Der Kölner Dom, eines der beeindruckendsten und meistbesuchten Wahrzeichen Deutschlands, bleibt für Touristen vorerst geschlossen. Diese unerwartete Maßnahme hat bei vielen Menschen für Überraschung gesorgt, insbesondere in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, die traditionell Zehntausende Besucher anzieht. Doch hinter dieser Entscheidung stehen ernste Gründe, die die Sicherheit der Menschen betreffen. Während die Tore für Besucher verschlossen bleiben, finden die liturgischen Angebote weiterhin statt, wenn auch unter strengen Auflagen.

Die Schließung ist eine direkte Reaktion auf konkrete Hinweise auf mögliche Anschlagspläne. In einer Zeit, in der die allgemeine Sicherheitslage als angespannt gilt, hat das Domkapitel in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden entschieden, dass die Sicherheit absolute Priorität hat. Dies führt zu einer ungewohnten Situation, bei der der Dom zwischen den Gottesdiensten leer bleibt, obwohl er normalerweise von einer stetigen Flut von Besuchern durchströmt wird.
Warum bleibt der Dom für Touristen geschlossen?
Der Hauptgrund für die temporäre Schließung des Kölner Doms für touristische Besuche liegt in einer akuten Sicherheitsbedrohung. Konkrete Hinweise auf mögliche Anschlagspläne haben die Verantwortlichen des Doms und die zuständigen Sicherheitsbehörden zu dieser drastischen Maßnahme veranlasst. Es handelt sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die ergriffen wurde, um die Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter zu gewährleisten.
Nach vorliegenden Berichten soll eine islamistische Gruppe Anschläge auf mehrere katholische Kirchen in europäischen Metropolen geplant haben. Der Kölner Dom war dabei offenbar als potenzielles Ziel im Visier. Die Gefahrenhinweise, die der Kölner Polizei vorliegen, bezogen sich ursprünglich auf den Zeitraum um Silvester. Aus Gründen der erhöhten Vorsicht und zur Maximierung der Sicherheit wurden die Schutzmaßnahmen jedoch bereits auf die Weihnachtszeit vorgezogen. Dies unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der die Bedrohung eingeschätzt wird.
Die allgemeine Bedrohungslage im Bereich des islamistischen Terrorismus wird vom Bundesinnenministerium als erhöht eingestuft und "sehr ernst" genommen. Diese Einschätzung steht insbesondere im Zusammenhang mit den terroristischen Angriffen der Hamas auf Israel, dem Gaza-Krieg und dessen weltweiten Auswirkungen. Die Sicherheitsbehörden auf Bundes- und Länderebene agieren daher mit "größter Wachsamkeit", um potenzielle Gefahren abzuwehren.
Sicherheit hat Vorrang: Gottesdienste unter Auflagen
Trotz der Schließung für Touristen ist es wichtig zu betonen, dass das kirchliche Leben im Kölner Dom nicht vollständig zum Erliegen gekommen ist. Alle liturgischen Angebote, also die geplanten Gottesdienste, finden weiterhin statt. Dies ermöglicht Gläubigen, auch in dieser angespannten Zeit ihren Glauben im Dom zu leben. Allerdings sind diese Gottesdienste mit deutlich verschärften Sicherheitsvorkehrungen verbunden.
Besucher, die an einem Gottesdienst teilnehmen möchten, müssen sich am Eingang strengen Kontrollen unterziehen. Diese Maßnahmen dienen dazu, sicherzustellen, dass keine Gefahr von den Gottesdienstbesuchern ausgeht und die Sicherheit im Inneren des Doms gewährleistet ist. Der Sicherheitschef des Doms, Oliver Gassen, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass die liturgischen Angebote aufrechterhalten werden, der Dom aber zwischen diesen Zeiten geschlossen bleibt.
Bereits am Samstag vor Weihnachten hatte die Polizei den Dom vorsorglich intensiv durchsucht. Dabei kamen auch Spürhunde zum Einsatz. Erfreulicherweise wurden bei dieser groß angelegten Durchsuchung keine Sprengstoffe oder andere gefährliche Gegenstände gefunden. Dies war ein wichtiger Schritt zur Einschätzung der unmittelbaren Gefahr.
Dompropst Guido Assmann äußerte zwar Bedauern über die Notwendigkeit der Schließung für Touristen, betonte jedoch, dass die Sicherheit absolut vorgehe. Erfreulicherweise hätten sich die Gottesdienstbesucher von dem Terroralarm nicht abschrecken lassen. Die Christmette sei laut Assmann sogar besser besucht gewesen als im vergangenen Jahr, was zeigt, dass viele Menschen auch in schwierigen Zeiten die Gemeinschaft und den Trost des Glaubens suchen.
Der immense Aufwand: Was der Erhalt des Kölner Doms kostet
Neben den aktuellen Sicherheitsfragen steht der Kölner Dom auch ständig vor der Herausforderung seines enormen Erhaltungsaufwands. Als jahrhundertealtes Bauwerk, das täglich den Elementen und der Belastung durch Besucher standhält, bedarf es kontinuierlicher Pflege, Reparatur und Restaurierung. Diese Aufgabe ist nicht nur komplex, sondern auch äußerst kostspielig.
Die reinen Kosten für den laufenden Unterhalt und die notwendigen Baumaßnahmen am Kölner Dom belaufen sich auf eine beträchtliche Summe. Pro Jahr fallen hierfür rund 12 Millionen Euro an. Rechnet man dies auf den Tag herunter, ergibt sich eine tägliche Belastung von etwa 33.000 Euro. Diese Zahl verdeutlicht den gewaltigen finanziellen Einsatz, der notwendig ist, um dieses UNESCO-Weltkulturerbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
Diese jährlichen Kosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Ein wesentlicher Teil entfällt auf den laufenden Unterhalt des Domes, wozu Personal- und Nebenkosten zählen. Es ist wichtig anzumerken, dass die Gehälter der Priester nicht zu diesen Kosten gerechnet werden. Ein weiterer großer Anteil wird für notwendige Bau- und Restaurierungsmaßnahmen aufgewendet. Am Dom wird praktisch ständig gearbeitet, um Verwitterungsschäden zu beheben, die Substanz zu sichern und künstlerische Details zu restaurieren.
Zur Veranschaulichung der Dimensionen:
Zeitraum | Geschätzte Kosten |
---|---|
Pro Jahr | ca. 12.000.000 Euro |
Pro Tag | ca. 33.000 Euro |
Diese Beträge decken:
- Laufenden Unterhalt
- Personal- und Nebenkosten (exkl. Priestergehälter)
- Bau- und Restaurierungsmaßnahmen
Angesichts des stetig wachsenden Finanzierungsbedarfs wurde im Jahr 2011 eine wichtige Institution ins Leben gerufen: die Kulturstiftung Kölner Dom. Diese Stiftung hat die Aufgabe, das Domkapitel bei der Erfüllung seiner Pflichten zum Erhalt des Doms zu unterstützen. Sie spielt eine entscheidende Rolle dabei, die jährlich benötigte Summe aufzubringen, die allein aus den Mitteln des Domkapitels oder der öffentlichen Hand oft nicht vollständig gedeckt werden kann.

Die Kulturstiftung ist dabei maßgeblich auf die Hilfe engagierter Spenderinnen und Spender angewiesen. Durch Spenden von Privatpersonen, Unternehmen und anderen Organisationen wird ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung des Doms geleistet. Dieses Modell der Zusammenarbeit zwischen Domkapitel und Stiftung, unterstützt durch die Spendenbereitschaft der Öffentlichkeit, soll eine nachhaltige und generationenübergreifende Finanzierung des Kölner Doms ermöglichen und seinen Fortbestand sichern.
Ausblick und häufig gestellte Fragen
Die Situation rund um den Kölner Dom bleibt angespannt. Solange die Sicherheitsbehörden die Bedrohung als akut einschätzen, wird die Schließung für Touristen voraussichtlich bestehen bleiben. Die Verantwortlichen bitten um Verständnis für diese notwendige Maßnahme und betonen, dass alles getan wird, um die Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig das kirchliche Leben aufrechtzuerhalten.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Domkapitel, Polizei und Sicherheitsbehörden ist entscheidend, um auf die dynamische Lage reagieren zu können. Updates zur Situation werden von offizieller Seite kommuniziert. Es ist ratsam, vor einem geplanten Besuch die aktuellen Informationen des Doms oder der zuständigen Stellen zu prüfen, auch wenn derzeit klar ist, dass touristische Besuche nicht möglich sind.
Hier beantworten wir einige häufig gestellte Fragen basierend auf den vorliegenden Informationen:
F: Warum genau ist der Kölner Dom für Touristen geschlossen?
A: Der Dom ist aufgrund konkreter Hinweise auf mögliche Anschlagspläne einer islamistischen Gruppe geschlossen. Die Sicherheitsbehörden haben eine erhöhte Bedrohungslage eingeschätzt, die sich ursprünglich auf Silvester bezog, aber vorsorglich auf die Weihnachtszeit vorgezogen wurde.
F: Finden Gottesdienste und Messen weiterhin statt?
A: Ja, alle liturgischen Angebote finden weiterhin statt. Der Dom ist jedoch zwischen den Gottesdiensten geschlossen, und Besucher müssen sich am Eingang strengen Sicherheitskontrollen unterziehen.
F: Wie lange wird der Dom für Touristen geschlossen bleiben?
A: Die Schließung gilt "bis auf Weiteres". Es gibt derzeit keinen festen Termin für die Wiedereröffnung für touristische Zwecke.
F: Welche Sicherheitsmaßnahmen wurden ergriffen?
A: Neben der Schließung für Touristen wurden die Eingänge für Gottesdienstbesucher kontrolliert. Zuvor hatte die Polizei den Dom intensiv mit Spürhunden durchsucht.
F: Wurden bei der Durchsuchung des Doms Sprengstoffe gefunden?
A: Nein, bei der Durchsuchung des Doms durch die Polizei mit Spürhunden wurden keine Sprengstoffe gefunden.
F: Hat der Terroralarm die Teilnahme an den Gottesdiensten beeinträchtigt?
A: Laut Dompropst Guido Assmann ließen sich die Gottesdienstbesucher nicht abschrecken. Die Christmette war sogar besser besucht als im Vorjahr.
F: Welche Rolle spielen die Kosten beim Erhalt des Doms?
A: Der Erhalt des Doms ist sehr kostspielig (ca. 12 Mio. Euro/Jahr, 33.000 Euro/Tag) und umfasst laufenden Unterhalt, Personal, Nebenkosten (ohne Priestergehälter) sowie Bau- und Restaurierungsmaßnahmen. Die Kulturstiftung Kölner Dom unterstützt das Domkapitel bei der Finanzierung, die maßgeblich auf Spenden angewiesen ist.
F: Woher stammen die Gefahrenhinweise?
A: Die Gefahrenhinweise stammen laut Berichten aus Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk. In Österreich wurden im Zuge dessen vier Personen festgenommen, drei wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Hat dich der Artikel Kölner Dom: Terrorgefahr führt zu Schließung interessiert? Schau auch in die Kategorie Gastronomie rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!