Der Berliner Funkturm, liebevoll auch „Langer Lulatsch“ genannt, ist weit mehr als nur ein Bauwerk aus Stahl und Beton. Er ist ein Stück Berliner Geschichte, ein markantes Wahrzeichen der City West und ein beliebtes Ziel für alle, die die deutsche Hauptstadt aus einer anderen Perspektive erleben möchten. Mit seiner eleganten, filigranen Architektur, die an den berühmten Eiffelturm in Paris erinnert, zieht er seit fast einem Jahrhundert Besucher und Einheimische gleichermaßen in seinen Bann. Ursprünglich als reiner Sendemast konzipiert, hat sich der Funkturm zu einem Ort entwickelt, der Geschichte, Technik und Genuss auf einzigartige Weise vereint. Doch was kostet der Besuch, wann hat man die Möglichkeit, ihn zu erklimmen, und was macht ihn so besonders?
Der Funkturm Berlin ragt auf dem weitläufigen Gelände der Messe Berlin in die Höhe und ist von vielen Punkten der Stadt aus sichtbar. Seine Position im Westen Berlins unterscheidet ihn vom bekannteren Fernsehturm am Alexanderplatz und bietet einen Blickwinkel, der oft übersehen wird, aber nicht weniger beeindruckend ist. Von hier oben eröffnet sich ein Panorama, das von den grünen Weiten des Grunewalds und seiner Seenlandschaft über die historischen Gründerzeithäuser bis hin zum pulsierenden Stadtzentrum reicht.

Geschichte eines Wahrzeichens
Die Geschichte des Berliner Funkturms beginnt in den 1920er Jahren, einer Zeit des Aufbruchs und der technischen Innovation. Er wurde anlässlich der 3. Funkausstellung im Jahr 1926 eröffnet. Der Architekt Heinrich Straumer hatte dabei nicht primär den Tourismus im Sinn. Seine Vision war ein funktionales Bauwerk: eine Antenne für den jungen deutschen Hörfunk, der 1923 in Berlin gegründet worden war. Die ursprüngliche Konstruktion war eine beeindruckende technische Leistung ihrer Zeit.
Erst nachträglich wurde das Potenzial des Turms als Aussichtspunkt und gastronomisches Erlebnis erkannt. Auf etwa 52 Metern Höhe wurde ein zweigeschossiges Restaurant integriert, das Platz für rund 200 Gäste bot. Noch höher, auf etwa 125 Metern, entstand die Aussichtsplattform. Um die Besucher schnell und komfortabel nach oben zu bringen, wurde ein Aufzug installiert, der mit einer Geschwindigkeit von 4 Metern pro Sekunde fuhr – eine für die 1920er Jahre revolutionäre Geschwindigkeit.
Der Funkturm war nicht nur ein Hörfunksender. Seine technische Bedeutung wuchs stetig. 1932 erhielt er die Antenne für den ersten UKW-Sender der Welt, was einen Meilenstein in der Geschichte des Rundfunks darstellte. Ein weiterer historischer Moment folgte am 22. März 1935, als von seiner Spitze aus das erste reguläre Fernsehprogramm der Welt ausgestrahlt wurde. Berlin war damit ein Zentrum der Rundfunk- und Fernsehpionierarbeit, und der Funkturm war das physische Symbol dieser Entwicklung.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Funkturm bei einem Brand beschädigt, konnte aber wiederhergestellt werden. Seine Funktion als Sendemast behielt er noch viele Jahrzehnte bei. Im Jahr 1966 wurde der Funkturm aufgrund seiner historischen und architektonischen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt, ein Status, den er bis heute innehat.
Die technologische Entwicklung führte dazu, dass die ursprüngliche Sendefunktion des Turms für Rundfunk und Fernsehen allmählich an Bedeutung verlor. Im Jahr 1989 wurden die letzten Sendeanlagen demontiert. Dies führte sogar zu einer geringfügigen Reduzierung der Gesamthöhe von ursprünglich 150 Metern auf die heutigen 146,78 Meter. Ein abmontiertes Teil des Turms, ein GFK-Element, sorgte 2006 für Aufsehen, als es bei einer Online-Auktion verkauft wurde.
Heute dient der Funkturm nur noch dem Polizeifunk. Seine Hauptbedeutung liegt in seiner Rolle als Wahrzeichen, touristisches Ziel und gastronomischer Hotspot. Die letzte größere Sanierung des Turms fand 1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins statt.
Architektur und Ingenieurskunst
Der Berliner Funkturm ist ein Meisterwerk der Stahlfachwerkkonstruktion. Seine schlanke, pyramidenstumpfförmige Struktur wirkt leicht und elegant, trotz des beachtlichen Gewichts von etwa 600 Tonnen (die Stahlkonstruktion allein wiegt 400 Tonnen). Die Grundfläche ist mit 20 mal 20 Metern vergleichsweise klein, was die ingenieurtechnische Leistung unterstreicht.
Eine der bemerkenswertesten und einzigartigsten Besonderheiten des Funkturms ist die Tatsache, dass er auf Porzellanisolatoren steht. Diese wurden exklusiv von der Königlich-Preußischen Porzellanmanufaktur gefertigt. Der Grund für diese ungewöhnliche Konstruktion liegt in der ursprünglichen Funktion des Turms als selbststrahlender Sendemast. Die Isolatoren sollten verhindern, dass die Sendeenergie über das Bauwerk in den Boden abfließt. Dies macht den Funkturm wahrscheinlich zum einzigen Aussichtsturm der Welt, der auf Porzellan steht – ein faszinierendes Detail für Technikinteressierte.
Die Aussichtsplattform auf 125 Metern Höhe bietet einen 360-Grad-Blick. Von hier oben kann man die Dynamik der Stadt erfassen. Gabriele Tergit beschrieb den Blick bei der Eröffnung 1926 als chaotisches Gewirr aus Schienen und Schuppen. Heute hat sich das Bild gewandelt. Man sieht das moderne Berlin mit seinen Hochhäusern, aber auch die grünen Lungen der Stadt und bei guter Sicht weit darüber hinaus. Der Blick am Abend, wenn die Lichter der Metropole zu funkeln beginnen, ist besonders reizvoll.
Das Restaurant über den Dächern Berlins
Ein besonderes Highlight des Funkturms ist das Restaurant, das sich auf 55 Metern Höhe befindet (Anmerkung: der Text nennt an anderer Stelle 52m, 55m ist die Höhe des Restaurants laut Adressblock). Es bietet Platz für 116 Gäste und gilt als Berlins höchstes Feinschmecker-Restaurant. Hier können Besucher ein anspruchsvolles Speisenangebot genießen, während sie den Blick über die Stadt schweifen lassen.
Das Ambiente im Restaurant ist einzigartig. Man speist in luftiger Höhe und erlebt die Stadt aus einer ganz besonderen Perspektive. Dies macht das Restaurant zu einem beliebten Ort für besondere Anlässe. Es besteht auch die Möglichkeit, das Funkturm-Restaurant für exklusive private Feiern oder geschäftliche Events zu mieten. Ein Dinner im Funkturm ist zweifellos ein unvergessliches Erlebnis.
Planen Sie Ihren Besuch: Öffnungszeiten und Preise 2025
Bevor Sie den Funkturm besuchen, ist es wichtig, sich über die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise zu informieren. Diese können je nach Saison und auch aufgrund notwendiger Wartungsarbeiten variieren.
Laut den Informationen für das Jahr 2025 gelten folgende Öffnungszeiten für die Aussichtsplattform:
- Dienstag bis Donnerstag sowie Sonntag: 11:00 bis 21:00 Uhr
- Freitag und Samstag: 11:00 bis 22:00 Uhr
- Montag: Geschlossen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Aussichtsplattform bei schlechtem Wetter (z.B. Sturm, Eis) kurzfristig geschlossen werden kann. Ein Anruf vorab kann bei unsicherer Wetterlage sinnvoll sein.
Für das Restaurant gelten separate Öffnungszeiten. Laut den Informationen für den Zeitraum 07.03. - 26.04.2025 ist das Restaurant geöffnet:
- Freitag und Samstag: 18:00 bis 22:00 Uhr
Beachten Sie, dass das Restaurant nicht täglich geöffnet ist und die Öffnungszeiten saisonal stark variieren können.
Besondere Hinweise für 2025:
- Von Juli bis September sind das Restaurant und die Aussichtsplattform wegen Wartungsarbeiten geschlossen.
- Vom 05.05.2025 bis ca. Mitte November 2025 bleibt der gesamte Funkturm wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.
Es ist also ratsam, den Besuch sorgfältig zu planen und die aktuellen Schließzeiten zu berücksichtigen.
Eintrittspreise im Überblick
Die Kosten für den Besuch des Funkturms teilen sich in den Eintritt für die Aussichtsplattform und einen separaten Eintritt für das Restaurant auf. Es handelt sich beim Restaurant-Eintritt um die Gebühr, um zur Restaurantebene zu gelangen, nicht um den Preis für das Essen selbst.
Bereich | Normaler Eintritt | Ermäßigter Eintritt |
---|---|---|
Aussichtsplattform | 8,00 Euro | 4,00 Euro |
Restaurant (Zugangsebene) | 4,00 Euro | 3,00 Euro |
Der ermäßigte Eintritt gilt in der Regel für Kinder, Schüler, Studenten, Auszubildende, Rentner, Schwerbehinderte und Arbeitslose mit entsprechendem Nachweis. Es empfiehlt sich, die genauen Bedingungen für die Ermäßigung vor Ort oder auf der offiziellen Website zu prüfen.
Ein Besuch der Aussichtsplattform bietet das unvergleichliche Panorama, während der separate (und günstigere) Eintritt für das Restaurant es Ihnen ermöglicht, das gastronomische Angebot zu nutzen. Wenn Sie nur essen möchten, zahlen Sie den Restaurant-Eintritt; wenn Sie nur die Aussicht genießen möchten, zahlen Sie den Plattform-Eintritt. Wenn Sie beides möchten, müssen Sie beide Eintritte entrichten (oder prüfen, ob es eventuell Kombitickets gibt, was aus dem vorliegenden Text nicht hervorgeht).
Anfahrt und Kontakt
Der Berliner Funkturm befindet sich auf dem Messegelände und ist gut erreichbar.
Adresse: Funkturm Berlin, Hammarskjöldplatz, 14055 Berlin
Der Zugang zum Funkturm erfolgt über den Eingang Messehalle 16. Direkt vor diesem Eingang gibt es Parkmöglichkeiten für Besucher, die mit dem Auto anreisen.
Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls ausgezeichnet:
- S-Bahn: S-Bahnhof Messe Nord/ICC (Linien S41, S42, S46)
- U-Bahn: U-Bahnhof Kaiserdamm (U2), U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz (U2)
- Bus: Verschiedene Linien halten in der Nähe, darunter X34, X49, M49, 104, 139, 218, 349.
Planen Sie Ihre Anreise am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, um Parkplatzsuche zu vermeiden, insbesondere während großer Messen.
Für spezifische Anfragen können Sie die folgenden Telefonnummern nutzen:
- Funkturmkasse (für Informationen zum Eintritt und zur Aussichtsplattform): +49 (0)30 3038 1905
- Reservierung für das Funkturm-Restaurant: +49 (0)30 3038 2900
Es ist ratsam, für das Restaurant im Voraus zu reservieren, insbesondere an Wochenenden oder für besondere Anlässe, da die Plätze begrenzt sind.
Häufig gestellte Fragen zum Berliner Funkturm
Viele Besucher haben ähnliche Fragen, wenn sie einen Besuch des Funkturms planen. Hier beantworten wir einige davon:
Wie hoch ist der Berliner Funkturm?
Der Berliner Funkturm ist insgesamt 146,78 Meter hoch. Die Aussichtsplattform befindet sich auf 125 Metern Höhe, das Restaurant auf 55 Metern Höhe.
Was kostet der Eintritt zum Funkturm?
Der Eintritt für die Aussichtsplattform beträgt 8,00 Euro (regulär) bzw. 4,00 Euro (ermäßigt). Der separate Eintritt, um zur Restaurantebene zu gelangen, kostet 4,00 Euro (regulär) bzw. 3,00 Euro (ermäßigt).
Gibt es ein Restaurant im Funkturm?
Ja, es gibt ein Restaurant auf 55 Metern Höhe. Es bietet ein anspruchsvolles Speisenangebot und kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Beachten Sie die separaten Öffnungszeiten und den separaten Eintritt.
Wann hat der Funkturm geöffnet?
Die Öffnungszeiten variieren für die Aussichtsplattform und das Restaurant. Die Aussichtsplattform ist dienstags bis sonntags geöffnet (Montag geschlossen), das Restaurant nur freitags und samstags (Stand: 07.03.-26.04.2025). Es gibt saisonale Schließungen und eine längere Schließung für Sanierungsarbeiten im Jahr 2025 (Mai bis November). Prüfen Sie immer die aktuellen Zeiten vor Ihrem Besuch.
Ist der Funkturm barrierefrei?
Der Text enthält keine expliziten Informationen zur Barrierefreiheit. Angesichts des Aufzugs ist der Zugang zur Plattform und zum Restaurant wahrscheinlich möglich, es empfiehlt sich jedoch, dies vorab telefonisch zu klären.
Warum steht der Funkturm auf Porzellan?
Der Funkturm steht auf Porzellanisolatoren, weil er ursprünglich als selbststrahlender Sendemast konzipiert war. Die Isolatoren sollten verhindern, dass die Sendeenergie in den Boden abfließt. Dies ist eine einzigartige technische Besonderheit.
Wie komme ich am besten zum Funkturm?
Der Funkturm ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (S-Bahn, U-Bahn, Bus). Auch mit dem Auto ist er über das Messegelände erreichbar, Parkplätze stehen zur Verfügung.
Ist der Funkturm höher als der Fernsehturm?
Nein, der Berliner Funkturm ist mit knapp 147 Metern nur etwa halb so hoch wie der Berliner Fernsehturm, der über 368 Meter misst. Beide bieten jedoch unterschiedliche und reizvolle Ausblicke auf die Stadt.
Fazit
Der Berliner Funkturm ist ein faszinierendes Bauwerk mit einer reichen Geschichte und einzigartigen technischen Details. Er ist nicht nur ein Wahrzeichen der City West, sondern auch ein Ort, der einen Besuch wert ist – sei es für den atemberaubenden Panoramablick von der Aussichtsplattform oder für ein besonderes kulinarisches Erlebnis im höchstgelegenen Restaurant Berlins. Die Kosten für den Eintritt sind überschaubar und bieten einen guten Gegenwert für das Erlebnis. Planen Sie Ihren Besuch sorgfältig, insbesondere im Hinblick auf die saisonalen Öffnungszeiten und die angekündigten Sanierungsarbeiten im Jahr 2025, um sicherzustellen, dass Sie dieses historische und technische Juwel in Berlin erleben können.
Ein Aufstieg auf den "Langen Lulatsch" bietet eine Perspektive auf Berlin, die sich vom Blick vom Fernsehturm unterscheidet und den Charme und die Vielfalt der deutschen Hauptstadt auf eine ganz eigene Weise zeigt. Die Kombination aus Geschichte, Architektur und dem Erlebnis in der Höhe macht den Funkturm zu einem unvergesslichen Ziel.
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