Um wie viel Uhr essen die meisten Leute in Amsterdam zu Abend?

Amsterdams Kulinarische Highlights

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Während man in Deutschland an jeder Ecke internationale Küchen wie italienisch, spanisch oder chinesisch findet, fragen sich viele Reisende: Was isst man eigentlich in den Niederlanden? Die gängigen Assoziationen beschränken sich oft auf Käsesorten wie Gouda und Edamer oder auf schnelle Snacks wie Pommes und Frikandellen. Doch die niederländische Küche, insbesondere in ihrer Hauptstadt Amsterdam, hat weitaus mehr zu bieten. Diese Stadt, ein kultureller Schmelztiegel, lädt dazu ein, tief in ihre kulinarischen Traditionen einzutauchen.

Was sind Geheimtipps in Amsterdam?
AMSTERDAM-GEHEIMTIPPS, DIE SOGAR INSIDER ÜBERRASCHEN WERDENDie NDSM-WERFT – kreativer Hotspot und Streetart.Der Begijnhof – Ruheoase in historischem Ambiente.Pllek – Restaurant und Strandbar mit IJ-Blick.Westergasfabriek – vom Industriekomplex zum Kultur-Hub.Negen Straatjes – Vintage-Läden, Boutiquen und Cafés.

Amsterdam ist nicht nur für seine Grachten und Museen bekannt, sondern auch für eine überraschend vielfältige Gastronomieszene, die sowohl traditionelle als auch durch die Kolonialgeschichte beeinflusste Gerichte umfasst. Wir haben uns auf die Suche nach den authentischsten und leckersten Erlebnissen gemacht und eine Liste der absoluten „Must-Try“-Speisen für Ihren Besuch zusammengestellt.

Amsterdams „Must-Try“ Spezialitäten

Die Vielfalt Amsterdams spiegelt sich auch auf den Tellern wider. Von süßen Versuchungen bis zu herzhaften Snacks – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Vergessen Sie die Diät für einen Moment und lassen Sie sich auf ein echtes Geschmackserlebnis ein.

1. Vlaamse Frites: Mehr als nur Pommes

Vergessen Sie alles, was Sie über Pommes zu wissen glauben. Vlaamse Frites sind eine Klasse für sich. Sie sind dicker geschnitten als herkömmliche Pommes und werden nach belgischer Art traditionell in einer Papiertüte serviert. Das Besondere ist die schiere Menge an Soße, in der sie ertränkt werden. Wer auf seine Linie achtet, ist hier definitiv fehl am Platz. Diese Pommes sind ein Genuss für die Seele und den Gaumen.

Der wohl bekannteste Ort in Amsterdam, um diese Spezialität zu probieren, ist das Friteshuis VleminckX. Es ist auch als „Soßenmeister“ bekannt, und das aus gutem Grund. Hier haben Sie die Qual der Wahl: Es stehen über 25 verschiedene Sorten hausgemachter Soßen zur Auswahl, von klassischen Mayonnaise-Varianten bis hin zu ausgefalleneren Kreationen. Ein Besuch bei VleminckX ist ein echtes Amsterdamer Erlebnis und gehört zu jeder kulinarischen Entdeckungstour.

2. Poffertjes: Kleine Wolken aus Teig

Für viele Deutsche mögen Poffertjes zunächst an Quarkbällchen erinnern, doch sie sind eine eigenständige niederländische Gebäckspezialität. Man findet sie das ganze Jahr über auf Märkten und Festen. Auf den ersten Blick ähneln sie kleinen Pfannkuchen, sind aber deutlich dicker und fluffiger. Traditionell werden sie großzügig mit Butterstücken und Puderzucker bestreut serviert. Eine weitere beliebte Variante ist die Kombination mit Stroop, einem dicken Zuckerrübensirup, der eine angenehme Süße und eine leicht herbe Note hinzufügt.

Besonders empfehlenswert sind die Poffertjes, die auf dem berühmten Albert Cuypmarkt in Amsterdam angeboten werden. Hier kann man den Köchen oft bei der Zubereitung auf speziellen gusseisernen Pfannen zusehen. Der Duft von frisch gebackenen Poffertjes, gemischt mit geschmolzener Butter und Puderzucker, ist einfach unwiderstehlich.

3. Stroopwaffels: Süßes Glück im Doppelpack

Ebenfalls auf dem Albert Cuypmarkt, und ein Muss für alle Naschkatzen, sind die Stroopwaffels. Diese süße Spezialität ist einzigartig und einfach köstlich. Sie bestehen aus zwei dünnen Waffelkeksen, die nach dem Backen halbiert und dann mit einem karamellähnlichen Sirup wieder zusammengeklebt werden. Am besten schmecken sie frisch und noch warm vom Stand. Das Karamell ist dann noch leicht flüssig und verbindet sich perfekt mit dem knusprigen Keks.

Ein beliebter Brauch ist es, eine Stroopwaffel auf eine Tasse heißen Tee oder Kaffee zu legen. Der aufsteigende Dampf erwärmt den Sirup im Inneren und macht die Waffel noch weicher und aromatischer. Ein perfekter Begleiter für eine Kaffeepause während Ihrer Entdeckungstour durch die Stadt.

4. Bitterballen: Knusprig und Herzhaft

Bitterballen sind der Inbegriff eines niederländischen Kneipen-Snacks. Es handelt sich dabei um frittierte Kugeln, die mit einem cremigen Ragout aus Kalbs- oder Rindfleischmasse gefüllt und anschließend paniert und frittiert werden. Außen sind sie wunderbar knusprig, während das Innere heiß und weich ist. Traditionell werden sie mit Senf serviert, der eine würzige Note zum reichen Geschmack des Ragouts hinzufügt.

Der Name „Bitterballen“ stammt daher, dass sie ursprünglich zu einem Magenbitter (einer Art Kräuterschnaps) gegessen wurden. Entgegen dem Namen sind sie jedoch keineswegs bitter. In Amsterdam sollten Sie unbedingt die Bitterballen in der „de Ballenbar“ probieren. Hier zaubert sogar ein Michelin-Sterne-Koch verschiedene kreative Varianten und Geschmacksrichtungen, die über die klassische Füllung hinausgehen.

5. Kroketten vom FEBO: Essen aus der Wand

Amsterdam ist eine Stadt, die sich hervorragend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden lässt. Für die hungrigen Eiligen wurde ein einzigartiges Konzept entwickelt, das man sich wie ein Drive-Thru für Fußgänger vorstellen kann: der FEBO-Automat. Diese Automaten, die rund um die Uhr mit frischen, warmen Speisen gefüllt sind, sind eine niederländische Institution.

Der Prozess ist denkbar einfach: Man wählt sein gewünschtes Gericht hinter einem Glasfenster aus, wirft ein paar Münzen in den Schlitz, und schon öffnet sich das Fach mit dem warmen Essen. Man muss nicht einmal mit jemandem sprechen. Ein besonders empfehlenswerter Snack aus dem FEBO sind die Kroketten. Sie sind ähnlich wie Bitterballen gefüllt und paniert, haben aber eine längliche Form. Der FEBO bietet eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, einen typisch niederländischen Snack zu genießen, besonders wenn man unterwegs ist.

6. Apple Pie (Appeltaart): Der berühmteste Kuchen der Stadt

Wer ein Liebhaber von Apfelkuchen ist, darf sich die berühmte Appeltaart bei Winkel 43 in Amsterdam nicht entgehen lassen. Oft sieht man schon von weitem eine Schlange, die bis auf die Straße reicht – ein klares Zeichen für die Beliebtheit dieses Kuchens. Was macht diesen Apfelkuchen so besonders?

Er wird immer warm serviert, oft mit einer großzügigen Portion Schlagsahne. Die Füllung besteht aus saftigen, frischen Apfelstücken, die perfekt gewürzt sind, und der Teig ist außen herrlich kross. Die Kombination aus warmen Äpfeln, cremiger Sahne und knusprigem Teig ist einfach unwiderstehlich. Ein Besuch bei Winkel 43 ist definitiv einen Besuch wert, auch wenn man dafür etwas Wartezeit in Kauf nehmen muss.

7. Saté: Ein Hauch von Indonesien

Ein weiteres „Must-Try“ in Amsterdam ist Saté. Der Name klingt nicht typisch niederländisch, und das ist er auch nicht. Saté stammt ursprünglich aus Indonesien und wurde während der Kolonialzeit in die niederländische Küche integriert. Heute ist es fest etabliert und überall zu finden.

Meistens besteht Saté aus mariniertem Hühnerfleisch, das auf Spieße gesteckt und gegrillt wird. Serviert wird es fast immer mit einer reichhaltigen und cremigen Erdnusssauce. Saté findet man in Amsterdam an vielen Ecken, oft als schnelles Fastfood-Angebot. Für ein gehobeneres Erlebnis empfiehlt sich das Restaurant Satatouille in der Prinsenstraat. Dort wird ein Vier-Gänge-Menü in angenehmer Atmosphäre für etwa 35 Euro pro Person angeboten, das viele Gäste begeistert.

8. Käse: Das holländische Nationalprodukt

Man kann nicht über niederländisches Essen sprechen, ohne den Käse zu erwähnen. Gouda und Edamer sind nur die bekanntesten Sorten einer riesigen Vielfalt. Der „Hollandse Kaas“ ist ein fester Bestandteil der nationalen Identität.

Die besten Orte, um die Vielfalt des niederländischen Käses kennenzulernen, sind spezialisierte Geschäfte wie der Old Amsterdam Cheese Shop oder das Cheese Museum. Hier kann man nicht nur Käse kaufen, sondern oft auch verschiedene Sorten probieren und mehr über die Herstellung erfahren. Alternativ laden viele kleine 'Käsekeller' in der Stadt dazu ein, sich durch verschiedene Reifegrade und Geschmacksrichtungen zu kosten. Ob jung und mild oder alt und würzig – die Auswahl ist riesig.

Essgewohnheiten der Niederländer

Neben den spezifischen Gerichten ist es auch interessant zu wissen, wie und wann die Niederländer typischerweise essen. Die Esskultur unterscheidet sich in einigen Punkten von der in Deutschland oder anderen Ländern.

Frühstück und Mittagessen

Das niederländische Frühstück und Mittagessen sind sich oft sehr ähnlich. Die Basis bilden meist Brot, Cracker oder Zwieback (Beschuit). Diese werden mit einer Vielzahl von Aufstrichen und Belägen belegt. Beliebt sind Käse, Wurst, Marmelade, Erdnussbutter, Schokoladenstreusel (Hagelslag) oder auch Schokoaufstrich. Dazu werden typischerweise Milch, Kaffee, Saft oder Wasser getrunken.

Welche Restaurants sollte man in Amsterdam besuchen?
Humphrey's Amsterdam. 4,3. (1.851) Jetzt geschlossen. ...The Seafood Bar. 4,6. (7.568) Jetzt geöffnet. ...Bello Gio's By The River. 4,5. (104) Jetzt geöffnet. ...Moon. 4,1. (819) Jetzt geschlossen. ...The Pantry. 4,6. (4.396) Jetzt geöffnet. ...Demetra - Italian Kitchen And Pizza. 5,0. (80) ...De Silveren Spiegel. 4,8. (1.993) ...Blue Amsterdam. 4,3. (875)

Zum Frühstück essen viele Niederländer auch Joghurt oder Milch mit Müsli oder Haferflocken (Brinta). Haferflocken mit Milch galten lange als traditionelles, aber etwas altmodisches Frühstück, haben aber aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile wieder an Popularität gewonnen und werden oft mit Obst oder Nüssen kombiniert.

Ein Mittagessen, das in den letzten Jahren wieder sehr beliebt geworden ist, ist der Tosti. Dies ist ein einfacher Sandwich aus zwei Brotscheiben, gefüllt mit Schinken und Käse, der in einem Tostiapparat warm gemacht wird. Der Tosti erlebte als Gegenbewegung zu den Superfoods ein Comeback.

Ein weiteres typisch niederländisches Produkt ist Ontbijtkoek, eine Art Lebkuchen aus Roggenmehl, Zucker, Sirup und Gewürzen. Eine klassische Mittagessen-Variante ist ein Broodje Kaas (Brot mit Käse), oft noch mit etwas Apfelsirup verfeinert.

Das Frühstück wird in der Regel zwischen 6 und 8 Uhr morgens eingenommen, das Mittagessen zwischen 12 und 14 Uhr.

Abendessen

Im Vergleich zu südeuropäischen Ländern essen die Niederländer relativ früh zu Abend. Die typische Zeit liegt zwischen 17 und 19 Uhr. Familien essen oft gemeinsam am Esstisch.

Ein klassisches niederländisches Abendessen besteht traditionell aus Kartoffeln, Fleisch und Gemüse, serviert mit einer Soße (Gravy). Als Dessert folgt oft Joghurt oder einfach eine Tasse Kaffee.

Typische niederländische Gerichte für das Abendessen sind unter anderem Stamppot Boerenkool (Stampfkartoffeln mit Grünkohl), Hutspot (ein Eintopf aus Kartoffeln und Karotten), Erwtensoep (dicke Erbsensuppe) und Bruine Bonensoep (braune Bohnensuppe). Interessanterweise gelten auch Gerichte wie Nasi (indonesisch) und Bami (chinesisch) in den Niederlanden als quasi-niederländisch, da sie durch die Kolonialgeschichte so weit verbreitet sind.

Das Wochenende: Die drei P's

Das Wochenende ist für viele Niederländer eine Zeit, um zu entspannen und das Abendessen etwas lockerer zu gestalten. Oft wird am Wochenende auch vor dem Fernseher auf der Couch gegessen.

Der Samstag ist in den Niederlanden bekannt als der Tag der „drei P's“. Diese stehen für die Gerichte, die am Wochenende besonders häufig auf den Tisch kommen: Pannenkoeken (Pfannkuchen), Pizza oder Patat (Pommes). Diese Gerichte repräsentieren die entspannte Wochenend-Esskultur.

Tabelle: Amsterdams Top 8 Spezialitäten im Überblick

SpezialitätBeschreibungWo probieren?
Vlaamse FritesDicke Pommes mit viel SoßeFriteshuis VleminckX
PoffertjesKleine, dicke Pfannkuchen mit Butter & PuderzuckerAlbert Cuypmarkt
StroopwaffelsWaffelkeks mit Karamellsirup gefülltAlbert Cuypmarkt
BitterballenFrittierte Fleischragout-Kugelnde Ballenbar
Kroketten vom FEBOFrittierte Kroketten aus dem AutomatenFEBO-Automaten
Apple PieWarmer Apfelkuchen mit SahneWinkel 43
SatéHähnchenspieße mit ErdnusssauceSatatouille (oder Fastfood-Stände)
KäseVielfalt holländischer KäsesortenOld Amsterdam Cheese Shop, Cheese Museum, Käsekeller

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was sind die bekanntesten niederländischen Gerichte?
Neben Käse und Pommes sind typische Gerichte Bitterballen, Kroketten, Poffertjes, Stroopwaffels und deftige Eintöpfe wie Stamppot oder Hutspot.

Wo kann man in Amsterdam typisch niederländisch essen?
Viele Spezialitäten findet man auf Märkten wie dem Albert Cuypmarkt oder in spezialisierten Läden und Cafés. Für Bitterballen gibt es spezielle Bars, für Apfelkuchen berühmte Cafés wie Winkel 43 und für Käse entsprechende Geschäfte und Museen. Auch der FEBO-Automat ist ein Erlebnis.

Wann essen die Niederländer zu Abend?
Das Abendessen wird in den Niederlanden relativ früh eingenommen, meist zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.

Gibt es in Amsterdam auch internationale Küche?
Ja, die niederländische Küche ist sehr vielfältig und wurde historisch stark beeinflusst, insbesondere von der indonesischen Küche (z.B. Saté, Nasi, Bami). Man findet aber auch alle gängigen internationalen Küchen.

Sind Bitterballen wirklich bitter?
Nein, der Name kommt von der Tradition, sie zu einem Magenbitter zu essen. Die Bitterballen selbst sind herzhaft und nicht bitter.

Was ist der FEBO-Automat?
Der FEBO ist eine Kette von Fastfood-Automaten in den Niederlanden, an denen man rund um die Uhr warme Snacks wie Kroketten durch Einwerfen von Münzen direkt aus der Wand ziehen kann.

Was sind Poffertjes und wie isst man sie?
Poffertjes sind kleine, fluffige Pfannkuchen. Sie werden typischerweise warm mit Butter und Puderzucker oder Sirup serviert.

Was macht die Appeltaart bei Winkel 43 so besonders?
Sie wird immer warm serviert, hat eine großzügige Füllung aus frischen Äpfeln und einen krossen Teig. Die Kombination mit Schlagsahne ist besonders beliebt.

Amsterdam bietet eine reiche und überraschende kulinarische Landschaft, die weit über Klischees hinausgeht. Von süßen Leckereien über herzhafte Snacks bis hin zu traditionellen Gerichten – die Stadt lädt dazu ein, neue Geschmackserlebnisse zu entdecken.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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