Ah, Pommes! Diese goldenen, knusprigen Kartoffelstäbchen sind für viele ein absolutes Lieblingsessen. Ob als Beilage, Hauptgericht oder schneller Snack – Pommes gehen eigentlich immer. Doch für Menschen, die sich vegan ernähren oder einen veganen Lebensstil verfolgen, stellt sich oft die Frage: Sind Pommes überhaupt vegan? Was auf den ersten Blick ganz einfach erscheint – Kartoffeln sind ja schließlich pflanzlich – entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gar nicht so simpel. Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, die von der Herstellung über die Zubereitung bis hin zu den Begleitern wie Saucen reichen.

Grundsätzlich bestehen Pommes in ihrer einfachsten Form aus Kartoffeln. Kartoffeln sind ein pflanzliches Lebensmittel und somit per se vegan. Man könnte also annehmen, dass alle Pommes automatisch vegan sind. Doch die Realität ist, wie so oft in der Welt der Lebensmittel, etwas komplexer. Es lohnt sich, einen Blick hinter die Kulissen der Pommes-Produktion und -Zubereitung zu werfen, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen.
Die Herstellung: Was steckt in der Kartoffel und im Endprodukt?
Wie bei vielen verarbeiteten Lebensmitteln spielt die genaue Zusammensetzung des Endprodukts eine Rolle. Während die Grundlage immer die Kartoffel ist, können bei der industriellen Herstellung von Tiefkühl-Pommes potenziell weitere Zutaten hinzugefügt werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass mir persönlich bei Pommes noch nie tierische Zusätze wie beispielsweise Molkenpulver, das man manchmal in Kroketten findet, untergekommen sind. Die meisten Tiefkühl-Pommes, die man im Supermarkt kaufen kann, sind in ihrer Zutatenliste oft überraschend kurz und bestehen tatsächlich nur aus Kartoffeln, vielleicht etwas Öl und manchmal Stabilisatoren oder Farbstoffen, die in der Regel pflanzlich sind.
Trotzdem ist es immer ratsam, die Liste der Inhaltsstoffe genau zu studieren. Bei verpackten Produkten, wie eben Tiefkühl-Pommes, ist dies die einfachste Methode, um absolute Gewissheit zu erlangen. Viele Hersteller von veganen oder vegan-freundlichen Produkten kennzeichnen ihre Artikel heutzutage auch mit einem offiziellen Vegan-Label. Wenn Sie dieses Zeichen auf der Verpackung sehen, können Sie ziemlich sicher sein, dass das Produkt vegan ist.
Es gibt zwar selten, aber theoretisch die Möglichkeit, dass bei der Vorverarbeitung der Kartoffeln oder der Beschichtung der Pommes nicht-vegane Stoffe verwendet werden. Dies ist jedoch, wie erwähnt, bei Pommes im Vergleich zu anderen Kartoffelprodukten wie Kroketten eher unüblich. Die Hauptproblematik liegt meist nicht in der Herstellung der Pommes selbst, sondern vielmehr in dem, was danach mit ihnen passiert.
Die Zubereitung: Das kritische Frittierfett
Der entscheidende Punkt, der Pommes in einem Restaurant oder Imbiss nicht-vegan machen kann, ist die Art und Weise ihrer Zubereitung – genauer gesagt, das Frittierfett, das verwendet wird. Traditionell wurden Pommes in einigen Küchen und Regionen in tierischen Fetten, wie zum Beispiel Rinderfett, frittiert. Wenn Pommes in tierischem Frittierfett zubereitet werden, sind sie eindeutig nicht mehr vegan, da sie mit tierischen Bestandteilen in Berührung kommen und diese aufnehmen.
Glücklicherweise verwenden die meisten modernen Restaurants und Fast-Food-Ketten heutzutage pflanzliche Öle zum Frittieren von Pommes. Dies hat oft auch wirtschaftliche Gründe, da pflanzliche Öle günstiger sein können und einen neutraleren Geschmack haben. Doch man kann sich nie hundertprozentig sicher sein, solange man nicht nachfragt. Wenn Sie in einem Restaurant Pommes bestellen möchten und sichergehen wollen, dass diese vegan sind, sollten Sie unbedingt beim Personal nachfragen, welches Frittierfett verwendet wird. Eine einfache Frage wie „Sind Ihre Pommes in pflanzlichem Öl frittiert?“ bringt schnell Klarheit.
Ein weiteres, wenn auch oft diskutiertes Thema im Zusammenhang mit dem Frittierfett, ist die sogenannte Kreuzkontamination. Selbst wenn ein Restaurant pflanzliches Öl verwendet, aber im selben Frittierfett auch tierische Produkte wie zum Beispiel Würstchen, Fisch oder paniertes Fleisch zubereitet, kommen die Pommes mit Spuren dieser tierischen Produkte in Kontakt. Dies führt uns zu einer interessanten ethischen Debatte innerhalb der veganen Gemeinschaft.
Die Beilagen: Saucen, die den Unterschied machen
Selbst wenn die Pommes selbst vegan sind, können die dazu gereichten Saucen das Gericht schnell nicht-vegan machen. Die beliebteste Sauce zu Pommes ist wohl Ketchup. Ketchup besteht in der Regel aus Tomaten, Essig, Zucker und Gewürzen und ist somit fast immer vegan. Hier müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen machen, aber ein kurzer Blick auf die Zutatenliste (falls verfügbar) schadet nie, besonders bei ausgefalleneren Ketchup-Varianten.
Anders sieht es oft bei Mayonnaise aus. Klassische Mayonnaise wird mit Eigelb hergestellt und ist daher nicht vegan. Es gibt zwar immer mehr vegane Mayonnaise-Alternativen auf dem Markt, die auf pflanzlichen Ölen und pflanzlichen Emulgatoren basieren, aber in einem nicht explizit veganen Restaurant ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die angebotene Mayonnaise tierisches Eigelb enthält. Auch andere cremige Saucen oder Dips können Milchprodukte (Sahne, Joghurt) oder andere tierische Bestandteile enthalten. Fragen Sie also immer nach den Zutaten oder wählen Sie bewusst Saucen, von denen Sie wissen, dass sie vegan sind, wie zum Beispiel Ketchup oder reine Chilisauce.
Die ethische Perspektive: Vegan trotz Kontakt mit Tierischem?
Dieser Punkt ist innerhalb der veganen Gemeinschaft ein vieldiskutiertes Thema und beleuchtet den Unterschied zwischen einer rein pflanzenbasierten Ernährung und einem veganen Lebensstil. Die Geschichte vom Kiosk, die mir selbst passiert ist, veranschaulicht dies sehr gut:
Stellen Sie sich vor, Sie bestellen Pommes an einem Kiosk. Sie gehen davon aus, dass sie vegan sind, da es sich ja um Kartoffeln handelt. Dann erfahren Sie von der freundlichen Bedienung, dass die Pommes im selben Frittierfett zubereitet werden wie die Würstchen. Aus rein ernährungsphysiologischer Sicht enthalten die Pommes nun Spuren von tierischem Fett und sind somit nicht mehr rein pflanzenbasiert. Aber sind sie aus veganer Sicht deshalb automatisch „nicht vegan“?
Der Kern des veganen Lebensstils ist das Bestreben, so wenig Tierleid wie möglich zu verursachen. Wenn das Frittierfett bereits für die Zubereitung von Würstchen – also tierischen Produkten – verwendet wird und diese Würstchen sowieso verkauft werden, entsteht durch das Hineingeben der Pommes kein zusätzliches Tierleid. Es musste kein zusätzliches Tier sterben oder leiden, nur damit Ihre Pommes frittiert werden konnten. Die Pommes nehmen zwar Spuren des Fettes auf und sind somit nicht mehr rein pflanzenbasiert, aber sie tragen in diesem spezifischen Kontext nicht zur Nachfrage nach oder Produktion von tierischen Produkten bei.
Aus dieser ethischen Perspektive argumentieren manche Veganer, dass solche Pommes, obwohl sie mit tierischen Bestandteilen in Berührung gekommen sind, dennoch im Einklang mit dem veganen Prinzip stehen, Tierleid zu minimieren. Andere verfolgen einen strikteren Ansatz und meiden alles, was auch nur potenziell mit Tierischem in Kontakt gekommen ist (Kreuzkontamination), selbst wenn kein zusätzliches Tierleid verursacht wird. Diese unterschiedlichen Sichtweisen zeigen, dass „vegan sein“ nicht immer eine starre, unumstößliche Regel ist, sondern oft auch eine Frage der persönlichen Auslegung und des Kontexts.
Für jemanden, dem es primär um eine rein pflanzenbasierte Ernährung geht, wären diese Pommes nicht geeignet. Für jemanden, dem es primär um die Minimierung von Tierleid geht und der weiß, dass das Fett ohnehin verwendet wird, könnten diese Pommes ethisch vertretbar sein. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch, nur unterschiedliche Prioritäten und Interpretationen des veganen Prinzips.

Wie finde ich garantiert vegane Optionen?
Angesichts der Unsicherheiten bezüglich Frittierfett und Saucen in nicht spezialisierten Restaurants kann die Suche nach zuverlässig veganenPommes oder anderen Gerichten manchmal eine Herausforderung sein. Hier kommen hilfreiche Tools ins Spiel, die speziell darauf ausgelegt sind, Menschen bei der Suche nach veganen Optionen zu unterstützen.
Eines der bekanntesten und nützlichsten Tools ist die App und Website HappyCow. HappyCow ist eine Plattform, die sich darauf spezialisiert hat, vegane und vegan-freundliche Restaurants, Cafés, Bäckereien, Imbisse, aber auch Bioläden, Bauernmärkte und andere Geschäfte mit veganem Angebot weltweit aufzulisten.
HappyCow wurde bereits 1999 als Online-Reiseführer für Veganer gegründet und hat sich seitdem zu einer der größten Online-Plattformen ihrer Art entwickelt. Mit der mobilen App, die seit 2011 verfügbar ist und millionenfach heruntergeladen wurde, können Nutzer ganz einfach Restaurants in ihrer Nähe oder an ihrem Reiseziel finden, die vegane Optionen anbieten. Die Plattform listet über 220.000 Geschäfte in mehr als 180 Ländern und verfügt über Millionen von Bewertungen und Fotos von Nutzern.
Die Einträge auf HappyCow sind in verschiedene Kategorien unterteilt, was die Suche erheblich erleichtert und eine Vorstellung davon gibt, wie vegan-freundlich ein Ort tatsächlich ist:
HappyCow Kategorien im Detail
- Vegan:
- Diese Kategorie umfasst Restaurants, Cafés oder andere Essensanbieter, die ausschließlich vegane Gerichte servieren. In solchen Küchen werden keinerlei tierische Produkte verwendet. Hier können Sie sicher sein, dass auch die Pommes, falls angeboten, vegan sind, da sowohl die Zutaten als auch das Frittierfettvegan sein müssen.
- Vegetarian:
- In dieser Kategorie finden Sie Lokale, die hauptsächlich vegetarische Speisen anbieten. Sie servieren einige vegane Gerichte, können aber auch Speisen mit Milchprodukten, Eiern und/oder Honig auf der Karte haben. Bei Pommes müssten Sie hier immer noch nach dem Frittierfett fragen, es sei denn, die Speisekarte kennzeichnet die Pommes explizit als vegan.
- Veg-Options:
- Diese Kategorie listet Restaurants, in denen Fleisch, Milchprodukte und/oder Eier prominent auf der Speisekarte vertreten sind, die aber auch eine nennenswerte Anzahl von veganen Optionen anbieten. Um auf HappyCow gelistet zu werden, müssen sie in der Regel mindestens drei oder mehr vollwertige vegane Gerichte im Angebot haben, es sei denn, in der Gegend gibt es nur sehr wenige vegane Optionen. Hier ist es am wahrscheinlichsten, dass Sie gezielt nachfragen müssen, ob die Pommesvegan sind, da das Frittierfett auch für nicht-vegane Speisen verwendet werden könnte. Die Bewertungen und Kommentare anderer HappyCow-Nutzer können hier oft hilfreiche Hinweise geben.
Neben diesen Hauptkategorien listet HappyCow auch andere vegan-freundliche Einrichtungen wie Unterkünfte, soziale Gruppen und andere Organisationen, die sich für Tiere einsetzen. Die Plattform bietet zudem Foren, Blogs und Rezeptbereiche.
Die Nutzung von HappyCow kann Ihnen helfen, die Unsicherheit bei der Suche nach veganenPommes zu minimieren, indem Sie gezielt nach rein veganen Restaurants suchen, in denen Sie sich keine Sorgen machen müssen. Oder Sie nutzen die App, um Restaurants mit veganen Optionen zu finden und lesen die Kommentare, um herauszufinden, ob andere Nutzer bereits Erfahrungen mit den Pommes oder dem Frittierfett gemacht haben.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Sind alle Tiefkühl-Pommesvegan?
Die meisten Tiefkühl-Pommes im Supermarkt sind in ihrer Zusammensetzung vegan, da sie hauptsächlich aus Kartoffeln und Pflanzenöl bestehen. Es ist jedoch immer am besten, die Zutatenliste auf der Verpackung zu überprüfen und nach einem Vegan-Label Ausschau zu halten, um absolut sicher zu sein.
Kann ich im Restaurant sicher sein, dass Pommesvegan sind?
Nicht ohne Nachfrage. Im Restaurant hängt die Veganität von Pommes stark vom verwendeten Frittierfett ab. Wenn tierisches Fett verwendet wird, sind die Pommes nicht vegan. Selbst bei der Verwendung von Pflanzenöl kann es zu Kreuzkontamination kommen, wenn im selben Fett auch tierische Produkte zubereitet werden. Fragen Sie immer das Personal nach dem verwendeten Fett.
Welche Saucen sind typischerweise vegan?
Ketchup ist in der Regel vegan. Mayonnaise hingegen ist klassischerweise nicht vegan, da sie Eigelb enthält. Es gibt aber vegane Mayonnaise-Alternativen. Andere Saucen wie reine Chilisauce oder einige BBQ-Saucen können ebenfalls vegan sein, aber bei cremigen Saucen sollten Sie vorsichtig sein und nachfragen.
Wie hilft HappyCow bei der Suche nach veganenPommes oder Alternativen?
HappyCow listet Restaurants, die entweder komplett vegan sind (in denen Sie sich bei Pommes sicher sein können) oder die explizit vegane Optionen anbieten. Sie können die App oder Website nutzen, um solche Lokale zu finden und oft auch Bewertungen anderer Nutzer lesen, die spezifische Fragen zu Gerichten oder Zubereitungen geklärt haben.
Fazit: Der veganePommes-Check
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, Pommes sind in ihrer Grundform aus Kartoffeln vegan. Doch ob die Pommes, die auf Ihrem Teller landen, tatsächlich vegan sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Sie müssen die Herstellung (Zutaten), die Zubereitung (das Frittierfett ist der Knackpunkt!) und die begleitenden Saucen berücksichtigen. Bei verpackten Produkten hilft der Blick auf die Zutatenliste und das Vegan-Label. Im Restaurant ist Nachfragen unerlässlich.
Die ethische Frage der Kreuzkontamination zeigt zudem, dass die Definition von „vegan“ für manche auch den Kontext und die Vermeidung von zusätzlichem Tierleid miteinbezieht, was zu unterschiedlichen Interpretationen führen kann.
Für alle, die sichergehen wollen, bieten Tools wie HappyCow eine hervorragende Möglichkeit, gezielt vegane oder vegan-freundliche Lokale zu finden, in denen die Wahrscheinlichkeit, zuverlässig veganePommes und andere Speisen zu erhalten, deutlich höher ist.
Der veganePommes-Check lässt sich also auf diese drei Fragen reduzieren:
- Ist die Herstellung/Zusammensetzung vegan? (Relevant bei verpackten Produkten)
- Ist die Zubereitung vegan? (Welches Frittierfett wird verwendet? Gibt es Kreuzkontamination?)
- Ist die Sauce vegan?
Nur wenn Sie diese Punkte klären, können Sie Ihre Pommes wirklich bedenkenlos genießen. Wie sehen Sie das? Ist die ethische Perspektive für Sie relevant, oder meiden Sie jede potenzielle Kreuzkontamination?
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