Der Köterberg, oft liebevoll auch als „Monte Wau-Wau“ bezeichnet, ist weit mehr als nur eine Erhebung im Weserbergland. Mit seinen knapp 500 Metern Höhe ist er ein markanter Punkt in der Landschaft und bietet eine spektakuläre Rundumsicht, die Besucher aus Nah und Fern anzieht. Er liegt im Schnittpunkt wichtiger regionaler Grenzen und birgt eine interessante Geschichte sowie einige kuriose Details.

Geographie und Lage des Köterberges
Der Köterberg erhebt sich in einer landschaftlich reizvollen Region und gehört zum Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Seine Lage ist geografisch besonders, da sich hier die Grenzen zweier Bundesländer – Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen – sowie dreier Kreise – Lippe und Höxter in Nordrhein-Westfalen sowie Holzminden in Niedersachsen – treffen. Der Gipfel selbst liegt mehrheitlich auf dem Gebiet der Stadt Lügde in Nordrhein-Westfalen, während ein kleiner Zipfel im Südwesten zu Niedersachsen und dem Flecken Polle gehört.
Der Gipfel des Köterberges erreicht eine Höhe von 495,8 Metern über NHN, obwohl ein älterer Trigonometrischer Punkt nahe dem Dreiherrenstein auf 474,5 Metern liegt. Kuriose Schilder am Köterberghaus gaben die Höhe früher sogar mit „500 m über NN“ an. Die Umgebung des Berges ist überwiegend bewaldet, doch die Gipfelregion selbst ist unbewaldet, was die außergewöhnliche Fernsicht ermöglicht. Am Fuße des Berges liegen verschiedene Ortschaften wie der Lüdger Ortsteil Köterberg im Nordnordwesten und der Höxterer Ortsteil Bödexen im Süden. Mehrere Bäche und kleine Flüsse entspringen an seinen Hängen, darunter die Niese im Westen und der Lonaubach im Osten, die letztlich in die Weser münden.
Naturräumlich ist der Köterberg dem Lipper Bergland zugeordnet, genauer dem Südlichen Lipper Bergland und dort dem Naturraum Schwalenberger Höhen. Er ist ein prägnantes Beispiel für die durch Muschelkalk und Keuper geprägte Geologie dieser Region.
Geologie des Köterberges
Die geologische Struktur des Köterberges ist typisch für das Lipper Bergland. Der Berg besteht hauptsächlich aus Sandsteinen und Mergeln des Oberen Keuper. Diese Schichten ruhen auf älteren Gesteinen des Muschelkalks. Die geologische Beschaffenheit hat die Form und die Beschaffenheit des Berges maßgeblich geprägt.

Die Geschichte des Köterberges
Die Geschichte des Köterberges ist eng mit der Entwicklung des Tourismus und der Nutzung seiner exponierten Lage verbunden.
Das Köterberghaus
Ein zentraler Punkt auf dem Gipfel ist das Köterberghaus. Dieses Gebäude wurde zwischen dem 7. Juni und dem 2. Oktober 1929 errichtet. Bemerkenswert ist, dass für das Fundament des Köterberghauses Steine eines älteren Turms aus dem Jahr 1893 verwendet wurden, der eigens für den Neubau gesprengt wurde. Die ersten Pächter des Gasthauses war die Familie Ströhl. Später übernahm Rudolf Brand die Gastronomie, gefolgt von seiner Frau Alma Brand und schließlich seinem Sohn Rudolf Brand jun., der das Gebäude 1985 vom Landesverband Lippe erwarb. Im Laufe seiner Geschichte war das Köterberghaus Schauplatz zahlreicher Besuche bekannter Persönlichkeiten, darunter Bernhard zur Lippe-Biesterfeld, der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer sowie verschiedene Generäle der NATO während der Zeit des Kalten Krieges. Dies unterstreicht die frühere strategische Bedeutung des Berges.
Die Türme des Köterberges
Neben dem bereits erwähnten Turm aus dem Jahr 1893, dessen Material im Köterberghaus weiterlebte, beherbergt der Köterberg heute einen markanten Fernmeldeturm auf seinem Gipfel. Dieser Turm prägt die Silhouette des Berges und ist weithin sichtbar.
Erlebnisse und Tourismus am Köterberg
Der Köterberg ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Aktivurlauber. Die eindrucksvolle Aussicht lockt viele Besucher an.
Tourismus und Freizeitaktivitäten
Besonders an Wochenenden in den Sommermonaten ist der Köterberg ein Treffpunkt für Motorradfahrer. Sie nutzen den Parkplatz auf der Gipfelregion für sogenannte Benzingespräche, was zu einer beachtlichen Ansammlung von Maschinen führen kann. Auch sportlich ambitionierte Radfahrer nehmen die Steigung der Köterbergstraße gerne in Angriff. Im Köterberghaus findet sich ein Gastronomiebetrieb, der zur Einkehr einlädt und eine Pause nach der Auffahrt oder Wanderung ermöglicht.

Die fantastische Aussicht
Vom unbewaldeten Gipfelbereich bietet sich ein faszinierender Rundum-Blick. An klaren Tagen kann man bis zu 62 Ortschaften in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen sehen. Die Fernsicht reicht zu bekannten Wahrzeichen wie dem Hermannsdenkmal bei Detmold, der Porta Westfalica, dem Herkules bei Kassel und sogar bis zum Brocken im Harz. Diese weite Sicht ist zweifellos eines der Hauptargumente für einen Besuch des Köterberges.
Kuriose Fakten und Spitznamen
Der Köterberg hat einige Besonderheiten zu bieten. Die bereits erwähnte falsche Höhenangabe auf Schildern am Köterberghaus (500 m über NN statt der tatsächlichen 495,8 m) ist eine davon, auch wenn die Schilder temporär demontiert waren. Weit bekannter ist jedoch der Spitzname „Monte Wau-Wau“. Diese scherzhafte Bezeichnung, die wahrscheinlich auf das Wort „Köter“ zurückgeht, wurde mittlerweile touristisch aufgegriffen. Auf dem Gipfel gibt es sogar eine Maschine, mit der man eine 5-Euro-Cent-Münze zu einer Plakette umprägen kann. Diese Plakette zeigt neben dem Schriftzug „Monte Wau-Wau“ auch das Ortsausgangsschild Köterberg, einen stilisierten Dackel und den Schriftzug Weserbergland.
Verkehrsanbindung
Die Zufahrt zur Gipfelregion des Köterberges ist über die Kreisstraße 69, die sogenannte Köterbergstraße, möglich. Diese Stichstraße zweigt im Dorf Köterberg von der durchgehenden K 69 ab und führt direkt auf den Gipfel. Sie ist bekannt für ihre Steigung, die bis zu 14 Prozent erreichen kann und somit eine Herausforderung für Radfahrer und eine Besonderheit für Motorradfahrer darstellt.
Sagen und Legenden
Wie viele markante Orte in der Natur ist auch der Köterberg Gegenstand von Sagen. Der Schriftsteller Ludwig Bechstein hat eine Sage zum Köterberg überliefert, die unter anderem die Burgruine am Südfuß des Berges erwähnt. Solche Geschichten tragen zur mystischen Aura des Ortes bei.
Der Köterberg in Zahlen
Ein kurzer Überblick über wichtige Fakten zum Köterberg:
Merkmal | Details |
---|---|
Amtliche Höhe | 495,8 m ü. NHN |
Höhe Trigonometrischer Punkt (beim Dreiherrenstein) | 474,5 m ü. NHN |
Baujahr Köterberghaus | 1929 |
Maximale Steigung Köterbergstraße (K 69) | 14 Prozent |
Sichtweite (Anzahl Ortschaften) | Bis zu 62 |
Zugehörigkeit (Naturraum) | Schwalenberger Höhen (Lipper Bergland) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Einige der am häufigsten gestellten Fragen zum Köterberg:
Warum heißt der Köterberg so?
Die genaue Herkunft des Namens „Köterberg“ wird in den vorliegenden Informationen nicht erläutert. Es gibt verschiedene Theorien und Sagen, die sich um den Namen ranken, oft im Zusammenhang mit dem Wort „Köter“ (Hund), aber eine gesicherte Erklärung fehlt in den bereitgestellten Quellen.

Kann man den Brocken vom Köterberg sehen?
Ja, aus den vorliegenden Informationen geht hervor, dass bei guter Sicht der Brocken im Harz zu den markanten Punkten gehört, die vom Gipfel des Köterberges aus gesehen werden können. Die fantastische Fernsicht reicht weit über die unmittelbare Umgebung hinaus.
Welcher ist der höchste Berg im Weserbergland?
Laut den bereitgestellten Informationen wird der Hausberg mit einer Höhe von 528 Metern über dem Meeresspiegel als der höchste Berg im Weserbergland bezeichnet. Der Köterberg selbst gilt hingegen als der höchste Berg im Lipper Bergland.
Wie hoch liegt der Köterberg?
Der Köterberg liegt offiziell auf einer Höhe von 495,8 Metern über NHN. Es gibt auch einen trigonometrischen Punkt auf 474,5 m beim Dreiherrenstein und das mittlerweile demontierte Schild am Köterberghaus zeigte fälschlicherweise „500 m über NN“ an. Er ist der höchste Punkt im Lipper Bergland.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Köterberg mit seiner einzigartigen Lage, der weiten Aussicht und seiner Geschichte ein lohnendes Ziel im Weserbergland ist, sei es für eine Motorradtour, eine Radfahrt oder einen einfachen Ausflug, um die Natur und die Fernsicht zu genießen.
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