Was ist die French-Dressing-Regel?

French Dressing: Geschichte, Regeln und Mythen

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French Dressing ist ein Name, der auf Salaten weltweit zu finden ist, doch seine Geschichte und Definition sind überraschend komplex und für viele vielleicht sogar irreführend. Was genau verbirgt sich hinter diesem Namen, und ist es wirklich so französisch, wie sein Name andeutet? Tauchen wir ein in die Welt dieses beliebten Dressings, von seinen Anfängen bis zu den regulatorischen Feinheiten und den Vergleichen mit ähnlichen Saucen.

Lange Zeit war French Dressing in den Vereinigten Staaten Gegenstand einer spezifischen Regelung durch die Food and Drug Administration (FDA). Diese Regel, bekannt als die „French-Dressing-Regel“, wurde bereits 1950 festgelegt und war Teil eines Identitätsstandards für bestimmte Salatdressings. Damals definierte die FDA nur drei Arten von Dressings, und French Dressing war eine davon. Der Zweck dieser Regel war es, den Herstellern einen gewissen Rahmen und gleichzeitig Flexibilität bei der Auswahl von Öl, Säuerungsmitteln und Gewürzzutaten zu geben, um ein Produkt zu gewährleisten, das als French Dressing verkauft werden durfte. Diese Standards halfen dabei, eine gewisse Konsistenz und Erwartung beim Verbraucher zu schaffen, obwohl die genauen Zusammensetzungen variieren konnten. Erst kürzlich hat die FDA angekündigt, diese Standards nicht länger zu regulieren, was eine Ära der staatlichen Definition für dieses spezifische Dressing beendet.

Was ist der Unterschied zwischen California French Dressing und normalem French Dressing?
So französisch wie Pommes Frites Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass Catalina mehr Ketchup, weniger Öl und in der Regel weniger Gewürze enthält als French Dressing , was zu einer tieferen rot-orangen Farbe führt. Da French Dressing mehr Öl enthält, schmeckt es tendenziell cremiger und hat einen blasseren Orangeton.

Der Name ist Programm – oder doch nicht? Der Ursprung von French Dressing

Die Geschichte hinter dem Namen „French Dressing“ ist eine charmante Anekdote, die uns zurück in die Zeit der Französischen Revolution führt. Ein französischer Edelmann namens Chevalier d’Albignac floh im Jahre 1789 nach London. Dort, in einer Taverne, traf er auf eine Gruppe junger englischer Adliger. Da die französische Haute Cuisine in England hoch angesehen war, kamen sie ins Gespräch über Essen. Die Edelleute baten d’Albignac schließlich, eine typisch französische Sauce zuzubereiten, die gut zu rohem Gemüse passen würde.

Nach kurzem Überlegen und dem Bestellen einiger Zutaten zauberte d’Albignac ein köstliches Salatdressing. Die Engländer waren begeistert und gaben dieser Kreation den Namen „French Dressing“, ganz einfach, weil der Koch aus Frankreich stammte. Dieser Erfolg ermutigte d’Albignac, weitere Salatdressings in London zu kreieren und zu mischen. Er überraschte seine Gäste immer wieder mit feinen Kompositionen und Zutaten wie Kapern, Schalotten, frischen Kräutern oder Sardellen. Auch cremige Elemente wie Sahne, Crème fraîche oder Joghurt fanden bei ihm Verwendung.

Es gibt ein weit verbreitetes Missverständnis, dass French Dressing mit Eigelb hergestellt wird und somit eine Art Mayonnaise ist. Dies ist jedoch nicht der Fall. Das klassische französische Salatdressing, von dem d’Albignac ausging, ist im Grunde eine erweiterte Vinaigrette. Eine Vinaigrette besteht typischerweise aus Öl und Essig im Verhältnis 3:1, oft mit Salz und Pfeffer gewürzt. Durch die Zugabe von Kräutern, Zwiebeln und mittelscharfem Senf wird diese einfache Vinaigrette zur Grundlage dessen, was in Europa oft als French Dressing verstanden wird – eine würzige, aber meist klare oder leicht emulgierte Sauce auf Essig-Öl-Basis.

Das, was in den Vereinigten Staaten als French Dressing bekannt ist und oft eine auffällige orange Farbe hat, ist jedoch eine ganz andere Entwicklung. Dieses cremige, süßlich-würzige Dressing ist eine eindeutig amerikanische Erfindung. Es entstand wahrscheinlich weniger aus einer europäischen kulinarischen Tradition als vielmehr aus der Innovation von Lebensmittelherstellern im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Warum heißt es French Dressing?
Salatdressing – einen Namen: French Dressing. French wegen Frankreich, versteht sich. Das eine kam zum anderen und d'Albignac mischte und kreierte weiter Salatdressings in ganz London.

Die amerikanische Evolution: Vom Vinaigrette zur Orangen-Creme

Im späten 19. Jahrhundert bezeichnete man in der englischsprachigen Welt mit „French dressing“ meist genau das, was wir heute als Vinaigrette kennen – eine einfache Mischung aus emulgierter Öl und Essig mit weiteren Aromen. Doch etwa in den 1920er Jahren gewann in den USA eine Variante an Popularität, die Paprika und oft auch Ketchup oder eine andere Form von Tomaten enthielt. Dies führte zu der charakteristischen orange Farbe, die heute in den USA mit French Dressing assoziiert wird.

Parallel dazu begann die Ära der verpackten Lebensmittel. Abgefülltes French Dressing kam in die Supermarktregale und zementierte seine Identität als cremige orangefarbene Mischung, zumindest in den Vereinigten Staaten. Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff „French dressing“ im Vereinigten Königreich und oft auch in anderen Teilen Europas immer noch auf eine einfache Vinaigrette.

French Dressing vs. Catalina Dressing: Ein Farbspektakel

Wenn man im Supermarkt vor dem Regal mit Salatdressings steht, kann die Vielfalt überwältigend sein. Insbesondere zwei orangefarbene Dressings, Catalina und French Dressing, können auf den ersten Blick schwer zu unterscheiden sein. Sie sind ähnlich, aber nicht identisch.

Catalina wird oft als eine Unterart des French Dressings betrachtet. Beide enthalten ähnliche Zutaten wie Ketchup, Öl, Essig, Zucker und andere Gewürze, jedoch in unterschiedlichen Proportionen. French Dressing neigt dazu, mehr Öl und Gewürze zu enthalten, während Catalina einen höheren Anteil an Ketchup aufweist. Dies führt dazu, dass French Dressing in der Regel heller in der Farbe und etwas cremiger in der Textur ist als Catalina Dressing. Catalina hat durch den höheren Ketchup-Anteil oft eine tiefere rot-orange Farbe.

Was ist mit dem französischen Salatdressing passiert?
Die Food and Drug Administration gab kürzlich bekannt, dass sie die Standards für französische Salatdressings nicht mehr regulieren wird . Diese Standards erforderten bestimmte Zutaten. Wie sich herausstellte, war French Dressing eine Bezeichnung für Variationen eines Vinaigrette-Dressings.

Es ist interessant festzustellen, dass bei selbstgemachten Dressings die Rezepte für Catalina und French Dressing oft kaum zu unterscheiden sind. Viele Catalina-Rezepte enthalten ebenfalls eine reichhaltige Mischung von Gewürzen. Die Hauptunterscheidung liegt in den relativen Mengen der Hauptzutaten, insbesondere Ketchup und Öl.

MerkmalAmerikanisches French DressingCatalina Dressing
FarbeHelleres OrangeTieferes Rot-Orange
TexturEtwas cremiger (durch mehr Öl)Weniger cremig
Ketchup-AnteilGeringerHöher
Öl-AnteilHöherGeringer
Gewürz-AnteilOft höherKann variieren, oft etwas geringer
Beispiel Zutat (Kraft)Kann Magermilchpulver enthaltenEnthält kein Magermilchpulver

Diese Unterschiede mögen subtil erscheinen, beeinflussen aber Geschmack und Aussehen des Dressings erheblich. Beide Dressings sind typischerweise pikant, leicht säuerlich und süßlich und verleihen dem Salat eine kräftige orange Farbe, wenn auch in leicht unterschiedlichen Nuancen.

Selbstgemacht oder gekauft?

Wer es sich einfach machen möchte und auf Fertigdressings zurückgreift, findet eine Vielzahl von Optionen im Handel, einschließlich fettreduzierter Varianten und unterschiedlich gewürzter Versionen. Es ist wichtig zu wissen, dass, während die meisten Rezepte für selbstgemachtes Catalina und French Dressing milchfrei sind, einige Marken wie Kraft French Dressing Magermilchpulver enthalten können (wichtig für Veganer). Andere große Marken wie Wishbone verwenden jedoch keine Milchprodukte in ihrem French Dressing. Bei diätetischen Einschränkungen ist es immer ratsam, das Etikett genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass keine unerwünschten Zutaten enthalten sind.

Was ist mit der FDA-Regel passiert?

Wie bereits erwähnt, hat die FDA vor Kurzem angekündigt, die Standards für French Salad Dressing nicht mehr zu regulieren. Diese Standards schrieben bestimmte Zutaten vor. Die Aufhebung dieser Regel bedeutet, dass Hersteller nun noch mehr Freiheit bei der Zusammensetzung ihrer French-Dressing-Produkte haben, ohne an die alten, spezifischen Anforderungen gebunden zu sein. Dies spiegelt möglicherweise die Erkenntnis wider, dass das moderne French Dressing, insbesondere die amerikanische Variante, weit von einer einfachen Vinaigrette abgewichen ist und sich zu einem eigenständigen, komplexeren Produkt entwickelt hat.

Was ist die French-Dressing-Regel?
Zweck der Regel. Als der Identitätsstandard 1950 festgelegt wurde, war French Dressing eine von drei Dressingarten, die die FDA definierte (15 FR 5227). Der French-Dressing-Standard ermöglichte den Herstellern eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl von Öl, Säuerungsmitteln und Würzzutaten .

Es ist faszinierend zu sehen, wie sich ein Name und ein Produkt über die Zeit und über Kontinente hinweg entwickeln können. Was als einfache Vinaigrette begann und den Namen eines französischen Flüchtlings trug, wurde in Amerika zu einer cremigen, orangen Sauce mit Ketchup, die sich so sehr von ihrem europäischen Namensvetter unterscheidet, dass Verwirrung vorprogrammiert ist. French Dressing ist somit ein Paradebeispiel dafür, wie kulinarische Traditionen reisen, sich anpassen und gänzlich neue Identitäten annehmen können.

Ein Blick über den Tellerrand: Andere berühmte Dressings

Neben French Dressing gibt es viele andere beliebte Salatdressings mit interessanten Ursprungsgeschichten, die oft gar nicht dort entstanden sind, wo ihre Namen es vermuten lassen. Dies unterstreicht, dass Namen in der kulinarischen Welt manchmal eher eine Assoziation oder eine Marketingentscheidung darstellen als eine genaue geografische Herkunft.

  • Italian Dressing: Das Italian Dressing, wie wir es heute kennen, soll 1941 von der Frau eines Restaurantbesitzers in Framingham, Massachusetts, entwickelt worden sein (Ken's Steakhouse). Sieben Jahre später, 1948, stellte das Wishbone Restaurant in Kansas City seine Version vor und begann, diese zu verkaufen.
  • Ranch Dressing: Ranch Dressing wurde 1949 von Steve Henson, einem gebürtigen Einwohner Nebraskas, in Anchorage, Alaska, kreiert. Später kaufte Henson eine Ranch in Kalifornien, nannte sie Hidden Valley Ranch und begann, das Dressing dort zu verkaufen. Seit 1992 ist Ranch das meistverkaufte Salatdressing in den Vereinigten Staaten.
  • Thousand Island Dressing: Es gibt mehrere Versionen, wie Thousand Island Dressing entstand, aber alle verorten den Ursprung im Thousand Islands Gebiet im Bundesstaat New York, entlang des oberen Sankt-Lorenz-Stroms.
  • Russian Dressing: Russian Dressing, im Grunde eine Variante des French Dressings, soll in den 1910er Jahren in Nashua, New Hampshire, entwickelt worden sein. Es wurde „Russian“ genannt, weil das Originalrezept Kaviar enthielt.
  • Caesar Dressing: Caesar Salat und Caesar Dressing sind nicht nach Julius Caesar benannt, sondern nach Caesar Cardini, einem italienischen Restaurantmitarbeiter, der sich in Kalifornien niederließ und später nach Mexiko zog, wo der Salat und das Dressing debütierten.
  • Green Goddess Dressing: Green Goddess Dressing hat seine Wurzeln ebenfalls in Kalifornien. Es soll 1923 in San Francisco kreiert worden sein, um den Schauspieler George Arliss und sein Stück „The Green Goddess“ zu ehren. Es ist eine Variation einer Sauce, die ursprünglich in Frankreich für König Ludwig XIII. entwickelt wurde.

Diese Beispiele zeigen, dass die Geschichte von French Dressing als ein Produkt, dessen Name nicht unbedingt seine tatsächliche Herkunft oder heutige Form widerspiegelt, keine Ausnahme ist. Viele beliebte Dressings haben eine komplexe Reise hinter sich, oft mit einem starken Einfluss der amerikanischen Esskultur.

Häufig gestellte Fragen zu French Dressing

Was ist die French-Dressing-Regel der FDA gewesen?
Die French-Dressing-Regel war ein Identitätsstandard der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA), der 1950 festgelegt wurde. Sie definierte French Dressing als eine von drei Standard-Dressingarten und gab Herstellern einen Rahmen für die Zusammensetzung von Öl, Säuerungsmitteln und Gewürzen.
Warum wurde die FDA-Regel für French Dressing aufgehoben?
Die FDA hat vor Kurzem angekündigt, die Standards für French Salad Dressing nicht mehr zu regulieren. Die genauen Gründe können vielfältig sein, aber es spiegelt möglicherweise die Tatsache wider, dass sich das Produkt über die Jahre entwickelt hat und eine staatliche Regulierung der spezifischen Zutaten nicht mehr als notwendig erachtet wird.
Ist das French Dressing, das man in amerikanischen Supermärkten kauft, dasselbe wie in Frankreich?
Nein, überhaupt nicht. Das cremige, orangefarbene French Dressing, das in den USA populär ist, ist eine amerikanische Entwicklung, die oft Ketchup und Paprika enthält. In Frankreich (und oft auch im Vereinigten Königreich) bezieht sich „French dressing“ typischerweise auf eine einfache Vinaigrette (Öl und Essig, oft mit Kräutern und Senf).
Warum heißt French Dressing „French“?
Der Name geht auf eine Anekdote zurück, bei der ein französischer Edelmann namens Chevalier d’Albignac im späten 18. Jahrhundert in London ein Dressing für englische Adlige zubereitete. Diese waren von seiner Kreation begeistert und nannten sie nach seiner Herkunft „French Dressing“. Die amerikanische Variante entwickelte sich später und behielt den Namen bei.
Was ist der Hauptunterschied zwischen French Dressing (US) und Catalina Dressing?
Beide sind orangefarben und enthalten ähnliche Zutaten, aber in unterschiedlichen Proportionen. Catalina Dressing hat typischerweise mehr Ketchup und weniger Öl und Gewürze als das amerikanische French Dressing. Dies führt zu einer tieferen Farbe und einer etwas weniger cremigen Textur bei Catalina.
Enthält French Dressing immer Ketchup?
Das klassische europäische French Dressing (Vinaigrette-Basis) enthält keinen Ketchup. Das populäre amerikanische, orangefarbene French Dressing enthält jedoch sehr oft Ketchup oder eine andere Tomatenbasis, die für seine Farbe und Süße verantwortlich ist.
Ist French Dressing für Veganer geeignet?
Nicht unbedingt. Während viele hausgemachte Rezepte und einige Marken milchfrei sind, enthalten bestimmte beliebte Marken wie Kraft French Dressing Magermilchpulver. Veganer sollten immer die Zutatenliste prüfen.
Woher stammen andere bekannte Dressings wie Ranch oder Thousand Island?
Ranch Dressing wurde in Alaska entwickelt, Thousand Island Dressing im Bundesstaat New York und Russian Dressing in New Hampshire. Italian Dressing, wie in den USA bekannt, hat Wurzeln in Massachusetts und Kansas City. Keines dieser Dressings stammt aus dem Land, das im Namen genannt wird, ähnlich wie beim amerikanischen French Dressing.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass French Dressing weit mehr als nur eine einfache Salatsauce ist. Es ist ein kulinarisches Phänomen mit einer komplexen Geschichte, das sich über Kontinente hinweg unterschiedlich entwickelt hat. Von der eleganten Vinaigrette des Chevalier d’Albignac in London bis zur ikonischen orangefarbenen Creme in amerikanischen Kühlschränken – French Dressing bleibt ein faszinierendes Beispiel für die dynamische Natur des Essens und seiner Namen.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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