Das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart ist weit mehr als nur ein Gebäude – es ist ein lebendiges Zentrum für Kultur, Musik und bedeutende Veranstaltungen. Gelegen am Berliner Platz im Herzen der Stadt, vereint die Liederhalle architektonische Besonderheiten mit funktionaler Vielfalt. Sie besteht aus zwei markanten Teilen: dem geschichtsträchtigen, unter Denkmalschutz stehenden Beethoven-Gebäude und dem modernen Hegel-Komplex. Diese Kombination aus Alt und Neu schafft einen einzigartigen Rahmen für Konzerte, Kongresse, Tagungen und vieles mehr. Doch wie viele Menschen finden hier Platz, welche Säle gibt es und wie gelangt man am besten dorthin?
Die Vielfalt der Säle und ihre Kapazitäten
Die Liederhalle Stuttgart zeichnet sich durch eine beeindruckende Bandbreite an Sälen aus, die für unterschiedlichste Anforderungen konzipiert sind. Insgesamt beherbergt das Zentrum fünf Hauptsäle sowie zahlreiche Konferenz- und Tagungsräume im Kongressbau. Die Sitzplatzkapazitäten variieren stark und ermöglichen Veranstaltungen jeder Größe, von intimen Konzerten bis hin zu großen Kongressen.

Das Raumangebot gliedert sich in die Säle der Neuen Liederhalle (dem Konzertgebäude) und die Säle im Kongressbau:
- Neue Liederhalle (Konzertgebäude): Beethoven-Saal, Mozart-Saal, Silcher-Saal
- Kongressbau: Hegel-Saal, Schiller-Saal, sowie 14 Konferenz- und Tagungsräume
Hier ist ein Überblick über die Sitzplatzkapazitäten der großen Säle bei Reihenbestuhlung, wie sie üblicherweise bei Konzerten verwendet wird:
Saal | Gebäude | Sitzplätze (Reihenbestuhlung) | Besondere Merkmale |
---|---|---|---|
Beethoven-Saal | Beethoven-Gebäude | 2089 | Asymmetrisch, erinnert an einen Flügel, weit geschwungene Empore, besondere Akustik durch Betonwand, versenkbarer Springbrunnen möglich |
Hegel-Saal | Hegel-Komplex | 1869 | Verdunkelbare Tageslichtkuppel, zwei Emporen, hydraulisch verstellbare Bühne, optimiert für Sprache durch diffuse Akustik, flexible Nutzung |
Mozart-Saal | Beethoven-Gebäude | 752 | Asymmetrisches Fünfeck, aufsteigende Terrassen, akustisch wirksame Rückwände, Eichenholz- und Eschenverkleidung, konzentriert auf die Bühne |
Schiller-Saal | Hegel-Komplex | 406 | Ausgelegt für 406 Sitzplätze |
Silcher-Saal | Beethoven-Gebäude | 320 | Rechteckig, Tageslicht durch Glasbausteine, Holzwand zur akustischen Einengung zum Podium |
Zählt man die Kapazitäten dieser fünf Hauptsäle zusammen (2089 + 1869 + 752 + 406 + 320), so ergibt sich eine Gesamtkapazität von 5436 Sitzplätzen in den großen Sälen bei Reihenbestuhlung. Hinzu kommen die Kapazitäten der 14 Konferenz- und Tagungsräume, die im Text nicht spezifiziert sind, aber die Gesamtzahl der Personen, die gleichzeitig im Zentrum Veranstaltungen besuchen können, weiter erhöhen.
Detaillierte Einblicke in die Säle
Beethoven-Saal: Das akustische Meisterwerk
Der Beethoven-Saal ist das Herzstück des Konzertgebäudes und ein architektonisches wie akustisches Highlight. Mit 2089 Sitzplätzen ist er der größte Saal. Seine asymmetrische Form, die an einen Flügel erinnert, war bei seiner Entstehung eine Neuheit. Eine weit geschwungene Empore steigt einseitig aus dem Parkett auf und fügt sich zu einer dreidimensionalen Skulptur. Die Akustik wird maßgeblich von einer konvexen Betonwand beeinflusst, die plastisch gegliedert und mit Goldlinien sowie Holztafeln verziert ist. Teakholzverkleidungen und eine Deckenbeleuchtung, die dem Grundriss folgt, tragen zur besonderen Atmosphäre bei. Die Bühne ist harmonisch ins Gesamtbild integriert. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, einen Springbrunnen in der Mitte des Parketts freizulegen – ein Element, das heute eher symbolische Bedeutung hat. Die Oberflächenmaterialien wurden gezielt für ihre akustische Wirksamkeit ausgewählt.
Mozart-Saal: Intim und doch dynamisch
Der Mozart-Saal bietet 752 Sitzplätze und folgt einer asymmetrischen Gestaltung auf Basis eines unregelmäßigen Fünfecks. Die Bühne ist in einer der Raumecken platziert, begrenzt von Schallreflektoren. Aufsteigende Sitzreihen auf unterschiedlich geformten Terrassen schaffen eine besondere Nähe zur Bühne. Akustisch wirksame Rückwände und eine prismenförmig wirkende Verkleidung aus schrägen Flächen, Wände aus Eichenholz und eine Decke aus Esche tragen zur hervorragenden Akustik bei. Die gesamte Anordnung ist darauf ausgelegt, die Zuhörer in Gruppen zusammenzufassen, die einander und der Bühne leicht zugewandt sind.
Silcher-Saal: Tageslicht für besondere Atmosphären
Mit 320 Sitzplätzen ist der Silcher-Saal der kleinste der Konzertsäle. Sein rechteckiger Grundriss wirkt nüchterner, doch eine Besonderheit hebt ihn hervor: Er ist der einzige Saal, der durch eine Verglasung aus Glasbausteinen mit Tageslicht versorgt wird. Eine Holzwand an der anderen Längsseite verengt den akustischen Raum zum Podium hin und schafft eine fokussierte Klangbühne.
Hegel-Saal: Flexibilität für Kongresse und Konzerte
Der Hegel-Saal im modernen Kongressbau fasst 1869 Personen und ist ein Multitalent. Eine verdunkelbare Tageslichtkuppel und zwei getrennte Emporen gehören zu seinen Merkmalen. Besonders hervorzuheben ist die hydraulisch verstellbare Bühne, die eine flexible Nutzung ermöglicht. Der Saal ist optimal für Kongresse, Tagungen und Messen geeignet, kann aber auch Konzerte und Tanzveranstaltungen beherbergen. Seine Akustik ist speziell auf das gesprochene Wort optimiert, wofür ein unregelmäßiges Siebeneck als Grundriss dient, um Schall diffus zu verbreiten. Glassegel teilen den 30 Meter hohen Raum, um sowohl für Sprache als auch für Musik optimale Nachhallzeiten zu gewährleisten.
Schiller-Saal: Kompakt und vielseitig
Der Schiller-Saal im Kongressbau bietet Platz für 406 Besucher. Obwohl im bereitgestellten Text weniger Details zu seiner spezifischen Gestaltung genannt werden, ergänzt er das Angebot der Liederhalle um einen weiteren mittelgroßen Raum, der sich für diverse Veranstaltungsformate eignet.
Architektonische Besonderheiten: Ein Spiel mit Formen und Materialien
Die Architektur der Liederhalle, entworfen unter maßgeblicher Beteiligung von Adolf Abel und Blasius Spreng, ist ein faszinierendes Beispiel der Nachkriegsmoderne und steht bewusst in Distanz zum Monumentalismus der NS-Zeit. Das Konzept der Liederhalle basiert auf einer „zur Einheit zusammengeführten Komposition aus eigenständigen Baukörpern“, bei der kontrastreiche Materialien und Formen aufeinandertreffen. Diese Idee setzt sich im Inneren der Säle fort, wo Oberflächen und Formen der Außenfassaden aufgegriffen werden.
Besonders auffällig ist die Vielfalt der Fassaden, die aus unterschiedlichen Materialien wie Sichtbeton, Quarzitplatten und Spaltklinker-Plättchen gefertigt sind und durch ihre Formen, Farben und Muster beeindrucken.

- Mozart-Saal Fassade: Ein Glanzstück mit handbearbeiteten, dünnen Quarzitplatten in vielfältigen Formen und Farbtönen. Die Oberflächen sind bruchrau, die Kanten unregelmäßig, was wie abstrakte Riesenpuzzles wirkt.
- Beethoven-Saal Fassade: Geprägt von unbearbeitetem Sichtbeton, inspiriert vom Goetheanum. Ein umlaufendes „Diadem“ mit Kleinmosaiken bekrönt den Bau. Die Fassade spielt mit konvexen, konkaven und geraden Formen.
- Silcher-Saal und Liederkranz Fassade: Einheitlich gestaltet mit Spaltklinker-Plättchen in Rot- und Brauntönen, die in unterschiedlichen Mustern verlegt sind.
Auch die Foyers greifen die architektonischen Ideen auf. Das Beethoven-Foyer besticht durch ineinandergreifende Ebenen und einen markanten Terrazzoboden. Das Foyer des Mozart-Saals, abgetrennt durch Stufen, beeindruckt mit einem Bodenmosaik von Blasius Spreng und einer gewellten Decke.
Technik und Ausstattung
Hinter der anspruchsvollen Architektur verbirgt sich eine umfangreiche und moderne technische Ausstattung. Diese umfasst unter anderem hydraulisch verstellbare Saalpodien, ein komplexes Tonnetzwerk und eine leistungsstarke Kältezentrale. Für Kongresse und internationale Veranstaltungen stehen Dolmetscherkabinen, Großbildprojektoren sowie Audio- und Videoregie zur Verfügung. Die flexible Bestuhlung in allen Sälen erlaubt eine Anpassung an unterschiedlichste Veranstaltungsformate.
Anreise: So erreichen Sie die Liederhalle
Die zentrale Lage der Liederhalle in Stuttgart-Mitte sorgt für eine hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Sie ist sowohl vom Hauptbahnhof als auch vom Flughafen schnell und unkompliziert erreichbar.
- Vom Hauptbahnhof Stuttgart: Nehmen Sie die U-Bahn-Linie U1 Richtung Heslach Vogelrain oder die U9 Richtung Botnang. Beide Linien fahren im 10-Minuten-Takt. Steigen Sie an der Haltestelle Berliner Platz (Liederhalle) aus. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Kultur- und Kongresszentrum. Die Fahrt dauert lediglich etwa 3 Minuten.
- Vom Flughafen Stuttgart: Fahren Sie mit der S-Bahn-Linie S2 Richtung Schorndorf oder der S3 Richtung Backnang bis zur Haltestelle Stadtmitte (Rotebühlplatz). Die Fahrt dauert etwa 25 Minuten. Nutzen Sie den Ausgang Büchsenstraße / Haus der Wirtschaft. Von dieser Haltestelle aus erreichen Sie die Liederhalle nach ca. 5 Gehminuten.
Auch mit dem Auto ist die Liederhalle erreichbar. Unter der Grünanlage westlich des Gebäudes befindet sich die Tiefgarage Liederhalle/Bosch-Areal, die Parkmöglichkeiten bietet.
Die Orgel im Beethoven-Saal
Ein besonderes musikalisches Highlight im Beethoven-Saal ist die große Orgel, die 1956 von der Firma Orgelbau Friedrich Weigle erbaut wurde. Mit 69 Registern und über 6000 Pfeifen ist sie ein beeindruckendes Instrument, das den Saal klanglich bereichert und bei Konzerten eine wichtige Rolle spielt. Ihre Disposition wurde von Helmut Bornefeld unter Mitwirkung von Anton Nowakowski gestaltet.
Umliegende Attraktionen
Die Umgebung der Liederhalle bietet zahlreiche weitere Anziehungspunkte. Direkt an den Kongressbau schließt das Maritim-Hotel Stuttgart an, das über einen unterirdischen Gang erreichbar ist. Westlich liegt das Bosch-Areal mit dem Literaturhaus, einem Kino, Bars, Bistros, Restaurants und einer Disco – ideal, um den Abend nach einer Veranstaltung ausklingen zu lassen. Auch das Staatstheater Stuttgart und die Internationale Bachakademie Stuttgart sind fußläufig erreichbar. Diese Konzentration kultureller und gastronomischer Angebote macht den Berliner Platz zu einem attraktiven Viertel.
Häufig gestellte Fragen zur Liederhalle Stuttgart
Wie viele Personen passen insgesamt in die Liederhalle Stuttgart?
Die Liederhalle verfügt über fünf große Säle mit einer Gesamtkapazität von 5436 Sitzplätzen bei Reihenbestuhlung (Beethoven-Saal: 2089, Hegel-Saal: 1869, Mozart-Saal: 752, Schiller-Saal: 406, Silcher-Saal: 320). Hinzu kommen Kapazitäten in 14 Konferenz- und Tagungsräumen, deren genaue Größe nicht spezifiziert ist. Die Gesamtzahl der Personen, die das gesamte Zentrum aufnehmen kann, hängt von der Art der Veranstaltung und der Nutzung aller Räume ab, liegt aber deutlich über 5000.
Welche U-Bahn-Linien fahren zur Liederhalle Stuttgart?
Sie erreichen die Liederhalle direkt mit den U-Bahn-Linien U1 (Richtung Heslach Vogelrain) und U9 (Richtung Botnang). Steigen Sie an der Haltestelle Berliner Platz (Liederhalle) aus.

Wie komme ich vom Hauptbahnhof Stuttgart zur Liederhalle?
Nehmen Sie vom Hauptbahnhof die U1 oder U9 Richtung Berliner Platz (Liederhalle). Die Fahrt dauert nur etwa 3 Minuten.
Wie gelange ich vom Flughafen Stuttgart zur Liederhalle?
Vom Flughafen nehmen Sie die S2 oder S3 bis zur Haltestelle Stadtmitte (Rotebühlplatz). Von dort sind es etwa 5 Gehminuten zur Liederhalle (Ausgang Büchsenstraße / Haus der Wirtschaft). Die gesamte Reisezeit beträgt ca. 25 Minuten.
Welche Säle gibt es in der Liederhalle?
Die Liederhalle umfasst die Säle Beethoven-Saal, Mozart-Saal und Silcher-Saal im Konzertgebäude sowie den Hegel-Saal und den Schiller-Saal im Kongressbau. Zusätzlich gibt es 14 Konferenz- und Tagungsräume.
Wo befindet sich die Liederhalle Stuttgart genau?
Das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle liegt im Stadtteil Universität des Stadtbezirks Stuttgart-Mitte, am Berliner Platz 1–3.
Gibt es Parkmöglichkeiten an der Liederhalle?
Ja, unter der Grünanlage westlich der Liederhalle befindet sich die Tiefgarage Liederhalle/Bosch-Areal.
Gibt es Restaurants oder Bars in unmittelbarer Nähe?
Ja, im angrenzenden Bosch-Areal finden Sie mehrere Restaurants, Bars und Bistros.
Die Liederhalle Stuttgart bleibt somit ein zentraler und vielseitiger Ort für Kultur, Kongresse und Begegnungen, beeindruckend in ihrer Architektur und exzellent angebunden.
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