Im Herzen der größten deutschen Insel, Rügen, liegt eine Stadt, die weit mehr ist als nur ein geografischer Punkt: Bergen auf Rügen. Als Mittelzentrum der Insel nimmt Bergen eine herausragende Stellung ein und dient als zentraler Anlaufpunkt für Bewohner und Gäste gleichermaßen. Seine Bedeutung speist sich nicht allein aus seiner günstigen Lage, sondern auch aus einer reichen Geschichte und einer umfassenden Infrastruktur, die es zum unverzichtbaren Knotenpunkt auf Rügen macht.

Zahlen und Fakten: Bevölkerung
Eine der ersten Fragen, die sich viele stellen, wenn sie sich mit einer Stadt beschäftigen, betrifft ihre Größe, gemessen an der Zahl ihrer Bewohner. Bergen auf Rügen ist in dieser Hinsicht die unangefochtene Nummer eins auf der Insel. Nach den vorliegenden Informationen zählt die Stadt Bergen auf Rügen selbst rund 13.600 Einwohner. Diese Zahl macht sie zur bevölkerungsreichsten Kommune auf der Insel und unterstreicht ihre Rolle als urbanes Zentrum.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Bergen auch das Zentrum eines Verwaltungsverbundes ist, des sogenannten Amtes Bergen. Zu diesem Amt gehören neben der Stadt Bergen auf Rügen selbst noch weitere 11 Gemeinden. Fasst man die Einwohnerzahlen dieser Gemeinden mit der Stadt Bergen zusammen, so ergibt sich eine Gesamteinwohnerzahl für das Amt Bergen von rund 22.000 Einwohnern. Diese erweiterte Perspektive zeigt, welch große Region Bergen administrativ und infrastrukturell versorgt und repräsentiert.
Zur besseren Übersicht können die Bevölkerungszahlen wie folgt dargestellt werden:
Gebiet | Einwohnerzahl (ca.) |
---|---|
Stadt Bergen auf Rügen | 13.600 |
Amt Bergen (inkl. 11 Gemeinden) | 22.000 |
Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die Größe der Stadt im insularen Vergleich, sondern auch die Bedeutung des Verwaltungsraums Amt Bergen für die gesamte Insel.
Bergen: Das Zentrum Rügens
Die zentrale Lage von Bergen auf der Insel Rügen, die eine Fläche von rund 926 km² umfasst, ist kein Zufall und maßgeblich für seine Funktion als Mittelzentrum verantwortlich. Die Stadt ist von allen Himmelsrichtungen der Insel aus gut und schnell erreichbar. Diese geografische Position hat historisch und aktuell weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung und Bedeutung Bergens gehabt.
Infrastruktur und Angebote
Als zentraler Knotenpunkt bietet Bergen eine Infrastruktur, die für das Leben auf der Insel von entscheidender Bedeutung ist. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das Gesundheitswesen. Die Stadt beherbergt das einzige Krankenhaus auf ganz Rügen und gewährleistet so die medizinische Grundversorgung für die gesamte Bevölkerung der Insel. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Vielzahl von niedergelassenen Fachärzten verschiedenster Disziplinen, die in Bergen praktizieren und so eine spezialisierte ambulante Versorgung sicherstellen. Für die Bewohner Rügens bedeutet dies kurze Wege und Zugang zu wichtigen medizinischen Diensten.
Auch im Bereich Bildung nimmt Bergen eine zentrale Rolle ein. Die Stadt ist der wichtigste Bildungsstandort der Insel. Hier finden sich moderne und gut ausgestattete Schulen sowie Kindereinrichtungen, die von Familien aus Bergen und den umliegenden Gemeinden frequentiert werden. Besonders hervorzuheben ist das einzige Gymnasium der Insel, das sich ebenfalls in Bergen befindet. Mit rund 1.000 Schülern ist es eine wichtige Bildungseinrichtung, die Jugendlichen von ganz Rügen eine gymnasiale Ausbildung ermöglicht und so die Bildungslandschaft der Insel prägt.
Kulturell und informativ ist das stadteigene Medien- und Informationszentrum (MIZ) ein beliebter Anlaufpunkt. Es dient nicht nur der Ausleihe von Medien und Büchern, sondern ist auch ein Ort für kulturelle Ausstellungen und Weiterbildungsveranstaltungen. Für die Bewohner Rügens stellt das MIZ ein wichtiges Angebot zur Bildung, Information und kulturellen Teilhabe dar.
Das gesellschaftliche Leben in Bergen wird durch ein gut aufgestelltes und umfangreiches Vereinsangebot bereichert. Ob Sport, Kultur oder soziale Belange – für nahezu jedes Interesse gibt es einen passenden Verein. Dies fördert den Zusammenhalt in der Stadt und bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten. Sportlich Interessierte finden im Ernst-Moritz-Arndt-Stadion und anderen Sportstätten eine gute Grundlage für ihre Aktivitäten.
Nicht zuletzt bietet die Stadt Bergen auf Rügen auch Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung. Sowohl für Familien, die sich niederlassen möchten, als auch für Gewerbe- und Industriebetriebe, die einen geeigneten Standort suchen, bietet Bergen attraktive Bedingungen. Die zentrale Lage und die vorhandene Infrastruktur machen die Stadt zu einem interessanten Wirtschaftsstandort auf der Insel.
Geschichte und Herkunft des Namens
Die Geschichte von Bergen ist eng mit der Insel Rügen und der slawischen Besiedlung verbunden. Bereits im 10. Jahrhundert existierte in der Nähe des heutigen Bergens die slawische Rügenburg Rugard. Diese Burg auf dem Rugard-Berg war ein wichtiger politischer und religiöser Mittelpunkt der Ranen, des westslawischen Stammes, der Rügen bewohnte.
Die Anfänge und das Kloster
Die Ursprünge der späteren Stadt liegen in der Gründung eines Nonnenklosters im Jahr 1193 in der Nähe der alten Rügenburg Rugard. Dieses Kloster wurde schnell zu einem bedeutenden Grundbesitzer auf der Insel. Es besaß zahlreiche rügensche Orte mitsamt ihren Einwohnern und den dazugehörigen Ländereien, was ihm erheblichen Einfluss und Wohlstand sicherte.
Der Weg zur Stadt
Die Reformation, die 1534 in Pommern eingeführt wurde, hatte auch Auswirkungen auf das Kloster Bergen. Im Zuge der Reformation erhielten die pommerschen Herzöge das Kloster zum Eigentum. Sie lösten das Nonnenkloster auf und wandelten es in ein adliges Fräuleinstift um. Diese Umstrukturierung veränderte die administrative und rechtliche Stellung des Ortes.
Ein entscheidender Schritt in der Entwicklung des Ortes war die Erlangung des Stadtrechts. Im Jahr 1613 konnten die Einwohner von Bergen dieses Recht endlich von Herzog Philipp Julius erkaufen. Am 30. Juni 1613 wurde der Bevölkerung Bergens die Urkunde über die Verleihung der Stadtrechte feierlich bekannt gegeben. Herzog Philipp Julius II. hatte die Urkunde wenige Tage zuvor unterzeichnet, nachdem er von der Bürgerschaft Bergens eine beträchtliche Summe von 8.000 Mark dafür erhalten hatte. Mit der Erlangung des Stadtrechts verbanden die Bürger große Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung und eine bessere Zukunft für ihren Ort.
Die frühe Stadtentwicklung war jedoch von schweren Rückschlägen geprägt. Der Beginn des Dreißigjährigen Krieges, der große Stadtbrand im Jahr 1621, der weite Teile Bergens zerstörte, sowie wiederkehrende Pesterkrankungen wirkten sich negativ auf das Wachstum und die Prosperität der jungen Stadt aus. Trotz dieser Schwierigkeiten behauptete sich Bergen.
Entwicklung und Wachstum
Während der sogenannten Schwedenzeit, die von 1648 bis 1815 dauerte, entwickelte sich Bergen nach und nach zu einem wichtigen rügenschen Verwaltungszentrum. Diese Phase legte den Grundstein für die heutige Rolle Bergens als Mittelzentrum der Insel.
Die wirtschaftliche Entwicklung nahm im 19. Jahrhundert Fahrt auf. Erste handwerkliche Unternehmen entstanden in den Jahren 1823 und 1853, als Lederfabriken in Bergen ihre Produktion aufnahmen. Dies markierte den Beginn einer bescheidenen Industrialisierung.

Die Anbindung an das Eisenbahnnetz im Jahr 1883, als die ersten Züge aus Altefähr den Bahnhof Bergen erreichten, war ein Meilenstein für die Stadt. Sie verbesserte die Erreichbarkeit und förderte Handel und Verkehr.
Weitere wichtige Infrastruktureinrichtungen folgten. 1877 wurde der Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf dem Rugard vollendet, der noch heute ein markantes Wahrzeichen ist. 1890 nahm die Molkerei ihre Arbeit auf, und 1891 wurde das Postgebäude am Markt errichtet. Behörden wie das Landratsamt, das Amtsgericht sowie Zoll- und Steuerämter siedelten sich in Bergen an und festigten seine administrative Bedeutung.
Mit der Inbetriebnahme des Wasser- und des Elektrizitätswerks in den Jahren 1898 und 1899 verfügte Bergen über eine moderne Infrastruktur, die einer Kreisstadt würdig war. Diese Entwicklungen im späten 19. Jahrhundert bereiteten den Weg für das Wachstum und die Bedeutung, die Bergen heute auf Rügen besitzt.
Die Bedeutung des Namens
Die Ursprünge des Namens der Stadt sind faszinierend und eng mit ihrer Topografie und Geschichte verbunden. Der Name „Bergen“ lässt sich bis ins Jahr 1232 zurückverfolgen. Zu dieser Zeit wurde auf Rügen ein Ort als „Gora“ bezeichnet. Dieses Wort entstammt der polabischen Sprache der Ranen und bedeutet schlicht „Berg“. Dies bezieht sich wahrscheinlich auf die Lage der Siedlung am Fuße des Rugard-Berges.
Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich die Schreibweise und Aussprache des Namens. Die Roeskilder Matrikel aus dem Jahr 1294 erwähnt den Ort als „Villa Berghe“. Weitere historische Dokumente verwenden die Bezeichnungen „Berghe“ (1278), „Bergh in Ruya“ (1302), „Berghen“ (1306) und sogar die lateinische Form „villa montis“ (1314), was ebenfalls „Dorf des Berges“ bedeutet. Diese verschiedenen Schreibweisen belegen die Entwicklung des Namens, der stets auf die geografische Gegebenheit des Berges Bezug nimmt.
Die heutige offizielle Bezeichnung „Bergen auf Rügen“ wurde am 6. November 1995 eingeführt, um die Zugehörigkeit zur Insel Rügen klar zu kennzeichnen und Verwechslungen mit anderen Orten namens Bergen zu vermeiden.
Das Stadtwappen
Das Wappen der Stadt Bergen auf Rügen ist ein wichtiges Symbol, das auf die Anfänge der Stadt im Mittelalter verweist. Es zeigt einen Burgturm, der auf drei stilisierten Bergen steht. Dieser Turm auf den drei Bergen soll die alte Fürstenburg Rugard symbolisieren, die sich in der Nähe der ersten Siedlung befand und eine zentrale Rolle in der Geschichte Rügens spielte.
Der zweite wichtige Bestandteil des Wappens ist ein Löwe. Dieser Löwe steht für das Geschlecht der slawischen Fürsten, die einst über die Insel Rügen herrschten. Die Kombination von Burgturm und Löwe im Wappen stellt somit eine direkte Verbindung zur slawischen Vergangenheit und den Anfängen der Besiedlung in diesem Gebiet her.
Das Wappen wurde erst im 17. Jahrhundert verliehen. Seine Gestaltung zu dieser Zeit, die sich explizit auf die slawische Fürstenburg und das Fürstengeschlecht bezieht, weist auf ein damals neu entdecktes oder verstärktes Interesse an der frühen Geschichte der Insel und ihrer Herrscher hin.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier finden Sie Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen zu Bergen auf Rügen, basierend auf den verfügbaren Informationen.
Wie viele Einwohner hat Bergen auf Rügen?
Die Stadt Bergen auf Rügen selbst hat nach den bereitgestellten Informationen etwa 13.600 Einwohner und ist damit die größte Stadt der Insel. Das gesamte Amt Bergen, das weitere 11 Gemeinden umfasst, zählt rund 22.000 Einwohner.
Wann erhielt Bergen das Stadtrecht?
Bergen erhielt das Stadtrecht im Jahr 1613. Die Urkunde wurde am 30. Juni 1613 bekannt gegeben, nachdem die Bürgerschaft das Recht für 8.000 Mark von Herzog Philipp Julius II. erkauft hatte.
Woher stammt der Name Bergen?
Der Name „Bergen“ leitet sich vom polabischen Wort „Gora“ ab, das „Berg“ bedeutet und erstmals 1232 für einen Ort auf Rügen erwähnt wurde. Der Name bezieht sich auf die Lage am Rugard-Berg. Die heutige Schreibweise „Bergen auf Rügen“ wurde 1995 offiziell.
Was symbolisiert das Wappen von Bergen auf Rügen?
Das Bergener Wappen zeigt einen Burgturm auf drei Bergen, der die Fürstenburg Rugard symbolisiert, und einen Löwen, der das Geschlecht der slawischen Fürsten Rügens darstellt. Es wurde im 17. Jahrhundert verliehen.
Warum ist Bergen ein wichtiges Zentrum auf Rügen?
Bergen auf Rügen ist aufgrund seiner zentralen Lage, des einzigen Krankenhauses auf der Insel, des zentralen Bildungsstandorts (mit dem einzigen Gymnasium), des Medien- und Informationszentrums sowie vielfältiger Angebote in Kultur, Sport und Wirtschaft das Mittelzentrum und ein unverzichtbarer Standort für die gesamte Insel Rügen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bergen auf Rügen eine Stadt mit einer tief verwurzelten Geschichte und einer herausragenden Bedeutung für das heutige Leben auf der Insel ist. Von der slawischen Burg über die Klostergründung und die Erlangung des Stadtrechts bis hin zum modernen Mittelzentrum mit umfassender Infrastruktur – Bergen hat sich zu Recht als Herzstück Rügens etabliert.
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