Wo befand sich Auerbachs Hof in Leipzig?

Auerbachs Keller: Legende und Pächterwechsel

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Auerbachs Keller in Leipzig ist weit mehr als nur ein Restaurant. Er ist ein Ort der Geschichte, der Literatur und der Legenden. Weltweit bekannt wurde dieses Traditionslokal nicht zuletzt durch Johann Wolfgang von Goethes Drama „Faust“, doch seine Wurzeln reichen viel weiter zurück. Seit Jahrhunderten zieht der Keller Besucher aus aller Welt an, die den Geist vergangener Zeiten spüren und die berühmte Szene aus Goethes Werk nachempfinden möchten. Doch auch ein so geschichtsträchtiger Ort ist dem Wandel unterworfen, und so gab es in jüngster Zeit wichtige Entwicklungen, die seine Zukunft betreffen.

Wem gehört Auerbachs Keller?
Das Leipziger Traditionslokal Auerbachs Keller steht vor einem Pächterwechsel. Wirt Bernhard Rothenberger zieht sich nach elf Jahren vorzeitig aus seinem Vertrag zurück und verkauft an den bisherigen Gastronomischen Leiter René Stoffregen.

Die Geschichte von Auerbachs Keller beginnt lange vor Goethe. Bereits im Jahr 1438 wurden die mehrgeschossigen Weinkeller im Untergeschoss erwähnt. Sie galten lange Zeit als die größten der Stadt und angeblich sogar ganz Deutschlands. Ihre Bedeutung wuchs, als im Jahr 1529 der Leipziger Medizinprofessor, Arzt und Stadtrat Dr. Heinrich Stromer das Grundstück in der Grimmaischen Straße erwarb. Stromer, der nach seinem Geburtsort allgemein nur „Dr. Auerbach“ genannt wurde, ließ die alte Bebauung abbrechen und errichtete von 1530 bis 1538 oberirdisch einen großen Gebäudekomplex, den Auerbachs Hof. Dieser Hof, der sich um einen langen, abgewinkelten Durchgang zum Neumarkt gruppierte, wurde zum größten und bedeutendsten Handelshof der Stadt. Er bestand aus fast 100 Messgewölben im Erdgeschoss sowie zahlreichen Zimmern, Sälen und Nebengelassen in den Obergeschossen.

Unter dem Namen Auerbachs Keller wurden die bereits bestehenden und von Stromer ausgebauten Weinkeller zur bekanntesten Adresse der Stadt. Dies lag nicht nur an ihrer Größe und Bedeutung als Handelsplatz, sondern maßgeblich auch an einer Legende, die sich um Dr. Faust rankte. Angeblich soll dieser im Jahr 1525 auf einem Fass aus dem Keller geritten sein. Diese faszinierende Geschichte trug zur Mystik des Ortes bei und war zweifellos ein Grund dafür, dass Johann Wolfgang von Goethe, der von 1765 bis 1768 in Leipzig studierte, den Keller kannte und ihn als Schauplatz für eine zentrale Szene in seinem Drama „Faust I“ wählte. Die berühmte Studenten-Szene in Auerbachs Keller, in der Mephisto mit Faust und einer Gruppe von Studenten zusammentrifft und Teufelskunststücke vorführt, verewigte den Ort in der Weltliteratur und machte ihn zu einer Pilgerstätte für Goethe-Verehrer und Literaturinteressierte aus aller Welt.

Ein Ort der Legende: Faust und Goethe

Die Verbindung zu Goethe und seiner Figur Faust ist zweifellos das prägendste Merkmal von Auerbachs Keller. Die Legende von Fausts Fassritt, die bereits vor Goethe existierte, wurde durch das Drama unsterblich gemacht. Goethe selbst nutzte die Atmosphäre des Kellers, um die Szene zu gestalten, in der Mephisto den Studenten Wein aus einem Bohrerloch im Tisch zaubert und so die Grenzen zwischen Realität und Übernatürlichem verschwimmen lässt. Diese literarische Verankerung sicherte Auerbachs Keller einen Platz in den Geschichtsbüchern und Reiseführern weltweit. Besucher kommen oft mit der Erwartung, den Ort zu sehen, an dem diese berühmte Szene spielt. Statuen von Faust und Mephisto am Eingang des Kellers erinnern bis heute an diese literarische Verbindung und ziehen sofort die Aufmerksamkeit auf sich.

Die Legende von Fausts Fassritt, obwohl apokryph, ist tief im lokalen Gedächtnis verwurzelt und trägt maßgeblich zum Mythos des Kellers bei. Sie symbolisiert das Verlangen nach Freiheit, Überschreitung von Grenzen und vielleicht auch den Hang zur Ausschweifung, der oft mit Kellern und Weinstuben assoziiert wird. Goethes Adaption dieser Legende in einem der berühmtesten Werke der deutschen Literatur katapultierte Auerbachs Keller aus der lokalen Bekanntheit in die internationale Sphäre. Der Ort wurde zum Synonym für die Faust-Sage in Leipzig.

Wandel im Herzen Leipzigs: Vom Hof zur Passage

Der ursprüngliche Auerbachs Hof, erbaut von Dr. Stromer, stand über Jahrhunderte hinweg an der Grimmaischen Straße 2 (alte Hausnummer 3) in der Leipziger Altstadt, unweit vom Markt. Er diente als zentraler Anlaufpunkt für Kaufleute während der Messen. Doch wie viele alte Gebäude unterlag auch der Hof dem Zahn der Zeit. Im Jahr 1911 kaufte der Kofferfabrikant A. Mädler den Hof. Die Bebauung war zu diesem Zeitpunkt verfallend. Mädler fasste den Entschluss, das gesamte Areal neu zu gestalten. Beginnend am 1. April 1912 ließ er die alten Gebäude abreißen. Das Grundstück wurde um das Nachbargrundstück Grimmaische Straße 4 vergrößert, und auf dem erweiterten Gelände entstand bis 1914 die mondäne Mädler Passage. Diese Passage, ein beeindruckendes Beispiel der Architektur der damaligen Zeit, sollte Handel, Gastronomie und Kultur unter einem Dach vereinen.

Beim Bau der Mädler Passage wurde Auerbachs Keller nicht abgerissen, sondern originalgetreu wieder aufgebaut und sogar erweitert. Dies war eine weitsichtige Entscheidung, die es ermöglichte, die Tradition und den Mythos des Kellers in einem modernen Umfeld fortzuführen. Der Keller wurde nahtlos in die neue Struktur der Passage integriert und blieb so das historische Herzstück des Komplexes. Diese Symbiose aus alter Geschichte und neuer Architektur prägt den Auerbachs Keller, wie wir ihn heute kennen. Der Eingang zum Keller liegt prominent in der Passage und lockt täglich zahlreiche Besucher an.

Ein Blick auf die Pächter: Kontinuität und Veränderung

Die Führung eines so traditionsreichen Lokals wie Auerbachs Keller erfordert ein besonderes Gespür für Geschichte, Gastronomie und die Erwartungen der Gäste. Über die Jahrhunderte gab es verschiedene Betreiber, die das Erbe des Kellers weiterführten. Der jüngste Pächterwechsel markiert einen wichtigen Einschnitt und gibt Einblick in die Herausforderungen, denen sich die Gastronomiebranche heute gegenübersieht. Bernhard Rothenberger (57) und seine Frau Christine (55) führten Auerbachs Keller elf Jahre lang als Pächter. Unter ihrer Leitung erlebte das Lokal wirtschaftlich erfolgreiche Jahre, wobei 2014 als das erfolgreichste Jahr hervorgehoben wird. Ihr Vertrag lief ursprünglich noch bis mindestens 2021, doch sie entschieden sich für einen vorzeitigen Rückzug zum Jahresende.

Was ist in Auerbachs Keller passiert?
Eine Tragödie“ handelt vom Gelehrten Heinrich Faust, der nach seinem Streben nach Sinn, Erfüllung und Wissen einen Pakt mit dem Teufel Mephisto schließt. Die Szene in Auerbachs Keller schließt direkt an den Pakt von Faust mit Mephisto an. In Auerbachs Keller will Mephisto ihn mit den Freuden des Lebens verführen.

Die Gründe für diesen Schritt, so Bernhard Rothenberger, liegen in den Rahmenbedingungen der Gastronomie, die sich seit 2015 verschlechtert hätten. Er spricht von gewaltigem Frust, der sich aufgebaut habe. Insbesondere das Arbeitszeitgesetz und die ausufernde Bürokratie werden als Hauptprobleme genannt. Rothenberger beklagte, dass diese Vorschriften eine weitere Aufwärtsentwicklung behinderten. Er schilderte die Schwierigkeit, ausländischen Gästen zu erklären, warum um 21 Uhr kein Vier-Gänge-Menü mehr möglich sei oder warum Tische und ganze Bereiche stillgelegt werden müssten, obwohl Nachfrage bestehe. Dies sei nicht auf mangelnden Willen zurückzuführen, sondern darauf, dass den Mitarbeitern keine Arbeitszeit mehr zur Verfügung stehe. Rothenberger bezeichnete dies als „Deckelgesetz“ und sah darin eine Art Planwirtschaft, für die er als Unternehmer nicht zur Verfügung stehe. Er betonte, dass er nicht in die Gastronomie gegangen sei, um sich solchen Restriktionen zu beugen. Daher zogen er und seine Frau die Konsequenz und beschlossen, die Übergabe an einen Jüngeren bereits jetzt zu vollziehen. Dieser Schritt stieß beim Hotel- und Gaststättenverband Dehoga auf Verständnis. Der Geschäftsführer Holm Retsch äußerte, er könne Rothenberger verstehen und dass die Politik alles dafür getan habe, dass es zum Kneipensterben komme. Dieses Sterben, so Retsch, habe auf dem Land begonnen und werde auch die Städte erreichen, wobei gutbürgerliche, inhabergeführte Traditionslokale durch Burgerketten, Systemgastronomie oder ausländische Imbissgaststätten ersetzt würden.

Für Auerbachs Keller ist ein solches Szenario glücklicherweise nicht zu befürchten. Das Lokal ist wirtschaftlich gesund, auch wenn es nach Ansicht des scheidenden Pächters hinter seinen Möglichkeiten blieb. Bernhard Rothenberger, ein Betriebswirt, sah seine persönlichen Fähigkeiten im Marketing und in der Erschließung neuer ausländischer Kundenkreise, was durch die genannten Gesetze seiner Meinung nach nicht mehr gefragt war. Er und seine Frau betonen, dass sie ihren Wohlstand von Null auf erarbeitet haben, nicht ererbt oder im Lotto gewonnen. Sie leben bescheiden und legen Wert darauf, die Tradition von Auerbachs Keller hochzuhalten. Ihr Rückzug bedeutet nicht das Ende ihrer Verbindung zu Leipzig, wo sie weiterhin leben wollen.

Die neue Ära: René Stoffregen übernimmt

Der Staffelstab wurde an René Stoffregen (45) übergeben, der zum Januar neuer Pächter wurde. Stoffregen ist kein Unbekannter in Auerbachs Keller. Er arbeitet bereits seit 1996 im „Keller“ und war zuletzt Gastronomischer Leiter. Er kennt die Situation des Lokals bestens und geht nach eigener Aussage gelassen mit der Übernahme um. Er freut sich sehr, je näher die Übernahme rückt, und plant, „an manchen Stellschrauben“ etwas zu drehen, aber im Großen und Ganzen nicht viel zu verändern. Diese Kontinuität wird von vielen Stammgästen und Mitarbeitern sicherlich begrüßt.

René Stoffregen übernimmt ein großes Team von 96 Mitarbeitern. Das Lokal ist in mehrere Bereiche unterteilt, die jeweils ihre eigene Atmosphäre und Kapazität haben:

  • Der Große Keller: Mit 450 Plätzen der größte Bereich, ideal für größere Gruppen und Veranstaltungen.
  • Die Historische Weinstube: Bietet Platz für 150 Gäste und strahlt eine besondere historische Atmosphäre aus.
  • Die Mephisto-Bar: Ein kleinerer, intimerer Bereich mit 50 Plätzen, benannt nach der berühmten Figur aus Goethes Drama.

Diese Struktur ermöglicht es Auerbachs Keller, verschiedene Gästebedürfnisse zu erfüllen, von großen Feiern bis hin zu einem gemütlichen Abend zu zweit in historischem Ambiente. René Stoffregen steht nun vor der Aufgabe, das Erbe weiterzuführen und gleichzeitig auf die aktuellen Herausforderungen der Branche zu reagieren, die sein Vorgänger so deutlich benannt hat. Die Bürokratie und das Arbeitszeitgesetz bleiben bestehen, und es wird spannend zu sehen sein, wie der neue Pächter damit umgeht, um das Potenzial des Kellers voll auszuschöpfen.

Ein Blick in die Zukunft

Mit René Stoffregen an der Spitze blickt Auerbachs Keller in eine neue Ära. Die Fundamente sind solide: ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen, ein bekanntes Team und eine weltberühmte Marke. Die Herausforderungen, insbesondere die regulatorischen, sind real und betreffen die gesamte Branche. Doch die lange Geschichte des Kellers, die Legende von Faust und die Verbindung zu Goethe geben dem Ort eine einzigartige Widerstandsfähigkeit. Es ist ein Ort, der über Jahrhunderte hinweg Wandel erlebt und sich immer wieder neu erfunden hat, zuletzt beim Wiederaufbau in der Mädler Passage.

Die Tatsache, dass der neue Pächter aus den eigenen Reihen kommt und den Keller seit Langem kennt, spricht für Kontinuität und ein tiefes Verständnis für den Ort und seine Traditionen. Während Bernhard Rothenberger seine Frustration über die äußeren Bedingungen zum Ausdruck brachte und sich auf seine unternehmerischen Stärken konzentrieren wollte, die er als eingeschränkt sah, scheint René Stoffregen bereit zu sein, die Gegebenheiten anzunehmen und innerhalb des bestehenden Rahmens das Beste zu machen. Seine Ankündigung, nur an „manchen Stellschrauben“ zu drehen, deutet auf einen behutsamen Übergang hin, der das Bewährte bewahrt.

Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen

Um die jüngsten Veränderungen und die historische Entwicklung von Auerbachs Keller besser zu verstehen, hilft eine chronologische Übersicht der im Text genannten Punkte:

Jahr/ZeitraumEreignis
1438Erwähnung der mehrgeschossigen Weinkeller.
1525Auerbachs Keller wird als Gaststätte bekannt. Legende von Dr. Fausts Fassritt entsteht.
1529Dr. Heinrich Stromer (Dr. Auerbach) erwirbt das Grundstück.
1530-1538Bau von Auerbachs Hof durch Dr. Stromer, Ausbau der Keller. Auerbachs Hof wird größter Handelshof Leipzigs.
1765-1768Johann Wolfgang von Goethe studiert in Leipzig und lernt Auerbachs Keller kennen.
ca. 1808 (Veröffentlichung Faust I)Goethe verewigt Auerbachs Keller in seinem Drama, was zu weltweitem Ruhm führt.
1911Kofferfabrikant A. Mädler kauft Auerbachs Hof.
1912Abriss des alten Auerbachs Hof beginnt.
1914Fertigstellung der Mädler Passage. Auerbachs Keller wird originalgetreu wieder aufgebaut und erweitert innerhalb der Passage.
1996René Stoffregen beginnt im Auerbachs Keller zu arbeiten.
11 Jahre (bis Ende 2019)Bernhard und Christine Rothenberger führen Auerbachs Keller als Pächter.
2014Wirtschaftlich erfolgreichstes Jahr unter Rothenberger.
Seit 2015Aufbau von Frust bei den Rothenbergers aufgrund von Arbeitszeitgesetz und Bürokratie.
Anfang 2020 (ab Januar)René Stoffregen übernimmt die Pacht von Bernhard und Christine Rothenberger.

Häufig gestellte Fragen zu Auerbachs Keller

Viele Besucher und Interessierte haben Fragen zu diesem berühmten Ort. Basierend auf den vorliegenden Informationen können wir einige der häufigsten beantworten:

Was genau ist in Auerbachs Keller passiert?

Historisch gesehen war Auerbachs Keller ein bedeutender Weinkeller und Teil des Handelshofs von Dr. Heinrich Stromer. Berühmt wurde er jedoch durch zwei Dinge: Erstens durch die Legende, dass Dr. Faust im Jahr 1525 auf einem Fass aus dem Keller geritten sein soll. Zweitens und vor allem durch Johann Wolfgang von Goethes Drama „Faust I“, in dem eine berühmte Szene in Auerbachs Keller spielt. Goethe nutzte den Ort als Schauplatz für die Begegnung zwischen Faust, Mephisto und einer Gruppe Studenten.

Was ist in Auerbachs Keller passiert?
Eine Tragödie“ handelt vom Gelehrten Heinrich Faust, der nach seinem Streben nach Sinn, Erfüllung und Wissen einen Pakt mit dem Teufel Mephisto schließt. Die Szene in Auerbachs Keller schließt direkt an den Pakt von Faust mit Mephisto an. In Auerbachs Keller will Mephisto ihn mit den Freuden des Lebens verführen.

Wem gehört Auerbachs Keller heute?

Die Immobilie selbst, also der Teil der Mädler Passage, in dem sich der Keller befindet, gehört wahrscheinlich der Eigentümergesellschaft der Passage (im Text nicht explizit genannt, aber impliziert durch Mädlers Bau). Der Gastronomiebetrieb „Auerbachs Keller“ wurde zum Januar von Bernhard und Christine Rothenberger an ihren bisherigen Gastronomischen Leiter, René Stoffregen, verkauft. Stoffregen ist somit der neue Pächter und Betreiber des Restaurants.

Wo befand sich Auerbachs Hof in Leipzig?

Der ehemalige Auerbachs Hof befand sich von 1530 bis 1912 auf dem Grundstück Grimmaische Straße 2 (alte Hausnummer 3) in der Leipziger Altstadt, unweit vom Markt. Nach dem Abriss des Hofs wurde an gleicher Stelle, vergrößert um das Nachbargrundstück, die Mädler Passage errichtet. Auerbachs Keller befindet sich seither in der Mädler Passage, Grimmaische Straße 2.

Seit wann gibt es Auerbachs Keller?

Die Weinkeller im Untergeschoss wurden bereits im Jahr 1438 erwähnt. Als Gaststätte ist Auerbachs Keller seit 1525 bekannt. Der Auerbachs Hof, über dem sich der Keller befand, wurde von 1530 bis 1538 gebaut. Nach dem Abriss des Hofs wurde der Keller im Rahmen des Baus der Mädler Passage bis 1914 originalgetreu wieder aufgebaut und erweitert.

Warum haben die vorherigen Pächter Auerbachs Keller abgegeben?

Bernhard und Christine Rothenberger, die den Keller elf Jahre lang führten, entschieden sich nach eigenen Angaben aufgrund von Frustration über die Rahmenbedingungen in der Gastronomie zum vorzeitigen Rückzug. Sie nannten insbesondere das Arbeitszeitgesetz und die ausufernde Bürokratie als Hinderungsgründe für eine weitere positive Entwicklung des Geschäfts. Diese Vorschriften hätten ihre Möglichkeiten als Unternehmer eingeschränkt und führten zu der Entscheidung, den Betrieb an einen jüngeren Nachfolger zu übergeben.

Wie groß ist Auerbachs Keller und wie viele Bereiche gibt es?

Auerbachs Keller besteht aus drei Hauptbereichen: dem Großen Keller mit 450 Sitzplätzen, der Historischen Weinstube mit 150 Sitzplätzen und der Mephisto-Bar mit 50 Sitzplätzen. Insgesamt bietet das Lokal Platz für bis zu 650 Gäste in diesen Hauptbereichen und beschäftigt 96 Mitarbeiter.

Auerbachs Keller bleibt somit ein lebendiger Ort, der seine reiche Geschichte mit den Anforderungen der modernen Zeit vereint. Unter der neuen Führung von René Stoffregen wird die Legende weiterleben und hoffentlich auch die wirtschaftlichen Herausforderungen der Branche gemeistert werden können. Ein Besuch in Leipzig ist ohne einen Abstecher in diesen weltberühmten Keller kaum denkbar.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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