Kroatien zählt seit jeher zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Mit seiner malerischen Adriaküste, unzähligen Inseln und dem mediterranen Flair lockt das Land Millionen von Besuchern an. Im Jahr 2024 erreichten die Touristenzahlen sogar wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie und darüber hinaus. Doch neben der Freude über die Rückkehr der Urlauber wächst auch die Sorge über steigende Preise. Viele Reisende berichten von deutlich höheren Kosten in den touristischen Zentren. Ist Kroatien im Jahr 2024 tatsächlich signifikant teurer geworden und welche Entwicklungen stehen bevor?
Die Diskussion um die Kosten in Kroatien gewann nach der Einführung des Euro Anfang 2023 an Fahrt. Seitdem berichten Urlauber vermehrt von spürbaren Preisanstiegen, insbesondere in den stark frequentierten Küstenregionen. Diese Tendenz setzte sich auch im Jahr 2024 fort. Während die kroatische Tourismuszentrale auf die allgemeine wirtschaftliche Lage in Europa, gestiegene Energie- und Dienstleistungskosten sowie die Inflation verweist, empfinden viele Reisende die Preisentwicklung in den touristischen Hochburgen als extrem.

Preissteigerungen in Gastronomie und Alltag
Besonders in der Gastronomie und im Einzelhandel der Küstenstädte wurden höhere Preise beobachtet. Beispiele für Kosten, die von Urlaubern genannt wurden, zeigen eine deutliche Verschiebung im Vergleich zu früheren Jahren. So sollen in einigen Restaurants und Bars in Top-Lagen Preise aufgerufen werden, die man eher aus westeuropäischen Metropolen erwartet hätte.
- Ein einfacher Burger kann in einem touristischen Hotspot bis zu 22 Euro kosten.
- Ein kleines Glas (0,1 Liter) Aperol Spritz schlägt mancherorts mit bis zu 11 Euro zu Buche.
- Ein Café Latte für 7 Euro ist ebenfalls keine Seltenheit mehr in sehr beliebten Lagen.
Diese Beispiele mögen Extremfälle darstellen und nicht den Durchschnittspreis im ganzen Land widerspiegeln, aber sie zeigen eine klare Entwicklung in den touristisch geprägten Gebieten. Die Umstellung auf den Euro hat offensichtlich einigen Anbietern die Möglichkeit gegeben, die Preise anzupassen. Obwohl die Inflation in Kroatien im Sommer 2024 mit Raten zwischen 1,8 und 2,4 Prozent wieder relativ niedrig war, blieben die Beschwerden über das hohe Preisniveau bestehen.
Die kommende Steuer für Ferienwohnungen (ab 2025)
Eine weitere wichtige Änderung, die zwar erst ab dem 1. Januar 2025 in Kraft tritt, aber bereits jetzt die Urlaubsplanung beeinflusst, betrifft die Besteuerung von Ferienwohnungen und -häusern zur Kurzzeitvermietung. Die kroatische Regierung hat eine Anpassung der Grundsteuer beschlossen, um den Wohnungsmarkt zu stabilisieren und Immobilienspekulation einzudämmen. Ziel ist es unter anderem, mehr Wohnraum für Einheimische zu schaffen und Proteste wie in anderen übertouristischen Regionen Europas zu vermeiden.
Die neue Regelung sieht eine verpflichtende Besteuerung von Immobilien vor, die für Kurzzeitvermietungen genutzt werden. Der Steuersatz liegt zwischen 60 Cent und 8 Euro pro Quadratmeter pro Jahr. Die genaue Höhe können die einzelnen Gemeinden je nach Lage und Wert der Immobilie festlegen. Zusätzlich zur Quadratmetersteuer wird eine neue Übernachtungstaxe pro Bett eingeführt, die je nach touristischer Attraktivität der Region zwischen 150 und 300 Euro pro Bett pro Jahr betragen soll.
Was bedeutet das konkret? Für eine Ferienwohnung mit zwei Betten in einer sehr beliebten Region könnte die neue jährliche Steuer allein durch die Bettensteuer bei 600 Euro liegen (2 Betten * 300 Euro/Bett), zuzüglich der Quadratmetersteuer. Bisher waren die Steuern für solche Immobilien oft deutlich geringer, teilweise nur pauschal 200 Euro pro Jahr. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Vermieter diese erheblich gestiegenen Kosten auf die Mietpreise umlegen werden. Die genauen Steuersätze der einzelnen Gemeinden werden voraussichtlich erst Anfang 2025 endgültig feststehen. Immobilien, die für mindestens zehn Monate im Jahr langfristig vermietet oder als Hauptwohnsitz genutzt werden, sind von dieser neuen Steuer befreit.
Urlauber, die in Hotels oder auf Campingplätzen übernachten, sind von dieser spezifischen Steuer für Ferienwohnungen nicht betroffen. Die kroatische Tourismuszentrale erwartet daher keinen Einbruch der Nachfrage, da Kroatien eine große Vielfalt an Unterkünften für alle Budgetklassen biete.
Erhöhte Kosten für die Anreise: Die Maut
Auch die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug ist teurer geworden. Die Mautpreise auf den kroatischen Autobahnen wurden im Jahr 2024 erhöht. Ein Aufschlag von 10 Prozent, der ursprünglich für die Hauptsaison eingeführt wurde, wird nun ganzjährig beibehalten. Dies wirkt sich direkt auf die Reisekosten für alle aus, die mit dem Auto oder Wohnmobil anreisen und die Autobahnen nutzen, da die Maut nach gefahrener Strecke berechnet wird. Insbesondere für längere Fahrten summieren sich die Mehrkosten.
Spartipps: So wird der Kroatien-Urlaub bezahlbar
Trotz der beschriebenen Preissteigerung in einigen Bereichen gibt es viele Möglichkeiten, einen wunderschönen und dennoch bezahlbaren Urlaub in Kroatien zu verbringen. Der Schlüssel liegt oft darin, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und clever zu planen.
Alternative Regionen erkunden
Die höchsten Preise findet man in den absoluten Top-Destinationen und während der Hauptreisezeit. Wer sparen möchte, sollte die berühmten Küstenstädte wie Dubrovnik, Split, Šibenik, Zadar oder Rovinj sowie die bekanntesten Inseln wie Hvar, Brač oder Rab in der Hochsaison meiden. Kroatien hat so viel mehr zu bieten!
Das Landesinnere ist oft deutlich günstiger und bietet eine andere, aber nicht weniger reizvolle Erfahrung. Städte wie Varazdin, Osijek oder die Hauptstadt Zagreb sind kulturell interessant und haben eine lebendige Atmosphäre zu moderateren Preisen. Wer die Natur liebt und ländliche Idylle sucht, findet nördlich von Zagreb in der Gespanschaft Krapina-Zagorje eine hügelige Landschaft mit Burgen und Weinbergen. Südlich von Zagreb liegt der Naturpark Lonjsko Polje, bekannt für seine Feuchtgebiete und reiche Vogelwelt. Diese Regionen sind nicht nur günstiger, sondern bieten auch ein authentischeres Erlebnis abseits des Massentourismus.
Clever essen und einkaufen
Auch in den beliebten Küstenorten kann man sparen. Vermeiden Sie Restaurants und Cafés direkt an den Hauptplätzen, Promenaden oder mit direktem Meerblick. Oft sind die Preise nur wenige Gehminuten entfernt in kleineren Gassen oder Seitenstraßen deutlich niedriger. Achten Sie auf Lokale, die eher von Einheimischen frequentiert werden.
Wenn Sie eine Ferienwohnung mit Küche buchen (trotz der eventuellen Preissteigerung ab 2025), können Sie durch Selbstverpflegung viel Geld sparen. Kaufen Sie Lebensmittel in Supermärkten statt in kleinen Tante-Emma-Läden in Touristenlagen. Besuchen Sie lokale Märkte für frisches Obst, Gemüse und andere Produkte – das ist oft günstiger und bietet ein schönes lokales Erlebnis.

Anstatt jeden Abend auswärts zu essen, wechseln Sie ab: Kochen Sie selbst, holen Sie sich etwas beim Bäcker oder Metzger für ein Picknick am Strand, oder probieren Sie günstigere Optionen wie Imbisse (Konobas, Pizzerien) abseits der teuersten Lagen.
Reisezeit und Unterkunft
Die Nebensaison (Mai, Juni, September, Oktober) bietet oft deutlich günstigere Preise für Unterkünfte und Flüge/Fähren. Zudem sind die Temperaturen angenehmer und die Orte weniger überlaufen. Wenn Sie flexibel sind, kann das Reisen außerhalb der Hauptsaison eine erhebliche Ersparnis bedeuten.
Vergleichen Sie verschiedene Unterkunftstypen. Hotels können in der Hauptsaison sehr teuer sein. Campingplätze oder private Zimmer (Sobe) sind oft eine günstigere Alternative zur Ferienwohnung oder zum Hotelzimmer.
Kosten im Überblick: Ein Vergleich
Die Kosten für Essen und Trinken in Kroatien variieren stark je nach Ort und Art des Lokals. Hier eine grobe Orientierung:
Kategorie | Geschätzte Kosten pro Person (EUR) | Anmerkungen |
---|---|---|
Einfaches Essen (Fast Food, Pizza) | 8 - 15 | Günstige Option |
Mahlzeit in einfachem/typischem Restaurant (abseits Hotspot) | 15 - 30 | Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis oft im Hinterland oder kleineren Orten |
Mahlzeit in touristischem Restaurant (Hotspot) | 30 - 50+ | Preise können stark variieren, in Premiumlagen sehr teuer |
Kaffee (Café Latte) | 2 - 7 | Je nach Lage, in Hotspots am teuersten |
Lokales Bier (0,5l) / Softdrink | 3 - 6+ | Im Supermarkt deutlich günstiger |
Mautgebühren | Abhängig von Strecke und Fahrzeugklasse | 10% Anstieg in 2024, nun ganzjährig |
Diese Tabelle zeigt, dass die Maut und die Kosten in touristischen Restaurants spürbar ins Gewicht fallen können, während es bei einfacheren Mahlzeiten oder außerhalb der teuersten Lagen noch moderatere Preise gibt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Kroatien 2024 teurer geworden?
Ja, viele Urlauber berichten von gestiegenen Preisen, insbesondere in den touristischen Hochburgen an der Küste. Gründe sind unter anderem die Euro-Einführung, allgemeine Inflation und gestiegene Betriebskosten. Auch die Mautgebühren wurden erhöht.
Warum sind die Preise in Kroatiens Hotspots so hoch?
In stark nachgefragten Gebieten nutzen Anbieter die hohe Nachfrage, um die Preise anzuheben. Hinzu kommen gestiegene Kosten für Energie, Personal und Waren, sowie die Umstellung auf den Euro, die mancherorts für Aufrundungen genutzt wurde.
Wird es 2025 in Kroatien noch teurer?
Für Urlauber, die Ferienwohnungen mieten, ist ab dem 1. Januar 2025 mit zusätzlichen Kosten zu rechnen. Eine neue Grundsteuer und eine Übernachtungstaxe speziell für Kurzzeitvermietungen werden eingeführt, die voraussichtlich auf die Mietpreise umgelegt werden.
Kann man in Kroatien noch günstig Urlaub machen?
Ja, absolut. Durch die Wahl weniger bekannter Regionen im Landesinneren oder abseits der teuersten Küstenorte, das Reisen in der Nebensaison, Selbstverpflegung und die Suche nach Lokalen abseits der Touristenpfade lässt sich viel Geld sparen.
Wie kann ich bei den Essenskosten sparen?
Meiden Sie Restaurants an den Haupttouristenlagen. Suchen Sie Lokale in Seitenstraßen oder im Hinterland. Kochen Sie selbst, wenn Sie eine Unterkunft mit Küche haben. Kaufen Sie im Supermarkt oder auf lokalen Märkten ein. Probieren Sie günstigere Optionen wie Pizzerien oder Imbisse.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Urlaub in Kroatien ist in den beliebtesten Regionen und während der Hauptsaison im Jahr 2024 teurer geworden. Die Maut wurde ebenfalls erhöht. Ab 2025 werden voraussichtlich auch die Kosten für Ferienwohnungen steigen. Doch Kroatien bietet nach wie vor Möglichkeiten für einen bezahlbaren Urlaub, wenn man flexibel ist, alternative Regionen entdeckt und clever spart. Es kommt stark darauf an, wohin man reist und wie man seinen Urlaub gestaltet.
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