Wem gehört das Sony Center in Berlin?

Wandel am Potsdamer Platz: Neues Leben

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Einst galt es als architektonisches Highlight und Magnet für Besucher aus aller Welt: das Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin. Mit seiner markanten Dachkonstruktion und der Mischung aus Büros, Wohnungen, Kinos und Restaurants prägte es über Jahre das Bild des wiedervereinigten Berlins. Doch die Zeiten ändern sich, und das einstige Vorzeigeprojekt steht heute in weiten Teilen leer. Doch Stagnation ist nicht das Ende; vielmehr kündigt sich eine umfassende Transformation an, die dem Komplex neues Leben einhauchen soll. Bis zum Jahr 2025 wird das ehemalige Sony Center unter neuer Führung und einem zukünftigen neuen Namen zu einem hochmodernen „Office Campus“ umgebaut. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Plänen, und wie wird sich das Erscheinungsbild und das Angebot für die Öffentlichkeit verändern?

Die Pläne sind ambitioniert und zielen darauf ab, nicht nur die Büroflächen zu modernisieren, sondern den gesamten Komplex wieder zu einem lebendigen Ort zu machen, der sowohl für diejenigen attraktiv ist, die dort arbeiten, als auch für die Berlinerinnen und Berliner, die den Potsdamer Platz besuchen. Die Umgestaltung ist eine Reaktion auf veränderte Bedürfnisse und die Notwendigkeit, den einst so pulsierenden Ort neu zu beleben.

Warum ist der Potsdamer Platz so berühmt?
Mit dem Potsdamer Fernbahnhof, dem U-Bahnhof sowie den zahlreichen Straßenbahn- und Omnibuslinien war der Potsdamer Platz bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs einer der verkehrsreichsten Plätze Europas und erhielt daher bereits Ende 1924 mit dem Verkehrsturm eine der ersten Ampel-Anlagen auf dem Kontinent.

Der Abschied vom alten Namen: Eine Ära geht zu Ende

Die wohl offensichtlichste Veränderung, die bereits vollzogen wurde, betrifft den Namen des Komplexes. Seit dem 1. April trägt der aus acht Gebäuden bestehende und rund 113.000 m² umfassende Komplex nicht mehr den Namen „Sony Center“. Stattdessen wird er vorübergehend als „Center am Potsdamer Platz“ bezeichnet. Dieser Namenswechsel markiert das Ende einer langen Verbindung und ist laut Angaben der Eigentümer auf das Auslaufen einer langjährigen Kooperation mit dem japanischen Technologiekonzern Sony am 31. März zurückzuführen. Probleme mit den Namensrechten machten die Umbenennung notwendig. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass „Center am Potsdamer Platz“ nur ein temporärer Arbeitstitel ist. Der endgültige neue Name wird erst im Zuge der Wiedereröffnung Anfang 2025 bekannt gegeben. Dieser Namenswechsel symbolisiert mehr als nur eine formale Änderung; er steht für den Beginn einer neuen Phase in der Geschichte dieses prominenten Ortes in Berlin.

Neue Eigentümer, neue Vision und erhebliche Investitionen

Hinter den weitreichenden Umbaumaßnahmen steht ein Eigentümerwechsel, der sich im Juli 2021 vollzog. Seit diesem Zeitpunkt ist das norwegische Unternehmen „Norges Bank Investment Management“ zu 50 Prozent an dem Center beteiligt. Die Beteiligung erfolgte zu einem Kaufpreis von etwa 680 Millionen Euro, was die immense wirtschaftliche Bedeutung des Komplexes unterstreicht. Kurz nach der Übernahme, im November desselben Jahres, kündigte das neue Management umfassende Modernisierungsmaßnahmen und eine „architektonische Neuausrichtung“ der von dem renommierten Architekten Helmut Jahn entworfenen Gebäude an. Die Investoren sind bereit, tief in die Tasche zu greifen, um ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Bis Ende 2024 wollen sie insgesamt 200 Millionen Euro in die Hand nehmen, um das „Center am Potsdamer Platz“ grundlegend zu modernisieren und neu zu positionieren.

Diese erhebliche Investition zeigt das Engagement der neuen Eigentümer, den Komplex wieder zu einem führenden Standort zu machen. Es geht nicht nur um kosmetische Korrekturen, sondern um eine substantielle Aufwertung, die den Anforderungen eines modernen Bürostandortes und eines attraktiven öffentlichen Raumes gerecht wird.

Die geplante Umgestaltung: Mehr als nur Büros

Im Zuge der Neuausrichtung sind nicht nur die Modernisierung der bestehenden Bürogebäude geplant. Das Center-Management hat mitgeteilt, dass die Umgestaltung weit darüber hinausgeht und auch eine gründliche Erneuerung der öffentlichen Grün- und Außenanlagen umfasst. Dieser Aspekt ist von großer Bedeutung, da die öffentlichen Bereiche des ehemaligen Sony Centers, insbesondere der zentrale Platz unter der ikonischen Dachkonstruktion, stets ein wichtiger Treffpunkt und eine Attraktion für die Öffentlichkeit waren. Durch die Umgestaltung dieser Bereiche soll die Aufenthaltsqualität verbessert und der Platz wieder zu einem lebendigen Zentrum werden.

Ein zentraler Pfeiler der Neuausrichtung ist die geplante Erweiterung des Angebots für die Öffentlichkeit. Mit zahlreichen neuen Gastro- und Einzelhandelsangeboten soll gezielt versucht werden, wieder vermehrt Berliner Kultur- und Kulinarikbegeisterte anzulocken. Dies ist ein wichtiger Punkt, denn der Potsdamer Platz wurde in der Vergangenheit oft als Ort wahrgenommen, der eher auf Touristen ausgerichtet ist. Die neuen Pläne sehen vor, das Center wieder stärker in das städtische Leben Berlins zu integrieren und es zu einem attraktiven Ziel für die Einheimischen zu machen, sei es für eine Mittagspause, einen Einkaufsbummel oder einen Abend in einem Restaurant.

Die Strategie, durch ein vielfältiges Angebot an Gastronomie und Einzelhandel Besucher anzuziehen, ist nicht neu am Potsdamer Platz. Ähnliche Pläne hatten bereits zur umfassenden Umgestaltung der benachbarten Potsdamer Platz Arkaden geführt, die seit September letzten Jahres unter dem neuen Namen „The Playce“ wieder geöffnet haben und ebenfalls versuchen, mit einem erneuerten Konzept und einem breiteren Angebot einheimisches Publikum anzuziehen. Der Wettbewerb um die Gunst der Berliner ist groß, und das „Center am Potsdamer Platz“ setzt auf eine ähnliche Belebung durch attraktive neue Angebote.

Auswirkungen auf die aktuellen Mieter

Die laufenden Baumaßnahmen und die geplante Neuausrichtung haben natürlich auch Auswirkungen auf die bestehenden Mieter des Komplexes. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten mussten bereits einige Mieter weichen oder ihre Flächen temporär verlassen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist das CineStar-Kino, das lange Zeit ein fester Bestandteil des Sony Centers war und insbesondere für seine große IMAX-Leinwand bekannt war. Das Kino ist bereits ausgezogen, was eine spürbare Lücke im Unterhaltungsangebot des Komplexes hinterlässt.

Auch die rund 800 Mitarbeiter des DB-Bahntowers, der Teil des Komplexes ist, mussten zeitweise ihre Büros räumen, um die Modernisierungsarbeiten zu ermöglichen. Diese temporären oder permanenten Auszüge zeigen das Ausmaß der Baumaßnahmen, die notwendig sind, um die ambitionierten Pläne für den „Office Campus“ und die neuen öffentlichen Bereiche umzusetzen.

Der Zeitplan bis zur Wiedereröffnung

Die Transformation des ehemaligen Sony Centers ist ein Projekt mit einem klaren Zeitplan. Die Investoren planen, die umfassenden Modernisierungsarbeiten bis Ende 2024 abzuschließen. Das Ziel ist es, das Center dann Anfang 2025 unter seinem endgültigen neuen Namen und mit seinem vollständig erneuerten Erscheinungsbild und Angebot wiederzueröffnen. Bis dahin wird der temporäre Name „Center am Potsdamer Platz“ beibehalten. Die Bauphase erfordert Geduld, sowohl von den verbleibenden Mietern als auch von der Öffentlichkeit, die gespannt darauf wartet, wie sich dieser ikonische Ort in Berlin entwickeln wird.

Ein Blick in die Zukunft: Was erwartet die Besucher?

Die Zukunft des „Center am Potsdamer Platz“ verspricht eine deutliche Veränderung. Während der Fokus auf einem hochmodernen „Office Campus“ liegt, soll der Komplex gleichzeitig wieder zu einem lebendigen Anziehungspunkt für die Öffentlichkeit werden. Die geplante Umgestaltung der öffentlichen Flächen und die Integration neuer Gastronomie- und Einzelhandelsangebote spielen dabei eine entscheidende Rolle. Besucher können sich auf eine verbesserte Aufenthaltsqualität unter dem berühmten Dach freuen, mit neuen Möglichkeiten zum Essen, Trinken und Einkaufen. Die Vielfalt des Angebots soll sicherstellen, dass das Center nicht nur für Büroangestellte attraktiv ist, sondern auch für Berliner und Touristen, die den Potsdamer Platz besuchen. Die Hoffnung ist, dass der Komplex wieder zu einem integralen Bestandteil des städtischen Lebens wird, ähnlich wie es in seinen Anfangsjahren der Fall war.

Vergleich: Sony Center vs. Neues Center

AspektFrüher (Sony Center)Geplant (Center am Potsdamer Platz / 2025)
NameSony CenterCenter am Potsdamer Platz (temporär), neuer Name ab 2025
FokusArchitektur-Ikone, Touristenmagnet, MischnutzungHochmoderner Office Campus, Anziehungspunkt für Berliner
Gebäudeflächeca. 113.000 m²ca. 113.000 m² (Struktur bleibt)
Öffentliche BereicheBestehend, beliebtGründliche Umgestaltung, Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Gastronomie/HandelBestehendes AngebotZahlreiche neue Angebote geplant, gezielt zur Anziehung von Berlinern
EigentümerVor Juli 2021Unter anderem Norges Bank Investment Management (seit 2021, 50%)
Investition (aktuell)N/Aca. 200 Millionen Euro (bis Ende 2024) für Modernisierung
KinoCineStar (mit IMAX)Ausgezogen
ArchitektHelmut JahnHelmut Jahn (Gebäude bleiben erhalten, Umgestaltung)
WiedereröffnungEröffnet 1998Geplant Anfang 2025

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

  • Wie heißt das ehemalige Sony Center jetzt offiziell?
    Seit dem 1. April 2024 heißt der Komplex vorübergehend „Center am Potsdamer Platz“. Dieser Name wird bis zur Wiedereröffnung Anfang 2025 verwendet, dann wird ein neuer, endgültiger Name eingeführt.

  • Warum wurde der Name geändert?
    Der Grund für die Namensänderung ist das Auslaufen einer langjährigen Kooperation mit Sony und damit verbundene Fragen der Namensrechte.

  • Wer steckt hinter dem Umbau?
    Hinter den Plänen stehen die aktuellen Eigentümer, zu denen seit Juli 2021 unter anderem das norwegische Unternehmen Norges Bank Investment Management gehört.

  • Was genau wird am Center umgebaut?
    Geplant sind umfassende Modernisierungsmaßnahmen. Dazu gehören die Aufwertung der Bürogebäude, eine gründliche Umgestaltung der öffentlichen Grün- und Außenanlagen sowie die Einführung zahlreicher neuer Einzelhandels- und Gastronomieangebote.

  • Wann sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein?
    Die Investoren planen, die Umbauarbeiten bis Ende 2024 fertigzustellen.

  • Wann wird das Center unter dem neuen Namen wiedereröffnet?
    Die Wiedereröffnung und die Vorstellung des endgültigen neuen Namens sind für Anfang 2025 geplant.

  • Wird es im neuen Center wieder ein Kino geben?
    Das CineStar-Kino, das zuvor im Sony Center war, ist bereits ausgezogen. Ob im Zuge der Neugestaltung wieder ein Kino einziehen wird, geht aus den vorliegenden Informationen nicht hervor. Der Fokus liegt auf Büroflächen, Gastronomie und Einzelhandel.

  • Sollen die neuen Angebote gezielt Berliner ansprechen?
    Ja, das Center-Management hat explizit mitgeteilt, dass mit den neuen Gastro- und Einzelhandelsangeboten wieder vermehrt Berliner Kultur- und Kulinarikbegeisterte angelockt werden sollen.

  • Handelt es sich um einen kompletten Neubau?
    Nein, es handelt sich um umfassende Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen an den bestehenden Gebäuden, nicht um einen Abriss und Neubau.

Die Transformation des ehemaligen Sony Centers ist ein spannendes Projekt, das das Potenzial hat, den Potsdamer Platz neu zu beleben. Mit der Vision eines modernen Office Campus und dem klaren Ziel, durch neue Angebote, insbesondere in der Gastronomie und im Einzelhandel, wieder einheimisches Publikum anzuziehen, könnte das „Center am Potsdamer Platz“ in Zukunft wieder zu einem zentralen und beliebten Ort in Berlin werden.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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