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Bezirk Marzahn-Hellersdorf: Seine Geschichte

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Der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist mit rund 270.000 Einwohnern ein lebendiger Stadtteil, der durch stetigen Wandel und eine bemerkenswerte Entstehungsgeschichte gekennzeichnet ist. Was heute ein etablierter Bezirk im Nordosten Berlins ist, war vor wenigen Jahrzehnten noch eine Landschaft, die für eines der größten Bauprojekte der DDR-Geschichte vorgesehen war. Die Entwicklung von Marzahn-Hellersdorf ist eng verbunden mit der Notwendigkeit, Wohnraum für eine wachsende Bevölkerung zu schaffen, und spiegelt auf einzigartige Weise die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des späten 20. Jahrhunderts wider.

Wie viele Einwohner hat Berlin Marzahn-Hellersdorf?
Marzahn-Hellersdorf ist mit ungefähr 270.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Bezirk, der durch stetigen Wandel charakterisiert ist.

Die Wurzeln des heutigen Bezirks reichen in die Zeit zurück, als die Entscheidung fiel, im Umfeld der damaligen Ortschaften Marzahn und Hellersdorf Großwohnsiedlungen zu errichten. Zwischen 1973 und 1990 entstanden hier Wohnungen und die gesamte notwendige Infrastruktur für rund 350.000 Menschen. Dieses monumentale Bauvorhaben erforderte die Aufteilung und Neugliederung bestehender Verwaltungsstrukturen, was zur Gründung neuer Stadtbezirke führte.

Die Geburt des Stadtbezirks Hellersdorf

Ein besonderes Datum in der Geschichte des Bezirks ist der 1. Juni 1986. An diesem Tag wurde der Stadtbezirk Hellersdorf gegründet. Obwohl er nur knapp 16 Jahre als eigenständiger Bezirk existierte – im Jahr 2001 wurde Hellersdorf im Zuge der Berliner Verwaltungsreform wieder mit Marzahn zusammengelegt – ist seine Entstehungsgeschichte von großer Bedeutung und wirkt teilweise bis heute nach.

Hellersdorf war der elfte und jüngste Stadtbezirk Ostberlins. Seine Bildung war eine direkte Folge der intensiven Bautätigkeit in der Region. Bereits 1979/1980, Jahre vor der offiziellen Gründung des Bezirks, begannen die Erschließungs- und Bauarbeiten für die spätere Großsiedlung Hellersdorf. Zuvor gehörte das Gebiet zum 1979 gebildeten Stadtbezirk Marzahn. Die zentralen Planungen sahen eine massive Erweiterung des Wohnungsbaus vor, der ursprünglich für Marzahn konzipiert war, und führten zur Bebauung ehemaliger Rieselfelder östlich der Wuhle um das Gut Hellersdorf.

Die konkreten Vorbereitungen für eine eigenständige Großsiedlung Hellersdorf und die Bildung einer eigenen Stadtbezirksverwaltung sowie weiterer Institutionen nach DDR-Muster begannen 1983/1984. Nachdem Ende 1985 bereits eine Außenstelle der Stadtbezirksverwaltung Marzahn für Hellersdorf eingerichtet worden war, wurde im Januar bzw. Februar 1986 auf höchster politischer Ebene beschlossen, den Stadtbezirk Hellersdorf zum 1. Juni 1986 zu bilden. Marzahn sollte die Verantwortung schrittweise an die neue Verwaltung übergeben.

Dieser Beschluss wurde am 17. März 1986 von der Ostberliner Stadtverordnetenversammlung formal bestätigt. Die Gründung des Stadtbezirks war ein politisch gewollter Akt zur administrativen Bewältigung der rapiden Bevölkerungszunahme in den neuen Wohngebieten. Anfang Juni 1986 zählte der neue Bezirk Hellersdorf bereits etwa 54.300 Einwohner, von denen ein großer Teil in den seit 1980 errichteten Neubauten in Plattenbauweise lebte.

Die Stadtbezirksverwaltung nahm schrittweise ihre Arbeit auf. Am 29. Mai 1986 konstituierte sich die SED-Kreisleitung Hellersdorf, die Einfluss auf die Auswahl leitender Kader nahm. Am 8. Juni 1986 wurden die Abgeordneten der Stadtbezirksversammlung gewählt, die sich am 25. Juni konstituierte. Erster Stadtbezirksbürgermeister wurde Hans-Günter Burbach. Am 1. Januar 1987 nahm auch die Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) ihre Arbeit auf, zuständig für die Verwaltung und Instandhaltung der Wohnungen und Gebäude.

Der große Bau: Plattenbauten und Infrastruktur

Die Intensivierung des Baugeschehens war das prägende Merkmal der ersten Jahre des Stadtbezirks Hellersdorf. Bis zur Bezirksgründung wurde der Bau von der „Aufbauleitung Hauptauftraggeber komplexer Wohnungsbau“ Marzahn geleitet. 1986 wurde ein eigener Aufbaustab „Hauptauftraggeber komplexer Wohnungsbau Berlin-Hellersdorf“ (HAG) gebildet, der direkt vom Magistrat Weisungen erhielt und für Leitung und Koordinierung des gesamten Baugeschehens verantwortlich war. Chefarchitekt für die Großsiedlung Hellersdorf wurde Heinz Willumat.

Die Grundlage für die Arbeit der staatlichen Organe war die im Juli 1986 vom Magistrat beschlossene „Komplex-territoriale Aufgabenstellung für den Stadtbezirk Berlin-Hellersdorf“. Diese sah vor, bis 1990 weitere 34.000 Wohnungen zu bauen, eine Zahl, die später auf 44.000 erhöht wurde. Parallel dazu musste die gesamte Infrastruktur geschaffen werden: Schulen, Kindergärten, Kaufhallen, Polikliniken und Freizeiteinrichtungen. Die Planungen zielten darauf ab, bei Verwirklichung aller Vorhaben 1990 rund 150.000 bis 155.000 Einwohner im Bezirk zu haben.

Die Umsetzung dieser Aufgabe knüpfte an Erfahrungen in Kaulsdorf Nord an. Das Wohngebiet Kaulsdorf Nord I war das erste in Berlin, das nahezu ausschließlich mit Kapazitäten und „Erzeugnissen des Wohnungs- und Gesellschaftsbaus“ mehrerer DDR-Bezirke errichtet wurde. Baufirmen aus Rostock, Neubrandenburg und Schwerin waren hier tätig. Kaulsdorf Nord II wurde von Neubrandenburger Betrieben gebaut, was dem Gebiet den Namen „Klein Mecklenburg“ einbrachte. Jeder beteiligte Bezirk erhielt ein Baufeld und errichtete dort die in seinem Bezirk entwickelten Plattenbautypen, vor allem des Typs Wohnungsbauserie 70 (WBS 70), meist als 5- oder 6-geschossige Gebäude.

Ab 1986 begann die „heißeste Phase“ des Baugeschehens, bei der auch weitere DDR-Bezirke beauftragt wurden. Das Wohnungsbaukombinat Berlin hatte im WG Hellersdorf 1 knapp 7.000 Wohnungen zu errichten und den Cecilienplatz als Einkaufs- und kulturelles Zentrum zu gestalten. Insgesamt wurden neben Kaulsdorf Nord I und II fünf weitere Wohngebiete in Angriff genommen, 1989 kam Kaulsdorf Nord III („Kirchendreieck“) hinzu.

An markanten Stellen errichteten die Bezirke auch vielgeschossige Bauten, etwa an der Ecke Hellersdorfer/Cecilienstraße (Neubrandenburg) oder das schlangenartige Gebäude in der Lion-Feuchtwanger-Straße (Rostock). Der Bezirk Frankfurt/Oder war für die 12-geschossigen Punkthochhäuser am Cottbusser Platz und an der Stendaler Straße verantwortlich.

Bis heute kann man die bauausführenden Bezirke oft an den Baukörpern erkennen, trotz späterer Sanierungen und Farbgebungen. Auch Straßennamen und Einrichtungen gaben Hinweise auf die Herkunft der Bauarbeiter. So finden sich Namen wie „Branitzer Platz“, „Cottbusser Platz“ oder der „Schweriner Hof“. Gaststätten und Klubs trugen ebenfalls bezirkstypische Namen.

Parallel zum Wohnungsbau wurde die Infrastruktur massiv ausgebaut. Eine besonders komplizierte Aufgabe war der Bau der U-Bahn-Verlängerung der Linie E (heute U5) von Tierpark bis Hönow. Die Entscheidung fiel 1984, die Strecke sollte überwiegend oberirdisch durch das Neubaugebiet führen. Die Trassenführung war so konzipiert, dass etwa 65 Prozent der Einwohner einen der sechs Bahnhöfe in rund 10 Minuten erreichen konnten. Über 100 Betriebe aus der gesamten DDR waren am Bau beteiligt, der als Jugendobjekt deklariert wurde.

Der U-Bahn-Bau zog weitere Baumaßnahmen nach sich, darunter Bahnhofsvorplätze, Parkplätze, Straßen, Gehwege und Brücken. Der erste Bauabschnitt bis Elsterwerdaer Platz wurde am 1. Juli 1988 in Betrieb genommen, die vollständige Strecke bis Hönow folgte am 1. Juli 1989.

Die Zeit nach der Wende: Umbruch und Neugestaltung

Der Herbst 1989 brachte grundlegende gesellschaftliche Veränderungen in der DDR. Mit der politischen Wende verließen zahlreiche Baubetriebe aus den Bezirken Berlin-Hellersdorf und hinterließen teilweise unvollendete und chaotische Baustellen. Die schnelle Umstellung vom Sozialismus zur Marktwirtschaft der BRD hatte tiefgreifende Folgen für das Zusammenleben in den Großsiedlungen. Strukturen wie Hausgemeinschaften, Vorgartenpflege oder die Mitwirkung in Gremien der Kommunalen Wohnungsverwaltung verschwanden.

Nach den ersten Kommunalwahlen im Juni 1990 wurde ein neues Bezirksamt gebildet. Erste Bürgermeisterin des nunmehrigen „Bezirkes“ Hellersdorf nach der Wende wurde Marlitt Köhnke (SPD). Die Rechtsnachfolge der KWV trat die am 1. Juli 1990 gegründete städtische „Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf“ (WoGeHe) an.

Die WoGeHe stand vor der gewaltigen Aufgabe, die unvollendeten Wohngebiete unter marktwirtschaftlichen Bedingungen fertigzustellen und zu entwickeln. Rund 4.000 Wohnungen mussten noch gebaut, über 1.000 mit Anschlüssen versehen werden. Von 187 geplanten Wohnhöfen waren nur 87 fertig. Große Flächen waren brachliegend oder durch Baumaterialien verunstaltet.

Unter der Leitung von Jack Gehlfort (Schmidt) entwickelte die WoGeHe ein Quartierskonzept, das die DDR-Planungen aufgriff und baulich sowie gestalterisch weiterentwickelte. Auf dieser Grundlage wurden Quartiere wie das „Brasilianische Viertel“, der Cecilienplatz oder der Cottbusser bzw. Branitzer Platz gestaltet. Die Aktivitäten der WoGeHe zur „nachhaltigen Weiterentwicklung eines Stadtteiles in industrieller Bauweise“ wurden sogar auf der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover gewürdigt.

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In dieser Zeit gab es eine enge Zusammenarbeit zwischen der WoGeHe, dem Bezirksamt und lokalen Vereinen wie dem Heimatverein Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf e.V. sowie dem Kulturring in Berlin e.V. Auch die Zusammenarbeit mit der S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung und der „Basis GmbH“, die für die Sanierung von rund 4.500 Wohnungen in Kaulsdorf Nord I und II zuständig war, war fruchtbar. Auf Initiative der S.T.E.R.N. GmbH und des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e.V. konnte 2006 das Projekt „Sichtbarmachung des historischen Ortes Helwichstorf“ am U-Bahnhof Cottbusser Platz verwirklicht werden.

Entwicklungsschwerpunkt: Die „Helle Mitte“

Von den nach 1990 fertigzustellenden Bereichen der Großsiedlung rückte das Stadtbezirkszentrum besonders in den Fokus: die sogenannte „Helle Mitte“. Die Planungen für dieses Zentrum begannen bereits mit der „Komplex-territorialen Aufgabenstellung“ von 1986. Zuvor orientierte sich die Bebauung des Hellersdorfer Gebiets am Zentrum von Marzahn.

Auf Grundlage eines Architekturwettbewerbs wurde 1986 die Bebauungskonzeption für das rund 31 Hektar große Stadtbezirkszentrum erarbeitet. Die Planungen umfassten die Gestaltung des Cecilienplatzes sowie des Boulevards Kastanienallee und der „Magdeburger Allee“ (heute: Hellersdorfer Promenade). Bis 1990 waren jedoch nur das Gebäude der SED-Kreisleitung und eine Poliklinik an der Kastanienallee fertig.

Mitte 1992 wurde die private „MEGA Entwicklungs- und Gewerbe-Ansiedlungs-AG“ im Rahmen eines Rahmenvertrages mit dem Land Berlin mit der Verantwortung für die Gesamtentwicklung und Koordinierung der „Hellen Mitte“ betraut. Bis zur Zusammenlegung der Bezirke Marzahn und Hellersdorf im Jahr 2001 war die Bebauung der „Hellen Mitte“ im Wesentlichen abgeschlossen und prägt bis heute ihr Erscheinungsbild. Nach der Insolvenz der MEGA im Jahr 2002 wurden unter Verantwortung des Berliner Senats noch offene Aufgaben, wie die Fertigstellung des Stadtteilparks im Hellersdorfer Graben, realisiert.

Die „Helle Mitte“ wurde zum politischen Verwaltungszentrum des fusionierten Bezirks Marzahn-Hellersdorf und beherbergt heute das Rathaus. Das ursprünglich für Hellersdorf vorgesehene, von Wolf R. Eisentraut entworfene Marzahner Rathaus am Helene-Weigel-Platz, das 1989 eröffnet wurde, steht inzwischen unter Denkmalschutz und dient heute anderen Verwaltungszwecken und als Sitz der Fraktionen der BVV.

Namen, die Geschichten erzählen: Straßen und Schulen

Die Benennung von Straßen und Schulen in den neuen Wohngebieten folgte in der DDR klaren Vorgaben. Ein Beschluss des SED-Bezirkssekretariats von 1975 legte fest, dass Straßen und Schulen Namen von bedeutenden verstorbenen Persönlichkeiten der Partei- und Staatsführung, antifaschistischen Widerstandskämpfern, hervorragenden Wissenschaftlern und Künstlern sowie Ortsnamen und Namen nach landschaftlichen Gegebenheiten erhalten sollten.

Listen mit Vorschlägen wurden von verschiedenen Gremien erarbeitet. In der Hellersdorfer Großsiedlung wurden etwa 80 Prozent der Straßen nach Ortschaften der bauausführenden Bezirke der DDR benannt, was bis heute an Namen wie „Teterower Ring“ oder „Gülzower Straße“ erkennbar ist.

Nach der Wende gab es intensive Diskussionen in der Bezirksverordnetenversammlung Hellersdorf über die Umbenennung von Straßen, die nach Personen benannt waren. Im Ergebnis dieser Debatten wurden 1992 mehrere Straßen umbenannt. Andere, die ebenfalls nach Personen benannt waren, behielten ihren Namen.

Straßenumbenennungen in Hellersdorf 1992

Alter Name (DDR)Neuer Name (nach 1992)
Erich-Wichert-StraßeAdele-Sandrock-Straße
Erwin-Kramer-StraßeCarola-Neher-Straße
Albert-Norden-StraßeCecilienstraße
Albert-Schreiner-StraßeErnst-Bloch-Straße
Fritz-Selbmann-StraßeMaxi-Wander-Straße
Wilhelm-Koenen-StraßeLily-Braun-Straße
Paul-Verner-StraßeLouis-Lewin-Straße
Richard-Staimer-StraßeMark-Twain-Straße
Gerhard-Eisler-StraßeNossener Straße
Alexander-Abusch-StraßePeter-Huchel-Straße
Waldemar-Schmidt-StraßeErich-Kästner-Straße
Heinz-Hoffmann-StraßeNeue Grottkauer Straße

Folgende Straßen, benannt nach Personen, wurden nicht umbenannt:

  • Albert-Kuntz-Straße
  • Bodo-Uhse-Straße
  • Ehm-Welk-Straße
  • Etkar-Andre-Straße
  • Johannes-Bobrowski-Straße
  • John-Heartfiled-Straße
  • Lion-Feuchtwanger-Straße
  • Martin-Riesenburger-Straße
  • Peter-Edel-Straße

Auch Schulen erhielten Namen, ausschließlich nach Persönlichkeiten. Der Prozess der Namensvergabe war formalisiert: Die Schule wählte eine Persönlichkeit aus, stellte einen Antrag, der vom Stadtbezirksschulrat bestätigt und im „Namenskampf“ von Pionier- und FDJ-Organisationen begleitet wurde. Zum Ende der DDR hatten 13 von 47 Schulen in Hellersdorf einen Namen erhalten.

Schulen mit Namen am Ende der DDR (Auswahl)

  • 2. POS "M. J. Kalinin"
  • 3. POS "Hanno Günther"
  • 4. POS "Lion Feuchtwanger"
  • 10. POS "Helene Weigel"
  • 11. POS "Bruno Kühn"
  • ...und weitere

Interessant ist der Name Carl Blechen für die 20. POS. Als romantischer Maler aus Cottbus passte er zur Lage der Schule in der Cottbusser Straße, die von Cottbusser Bauleuten errichtet wurde.

Fünf weitere Schulen befanden sich 1989 noch im „Namenskampf“. Mit der Einführung des Westberliner Schulgesetzes am 13. August 1991 wurden alle aus der DDR stammenden Schulnamen abgeschafft, mit Ausnahme der Carl-Blechen-Grundschule. Einige Namen, wie Friedrich Schiller, Ehm Welk und John Heartfield, wurden jedoch später wieder für Schulen im Bezirk ausgewählt.

Die Geschichte Marzahn-Hellersdorfs ist somit eine Geschichte des rapiden Aufbaus, der administrativen Neugliederung, des tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruchs und der fortlaufenden Anpassung und Neugestaltung. Von der Planung riesiger Großwohnsiedlungen bis zur Entwicklung moderner Quartiere wie der „Hellen Mitte“ zeigt der Bezirk, wie urbane Landschaften unter unterschiedlichen Systemen geformt werden und sich wandeln.

Häufig gestellte Fragen zur Geschichte Marzahn-Hellersdorfs

Wie viele Einwohner hat Marzahn-Hellersdorf?

Aktuell hat der Bezirk Marzahn-Hellersdorf ungefähr 270.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Wann wurde der Stadtbezirk Hellersdorf gegründet?

Der Stadtbezirk Hellersdorf wurde am 1. Juni 1986 gegründet.

Warum wurden in Marzahn-Hellersdorf Großwohnsiedlungen gebaut?

Die Großwohnsiedlungen wurden zwischen 1973 und 1990 errichtet, um dringend benötigten Wohnraum für die wachsende Bevölkerung Ostberlins zu schaffen. Geplant war Wohnraum für etwa 350.000 Einwohner.

Was passierte mit den Bauprojekten nach der Wende?

Nach der Wende 1989/1990 verließen viele Baubetriebe den Bezirk, und unvollendete Projekte blieben zurück. Die neu gegründete Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf (WoGeHe) übernahm die Aufgabe, die Wohngebiete unter marktwirtschaftlichen Bedingungen fertigzustellen und zu entwickeln.

Was ist die „Helle Mitte“?

Die „Helle Mitte“ bezeichnet das Stadtbezirkszentrum von Hellersdorf. Ihre Planung begann in der DDR, wurde aber erst nach der Wende maßgeblich durch die MEGA AG und später unter Verantwortung des Berliner Senats fertiggestellt. Sie beherbergt heute unter anderem das Rathaus des Bezirks Marzahn-Hellersdorf.

Warum wurden nach der Wende Straßen umbenannt?

Nach der Wende wurden in Hellersdorf einige Straßen umbenannt, insbesondere solche, die nach Persönlichkeiten der Partei- und Staatsführung der DDR benannt waren. Dies war Teil des Prozesses der Aufarbeitung und Umgestaltung des öffentlichen Raumes.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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