im Jahr 2015, bei dem 2.400 glückliche Gewinner die Gelegenheit erhielten, die 34. Etage zum 50-jährigen Jubiläum des Turms zu besuchen.

Der BT Tower hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Im Jahr 2003 erhielt er den Status eines Grade II denkmalgeschützten Gebäudes, was seine architektonische und historische Bedeutung unterstreicht. 2009 wurde eine beeindruckende 360°-LED-Leinwand in 167 Metern Höhe installiert, die für Nachrichten, Kunstwerke oder Countdown-Anzeigen (wie für die Olympischen Spiele 2012) genutzt wird. Auch als Standort für wissenschaftliche Messungen, etwa zur städtischen Luftqualität, wird der Turm heute genutzt.

Was ist das Besondere am Fernsehturm-Restaurant?
Das Restaurant, das sich 21 Stufen über der Aussichtsplattform in 207 Metern Höhe befindet, dreht sich in einer Stunde um 360 Grad.

Wichtige Daten in der Geschichte des BT Towers und seines Restaurants

DatumEreignis
Juni 1961Baubeginn des Turms
Juli 1964Turm erreicht seine volle Höhe
Oktober 1965Offizielle Einweihung des Turms
Mai 1966Eröffnung des Turms für die Öffentlichkeit und das Drehrestaurant "Top of the Tower"
1966 - 1971Betrieb des Drehrestaurants durch Butlins
31. Oktober 1971Bombenanschlag im Restaurant; Schließung für die Öffentlichkeit
1980Pachtvertrag von Butlins läuft aus
2003BT Tower erhält Grade II Denkmalschutzstatus
2009Installation der 360°-LED-Leinwand
Februar 2024Verkauf des BT Towers an MCR Hotels; Pläne für Umwandlung in ein Hotel

Die Zukunft des BT Towers: Ein Hotelprojekt

Die jüngste Entwicklung in der Geschichte des BT Towers bringt jedoch wieder die Hoffnung auf eine neue Form des öffentlichen Zugangs. Am 21. Februar 2024 gab die BT Group bekannt, den Turm an MCR Hotels verkauft zu haben. MCR Hotels ist bekannt für die Umwandlung historischer Gebäude in Hotels, wie beispielsweise das Eero Saarinen TWA Flight Center am JFK Airport in New York. Die Pläne sehen vor, den BT Tower in ein Hotel umzuwandeln. Diese Entwicklung könnte bedeuten, dass die oberen Etagen, einschließlich der berühmten Drehplattform, in Zukunft wieder für Gäste zugänglich gemacht werden, möglicherweise im Rahmen von Hotelrestaurants, Bars oder Aussichtsplattformen.

Obwohl die genauen Pläne für die gastronomische Nutzung noch nicht vollständig bekannt sind, besteht die Möglichkeit, dass der Turm in einer neuen Form wieder zu einem Ort des Genusses und der Aussicht wird. Ein öffentliches Restaurant im Sinne des ehemaligen "Top of the Tower", das für jedermann zugänglich war, gibt es derzeit nicht und wurde seit 1971 nicht wieder etabliert. Die Umwandlung in ein Hotel könnte jedoch ein neues Kapitel aufschlagen und zumindest Hotelgästen und potenziell Besuchern von Hotelrestaurants oder Bars die Möglichkeit bieten, die einzigartige Aussicht wieder zu erleben.

Häufig gestellte Fragen zum BT Tower Restaurant

Gibt es aktuell ein öffentliches Restaurant im BT Tower?
Nein, derzeit gibt es kein öffentliches Restaurant im BT Tower. Das ursprüngliche Drehrestaurant wurde 1971 nach einem Bombenanschlag geschlossen und nie wieder für die Allgemeinheit geöffnet.

Warum wurde das ursprüngliche Restaurant geschlossen?
Das "Top of the Tower" Restaurant wurde nach einem Bombenanschlag am 31. Oktober 1971 in den Toiletten geschlossen. Aus Sicherheitsgründen wurde der öffentliche Betrieb daraufhin eingestellt.

Gab es Pläne, das Restaurant wieder zu eröffnen?
Ja, es gab Spekulationen und Berichte über eine mögliche Wiedereröffnung, insbesondere im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012. Diese Pläne wurden jedoch nicht umgesetzt.

Dreht sich die Plattform im Turm immer noch?
Ja, die mechanische Drehplattform auf der 34. Etage existiert weiterhin und wurde gelegentlich für private Veranstaltungen oder spezielle Anlässe genutzt, auch wenn kein Restaurantbetrieb mehr stattfindet.

Was passiert jetzt mit dem BT Tower?
Der BT Tower wurde im Februar 2024 an MCR Hotels verkauft, die planen, das Gebäude in ein Hotel umzuwandeln. Die zukünftige Nutzung, einschließlich möglicher Gastronomieangebote im Rahmen des Hotelkonzepts, bleibt abzuwarten.

Fazit

Die Geschichte des Restaurants im BT Tower ist ein faszinierendes Kapitel der Londoner Stadtgeschichte und ein Beispiel dafür, wie ein einzigartiger Ort durch unvorhergesehene Ereignisse verändert werden kann. Vom glamourösen "Top of the Tower", das die Stadt in den späten 60er Jahren mit seiner drehenden Aussicht begeisterte, bis zur abrupten Schließung nach einem tragischen Bombenanschlag hat der Turm viele Veränderungen durchgemacht. Während das berühmte Drehrestaurant heute der Vergangenheit angehört und das Gebäude in ein Hotel umgewandelt werden soll, bleibt der BT Tower ein unverwechselbares Symbol Londons, dessen Geschichte untrennbar mit dem Traum vom Speisen über den Dächern der Stadt verbunden ist. Die Zukunft als Hotel könnte diesem Traum vielleicht in neuer Form wieder Leben einhauchen.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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