Wann leuchtet die Edertalsperre?

Der Edersee: Stausee, Talsperre & mehr

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Der Edersee in Hessen ist weit mehr als nur ein See. Eingebettet in eine malerische Landschaft, zieht er jährlich zahlreiche Besucher an. Im Herzen dieser Region liegt ein beeindruckendes Bauwerk, das die Entstehung des Sees überhaupt erst ermöglichte: die Edertalsperre. Für viele stellt sich die Frage, ob der Edersee tatsächlich ein Stausee ist und welche Besonderheiten dieses Gewässer und seine Umgebung auszeichnen. Die Antwort ist eindeutig: Ja, der Edersee ist ein Stausee, und zwar ein ganz besonderer.

Wo kann man am Edersee schwimmen?
Die wohl beliebteste Badestelle am Edersee ist der Strand von Rehbach am Südufer mit Beachvolleyballfeld und kleinem Spielplatz. Wegen seines sehr flach abfallenden Strandes ist es die beste Badestelle für kleine Kinder am Edersee.

Ein gigantisches Bauwerk: Die Edertalsperre

Wer die Region bereist, kommt an diesem gigantischen Bauwerk nicht vorbei. Die Edertalsperre, eine 400 Meter lange Staumauer, wurde in den Jahren zwischen 1908 und 1914 errichtet. Ihre ursprüngliche Bestimmung war es, die Wasserversorgung für die Weserschifffahrt und den Mittellandkanal in den Sommermonaten sicherzustellen. Doch ihre Aufgaben gingen schnell darüber hinaus. Sie dient dem wichtigen Hochwasserschutz für die unterhalb gelegenen Gebiete und wird zur Stromerzeugung genutzt. Die Geschichte der Talsperre ist auch von dramatischen Ereignissen geprägt. Im Jahr 1943 wurde sie im Zweiten Weltkrieg bombardiert. Doch schon im selben Jahr wurde die zerstörte Sperrmauer wieder aufgebaut und erfüllt seither ununterbrochen ihre vielfältigen Funktionen.

Mit einem maximalen Stauvolumen von beeindruckenden 200 Millionen Kubikmetern zählt der Edersee zu den größten Stauseen Deutschlands. Genauer gesagt, ist er der drittgrößte Stausee des Landes. Diese enorme Wassermenge wird von der Edertalsperre gebändigt und reguliert, was ihre technische Bedeutung unterstreicht.

Die beeindruckenden Dimensionen der Edertalsperre

Die Edertalsperre ist nicht nur historisch bedeutsam und funktional wichtig, sondern auch ein Meisterwerk der Ingenieurskunst ihrer Zeit. Ihre Dimensionen sind beeindruckend und zeugen von der Leistung der Erbauer aus der Kaiserzeit:

MerkmalMaß
Höheca. 47 m
Sohlenlängeca. 270 m
Sohlenbreiteca. 36 m
Kronenlängeca. 400 m
Kronenbreiteca. 6 m
Länge Staubeckenca. 27 km
Breite Staubeckenca. 175 m bis 1 km
Oberfläche Staubeckenbis 12 qkm
Wassertiefebis 42 m
Stauraum min.20 Mio m³
Stauraum max.200 Mio m³

Diese Zahlen veranschaulichen die gewaltigen Ausmaße des Bauwerks und des durch sie geschaffenen Sees. Die Tiefe des Wassers kann bis zu 42 Meter betragen, und die Oberfläche des Staubeckens erstreckt sich über bis zu 12 Quadratkilometer, abhängig vom Wasserstand.

Ein Farbenspiel bei Nacht: Wann leuchtet die Edertalsperre?

Die Edertalsperre ist nicht nur tagsüber ein beeindruckender Anblick. Nach Einbruch der Dunkelheit verwandelt sie sich in ein leuchtendes Kunstwerk. Seit dem 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2014 ist die Staumauer das „längste dauerhaft mit Farbwechsel illuminierte Bauwerk“ und hält damit einen Weltrekord. 39 speziell angebrachte LED-Scheinwerfer in den oberen Auslässen sorgen für ein traumhaftes Farbspiel, das jeden Abend bestaunt werden kann. Die Illumination beginnt, sobald es dunkel wird, und taucht die massive Mauer in wechselnde Farben, was besonders bei klarem Himmel ein unvergessliches Erlebnis ist.

Ist der Edersee ein Stausee?
Mit einem Stauvolumen von 200 Millionen m³ ist der Edersee der drittgrößte Stausee Deutschlands.

Erlebniswelt Staumauer: Führungen und Aktivitäten

Um mehr über die Geschichte und die Funktion der Talsperre zu erfahren, werden Führungen über die 400 Meter lange Staumauer angeboten. Diese Führungen dauern etwa 45 Minuten und bieten interessante Einblicke in den Bau der Sperrmauer, die Geschichte des alten Edertals, die Entstehung des Edersees, die Bombardierung im 2. Weltkrieg sowie Informationen zum Nationalpark mit seiner UNESCO-Weltnaturerbestätte. Der Treffpunkt für die Führungen ist am Schiffsanleger „Edertalsperrmauer Ufer West“. Von Juni bis August finden die Führungen jeden Mittwoch um 16:00 Uhr statt. Für Inhaber der Gästekarte „Meine Edersee+“ ist die Teilnahme sogar kostenlos.

Die Bereiche rund um die Staumauer sind in eine Ost- und eine Westseite unterteilt, die jeweils unterschiedliche Angebote bereithalten:

Staumauer – Ost

Die Ostseite der Edertalsperre ist direkt mit dem Auto anzufahren. Hier steht der Wassersport im Vordergrund. Besucher können zahlreichen Aktivitäten nachgehen, darunter Segeln, Surfen, Wasserski fahren, Bootfahren, Baden und Sonnenbaden in Strandkörben. Auch Angler finden hier ihren Platz. Ergänzt wird das Angebot durch den Schiffsanleger Edertalsperrmauer-Ost der Personenschifffahrt Edersee, einen öffentlichen Bootsanleger für Besucher mit eigenen Booten sowie verschiedene gastronomische Betriebe, die für das leibliche Wohl sorgen.

Staumauer – West & Aquapark

Die Westseite der Talsperre beherbergt ebenfalls eine Vielzahl von gastronomischen Betrieben und Souvenirshops. Auch hier gibt es einen Anleger der Personenschifffahrt Edersee. Eine besondere Attraktion auf der Westseite ist der Aquapark. Dieser Mini-Edersee im Maßstab 1:200 ist als Spielplatz für Kinder konzipiert und bietet zahlreiche Wassererlebnisspiele. Mit einer Hängebrücke, einem Wasserrad, einem Wasservorhang und einem Hangelseil können sich kleine und große Gäste hier austoben. Der Aquapark ist jedes Jahr von Ostern bis Oktober geöffnet und kann kostenfrei genutzt werden – ein großer Spaß für die ganze Familie.

Mehr als nur Wasser: Sehenswürdigkeiten am Edersee

Die Region rund um den Edersee ist ein wahres Paradies für Urlauber und bietet eine Fülle von Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch unvergesslich machen können. Neben dem See selbst und der Talsperre gibt es viel zu entdecken:

  • Der Wildtierpark: Hier können Besucher heimische Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Der Park bietet informative Führungen und Veranstaltungen, die besonders bei Familien beliebt sind.
  • Schloss Waldeck: Hoch über dem Edersee thront dieses beeindruckende mittelalterliche Schloss. Es bietet einen atemberaubenden Blick über die Umgebung und beherbergt eine faszinierende Ausstellung zur Geschichte der Region.
  • Nationalpark Kellerwald-Edersee: Ein Highlight für Naturliebhaber. Der Park ist bekannt für seine alten Buchenwälder, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören. Er lädt zu ausgiebigen Wanderungen und Radtouren ein und bietet Ruhe und unberührte Natur.
  • Baumkronenweg Edersee: Dieser einzigartige Pfad führt Sie hoch hinauf in die Baumkronen und ermöglicht eine völlig neue Perspektive auf die umliegende Landschaft – ein spannendes Erlebnis für Jung und Alt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tourismusregion Edersee mit ihrer atemberaubenden Landschaft, der reichen Tierwelt und der faszinierenden Geschichte eine Vielzahl von Erlebnissen bietet, die weit über das Badevergnügen hinausgehen.

Eine Abkühlung gefällig? Wo kann man am Edersee schwimmen?

Mit einer Uferlänge von 69 Kilometern bietet der Edersee theoretisch viele Möglichkeiten zum Baden. Das Ufer ist nahezu frei zugänglich. Allerdings sind nicht alle Abschnitte gleichermaßen zum Schwimmen geeignet, da viele Bereiche sehr abschüssig sind oder nur durch Klettern erreicht werden können. Für Familien mit Kindern sind solche Stellen eher ungeeignet. Dennoch gibt es zahlreiche kleine, oft versteckte Badestellen entlang des Sees.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es am Edersee?
Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten am Edersee gehören u.a. der Edersee, die Waldeck Nationalparkstadt, das Waldeck Schloss, Hotel & Restaurant, die Ederseetalsperre, das Strandbad Edersee Waldeck, der Wildpark Edersee, der Nationalpark Edersee, die Edersee Schifffahrt, der Aquapark, der Kletterpark, der Baumwipfelpfad ...

Es gibt jedoch auch etablierte und beliebte Badestellen:

  • Strand von Rehbach: Am Südufer gelegen, ist dies wohl die beliebteste Badestelle. Mit einem Beachvolleyballfeld und einem kleinen Spielplatz ausgestattet, zeichnet sie sich vor allem durch ihren sehr flach abfallenden Strand aus, was sie zur idealen Wahl für Familien mit kleinen Kindern macht. Am Wochenende kann es hier allerdings sehr voll werden. Gastronomie und ein kleiner Laden sind vorhanden. Rehbach ist über Hemfurth und die K35 erreichbar.
  • Bringhausen: Ebenfalls am Südufer gelegen, bietet Bringhausen gute Bademöglichkeiten entlang der Seestraße. Besonders beliebt sind die Stellen in der Nähe der Gaststätte am Linge vor der Liebesinsel oder bei Nikki SunSeaBar. Bringhausen erreicht man ebenfalls über Hemfurth und die K35.
  • Asel-Süd: Diese Badestelle befindet sich am Südufer in der Nähe der Fähre und ist eher beschaulich. Das Ufer fällt hier seicht ab. Bei Niedrigwasser kann es jedoch sein, dass man schnell auf dem Trockenen sitzt und die alte Aseler Brücke (bekannt als „Edersee-Atlantis“) sichtbar wird. Es gibt einen Kiosk und Gastronomie auf dem angrenzenden Campingplatz. Asel-Süd ist nur vom hinteren Seeende in Herzhausen über die K59 zugänglich.
  • Halbinsel Scheid: Die schönste Bademöglichkeit am Nordufer ist die Liegewiese auf der Halbinsel Scheid. Das Wasser fällt hier zwar nicht steil ab, aber die Aufsicht von kleinen Kindern kann aufgrund der Ufergestaltung schwieriger sein. Da der See an dieser Stelle recht schmal ist, können Wellen durch die vorbeifahrende Personenschifffahrt entstehen. An der Liegewiese gibt es einen Kiosk/Imbiss und einen Spielplatz. Weitere Gastronomie ist 500-800 Meter entfernt. Scheid erreicht man nur über die K22 von Nieder-Werbe.
  • Nieder-Werbe: In der Bucht von Nieder-Werbe gibt es eine überschaubare Badestelle mit Kiosk an der K22 in Richtung Scheid. Auch hier kann es bei Niedrigwasser passieren, dass der Uferbereich trockenfällt.

Generell ist beim Baden im Edersee Vorsicht geboten. Wie alle Binnengewässer birgt auch der Edersee potenzielle Gefahren. Achten Sie stets sorgsam auf Ihre Kinder und überschätzen Sie Ihre eigenen Schwimmfähigkeiten nicht. Badeverbot besteht grundsätzlich in der unmittelbaren Nähe der Staumauer sowie direkt bei den Anlegestellen der Personenschifffahrt Edersee.

Häufig gestellte Fragen zum Edersee

Ist der Edersee ein Stausee?
Ja, der Edersee ist ein Stausee. Er wurde durch den Bau der Edertalsperre aufgestaut und ist mit einem Stauvolumen von 200 Millionen m³ der drittgrößte Stausee Deutschlands.

Wann leuchtet die Edertalsperre?
Die Edertalsperre wird jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit mit LED-Scheinwerfern illuminiert. Das Farbspiel kann dann bestaunt werden.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es am Edersee?
Neben dem Edersee und der Edertalsperre selbst gehören zu den Hauptattraktionen der Wildtierpark, das Schloss Waldeck, der Nationalpark Kellerwald-Edersee (UNESCO-Weltnaturerbe) und der Baumkronenweg Edersee. Auch der Aquapark an der Staumauer-West ist eine beliebte Attraktion, besonders für Familien.

Ist der Edersee ein Stausee?
Mit einem Stauvolumen von 200 Millionen m³ ist der Edersee der drittgrößte Stausee Deutschlands.

Wo kann man am Edersee schwimmen?
Es gibt zahlreiche Badestellen und Strandbäder. Die beliebtesten sind der Strand von Rehbach (besonders für Kinder geeignet), Badestellen in Bringhausen entlang der Seestraße, die Badestelle in Asel-Süd bei der Fähre sowie die Liegewiese auf der Halbinsel Scheid und die Bucht von Nieder-Werbe. Es ist wichtig, die Sicherheitshinweise zu beachten und nicht in der Nähe der Staumauer oder der Schiffsanleger zu baden.

Gibt es Führungen über die Edertalsperre?
Ja, es werden Führungen über die 400 Meter lange Staumauer angeboten, bei denen man viel über die Geschichte und Funktion des Bauwerks und der Region erfährt. Diese finden von Juni bis August jeden Mittwoch um 16:00 Uhr statt und dauern ca. 45 Minuten.

Der Edersee und die Edertalsperre bieten eine faszinierende Mischung aus Technikgeschichte, Naturschönheit und Freizeitmöglichkeiten. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit, um die Vielfalt dieser einzigartigen Region in Hessen zu erleben.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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