Caroline Autenrieth ist vielen im Südwesten Deutschlands ein Begriff. Als charmante und kompetente Köchin im Fernsehen, insbesondere durch ihre Auftritte in der SWR-Sendung „Kaffee oder Tee“, hat sie sich einen Namen gemacht. Doch Caroline Autenrieth ist weit mehr als nur eine Fernsehpersönlichkeit am Herd. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie einen lang gehegten Traum Wirklichkeit werden lassen und ein eigenes Restaurant eröffnet: Das Waldhorn in Stuttgart-Rohr. Dieses Gasthaus erzählt nicht nur eine kulinarische Geschichte, sondern auch die ganz persönliche und ungewöhnliche Laufbahn einer Frau, die fast Pfarrerin geworden wäre und stattdessen ihren Weg in die Welt der Sterne und guten Produkte fand.

Das Waldhorn: Ein Traditionshaus mit neuem Leben
Inmitten des Stuttgarter Stadtteils Rohr liegt das Gasthaus Das Waldhorn. Es ist ein Ort mit Geschichte, ein Traditionshaus, das Caroline Autenrieth und ihr Mann behutsam verjüngt haben. Dabei war es ihnen wichtig, den einladenden und bürgerlichen Charakter des Hauses zu bewahren. Man spürt sofort beim Betreten, dass hier Wert auf Gemütlichkeit und Authentizität gelegt wird. Es ist kein Schickimicki-Lokal, sondern ein Ort, an dem man sich wohlfühlen und ehrliches Handwerk genießen kann. Die Atmosphäre ist herzlich, was maßgeblich am Gastgeberpaar liegt, allen voran an Caroline Autenrieth selbst, die oft persönlich im Service tätig ist und sich als sympathische Gastgeberin um das Wohl ihrer Gäste kümmert.
Die Entscheidung, sich mit einem eigenen Restaurant selbstständig zu machen, war für Caroline Autenrieth und ihren Mann José María González Sampedro ein großer Schritt und die Erfüllung eines gemeinsamen Wunsches. Sie haben beide eine beeindruckende Karriere in der Spitzengastronomie hinter sich und bringen dieses Wissen und diese Leidenschaft nun in ihr eigenes Projekt ein. Das Waldhorn ist somit nicht nur ein Restaurant, sondern ein Ausdruck ihrer gemeinsamen kulinarischen Vision und ihres Lebensweges.
Die Küchenphilosophie: Produkt im Fokus, Klassik im Handwerk
Wer im Waldhorn speist, darf sich auf eine Küche freuen, die auf den ersten Blick unaufgeregt wirkt, aber bei genauerem Hinsehen (und Schmecken) eine bemerkenswerte Tiefe offenbart. Caroline Autenrieths gastronomischer Ziehvater, Sternekoch Vincent Klink, hat sie maßgeblich geprägt. Diese Prägung zeigt sich in der Philosophie, die im Waldhorn gelebt wird: Es geht um exzellente Produktqualität und solides Handwerk, das sich stark an der Französischen Klassik orientiert. Spektakuläre Inszenierungen oder modische Spielereien sucht man hier vergebens – und das ist gut so.
Im Mittelpunkt steht der Eigengeschmack der verwendeten Produkte. Ob Fleisch, Fisch oder Gemüse, die Zutaten werden sorgfältig ausgewählt und mit Bedacht zubereitet, um ihren natürlichen Charakter hervorzuheben. Ein Paradebeispiel dafür ist die Challans-Ente, die im Waldhorn angeboten wird. Sie wird so zubereitet, dass ihr wunderbarer Eigengeschmack voll zur Geltung kommt. Begleitet wird sie von einer Sauce, die ebenfalls klassisch gehalten ist und mit etwas Orangenconfit fein akzentuiert wird – eine Hommage an die große französische Tradition. Dazu wird ein seidig-buttriges Kartoffelpüree gereicht, das die Qualität der Beilagen unterstreicht.
Die Speisekarte ist durchdacht und bietet eine Auswahl an Gerichten, die sowohl Liebhaber klassischer deutscher Gasthausküche als auch Fans der französischen Bistronomie ansprechen dürfte. Die Küche im Waldhorn spiegelt die Herkunft und den Werdegang beider Inhaber wider: die schwäbische Basis von Caroline, die französische Finesse aus ihren Stationen in Marseille und Paris und sicherlich auch mediterrane Einflüsse durch ihren Mann, der aus Mallorca stammt.
Gastgeberin mit Herz: Weine und Atmosphäre
Eine Besonderheit im Waldhorn ist das Konzept bei den Getränken, insbesondere beim Wein. Es gibt keine umfangreiche Weinkarte im klassischen Sinne. Stattdessen wird eine Handvoll sorgfältig ausgewählter Gewächse angeboten. Diese Empfehlungen kommen oft direkt von Caroline Autenrieth selbst. Als Gastgeberin berät sie ihre Gäste persönlich und sympathisch bei der Wahl des passenden Weins zum Essen. Dieses Konzept passt gut zum intimen und persönlichen Charakter des Restaurants und fördert den direkten Kontakt zwischen Gast und Gastgeber.
Die Atmosphäre im Waldhorn ist, wie bereits erwähnt, entscheidend für das Erlebnis. Das behutsam verjüngte Interieur strahlt Gemütlichkeit aus. Hier kann man entspannt einen Abend verbringen, gutes Essen genießen und sich gut aufgehoben fühlen. Es ist ein Ort, der Tradition und persönliche Note vereint und damit eine Nische in der Stuttgarter Gastronomieszene besetzt.

Caroline Autenrieths ungewöhnlicher Weg: Vom Pfarramt in die Sterneküche
Die Geschichte von Caroline Autenrieth ist faszinierend und untypisch für eine Spitzenköchin. Sie stammt aus einer Pfarrersfamilie – ihr Vater Konrad Autenrieth ist Leiter einer evangelischen Gemeinde. Es schien naheliegend, dass sie in die Fußstapfen ihrer Eltern treten würde, und so studierte sie evangelische Theologie. Das Studium machte ihr Spaß, aber als sie ins Vikariat kam, fehlte ihr etwas. Sie beschreibt es als Gefühl, „wie zuhause sein“, aber der entscheidende „Kick“ fehlte. Sie fragte sich, ob das alles sein kann.
Die Antwort fand sie auf unerwartete Weise, mitten in der Nacht auf YouTube. Eine Dokumentation über das Drei-Sterne-Restaurant Le Petit Nice in Marseille zog sie sofort in ihren Bann. Ihre Augen begannen zu leuchten, als sie davon erzählt. In diesem Moment wusste sie: Das will ich machen, da will ich hin. Der Entschluss war gefasst, auch wenn der Weg dorthin völlig unklar war.
Sie erinnerte sich an die Schwärmereien ihres Vaters über den Stuttgarter Sternekoch und Fernsehkoch Vincent Klink. Mutig schrieb sie Klink eine E-Mail und bat um Rat. Zu ihrer Überraschung meldete er sich direkt am nächsten Morgen und lud sie in sein Restaurant, die Wielandshöhe in Stuttgart-Degerloch, ein. Obwohl Klink zu dieser Zeit eigentlich keine Lehrlinge mehr ausbildete, bot er ihr nach einem Probetag eine Ausbildung zur Köchin an. Caroline Autenrieth ergriff diese Chance und hat diesen Schritt nach eigenen Aussagen keinen einzigen Tag bereut. Die dreijährige Ausbildung bei Vincent Klink legte das solide Fundament für ihre weitere Karriere und vermittelte ihr das klassische Handwerk und die Wertschätzung für gute Produkte.
Doch der Traum von Frankreich ließ sie nicht los. Nach ihrer Ausbildung zog es sie nach Marseille, um sich im Le Petit Nice zu bewerben – einfach so, ohne feste Zusage. Viele in ihrem Umfeld rieten ihr ab und meinten, dass solche Restaurants nur Absolventen großer französischer Kochschulen nehmen würden. Sie sollte das Gegenteil beweisen. Nach einem Abendessen im Restaurant sprach sie am Ende des Abends den Chef an und drückte ihm ihre Bewerbungsunterlagen in die Hand. Sie wurde zum Probearbeiten eingeladen. Auch wenn der erste Tag nicht perfekt lief (sie verzweifelte beim Entgräten eines Fisches), erhielt sie am Ende der Schicht, mitten in der Nacht um zwei Uhr, den Arbeitsvertrag. Es scheint, als stünden die Sterne für Caroline Autenrieth oft zu ungewöhnlichen Zeiten besonders gut.
Im Le Petit Nice lernte sie auch ihren späteren Mann kennen, José María González Sampedro, ebenfalls ein Koch. Nach einer gemeinsamen Station in Paris kehrten sie zusammen nach Stuttgart zurück. Die Rückkehr nach Stuttgart war auch dem Wunsch geschuldet, Familie in der Nähe zu haben, besonders als sie Eltern wurden. Caroline Autenrieth nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn sie sagt, dass es ohne familiäre Unterstützung schwierig ist, wenn man Kinder hat. Die Nachtarbeit in der Gastronomie ließ sich auf Dauer nicht mit dem Familienleben vereinbaren. So führte ihr Weg über einen Zwischenstopp in der Wielandshöhe zu familienfreundlicheren Arbeitszeiten bei Feinkost Böhm und schließlich zum SWR, wo sie im Mittagsprogramm kocht und einem breiten Publikum bekannt wurde. Trotz ihrer Fernsehpräsenz ist sie dem Küchenhandwerk treu geblieben.
Ihre Vision und das Waldhorn als Erfüllung
Die Eröffnung des Waldhorns ist die Kulmination ihres vielseitigen Weges. Hier kann sie all ihre Erfahrungen einbringen: das klassische Handwerk von Vincent Klink, die Finesse der französischen Sterneküche, ihre Präsenz als Gastgeberin und ihre Leidenschaft für gute Produkte. Das Gasthaus in Rohr mag auf den ersten Blick bescheidener wirken als die Sterneküchen, in denen sie gearbeitet hat, aber es ist ihr eigenes Reich, in dem sie ihre Vision umsetzen kann. Die Idee, ein Restaurant zu eröffnen, reifte schon länger. In einem Interview sprach sie einst davon, nach der Pandemie ein Restaurant in Heslach eröffnen zu wollen, mit französisch-spanischer Küche und einer täglich wechselnden Karte, basierend auf den besten verfügbaren Produkten. Auch wenn es nun das Waldhorn in Rohr geworden ist, zeigt dies, wie tief der Wunsch nach einem eigenen Ort mit ihrer persönlichen Handschrift war.
Im Waldhorn setzt sie auf das, was ihr wichtig ist: ehrliche, handwerklich perfekte Küche mit Fokus auf das Produkt. Die täglich wechselnden Elemente, die sie für ihr Heslacher Projekt vorschwebten, finden sich auch im Waldhorn wieder, wo das Menü saisonale Produkte in den Vordergrund stellt. Langeweile kommt in ihrer Küche nicht auf, denn die Arbeit mit frischen, saisonalen Zutaten und die ständige Herausforderung, diese optimal zu verarbeiten, hält die Leidenschaft lebendig.

Caroline Autenrieths Weg zeigt, dass es sich lohnt, seinen Leidenschaften zu folgen, auch wenn der Weg ungewöhnlich ist. Vom Theologiestudium über die harte Schule der Sterneküche bis hin zum eigenen Restaurant und der Präsenz im Fernsehen – sie hat bewiesen, dass mit Talent, harter Arbeit und Herz vieles möglich ist. Das Waldhorn ist nun der Ort, an dem Gäste diese Leidenschaft schmecken und erleben können.
Karriere-Meilensteine von Caroline Autenrieth
Station | Zeitraum/Kontext | Fokus/Erlebnis |
---|---|---|
Theologiestudium | Vor der Gastronomie | Fast Pfarrerin geworden, Suche nach "Kick" abseits des Gewohnten |
Kochausbildung bei Vincent Klink | Nach Studienabbruch | Solides, klassisches Handwerk, Basis der Kochkunst |
Le Petit Nice (Marseille) | Nach Ausbildung | Erfahrung in der 3-Sterne-Küche, Kennenlernen des Ehemanns, Umgang mit Härte in der Branche |
Pariser Spitzenrestaurant | Nach Marseille | Weitere Verfeinerung der Fähigkeiten im Spitzenbereich |
Feinkost Böhm & SWR | Nach Familiengründung | Fokus auf familienfreundlichere Arbeitszeiten, Bekanntheit durch Fernsehauftritte |
Das Waldhorn | Aktuell | Erfüllung des Traums vom eigenen Restaurant, Umsetzung der persönlichen Küchenphilosophie |
Häufig gestellte Fragen zu Caroline Autenrieth und ihrem Restaurant
Welches Restaurant gehört Caroline Autenrieth?
Caroline Autenrieth führt gemeinsam mit ihrem Mann José María González Sampedro das Gasthaus "Das Waldhorn" in Stuttgart-Rohr.
Wo genau befindet sich Das Waldhorn?
Das Restaurant liegt in der Krehlstraße 111, 70565 Stuttgart (Stadtteil Rohr).
Welche Art von Küche bietet Das Waldhorn?
Die Küche orientiert sich stark an der französischen Klassik. Der Fokus liegt auf sehr guten Produkten und handwerklichem Können, ohne übermäßige Inszenierung. Es ist eine ehrliche, produktbasierte Küche.
Wer ist Caroline Autenrieths Ehemann?
Ihr Mann ist José María González Sampedro, ebenfalls ein erfahrener Koch, den sie während ihrer Zeit im Restaurant "Le Petit Nice" in Marseille kennengelernt hat.
Wo hat Caroline Autenrieth kochen gelernt?
Sie absolvierte ihre Kochausbildung bei Sternekoch Vincent Klink in dessen Restaurant "Wielandshöhe" in Stuttgart und sammelte anschließend weitere Erfahrungen in renommierten Restaurants in Marseille und Paris.
Ist Caroline Autenrieth noch im Fernsehen zu sehen?
Ja, sie tritt weiterhin regelmäßig als Köchin in der SWR-Sendung "Kaffee oder Tee" auf und teilt dort ihre Kochkünste mit einem breiten Publikum.

Spiegelt die Speisekarte im Waldhorn ihren Werdegang wider?
Ja, die Küche im Waldhorn vereint Elemente ihrer Ausbildung bei Vincent Klink (klassisch, produktfokussiert) mit der Finesse der französischen Küche aus ihren Jahren in Marseille und Paris. Auch mediterrane Einflüsse durch ihren Mann sind denkbar.
Gibt es eine Weinkarte im Waldhorn?
Im Waldhorn gibt es keine klassische, umfangreiche Weinkarte. Stattdessen werden vom Gastgeberpaar, oft von Caroline Autenrieth persönlich, ausgewählte Weine passend zum Menü empfohlen.
Woher stammt Caroline Autenrieth?
Caroline Autenrieth wurde 1984 geboren und wuchs in Leutkirch im Allgäu auf. Sie stammt aus einer Pfarrersfamilie.
Wie ging Caroline Autenrieth den Schritt vom Theologiestudium zur Kochkarriere?
Nachdem sie im Vikariat das Gefühl hatte, dass ihr der entscheidende "Kick" fehlte, entdeckte sie durch eine Dokumentation über ein Restaurant in Marseille ihre Leidenschaft für die Gastronomie. Sie kontaktierte Vincent Klink, der ihr eine Ausbildung ermöglichte, was der Beginn ihres neuen Weges war.
Was schätzt Caroline Autenrieth am Kochen am meisten?
Sie sagt, dass man mit Kochen Menschen unmittelbar eine große Freude bereiten kann, was sie als große Leidenschaft empfindet.
Wie geht Caroline Autenrieth mit Herausforderungen in der Gastronomie um?
Sie ist sich bewusst, dass es als Frau nicht immer einfach ist, lässt sich aber von negativen Erfahrungen oder Kommentaren nicht beirren und meistert Herausforderungen mit Professionalität.
Caroline Autenrieth und Das Waldhorn stehen für eine authentische und qualitativ hochwertige Gastronomie, geprägt von einem bemerkenswerten Lebensweg und der gemeinsamen Leidenschaft eines Kochpaares.
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