Wer ist der Eigentümer des Hotels "Rote Lache"?

Rote Lache: Wiedereröffnung eines Höhenhotels

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Nach Jahren des Wartens hat das traditionsreiche Höhenhotel Rote Lache in Forbach-Bermersbach seine Türen wieder geöffnet. Lange schlummerte das Haus im Dornröschenschlaf, doch intensive Sanierungsarbeiten haben es zu neuem Leben erweckt. Dieser Artikel beleuchtet die faszinierende Geschichte des Ortes, seine besondere Lage und die jüngsten Entwicklungen rund um die Wiedereröffnung, die Einheimische und Gäste gleichermaßen begeistert.

Wie hoch liegt die Rote Lache?
Die Rote Lache ist ein Bergsattel (690 m ü. NHN ) auf dem Höhenzug, der das Nordschwarzwälder Murgtal an seiner Westseite begrenzt.

Das Hotel Rote Lache ist mehr als nur eine Unterkunft; es ist ein Ort mit tiefer historischer Wurzel und einer einzigartigen geografischen Position. Gelegen auf der Gemarkung des Forbacher Ortsteils Bermersbach, markiert die Rote Lache eine Passhöhe von regionaler Bedeutung. Unmittelbar östlich des Wohnplatzes verläuft die Gemarkungsgrenze zu Baden-Baden, während nördlich der Landstraße die Gemarkung von Weisenbach angrenzt. Diese Lage an der Schnittstelle verschiedener Gemeinden und Landschaften verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre. Die Landstraße L 79, die Forbach mit Baden-Baden verbindet, führt direkt über diese Passhöhe und macht die Rote Lache zu einem leicht erreichbaren Ziel für Reisende aus beiden Richtungen.

Eine Lage mit Aussicht: Geographie der Roten Lache

Die geografische Lage der Roten Lache ist prägend für ihren Charakter als Höhenhotel. Die L 79 schlängelt sich von Forbach aus durch zwei linke Nebentäler der Murg hinauf zur Passhöhe. Zuerst durchquert sie das Sersbachtal, wechselt dann über die Geländeterrasse von Bermersbach ins Altenbachtal und führt anschließend in zahlreichen Windungen am Oberhang des Waldgebiets zwischen Ruberg und Maienplatz entlang. Auf diesem Abschnitt überwindet die Straße beeindruckende 384 Höhenmeter mit einer durchschnittlichen Steigung von fünf Prozent. Diese Auffahrt bietet bereits erste Eindrücke der umliegenden Landschaft, bevor man die Passhöhe erreicht. Von der Roten Lache aus eröffnet sich eine weite Aussicht über das Murgtal, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat. Auf der anderen Seite der Passhöhe fällt die Straße weniger steil ab, folgt dem Tal des Rubachs über Schmalbach nach Gaisbach und weiter im Tal des Oosbachs nach Oberbeuern und Baden-Baden-Lichtental.

Die Geologie der Umgebung ist ebenfalls interessant. Das Gebirge besteht bis kurz unter den Sattel aus Forbachgranit. Der Bereich des Sattels selbst ist aus der zum Zechstein gehörenden Tigersandstein-Formation aufgebaut. Südlich der Roten Lache erhebt sich der 876,5 Meter hohe Ruberg, dessen Gesteine dem Unteren Buntsandstein angehören. Diese Vielfalt an Gesteinen trägt zur landschaftlichen Abwechslung bei und ist Zeugnis der erdgeschichtlichen Entwicklung der Region.

Von der Schutzhütte zum Höhenhotel: Die Geschichte der Roten Lache

Die Geschichte der Roten Lache reicht weit zurück. Schon zur Zeit der Besiedlung des Murgtals durch die Ebersteiner im Spätmittelalter verlief hier die Herrschaftsgrenze zur Markgrafschaft Baden. Vermutlich existierte bereits damals ein einfacher Pfad, der die Verbindung zwischen Baden-Baden und Forbach ermöglichte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieser Weg zu einem Handelsweg, der für Karren ausgebaut wurde und regionale Bedeutung erlangte.

Ein entscheidender Meilenstein war der Bau der Landstraße im Jahr 1906. Anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Großherzog Friedrich I. und der Goldenen Hochzeit mit Großherzogin Luise erhielt die neue Straße den Namen Großherzog-Friedrich-Luisen-Straße. Dieser Straßenbau verbesserte die Erreichbarkeit der Passhöhe erheblich und legte den Grundstein für die touristische Entwicklung.

Bereits im 19. Jahrhundert gab es auf der Passhöhe eine einfache Schutzhütte. Sie diente Waldarbeitern und Marktgängern, die den beschwerlichen Weg zwischen Murg- und Oostal zurücklegten, als Rastplatz. Nach der Eröffnung der Landstraße ersetzte im Jahr 1907 ein großes Blockhaus die letzte Schutzhütte. Die damals noch selbständige Gemeinde Bermersbach schrieb die Bewirtung aus, und 1909 richtete der Rastatter Wirt Emil Gantner hier ein Gasthaus ein. Gantner erkannte das Potenzial des Ortes. Im Jahr 1921 kaufte er das Areal mit eigener Quellwasserversorgung von der Gemeinde ab und begann, erste Fremdenzimmer einzurichten. Das Anwesen wurde kontinuierlich zum Höhenhotel ausgebaut.

Das heutige, markante Gebäude im Schwarzwaldhausstil wurde in den Jahren 1934/1935 errichtet. Es ersetzte das bisherige Gebäude und prägt seither das Bild der Roten Lache. Nach einer zwischenzeitlichen Beschlagnahmung durch die französische Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel im Jahr 1948 wieder eröffnet und nahm seinen Betrieb wieder auf. Ab 1956 übernahm die Familie Roll die Betreibung des Hotels. Unter ihrer Führung wurden weitere Ergänzungen vorgenommen, darunter ein zusätzliches Gästehaus und ein Motel, um den wachsenden Bedarf an Unterkünften zu decken.

Zur Förderung des Fremdenverkehrs, insbesondere in der Wintersaison, baute die Gemeinde Bermersbach im Jahr 1970 einen Skilift an der Nordostflanke des Rubergs. Dieser Lift bot Wintersportlern die Möglichkeit, die Hänge zu nutzen. Nach mehreren schneearmen Wintern wurde der Skilift jedoch im Jahr 1997 wieder abgebaut. Der gerodete Hang dient seitdem im Winter als beliebte Rodelbahn.

In jüngerer Geschichte war das Hotel von 2010 bis 2017 im Besitz einer russischen Investorin. Darauf folgte eine längere Phase der Schließung. Nach dieser Zeit des Stillstands begannen umfassende Renovierungsarbeiten durch neue Eigentümer. Diese Sanierung zielte darauf ab, das historische Haus fit für die Zukunft zu machen und es wieder als attraktives Ziel zu etablieren.

Der Name "Rote Lache": Mehr als nur ein Ort

Der Name "Rote Lache" selbst birgt einige Geheimnisse und verschiedene Deutungen. Das Element "Lache" kann in Orts- und Flurnamen unterschiedliche Bedeutungen haben. Es kann für eine 'flache Pfütze' oder aber für eine 'Grenzmarkierung' und damit für die 'Grenze' selbst stehen. Angesichts der historischen Bedeutung des Ortes als Herrschaftsgrenze könnte die Deutung als Grenzmarkierung oder Grenze sehr passend sein. Eine andere Erklärung sieht in 'Lache' wassergefüllte Mulden, in denen sich Tiere gerne und auffällig suhlen, was ebenfalls eine plausible naturräumliche Erklärung wäre.

Für das Namenselement "Rot" gibt es ebenfalls mehrere Theorien. Eine Möglichkeit ist, dass sich "Rot" auf die Farbe des örtlich vorkommenden Gesteins bezieht, beispielsweise des Tigersandsteins. Eine andere Deutung verbindet es mit einer möglichen Grenzmarkierung in roter Farbe, die in früheren Zeiten verwendet worden sein könnte. Eine weitere, oft im Murgtal vorkommende Erklärung für Ortsnamen mit "Rot" oder ähnlichen Silben, ist eine Verbindung zur Rodung. In diesem Sinne könnte "Rote Lache" auch als 'gerodete Lache' verstanden werden, was auf eine frühere Lichtung oder einen gerodeten Bereich an der Stelle hindeuten würde.

Welche Deutung die tatsächlich korrekte ist, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Wahrscheinlich spielten mehrere Faktoren eine Rolle bei der Namensgebung dieses besonderen Ortes an der Passhöhe.

Wer ist der Eigentümer des Hotels
Die „Rote Lache“ hat eine traditionsreiche Geschichte. Geführt wurde das Hotel seit 1956 von der Eigentümerfamilie Roll. Diese hatte die immobile im Jahr 2010 an eine russische Investorin verkauft, die sich wieder vom Projekt zurückzog. 2017 erwarb Familie Eberle das Areal.

Neues Leben nach dem Dornröschenschlaf: Die Wiedereröffnung 2024

Nachdem das Hotel Rote Lache über mehrere Jahre geschlossen war und einem Dornröschenschlaf glich, wurde die Nachricht von der bevorstehenden Wiedereröffnung mit großer Freude aufgenommen. Die Sanierungsarbeiten, die von den neuen Eigentümern durchgeführt wurden, waren umfassend und weit fortgeschritten, ja beinah abgeschlossen. Es war klar, dass hier investiert wurde, um das historische Gebäude in neuem Glanz erstrahlen zu lassen und es den Anforderungen eines modernen Hotel- und Gastronomiebetriebs anzupassen, ohne dabei seinen einzigartigen Charakter zu verlieren.

Die Betreiber arbeiteten intensiv auf diesen Moment hin. Die Wiedereröffnung des Gasthauses Rote Lache fand schließlich im Juni 2024 statt. Dieser Schritt markiert das Ende der langen Schließungsphase und den Beginn eines neuen Kapitels für das traditionsreiche Haus. Für die Region Forbach-Bermersbach und das Murgtal ist die Wiederbelebung der Roten Lache von großer Bedeutung. Sie bereichert das touristische Angebot und bietet Einheimischen wie Gästen wieder einen attraktiven Anlaufpunkt an dieser landschaftlich reizvollen Stelle.

Die Rückkehr der Roten Lache in den Kreis der aktiven Gastronomiebetriebe im Schwarzwald ist ein positives Signal. Es zeigt, dass auch historische Häuser mit Investition und Engagement wieder zu neuem Leben erweckt werden können. Gäste können sich nun darauf freuen, das frisch renovierte Haus zu erleben, die Gastfreundschaft zu genießen und die herrliche Umgebung zu erkunden. Ob als Ziel einer Wanderung, als Zwischenstopp auf der Fahrt zwischen Forbach und Baden-Baden oder für einen längeren Aufenthalt – die Rote Lache ist wieder da.

Häufig gestellte Fragen zur Roten Lache

Wann hat die Rote Lache wieder geöffnet?

Basierend auf den zur Verfügung stehenden Informationen wurde das Gasthaus Rote Lache im Juni 2024 wiedereröffnet.

Wo genau liegt die Rote Lache?

Die Rote Lache liegt auf der Gemarkung des Forbacher Ortsteils Bermersbach, direkt an der Passhöhe der Landstraße L 79 zwischen Forbach und Baden-Baden.

Wer ist der aktuelle Eigentümer der Roten Lache?

Die zur Verfügung stehenden Informationen geben an, dass das Hotel nach einer langen Schließung durch "neue Eigentümer" renoviert wurde. Die Namen der aktuellen Eigentümer werden in den bereitgestellten Texten nicht genannt.

Was bedeutet der Name "Rote Lache"?

Es gibt verschiedene Deutungen. "Lache" kann für eine flache Pfütze oder eine Grenzmarkierung stehen. "Rot" könnte sich auf die Farbe des lokalen Gesteins, eine rote Grenzmarkierung oder eine Rodung beziehen ("gerodete Lache").

Gab es früher einen Skilift an der Roten Lache?

Ja, die Gemeinde Bermersbach betrieb von 1970 bis 1997 einen Skilift an der Nordostflanke des Rubergs in der Nähe der Roten Lache. Er wurde wegen Schneemangels abgebaut, der Hang wird heute zum Rodeln genutzt.

Welche Ausflugsmöglichkeiten gibt es in der Nähe der Roten Lache?

Die Lage an der Passhöhe der L 79 zwischen Forbach und Baden-Baden bietet zahlreiche Möglichkeiten. Man kann die Aussicht über das Murgtal genießen, Wanderungen in den umliegenden Waldgebieten unternehmen (z.B. Richtung Ruberg oder Maienplatz), die Städte Forbach und Baden-Baden besuchen oder im Winter den gerodeten Hang zum Rodeln nutzen. Die historische Großherzog-Friedrich-Luisen-Straße selbst ist ebenfalls ein Ziel für Ausflüge.

In welchem Stil wurde das aktuelle Gebäude der Roten Lache errichtet?

Das heutige Gebäude, das 1934/1935 erbaut wurde, ist im Schwarzwaldhausstil gehalten.

War die Rote Lache durchgehend geöffnet, seit sie ein Hotel wurde?

Nein, das Hotel hatte in seiner Geschichte mehrere Schließungsphasen, unter anderem nach dem Zweiten Weltkrieg (Beschlagnahmung durch die französische Besatzungsmacht bis 1948) und zuletzt eine längere Schließung von 2017 bis zur Wiedereröffnung im Juni 2024.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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