Die Thülsfelder Talsperre, eingebettet in eine reizvolle Geestlandschaft zwischen Cloppenburg und Friesoythe, ist ein wahres Juwel im Nordwesten Deutschlands. Als einzige Talsperre dieser Art in der Region zieht sie jährlich zahlreiche Besucher an, die Ruhe, Natur und aktive Erholung suchen. Ob für einen ausgedehnten Spaziergang, eine sportliche Wanderung oder einfach nur, um die Seele am Wasser baumeln zu lassen – die Talsperre bietet für jeden etwas. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei oft der beliebte Rundweg, der das gesamte Gewässer umspannt und einzigartige Einblicke in die vielfältige Landschaft und Tierwelt ermöglicht.

Der faszinierende Rundweg im Detail
Eine der häufigsten Fragen von Besuchern betrifft die Länge des Rundwegs um die Thülsfelder Talsperre. Die Antwort ist präzise: Der Rundweg misst exakt 10,02 km. Diese Distanz macht die Umrundung der Talsperre zu einer idealen Tagestour, die gut zu bewältigen ist und genügend Zeit lässt, die Umgebung zu genießen.
Für die Bewältigung der rund 10 Kilometer sollten Sie eine reine Gehzeit von etwa 3 Stunden einplanen. Diese Angabe ist natürlich ein Durchschnittswert und kann je nach individuellem Tempo, der Häufigkeit von Pausen und der Verweildauer an den zahlreichen Aussichtspunkten variieren. Es empfiehlt sich, etwas mehr Zeit einzuplanen, um die Natur wirklich auf sich wirken zu lassen.
Die Tour wird als einfach eingestuft und ist zudem barrierefrei. Das bedeutet, dass der Weg auch für Menschen mit Kinderwagen oder Rollstuhl gut zugänglich ist. Die Streckenverhältnisse sind ausgezeichnet: Sie wandern auf gut begehbaren Waldwegen und teilweise auf gepflasterten Fußgängerwegen. Dies trägt maßgeblich zum angenehmen Wandererlebnis bei.
Ein weiterer Pluspunkt ist die klare Beschilderung der Tour. Sie können sich entspannt auf den Weg konzentrieren, ohne befürchten zu müssen, die Orientierung zu verlieren. Die Ausschilderung leitet Sie zuverlässig um das gesamte Staubecken herum.
Einzigartige Natur und Artenvielfalt
Das Gebiet rund um die Thülsfelder Talsperre ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein bedeutendes Naturschutzgebiet, das bereits seit 1938 unter Schutz steht. Dieser Status unterstreicht die ökologische Bedeutung der Region und erklärt den Reichtum an seltener Tier- und Pflanzenwelt, die hier zu finden ist.
Die Talsperre selbst, die 1927 in Betrieb genommen wurde und eine Wasserfläche von 150 Hektar umfasst, ist von einem buchtenreichen Ufer gesäumt. Diese Struktur schafft vielfältige Lebensräume. Besonders für Vogelbeobachter ist die Talsperre ein Paradies. Mit etwas Geduld und einem Fernglas können Sie zahlreiche geschützte Vogelarten entdecken, darunter majestätische Graureiher, Kolonien von Kormoranen und mit etwas Glück sogar den farbenprächtigen Eisvogel.
Doch nicht nur am Himmel gibt es viel zu sehen. Am Boden und in der Vegetation huschen Ringelnattern und verschiedene Eidechsen über den Weg. Über den Heideflächen und Wiesen tanzen farbenfrohe Schmetterlinge und Libellen, die die Luft mit Leben füllen.

Die Flora des Gebiets ist ebenfalls beeindruckend. Entlang des Weges finden Sie ausgedehnte Heideflächen, die besonders im Spätsommer in einem lila Meer erstrahlen. Krähen- und Preiselbeeren säumen den Wegesrand und laden zum Naschen ein (achten Sie jedoch auf die Regeln im Naturschutzgebiet!). Eine Besonderheit ist das Vorkommen des seltenen Gagelstrauchs.
Am Westufer, in der Nähe des Schafstalles, stoßen Sie auf faszinierende Wehsanddünen, die von altem Kiefernbestand gesäumt sind. Diese kleinen Dünen sind ein Relikt aus vergangenen Zeiten und verleihen der Landschaft eine zusätzliche, fast nordisch anmutende Dimension.
Mehr als nur Wandern: Aktivitäten an der Talsperre
Neben dem klassischen Rundweg bietet das Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre eine Vielzahl weiterer Attraktionen, die den Besuch abwechslungsreich gestalten.
Der Informations- und Lehrpfad
Für Wissbegierige und Familien ist der Informations- und Lehrpfad eine hervorragende Ergänzung zur Wanderung. An insgesamt 19 Stationen werden interessante Fakten zur Entstehung der Talsperre, zur lokalen Flora und Fauna sowie zur Bedeutung des Naturschutzes vermittelt. Der Lehrpfad ist ebenfalls gut beschildert und lässt sich nahtlos in einen Teil des Rundwegs integrieren.
Kletterwald Nord
Ein besonderes Highlight für Abenteuerlustige und Familien ist der Kletterwald Nord. Hier können Sie in luftiger Höhe Ihre Geschicklichkeit testen und Spaß haben. Der Kletterwald bietet verschiedene Parcours für unterschiedliche Altersgruppen und Schwierigkeitsgrade und ist somit ein beliebtes Ziel für einen aktiven Tag an der Talsperre.
Entspannung und Picknick
Entlang des Deichs, der die Talsperre umschließt, finden sich zahlreiche Picknickplätze. Diese bieten sich perfekt für eine Pause an, um die Aussicht auf das Wasser zu genießen, den Vögeln zuzusehen oder einfach nur die Ruhe der Natur auf sich wirken zu lassen. Packen Sie einen Korb und machen Sie Ihren Ausflug zu einem entspannten Erlebnis.
Parkmöglichkeiten
Die Anfahrt zur Thülsfelder Talsperre ist gut geregelt. Alle Parkplätze sind von der B72 zwischen Cloppenburg und Friesoythe über die Abfahrten Thülsfelder-Talsperre Nord bzw. Thülsfelder-Talsperre Süd erreichbar. Es gibt mehrere ausgewiesene Parkbereiche:
- Wanderparkplatz Talsperre-Süd (Abfahrt Thülsfelder-Talsperre Süd)
- Parkplatz Hotel Einhaus (Abfahrt Thülsfelder-Talsperre Süd)
- Parkplatz Aktionsplatz (Abfahrt Thülsfelder-Talsperre Süd)
- Parkplatz Hotel Seeblick (Abfahrt Thülsfelder-Talsperre Nord)
- Wanderparkplatz Talsperre-Nord (Abfahrt Thülsfelder-Talsperre Nord)
Die gute Verteilung der Parkplätze ermöglicht einen flexiblen Startpunkt für Ihre Aktivitäten rund um die Talsperre.
Die Geschichte und Bedeutung der Talsperre
Die Thülsfelder Talsperre hat eine interessante Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Region verbunden ist. Sie wurde zwischen 1924 und 1927 erbaut und 1927 in Betrieb genommen. Ihre primäre Funktion war und ist der Hochwasserschutz für die unterhalb gelegenen Orte im Flusstal der Soeste, darunter Thüle, Friesoythe, Kampe, Harkebrügge und Barßel.

Doch schon bald erkannte man die Bedeutung der Talsperre nicht nur für die Wasserwirtschaft, sondern auch für die regionale Naherholung und den Naturschutz. Seit 1937/1938 steht das Gebiet unter Naturschutz, was den Einklang dieser drei Aspekte – Wasserwirtschaft, Freizeitnutzung und Naturschutz – an der Talsperre hervorhebt.
Aufgrund ihres Alters und des Zustands der Dämme und Bauwerke wurde die Talsperre Thülsfeld von 2002 bis 2006 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Dieses Projekt war mit einem Aufwand von rund 15 Millionen Euro verbunden und wurde notwendig, da Gutachten mangelnde Standsicherheit der Dämme, eine reduzierte Speicherkapazität (um über 50% auf 5,2 Millionen Kubikmeter) sowie Risse und lockere Bodenlagerung feststellten. Die Anlagen entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik und den Sicherheitsanforderungen.
Nach der Sanierung traten unerwartet neue Probleme auf, die zu einer erneuten Herausforderung führten. Von Februar 2009 bis April 2010 musste die Talsperre aus Sicherheitsgründen nahezu komplett entleert werden. Grund dafür waren Hohlräume, die sich im Erdreich unter dem Ablaufstollen gebildet hatten. Ein zur Grundwasserregulierung installierter Brunnen förderte vermehrt Sand, was auf diese Hohlräume hindeutete. Diese wurden in einem technisch aufwendigen Verfahren verfüllt, um den Ablaufstollen zu stabilisieren. Erst im Sommer 2010 konnte der normale Wasserstand wieder erreicht werden.
Seit der erfolgreichen Behebung dieser Probleme arbeitet die Thülsfelder Talsperre tadellos und hat alle nachfolgenden Tests und Probeeinstaus problemlos bestanden. Die Sanierungsgeschichte zeigt die technische Komplexität und die Bedeutung der Anlage für die Region.
Häufig gestellte Fragen zur Thülsfelder Talsperre
Wie lang ist der Rundweg um die Talsperre?
Der Rundweg hat eine Länge von exakt 10,02 Kilometern.
Wie lange dauert eine Umrundung der Talsperre?
Für die gesamte Strecke sollte man eine reine Gehzeit von etwa 3 Stunden einplanen. Mit Pausen kann die Dauer natürlich länger sein.
Ist der Rundweg barrierefrei?
Ja, die Tour ist als barrierefrei ausgewiesen und somit gut zugänglich.

Warum wurde die Thülsfelder Talsperre gebaut?
Die Talsperre wurde primär zum Hochwasserschutz für die unterhalb gelegenen Orte entlang der Soeste errichtet.
Wann wurde die Talsperre in Betrieb genommen?
Die Thülsfelder Talsperre wurde 1927 in Betrieb genommen. Der Bau erfolgte zwischen 1924 und 1927.
Kann man an der Talsperre Vögel beobachten?
Ja, das Gebiet ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Man kann zahlreiche Arten beobachten, darunter Graureiher, Kormorane und mit Glück auch Eisvögel.
Gibt es Parkmöglichkeiten an der Talsperre?
Ja, es gibt mehrere gut erreichbare Parkplätze rund um die Talsperre, die von der B72 aus angefahren werden können.
Wann blüht die Heide an der Thülsfelder Talsperre?
Die Heideblüte erreicht ihren Höhepunkt typischerweise im Spätsommer, oft im August und Anfang September. Der genaue Zeitpunkt kann jedoch je nach Wetter variieren.
Gibt es weitere Freizeitmöglichkeiten außer Wandern?
Ja, neben dem Wandern gibt es den Informations- und Lehrpfad sowie den Kletterwald Nord. Entlang des Deichs gibt es zudem Picknickplätze.
Fazit
Die Thülsfelder Talsperre ist ein wunderbares Ziel für einen Tagesausflug oder einen längeren Aufenthalt. Der 10 Kilometer lange Rundweg bietet eine perfekte Möglichkeit, die einzigartige Natur und die reiche Tierwelt des Naturschutzgebiets zu erleben. Die Kombination aus landschaftlicher Schönheit, vielfältigen Freizeitmöglichkeiten wie dem Kletterwald und dem Lehrpfad sowie der historischen Bedeutung als Hochwasserschutzanlage macht die Talsperre zu einem spannenden und erholsamen Ort für die ganze Familie. Planen Sie Ihren Besuch und entdecken Sie die Vielfalt dieses besonderen Fleckchens Erde in Niedersachsen.
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