Was ist in Käsefondue?

Käsefondue: Ein Schweizer Klassiker entdecken

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Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, gibt es kaum etwas Gemütlicheres, als sich mit Freunden und Familie um einen dampfenden Topf geschmolzenen Käses zu versammeln. Das Käsefondue, ein Gericht, das Geselligkeit und Wärme verspricht, ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein Erlebnis. Doch woher stammt diese köstliche Tradition und was macht ein wirklich gutes Fondue aus?

Die Geschichte des Fondue, dessen Name sich vom französischen Wort „fondre“ ableitet, was so viel wie „schmelzen“ bedeutet, reicht bis ins 18. Jahrhundert in der Schweiz zurück. In den kalten Wintermonaten suchten Bauernfamilien nach Möglichkeiten, ihre begrenzten Vorräte optimal zu nutzen. Mit übrig gebliebenem Käse, altem Brot und einem Schuss Wein entstand am offenen Herd eine einfache, aber nahrhafte Mahlzeit. Brot wurde in Alpenregionen oft nur sporadisch gebacken und war daher meist hart. Durch das Eintauchen in den geschmolzenen Käse wurde das Brot wieder weich und schmackhaft.

Wie kann man Käsefondue essen?
Zu dem deftigen Käsefondue passt hervorragend ein grüner Salat. Außerdem empfiehlt es sich, ein paar Kleinigkeiten als Beilagen in Schälchen bereitzustellen, etwa saure Gurken, Oliven, Silberzwiebeln, Champignons oder auch Staudensellerie. Auch süßes Obst wie Birnen, Weintrauben oder auch Feigen eignen sich sehr gut.

Die ersten schriftlichen Rezepte für Fondue finden sich zwar in Kochbüchern aus dem 18. Jahrhundert, die in Frankreich und Belgien veröffentlicht wurden, doch sie verlangen nach Gruyère, einem eindeutig schweizerischen Käse. So gebührt den Schweizern zweifellos die Ehre, die Urheber des Fondues zu sein. Anfangs war Fondue keineswegs nur ein Gericht für Bauern; es wurde häufiger von wohlhabenderen Menschen genossen.

Die weit verbreitete Popularisierung des Fondues ist maßgeblich auf eine Kampagne der Schweizerischen Käseunion in den 1930er Jahren zurückzuführen, die den Käsekonsum im Land steigern sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Rationierung setzte die Käseunion ihre erfolgreiche Kampagne fort und bewarb Fondue nun als Schweizer Nationalgericht und Symbol der Einheit und nationalen Identität. Selbst in die Kochbücher der Schweizer Armee fand Fondue Eingang.

International wurde Fondue einem größeren Publikum erst später bekannt. In Amerika, dem damals größten Käsemarkt der Welt, war Fondue praktisch unbekannt. Die Einführung in die USA erfolgte 1964 auf der New Yorker Weltausstellung, wo Fondue im Alpenrestaurant des Schweizer Pavillons angeboten wurde. Seitdem hat sich Fondue weltweit verbreitet und ist zu einem Synonym für Schweizer Küche und gemütliches Beisammensein geworden.

Was gehört in ein traditionelles Käsefondue?

Wie bereits erwähnt, leitet sich der Name „Fondue“ vom französischen „fondre“ ab, was „schmelzen“ bedeutet. Dies weist direkt auf die Hauptzutat hin: geschmolzenen Käse. Ähnlich wie beim Raclette stammt die Grundidee aus der Not heraus, Grundnahrungsmittel wie Käse und Brot im Winter haltbar und schmackhaft zu machen.

Wo isst man Fondue?
Fondue wird in der ganzen Schweiz zu Hause und in Restaurants genossen, ist jedoch in traditionellen oder ländlichen Gegenden sowohl im französisch- als auch im deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitet.

Heute ist Käsefondue ein Gericht, das über die Landesgrenzen hinaus beliebt ist. Ein traditionelles Schweizer Käsefondue wird typischerweise mit einer Mischung aus mindestens zwei verschiedenen Käsesorten zubereitet. Die Klassiker sind Gruyère und Emmentaler, die für ihre guten Schmelzeigenschaften und ihren charakteristischen Geschmack bekannt sind. Weitere beliebte Käsesorten, die sich hervorragend eignen und oft in Mischungen verwendet werden, sind Appenzeller, Vacherin Fribourgeois oder Sbrinz. Die Auswahl und Mischung der Käsesorten ist entscheidend für das Gelingen und den Geschmack des Fondues.

Neben dem Käse gehören trockener Weißwein und ein Schuss Kirschwasser zu den essenziellen Zutaten, die für die Cremigkeit und den Geschmack sorgen. Nach Belieben können Knoblauch, frisch geriebener Pfeffer und Muskatnuss hinzugefügt werden, um dem Fondue eine zusätzliche aromatische Tiefe zu verleihen. Der Knoblauch wird traditionell zum Ausreiben des Fonduetopfs (dem sogenannten Caquelon) verwendet, was dem Käse eine feine Note verleiht.

Die Konsistenz ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Ein gutes Fondue sollte cremig und geschmeidig sein, ohne zu klumpen oder zu zäh zu werden. Oft wird etwas Speise- oder Maisstärke verwendet, um die Bindung zu optimieren und eine perfekte Konsistenz zu erreichen.

Die Zubereitung: So gelingt das perfekte Käsefondue

Die Zubereitung eines Käsefondues ist keine Hexerei, erfordert aber etwas Sorgfalt. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, basierend auf traditionellen Methoden:

  1. Den Topf vorbereiten: Wählen Sie einen geeigneten Fonduetopf (Caquelon), idealerweise aus Keramik oder Gusseisen. Reiben Sie den Boden und die Seiten des Topfes kräftig mit einer halbierten Knoblauchzehe aus. Dies verleiht dem Fondue ein dezentes Knoblaucharoma.
  2. Wein erhitzen: Geben Sie trockenen Weißwein in den vorbereiteten Topf und erwärmen Sie ihn auf dem Herd bei mittlerer Hitze. Der Wein sollte heiß sein, aber nicht kochen.
  3. Käse schmelzen: Reiben Sie die ausgewählten Käsesorten grob oder schneiden Sie sie in kleine Stücke. Geben Sie den Käse nach und nach zum warmen Wein und rühren Sie ständig mit einem Holzlöffel oder einer hitzebeständigen Gabel. Es ist wichtig, den Käse langsam schmelzen zu lassen und kontinuierlich zu rühren, um Klümpchen zu vermeiden und eine homogene Masse zu erhalten.
  4. Binden und Abschmecken: Sobald der Käse vollständig geschmolzen ist und eine cremige Konsistenz hat, können Sie, falls nötig, etwas Speise- oder Maisstärke, die in etwas Kirschwasser oder Wein angerührt wurde, einrühren, um das Fondue zu binden. Schmecken Sie das Fondue mit frisch geriebenem Pfeffer und Muskatnuss ab. Ein kleiner Schuss Zitronensaft kann helfen, die Cremigkeit zu erhalten und den Geschmack zu beleben. Zum Schluss wird traditionell ein Schuss Kirschwasser hinzugefügt, der dem Fondue sein unverwechselbares Aroma verleiht.
  5. Auf das Rechaud stellen: Nehmen Sie den Topf vom Herd und stellen Sie ihn auf ein Rechaud in der Mitte des Tisches. Das Rechaud hält das Fondue während des Essens auf der richtigen Temperatur, damit es flüssig und warm bleibt. Die Flamme sollte niedrig genug sein, um das Fondue warm zu halten, aber nicht so hoch, dass es anbrennt.

Beilagen und Genuss: Wie isst man Käsefondue richtig?

Das Essen von Käsefondue ist ein geselliges Ritual. Jeder Gast erhält eine lange Fonduegabel, auf die kleine Brotwürfel gespießt werden. Diese werden dann in die geschmolzene Käsemasse getaucht und unter Rühren gedreht, bis sie vollständig mit Käse überzogen sind. Traditionell wird Weißbrot verwendet, das am besten schon einen Tag alt ist, damit es sich gut aufspießen lässt und nicht so leicht von der Gabel fällt. Aber auch kräftiges Roggenbrot oder geröstetes Brot kann eine interessante Abwechslung bieten.

Wo isst man Fondue?
Fondue wird in der ganzen Schweiz zu Hause und in Restaurants genossen, ist jedoch in traditionellen oder ländlichen Gegenden sowohl im französisch- als auch im deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitet.

Neben Brot gibt es eine Vielzahl von Beilagen, die hervorragend zum Käsefondue passen und für Abwechslung sorgen. Sie bieten einen Kontrast zur Deftigkeit des Käses und ergänzen das Geschmackserlebnis.

Beliebte Beilagen sind:

  • Gemüse: Gekochte Kartoffeln (Pellkartoffeln), Karotten- oder Selleriesticks, gekochter Brokkoli oder Blumenkohl.
  • Eingelegtes: Saure Gurken, Silberzwiebeln, Maiskölbchen, Pilze (Champignons).
  • Obst: Säuerliche Äpfel, Birnen, Weintrauben, Feigen. Die Süße und Säure des Obstes bildet einen spannenden Kontrast zum Käse.
  • Fleisch: Kleine Scheiben Salami, Schinken oder Trockenfleisch.
  • Salat: Ein einfacher grüner Salat mit einer leichten Vinaigrette passt hervorragend, um den Gaumen zu erfrischen.

Die Auswahl der Beilagen kann je nach Vorliebe variieren und trägt zur Vielfalt am Fonduetisch bei. Stellen Sie eine Auswahl an Schälchen bereit, damit jeder Gast seine Lieblingskombination finden kann.

Käsefondue ohne Alkohol?

Obwohl trockener Weißwein und Kirschwasser traditionell zum Fondue gehören, gibt es auch köstliche Alternativen für diejenigen, die auf Alkohol verzichten möchten. Anstelle von Wein können säuerliche Fruchtsäfte wie Apfelsaft oder Traubensaft verwendet werden. Auch Gemüsebrühe oder sogar Buttermilch können als Basis dienen. Wichtig ist, dass die Flüssigkeit genügend Säure hat, um den Käse geschmeidig zu halten und ein Ausflocken zu verhindern. Der Schuss Kirschwasser kann weggelassen oder durch alkoholfreien Kirschsirup oder einen Hauch Zitronensaft ersetzt werden.

Häufig gestellte Fragen zum Käsefondue

Hier beantworten wir einige der häufigsten Fragen rund um das Thema Käsefondue:

FrageAntwort
Woher kommt das Käsefondue?Der Name „Fondue“ leitet sich vom französischen Wort „fondre“ ab und bedeutet „schmelzen“. Wörtlich übersetzt weist der Name also bereits auf die wichtigste Hauptzutat, den geschmolzenen Käse, hin. Wie beim Raclette stammt die ursprüngliche Idee für das Rezept aus der Schweiz. Als im Winter die Lebensmittel knapp wurden, griff man auf die Grundnahrungsmittel Käse und Brot zurück: Käse und Brot. Der Käse wurde in einem Topf geschmolzen und das Brot hinein getaucht. So kam eine leckere Alternative zum klassischen Käsebrot auf den Tisch.
Was ist in Käsefondue?Heute ist das Käsefondue ein über die Landesgrenzen hinaus beliebtes Gericht. Traditionell wird die Schweizer Spezialität mit mindestens zwei verschiedenen Käsesorten wie Emmentaler und Gruyère, trockenem Weisswein, einem Schuss Kirsch und nach Belieben mit Knoblauch, Pfeffer und geriebener Muskatnuss zubereitet. Die Hauptzutat ist natürlich der geschmolzene Käse.
Welche Käsesorten eignen sich für ein Käsefondue?Am besten eignet sich eine Mischung aus mindestens zwei Käsesorten, die gut schmelzen und eine cremige Konsistenz ergeben, wie zum Beispiel Gruyère, Emmentaler oder Appenzeller. Eine bewährte Mischung ist oft eine Hälfte Gruyère und eine Hälfte Emmentaler, aber viele Regionen und Familien haben ihre eigenen bevorzugten Kombinationen.
Wie kann ich verhindern, dass das Käsefondue zu dickflüssig wird?Um ein zu dickflüssiges Käsefondue zu vermeiden, sollte man die Hitze auf dem Rechaud niedrig halten und das Fondue gelegentlich umrühren. Wenn das Fondue zu dick wird, kann man schluckweise etwas Weißwein oder Brühe hinzufügen und gut einrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Auch ein kleiner Schuss Zitronensaft kann helfen.
Wie lange sollte man ein Käsefondue kochen?Das Käsefondue selbst wird auf dem Herd nur so lange erhitzt, bis der Käse vollständig geschmolzen ist und eine cremige, homogene Konsistenz hat. Dies dauert in der Regel etwa 10 bis 15 Minuten. Danach wird der Topf auf das Rechaud gestellt, wo es warm gehalten wird. Das Fondue köchelt dann nicht mehr wirklich, sondern bleibt auf Esstemperatur.
Welche Beilagen passen zu einem Käsefondue?Traditionell werden zum Käsefondue Brotwürfel gereicht. Aber auch gekochte Kartoffeln, Gemüsesticks (wie Karotten, Sellerie), eingelegtes Gemüse (wie Gurken, Silberzwiebeln, Maiskolben) oder sogar Obst (Birnen, Weintrauben) passen gut dazu. Ein frischer grüner Salat ist ebenfalls eine hervorragende Ergänzung.

Käsefondue ist somit weit mehr als nur ein einfaches Gericht. Es ist ein Stück Schweizer Geschichte, eine Feier des Geschmacks und eine wunderbare Art, kalte Abende in guter Gesellschaft zu verbringen. Egal ob traditionell mit Wein und Kirschwasser oder in einer alkoholfreien Variante – das gemeinsame Eintauchen von Brot und Beilagen in den geschmolzenen Käse schafft eine einzigartige, gemütliche Atmosphäre, die Jung und Alt begeistert.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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