Warum ist der Funkturm Berlin geschlossen?

Berliner Funkturm: Ihr Weg zur Aussicht

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Ja, absolut! Eine der häufigsten Fragen von Berlin-Besuchern ist, ob man den berühmten Berliner Funkturm, liebevoll auch „Langer Lulatsch“ genannt, tatsächlich besteigen kann. Die Antwort lautet erfreulicherweise: Ja! Der Funkturm ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen und ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet eine der vielleicht unterschätztesten, aber dafür umso beeindruckenderen Aussichten über die deutsche Hauptstadt. Während der Fernsehturm am Alexanderplatz oft die erste Wahl für Panoramablicke ist, bietet der Funkturm eine ganz eigene Perspektive, insbesondere auf den westlichen Teil Berlins und das weitläufige Messegelände.

Hat der Berliner Funkturm einen Aufzug?
Heute hat der Funkturm eine Gesamthöhe von 150 Metern (inklusive Antennen), in 55 Metern Höhe befindet sich das Restaurant und in 125 Metern die Aussichtsplattform. Beides erreicht man schnell mit einem Express-Aufzug, von oben hat man einen fantastischen Blick über das Messegelände unterm Funkturm und die City-West.

Ein Besuch des Funkturms ist mehr als nur ein einfacher Gang auf eine Aussichtsplattform. Es ist eine Reise in die Geschichte der Funktechnik und ein Erlebnis in luftiger Höhe, das sowohl bei klarem Himmel als auch bei Sonnenuntergang oder nächtlichem Lichtermeer unvergesslich bleibt. Der Turm, der zwischen 1924 und 1926 erbaut wurde, war ursprünglich als Sendeturm für den Rundfunk konzipiert und ist heute ein denkmalgeschütztes Bauwerk, das Technikgeschichte und touristische Attraktion vereint.

Geschichte und Bedeutung des Berliner Funkturms

Der Berliner Funkturm hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit der Entwicklung des Rundfunks in Deutschland verbunden ist. Er wurde anlässlich der 3. Großen Deutschen Funkausstellung erbaut und am 3. September 1926 in Betrieb genommen. Entworfen von Heinrich Straumer, sollte er nicht nur ein technisches Bauwerk sein, sondern auch ein symbolträchtiges Wahrzeichen für die aufstrebende Funkindustrie. Seine architektonische Gestaltung, die an den Eiffelturm erinnert, verlieh ihm schnell Popularität. Besonders bemerkenswert ist, dass der Turm auf vier Stahlfachwerkbeinen steht und eine Gesamthöhe von 150 Metern erreicht. Kurz nach seiner Eröffnung ereignete sich ein Brand, der den Turm beschädigte, aber er wurde schnell wiederaufgebaut und diente weiterhin als Sendeturm.

Im Laufe der Jahrzehnte überstand der Funkturm Kriege und politische Umwälzungen. Er ist eines der wenigen Bauwerke in Berlin, das den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstand, obwohl er von Granaten getroffen wurde. Die Narben dieses Beschusses sind bis heute sichtbar und zeugen von seiner widerstandsfähigen Geschichte. Nach dem Krieg wurde er weiter für Funkzwecke genutzt, verlor aber mit der Zeit seine Bedeutung als Hauptsendeturm an modernere Anlagen. Dennoch blieb er ein wichtiges Symbol Berlins und wurde 1966 für den Publikumsverkehr geöffnet.

Heute ist der Funkturm primär eine touristische Attraktion und beherbergt eine Aussichtsplattform sowie ein Restaurant. Seine historische Bedeutung als Zeugnis der Funktechnik und als Überlebender der Berliner Geschichte macht ihn zu einem besonderen Ort, der mehr bietet als nur eine schöne Aussicht. Er ist ein lebendiges Denkmal, das die Entwicklung Berlins und seiner technologischen Fortschritte über fast ein Jahrhundert hinweg dokumentiert.

Der Besuch: Was Sie erwartet

Der Aufstieg auf den Berliner Funkturm beginnt in der Regel am Fuße des Turms. Ein schneller Aufzug bringt Besucher bequem nach oben. Dieser Aufzug ist selbst ein kleines Erlebnis, da er durch die offene Stahlkonstruktion fährt und bereits während der Fahrt erste Ausblicke ermöglicht. Der Aufzug benötigt nur wenige Augenblicke, um die erste Ebene zu erreichen. Es ist wichtig zu wissen, dass der Turm aufgrund seiner Bauweise und seines Alters nicht barrierefrei ist. Die Aussichtsplattform und das Restaurant sind nur über Stufen erreichbar, nachdem man den Aufzug verlassen hat.

Die Aussichtsplattform

Die Aussichtsplattform des Funkturms befindet sich in einer Höhe von etwa 126 Metern. Von hier aus bietet sich ein beeindruckendes 360-Grad-Panorama über Berlin und das umliegende Brandenburg. Im Gegensatz zum Fernsehturm, der im Herzen der Stadt steht, bietet der Funkturm eine hervorragende Sicht auf den westlichen Teil Berlins, einschließlich des weitläufigen Geländes der Messe Berlin, des Olympiastadions, des Teufelsbergs und des Grunewaldes. Bei gutem Wetter reicht der Blick weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die offene Bauweise der Plattform ermöglicht unverstellte Blicke und ein Gefühl von Weite. Es ist ein idealer Ort, um sich einen Überblick über die geografische Ausdehnung Berlins zu verschaffen und die verschiedenen Stadtteile und Landmarken zu identifizieren.

Das Restaurant in luftiger Höhe

Nur wenige Meter über der Aussichtsplattform, in einer Höhe von etwa 130 Metern, befindet sich das Turmrestaurant. Dieses Restaurant ist eine Besonderheit des Funkturms und bietet die Möglichkeit, in einzigartiger Atmosphäre mit spektakulärem Blick zu speisen. Im Gegensatz zum Drehrestaurant im Fernsehturm dreht sich das Restaurant im Funkturm nicht, was aber der Qualität des Erlebnisses keinen Abbruch tut. Es ist ein wunderbarer Ort für ein Mittagessen, einen Nachmittagskaffee oder ein Abendessen, besonders bei Sonnenuntergang, wenn die Stadt in goldenes Licht getaucht wird und die Lichter zu funkeln beginnen. Das Restaurant ist separat von der Aussichtsplattform zugänglich und erfordert oft eine Reservierung, insbesondere zu Stoßzeiten oder für besondere Anlässe. Das Speiseangebot variiert, konzentriert sich aber oft auf regionale und saisonale Küche, passend zum gehobenen Ambiente.

Anreise und Lage

Der Berliner Funkturm befindet sich im westlichen Teil der Stadt, auf dem Gelände der Messe Berlin im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Seine Lage macht ihn besonders gut erreichbar, insbesondere mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die nächstgelegenen Haltestellen sind:

  • S-Bahnhof Messe Süd (Eichkamp): Dieser Bahnhof liegt sehr nah am Funkturm und ist mit den Linien S3, S5, S7 und S9 erreichbar.
  • U-Bahnhof Kaiserdamm: Hier verkehrt die Linie U2. Von hier aus ist es ein kurzer Fußweg zum Turm.
  • Mehrere Buslinien bedienen ebenfalls die Umgebung.

Die gute Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz macht den Funkturm zu einem leicht erreichbaren Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, gibt es Parkmöglichkeiten auf dem Messegelände oder in der näheren Umgebung, wobei die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Berlin in der Regel empfehlenswerter ist.

Warum der Funkturm einen Besuch wert ist

Obwohl der Berliner Fernsehturm bekannter ist, bietet der Funkturm eine Reihe von Gründen, ihn in Ihre Berlin-Reise einzuplanen:

  • Historische Bedeutung: Er ist ein bedeutendes technisches und architektonisches Denkmal.
  • Einzigartige Perspektive: Die Aussicht auf den Westen Berlins und das Messegelände ist von hier aus am besten.
  • Weniger überlaufen: Im Vergleich zum Fernsehturm ist der Funkturm oft weniger frequentiert, was ein entspannteres Erlebnis ermöglicht.
  • Restaurant mit Aussicht: Die Möglichkeit, in 130 Metern Höhe zu speisen, ist ein Highlight.
  • Charme: Die historische Stahlkonstruktion hat einen ganz eigenen, industriellen Charme.

Der Besuch des Funkturms ist somit nicht nur ein einfacher Blick von oben, sondern ein Eintauchen in die Geschichte und ein Genuss der Ruhe und Weite, die man von diesem Punkt aus erleben kann. Es ist eine wunderbare Ergänzung zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten Berlins und bietet eine neue Perspektive auf die Stadt.

Funkturm vs. Fernsehturm: Ein Vergleich

Viele Besucher fragen sich, ob sie den Funkturm oder den Fernsehturm besuchen sollen, oder vielleicht sogar beide. Beide Türme bieten spektakuläre Aussichten, unterscheiden sich aber in wichtigen Punkten:

MerkmalBerliner FunkturmBerliner Fernsehturm
Baujahr1924-19261965-1969
Höhe (Gesamt)150 Meter368 Meter
Aussichtshöheca. 126 Meterca. 203 Meter
Restaurant Höheca. 130 Meterca. 207 Meter (drehend)
LageWest-Berlin (Messegelände)Ost-Berlin (Alexanderplatz)
ArchitekturstilHistorische Stahlfachwerk-KonstruktionModerne Betonkonstruktion
BesucheraufkommenOft geringerSehr hoch
Besondere MerkmaleHistorisches Denkmal, offene Plattform (Wind), Restaurant mit fester PositionHöchstes Gebäude Deutschlands, geschlossene Kugel, Drehrestaurant
AussichtFokus auf West-Berlin, Messe, GrunewaldFokus auf Mitte, Ost-Berlin, Panoramablick über die gesamte Stadt

Wie die Tabelle zeigt, bieten beide Türme einzigartige Erlebnisse. Der Funkturm ist ideal für diejenigen, die eine historische Atmosphäre, eine entspanntere Umgebung und eine andere Perspektive auf Berlin suchen. Der Fernsehturm ist die Wahl für den ultimativen Weitblick aus sehr großer Höhe und das Erlebnis eines Drehrestaurants im Herzen der Stadt. Ein Besuch beider Türme kann sich lohnen, um die Vielfalt der Berliner Topografie und Architektur zu erleben.

Praktische Tipps für Ihren Besuch

Planen Sie Ihren Besuch des Funkturms am besten im Voraus. Überprüfen Sie die aktuellen Öffnungszeiten, da diese saisonal variieren können und auch von Veranstaltungen auf dem Messegelände beeinflusst werden. Die besten Zeiten für einen Besuch sind oft am späten Nachmittag, um den Sonnenuntergang über der Stadt zu erleben, oder unter der Woche, um Menschenmassen zu vermeiden. Bedenken Sie, dass die Aussichtsplattform im Freien liegt und es in dieser Höhe windig und kühler sein kann als am Boden – kleiden Sie sich entsprechend. Wenn Sie im Restaurant speisen möchten, ist eine Reservierung dringend empfohlen, insbesondere abends und an Wochenenden.

Informieren Sie sich über die Eintrittspreise für die Aussichtsplattform. Oft gibt es auch Kombitickets, die den Zugang zur Plattform und eine Mahlzeit im Restaurant einschließen, was finanziell attraktiv sein kann. Planen Sie genügend Zeit ein, nicht nur für den Aufstieg und den Aufenthalt auf der Plattform, sondern auch, um die Umgebung des Funkturms zu erkunden, insbesondere wenn auf dem Messegelände eine interessante Veranstaltung stattfindet.

Häufig gestellte Fragen zum Berliner Funkturm

Kann man auf den Berliner Funkturm steigen?

Ja, der Berliner Funkturm ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie können mit einem Aufzug zur Aussichtsplattform und zum Restaurant fahren.

Wie hoch ist die Aussichtsplattform des Funkturms?

Die Aussichtsplattform befindet sich in einer Höhe von etwa 126 Metern.

Gibt es ein Restaurant auf dem Funkturm?

Ja, es gibt ein Restaurant in etwa 130 Metern Höhe, das Speisen und Getränke mit Panoramablick anbietet.

Ist der Funkturm barrierefrei?

Nein, aufgrund seiner historischen Bauweise ist der Funkturm leider nicht vollständig barrierefrei. Nach dem Aufzug gibt es Stufen zur Aussichtsplattform und zum Restaurant.

Wo liegt der Funkturm in Berlin?

Der Funkturm befindet sich auf dem Gelände der Messe Berlin im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf im Westen Berlins.

Wie komme ich am besten zum Funkturm?

Der Funkturm ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, insbesondere über die S-Bahn-Station Messe Süd (Eichkamp) oder die U-Bahn-Station Kaiserdamm (U2).

Lohnt sich ein Besuch des Funkturms im Vergleich zum Fernsehturm?

Beide Türme bieten unterschiedliche Erlebnisse. Der Funkturm ist historischer, oft weniger überlaufen und bietet eine einzigartige Perspektive auf West-Berlin. Der Besuch lohnt sich definitiv, besonders wenn Sie eine entspanntere Atmosphäre und eine andere Aussicht suchen.

Muss man den Besuch im Voraus buchen?

Für den Zugang zur Aussichtsplattform ist eine Vorab-Buchung oft nicht zwingend erforderlich, kann aber Wartezeiten verkürzen. Für das Restaurant wird eine Reservierung jedoch dringend empfohlen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Berliner Funkturm eine wunderbare Möglichkeit bietet, Berlin aus einer anderen Perspektive zu erleben. Sein historischer Charme, die beeindruckende Aussicht und die Möglichkeit, in luftiger Höhe zu speisen, machen ihn zu einem lohnenden Ziel für jeden Berlin-Besucher.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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