Die Weihnachtszeit in Deutschland ist untrennbar mit kulinarischen Genüssen verbunden. Wenn die Tage kürzer werden und der Duft von Zimt und Nelken durch die Luft zieht, beginnt eine besondere Zeit des Schmausens. Doch was genau landet am wichtigsten Tag, dem 1. Weihnachtsfeiertag, auf den deutschen Tellern? Während die Vorfreude auf das Festmahl groß ist, spielen auch die süßen Versuchungen eine immense Rolle.

Es ist kein Geheimnis, dass die Deutschen eine Schwäche für Süßes haben, besonders zur Weihnachtszeit. Die Ausgaben für süße Leckereien sind beachtlich, und ein Blick auf die beliebtesten Kandidaten zeigt schnell, warum. Laut aktuellen Daten sind Plätzchen und Kekse die unangefochtenen Stars. Ganze 76% der Deutschen greifen gerne zu Klassikern wie Spekulatius oder Vanillekipferl. Dicht dahinter folgt Lebkuchen, der bei 68% der Bevölkerung beliebt ist. Die ikonische Weihnachtsschokolade, sei es in Form des Weihnachtsmanns oder als Pralinen, erfreut 58-59%. Nüsse gehören für 58% fest zur Weihnachtszeit, und Domino-Steine sind bei über der Hälfte (52%) gefragt.
Der traditionelle Stollen, ein Hefegebäck mit Trockenfrüchten und Marzipan, darf bei 50% der Deutschen nicht fehlen. Marzipanbrot und Marzipankartoffeln machen 46% glücklich. Anderes Gebäck findet bei 32% Anklang, während 10% noch weitere Süßigkeiten nennen. Bemerkenswert ist, dass lediglich 3% der Deutschen angeben, an Weihnachten komplett auf Süßigkeiten zu verzichten. Das zeigt deutlich: Die Weihnachtszeit ist eine Zeit des Genießens und Naschens für die allermeisten.
Die süße Vielfalt: Ein genauerer Blick
Die Beliebtheit der verschiedenen Weihnachtsleckereien variiert leicht, aber einige sind feste Größen. Hier eine kleine Übersicht basierend auf den genannten Daten:
Leckerei | Beliebtheit (ungefährer Prozentsatz) |
---|---|
Plätzchen & Kekse (Spekulatius, Vanillekipferl) | 76% |
Lebkuchen | 68% |
Weihnachtsschokolade (Weihnachtsmann etc.) | 58-59% |
Nüsse | 58% |
Domino-Steine | 52% |
Stollen | 50% |
Marzipanbrot & Marzipankartoffeln | 46% |
Anderes Gebäck | 32% |
Keine Süßigkeiten | 3% |
Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung von Süßigkeiten für das deutsche Weihnachtsfest. Sie sind nicht nur ein Genussmittel, sondern auch Teil der Tradition, oft selbst gebacken und liebevoll verpackt.
Das Herzstück des Festmahls: Die Hauptspeise
Während Süßigkeiten den ganzen Tag über genascht werden, ist die Hauptspeise am 1. Weihnachtsfeiertag oft der Höhepunkt des kulinarischen Programms. Hier gibt es regionale Unterschiede und familiäre Traditionen, aber einige Gerichte sind besonders populär.
Der Klassiker: Gänsebraten oder Entenbraten
Für viele ist Weihnachten ohne einen festlichen Braten undenkbar. Der Gänsebraten ist wohl der Inbegriff des deutschen Weihnachtsbratens. Er wird oft stundenlang gebraten, bis die Haut knusprig und das Fleisch zart ist, und traditionell mit Äpfeln, Zwiebeln und Beifuß gefüllt. Die Zubereitung ist aufwendig, aber das Ergebnis ist ein unvergessliches Geschmackserlebnis. Alternativ ist auch der Entenbraten sehr beliebt, oft etwas kleiner und schneller zubereitet als die Gans.
Dazu werden typischerweise Beilagen wie Rotkohl (Blaukraut), Klöße oder Knödel (Kartoffel- oder Semmelknödel) und eine reichhaltige Soße gereicht. Die Kombination aus saftigem Fleisch, süß-saurem Rotkohl und den sättigenden Klößen ist für viele der Geschmack von Weihnachten.
Fisch auf dem Festtisch: Der Weihnachtskarpfen
Besonders in katholisch geprägten Regionen oder als Tradition am Heiligen Abend (24. Dezember), aber manchmal auch am 1. Feiertag, kommt Fisch auf den Tisch. Der Weihnachtskarpfen ist hier die klassische Wahl. Er wird oft "blau" (in Essigwasser pochiert) oder gebacken serviert. Diese Tradition hat historische Wurzeln, da Fisch früher als Fastenspeise galt und somit gut zum Tag vor Weihnachten passte, bevor das eigentliche Festmahl am 25. begann. Aber auch am Feiertag selbst ist Karpfen für einige Familien eine beliebte, leichtere Alternative zum schweren Braten.
Einfach und beliebt: Kartoffelsalat mit Würstchen
Während Gänsebraten und Karpfen oft aufwendig zubereitet werden, bevorzugen manche Familien am Heiligen Abend oder auch am 1. Feiertag etwas Simples: Kartoffelsalat mit Würstchen. Diese Tradition ist besonders in evangelischen Familien verbreitet und hat den Vorteil, dass sie schnell zubereitet ist und Zeit für die Bescherung lässt. Auch wenn es nicht so festlich klingt wie ein Braten, ist es für viele ein liebgewonnenes Weihnachtsritual.
Beilagen, die das Festmahl abrunden
Neben den Hauptdarstellern spielen die Beilagen eine entscheidende Rolle für das perfekte Weihnachtsessen. Typische Begleiter sind:
- Rotkohl/Blaukraut: Oft süß-sauer zubereitet mit Apfel und Gewürzen wie Nelken und Zimt.
- Klöße/Knödel: Aus Kartoffelteig oder Semmelwürfeln, perfekt, um die Soße aufzunehmen.
- Salzkartoffeln: Eine einfachere Alternative zu Klößen.
- Bratäpfel: Besonders gut zum Gänse- oder Entenbraten passend, gefüllt mit Nüssen, Rosinen und Marzipan.
- Soße: Eine kräftige Bratensauce ist unerlässlich.
Regionale Unterschiede und moderne Varianten
Die Essgewohnheiten zu Weihnachten sind nicht in ganz Deutschland gleich. Im Norden und Osten ist der Gänsebraten sehr verbreitet, während im Süden und Westen auch Ente oder andere Braten populär sind. Der Karpfen hat seine Hochburgen in Regionen mit Fischzucht. In den letzten Jahren haben sich auch modernere Varianten etabliert. Vegetarische und vegane Alternativen werden immer beliebter, oft in Form von gefülltem Kürbis, Nussbraten oder Pilzgerichten. Auch Raclette oder Fondue sind in manchen Familien eine entspannte Alternative zum klassischen Festtagsbraten.
Getränke zum Essen
Zu einem festlichen Essen gehören auch passende Getränke. Neben Wasser und Softdrinks werden oft Wein (Rotwein zum Braten, Weißwein zum Fisch) oder Bier serviert. Viele beginnen das Festmahl mit einem Aperitif wie Sekt oder einem Kräuterlikör. Nach dem Essen gibt es oft einen Verdauungsschnaps oder Kaffee.
Häufig gestellte Fragen zum deutschen Weihnachtsessen
Warum isst man an Weihnachten oft Gans?
Die Tradition, Gans zu Weihnachten zu essen, ist sehr alt. Gänse waren früher ein wertvolles Gericht, das man sich nur zu besonderen Anlässen leistete. Zudem galten sie als Symbol für Reichtum und Festlichkeit. Die Größe einer Gans macht sie ideal für das Essen im Kreise der Familie.
Ist Kartoffelsalat mit Würstchen wirklich ein typisches Weihnachtsessen?
Ja, absolut! Auch wenn es für Außenstehende vielleicht einfach klingt, ist Kartoffelsalat mit Würstchen in vielen deutschen Familien, besonders am Heiligen Abend, eine sehr verbreitete und liebgewonnene Tradition. Es symbolisiert oft eine bescheidenere, aber gemütliche Art, das Fest zu beginnen.
Wann wird das Hauptgericht am 1. Weihnachtsfeiertag gegessen?
Das variiert von Familie zu Familie. Oft wird am späten Mittag oder frühen Nachmittag gegessen, manchmal aber auch erst am Abend. Es ist meist die Hauptmahlzeit des Tages und wird ausgiebig zelebriert.
Was passiert mit den Resten?
Ein wichtiger Teil des Weihnachtsbratens ist, dass oft Reste übrig bleiben. Diese werden am 2. Weihnachtsfeiertag oder den folgenden Tagen gegessen ("Aufwärmen schmeckt oft am besten") oder zu anderen Gerichten verarbeitet, wie zum Beispiel Gänseklein-Suppe.
Gibt es auch vegetarische Optionen?
Ja, moderne Familien bieten zunehmend auch vegetarische oder vegane Alternativen an, um allen Familienmitgliedern gerecht zu werden. Nussbraten, gefüllter Kürbis oder festliche Pilzgerichte sind beliebte Optionen.
Fazit: Ein Fest für die Sinne
Das Essen am 1. Weihnachtsfeiertag in Deutschland ist eine reiche Mischung aus Tradition und Genuss. Von der beeindruckenden Vielfalt und Beliebtheit der süßen Leckereien, wie die eingangs erwähnten Statistiken zeigen, bis hin zu den herzhaften und festlichen Hauptgerichten wie Gänsebraten oder Karpfen – die deutsche Weihnachtstafel bietet für jeden Geschmack etwas. Es ist eine Zeit, in der Familie und Freunde zusammenkommen, um gemeinsam zu genießen und die besinnliche Atmosphäre bei gutem Essen zu teilen. Egal ob man sich für den klassischen Braten, Fisch oder eine modernere Variante entscheidet, das gemeinsame Mahl steht im Mittelpunkt des Festes.
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