Gibt es in Prag vegetarisches Essen?

Vegetarisch in Prag: Mehr als nur Beilagen?

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Prag, die Hauptstadt der Tschechischen Republik, ist bekannt für ihre beeindruckende Architektur, ihre reiche Geschichte und ja, auch für ihre deftige Küche, die traditionell oft sehr fleischlastig ist. Doch wie sieht es aus, wenn man auf Fleisch verzichten möchte? Gibt es in Prag überhaupt genügend Optionen für Vegetarier? Die gute Nachricht ist: Ja! Prag hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und bietet mittlerweile eine überraschend vielfältige Auswahl an vegetarischen und sogar veganen Gerichten.

Gibt es in Prag vegetarisches Essen?
Aus diesem Grund habe ich in Prag viel Straßenessen gegessen. Straßenessen ist wirklich günstig und es gibt viele vegetarische Optionen .

Wenn man als Foodie nach Prag reist, wird man schnell feststellen, dass das Essen im Vergleich zu vielen anderen europäischen Großstädten deutlich günstiger ist. Während Städte wie Amsterdam oft sehr teuer sein können, findet man in Prag noch viele preiswerte Optionen. Dies gilt nicht nur für traditionelle Gerichte, sondern zunehmend auch für vegetarische Angebote. Prag beginnt sich definitiv auf den veganen Tourismus in Europa einzustellen.

Ankunft in Prag und die erste Suche nach Essen

Nach einer Reise ist man oft müde und hungrig. So ging es auch bei einem Besuch in Prag. Nach der Ankunft in einem charmanten Boutique-Hotel stand das Zimmer noch nicht bereit, und der Magen knurrte. Was also tun? Die moderne Technologie bietet hier schnelle Hilfe. Eine schnelle Suche nach Essensmöglichkeiten in der Nähe brachte eine freudige Überraschung: Ein hoch bewertetes vegetarisches Restaurant namens Etnosvet war nur wenige Minuten entfernt.

Obwohl das Restaurant laut Karte ganz in der Nähe der Metrostation I P Pavlova lag, kann es manchmal, besonders wenn man hungrig ist oder sich in einer neuen Stadt nicht auskennt, etwas dauern, den richtigen Weg zu finden. Doch die kurze Suche lohnte sich.

Etnosvet: Ein unerwartetes vegetarisches Festmahl

Beim Betreten des Restaurants wurde man freundlich empfangen. Allerdings gab es eine kleine Einschränkung: An einem späten Samstagnachmittag war nur das Wochenend-Degustationsmenü verfügbar. Das vegane Bistro des Restaurants hatte bereits geschlossen. Der Preis für das Degustationsbuffet betrug etwa 600 CZK. Das entspricht ungefähr 22 Euro oder rund 1500 Indische Rupien. Auf den ersten Blick mag dieser Preis vielleicht etwas hoch erscheinen, besonders wenn man bedenkt, dass Prag generell als günstig gilt.

Doch in diesem Moment, müde und hungrig, war die Aussicht, ein weiteres Restaurant zu suchen, wenig verlockend. Es war eine Bauchentscheidung, die sich als goldrichtig herausstellen sollte. Im Nachhinein mögen einige Prag-Kenner argumentieren, dass dies ein teures Mittagessen war. Aber die Qualität und der Geschmack dieses vegetarischen Essens machten es zu einem der köstlichsten Mahlzeiten der gesamten Europareise. Daher kann man mit Überzeugung sagen: Der Preis war es wert.

Das Degustationsmenü im Detail

Das Degustationsmenü im Etnosvet war ein wahres Fest für die Sinne. Es bestand aus insgesamt 16 Gängen köstlicher vegetarischer Speisen. Bei einem Degustationsmenü erhält man Probierportionen der charakteristischen Gerichte des Restaurants. In diesem Fall waren es 7 Vorspeisen-Gänge, gefolgt von 7 Hauptspeisen-Gängen. Den krönenden Abschluss bildete ein Dessert-Gang, bei dem man sich frei an einem Dessert-Tisch bedienen konnte. Das Besondere: Man wurde sogar ermutigt, sich bei besonders beliebten Gängen eine zweite Portion zu holen. Obwohl das Personal sehr darauf bestand, war nach den vielen Gängen einfach kein Platz mehr für Nachschub.

Das Wochenendmenü im Etnosvet ist nicht fest und ändert sich jede Woche. Bei einem Besuch an einem bestimmten Wochenende konnten unter anderem Gerichte wie Tofu-Salami, Penne in Käsesauce, Pilzpastete mit Melba Toast, Singaporeanische Nudeln, ein 3-Reis-Salat und Spanischer Reis probiert werden.

Besonders hervorzuheben und als absolut köstlich empfunden wurden das Sojafleisch in Tahinisauce und das Seitan-Auberginen-Curry. Auch die Tofu-Salami verdiente eine besondere Erwähnung. Die Auswahl an Desserts war ebenfalls beeindruckend und machte die Wahl schwer. Letztendlich konnte man sich nur für zwei entscheiden.

Service und Atmosphäre

Neben dem hervorragenden Essen muss auch der Service lobend erwähnt werden. Das gesamte Personal, sowohl Kellner als auch Kellnerinnen, war äußerst gastfreundlich und zuvorkommend. Man verbrachte gerne einige Zeit im Gespräch mit ihnen. Die angenehme Atmosphäre und der freundliche Service trugen maßgeblich zum positiven Erlebnis bei.

Die Küche im Etnosvet ist eine Mischung aus europäischer, kontinentaler und asiatischer Küche. Das Restaurant serviert ausschließlich vegetarische Gerichte. Es ist definitiv eine klare Empfehlung, wenn man in Prag ist und sich in der Gegend befindet. An anderen Tagen bietet das Etnosvet auch ein À-la-carte-Menü an. Sollte sich jedoch die Gelegenheit bieten, das Degustationsmenü zu probieren, sollte man sich diese Chance bei einem Besuch im Etnosvet nicht entgehen lassen.

Weitere Essensmöglichkeiten: Hotel-Frühstück und Streetfood

Nach einem so ausgiebigen Mittagessen im Etnosvet war an diesem Tag kein Abendessen mehr nötig. Das Frühstück im Hotel, in diesem Fall im charmanten Miss Sophie's, war ebenfalls sehr gut und preiswert. Daher wurde es an den meisten Tagen genutzt, auch wenn es ursprünglich nicht im Zimmerpreis inbegriffen war. Ein Vorteil dieses Hotels war die Nähe zu einem Hostel des gleichen Namens, was eine interessante Mischung aus Gästen anzog. Besonders für Bierliebhaber gab es hier viele Angebote, da von dem Hostel aus oft Bier-Touren starteten.

Generell ist Alkohol in Prag sehr günstig. Viele Reisende nutzten die Gelegenheit, um preiswerte Drinks zu genießen, zum Beispiel Wodka-Getränke für nur 1,50 Euro.

Im Laufe eines längeren Aufenthalts kann es vorkommen, dass das Reisebudget knapper wird, besonders nach der Begleichung der Hotelkosten. Dies führte dazu, dass auch das Streetfood in Prag ausgiebig getestet wurde. Und hier gibt es eine weitere gute Nachricht für Vegetarier: Streetfood ist in Prag wirklich sehr günstig, und es gibt viele vegetarische Optionen.

An fast jeder Ecke in Prag findet man Stände, die verschiedene Leckereien anbieten. Typische Streetfood-Optionen sind Kartoffelchips am Stiel, Falafel und Trdelniks. Trdelniks, oft als eine Art Doughnut beschrieben, sind ein allgegenwärtiger Anblick und Duft in Prag.

Ist Essen in Prag teurer als Restaurant?
Möchte man in Prag in einem Restaurant essen gehen sollte man die touristischen Zentren meiden. Hier ist das Angebot oft viel teurer. Biegt man etwas von den Hauptstraßen ab, kann man mit Gerichten ab 150 Kč pro Person rechnen. Dazu kommt das Trinkgeld von 10-15%, dass in Tschechien üblich ist.

Streetfood im Preisvergleich

Im Vergleich zu anderen Städten in Europa ist Prag, was das Essen angeht, relativ preiswert. Ein Falafel kostet in Prag etwa 3 Euro, während man in Amsterdam dafür leicht 6-7 Euro bezahlt. Die Anzahl der vegetarischen Optionen, die man in Prag findet, ist erfreulich hoch. Als vegetarischer Foodie kann man die Zeit in Prag wirklich genießen.

Hier ist ein kleiner Vergleich der Kosten:

Art des EssensOrtGeschätzter Preis
Degustationsmenü (vegetarisch)Restaurant (z.B. Etnosvet)~22 EUR / 600 CZK
Gericht (außerhalb Touristenzentren)Restaurantab ~150 CZK
FalafelStreetfood~3 EUR
Bier vom FassBar/Restaurantab ~30 CZK

Tipps für das Essen in Prag

Wer in Prag essen gehen möchte und nicht die Möglichkeit hat, in einer Ferienwohnung selbst zu kochen, wird sich auf die Suche nach Restaurants begeben. Hier sind einige Erfahrungen und Tipps, die hilfreich sein können:

Im Supermarkt sind Lebensmittel oft viel günstiger als beispielsweise in Deutschland. Für einen schnellen Snack oder Getränke lohnt es sich, dort einzukaufen. Auch Wasserflaschen sind erhältlich, aber das Leitungswasser in Prag ist ebenfalls trinkbar und wird regelmäßig überwacht.

Wenn man in einem Restaurant in Prag essen gehen möchte, sollte man die touristischen Zentren meiden. Hier sind die Preise oft deutlich höher. Wenn man sich etwas abseits der Hauptstraßen bewegt, kann man mit Gerichten ab etwa 150 CZK pro Person rechnen. Zusätzlich zum Rechnungsbetrag ist in Tschechien ein Trinkgeld von 10-15% üblich.

Vorsicht ist geboten bei potenziellen versteckten Kosten. Es wurde berichtet, dass in manchen Restaurants Kosten für Essig/Öl oder Brot berechnet wurden, obwohl diese nicht explizit bestellt wurden oder als kostenlose Beilage erwartet wurden. Ein Korb Brot, der ungefragt zu einem Salat gestellt wurde und dann auf der Rechnung erschien, ist ein Beispiel dafür. Steht es nicht ausdrücklich in der Karte als inklusive, sollte man nicht davon ausgehen, dass Beilagen wie Brot kostenlos sind, wie es in Deutschland oft der Fall ist. Auch bei Fleischgerichten wird manchmal wirklich nur das Fleisch serviert, und Beilagen müssen extra bestellt werden. Es ist ratsam, die Speisekarte genau zu prüfen oder bei Unklarheiten nachzufragen.

Die Entwicklung der vegetarischen Szene

Obwohl die tschechische Küche traditionell sehr fleischlastig ist (man denke an Schweinebraten, Gulasch oder Würste), findet man in Prag zunehmend mehr vegetarische und vegane Angebote. Die Stadt hat sich dem wachsenden Interesse an fleischloser Ernährung angepasst, und es gibt mittlerweile eine gute Auswahl an Restaurants und Cafés, die sich auf pflanzliche Küche spezialisiert haben oder zumindest eine gute Auswahl an vegetarischen Optionen anbieten. Es lohnt sich, gezielt nach solchen Lokalen zu suchen, zum Beispiel über Online-Portale oder Apps.

Getränke: Bierparadies Prag

Tschechien ist bekanntermaßen ein Paradies für Bierliebhaber. Wer gerne Bier trinkt, wird in Prag auf seine Kosten kommen. Die Brauereidichte ist hoch, und es gibt viele verschiedene Sorten zu probieren. Die Preise für ein Bier vom Fass beginnen in der Regel bei etwa 30 CZK und sind häufig günstiger als ein Softdrink. Prag bietet ein vielfältiges Bierangebot von unterschiedlichen Brauereien. Auch der Besuch einer Brauerei, wie zum Beispiel der Staropramen Brauerei mit einer Tour und Bierprobe, kann ein interessantes Erlebnis sein.

Süßes in Prag

Auch Naschkatzen kommen in Prag auf ihre Kosten. Von Schokolade bis hin zu Backwerk gibt es viel zu entdecken und zu sündigen. Der berühmte Trdelnik gehört hier natürlich dazu.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, es gibt in Prag sehr wohl vegetarisches Essen. Die Stadt bietet eine gute und wachsende Auswahl, von gehobenen vegetarischen Restaurants wie dem Etnosvet, das ein unvergessliches Erlebnis bieten kann, bis hin zu günstigen und zugänglichen Streetfood-Optionen. Man muss nicht verhungern, nur weil man auf Fleisch verzichtet. Mit ein paar einfachen Tipps, wie dem Meiden der teuersten Touristengebiete und dem Blick auf potenzielle Extrakosten, kann man in Prag als Vegetarier gut und preiswert essen. Die Stadt ist definitiv eine Reise wert, auch oder gerade für Foodies, die fleischlose Genüsse suchen.

Häufig gestellte Fragen zum Essen in Prag

Ist Essen in Prag teuer?

Im Vergleich zu vielen westeuropäischen Städten ist Essen in Prag eher günstig, besonders wenn man außerhalb der direkten Touristenzentren isst. Streetfood ist ebenfalls sehr preiswert.

Gibt es viele vegetarische Optionen in Prag?

Ja, die Auswahl an vegetarischen und veganen Optionen in Prag wächst stetig. Es gibt spezialisierte Restaurants sowie immer mehr Lokale, die fleischlose Gerichte anbieten.

Muss ich in Prag Trinkgeld geben?

Ja, Trinkgeld ist in Tschechien üblich. Ein Trinkgeld von 10-15% des Rechnungsbetrags ist angemessen.

Welches Streetfood kann ich in Prag als Vegetarier probieren?

Beliebte vegetarische Streetfood-Optionen sind Falafel, Kartoffelchips am Stiel und Trdelniks.

Kann ich Leitungswasser in Prag trinken?

Ja, das Leitungswasser in Prag hat gute Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden.

Wie vermeide ich versteckte Kosten in Restaurants?

Prüfen Sie die Speisekarte genau und fragen Sie nach, ob Beilagen wie Brot oder Saucen extra kosten, wenn dies nicht klar angegeben ist.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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