Für was ist Kaufbeuren bekannt?

Die Geschichte von Kaufbeuren

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Tauchen Sie ein in die faszinierende Vergangenheit von Kaufbeuren, einer Stadt mit tiefen historischen Wurzeln im bayerischen Allgäu. Bereits um das Jahr 740 wurde Kaufbeuren als wichtiger fränkischer Militärstützpunkt gegründet und entwickelte sich über die Jahrhunderte zu einem bedeutenden Zentrum in der Region.

Wann ist in Kaufbeuren Markt?
Der Kaufbeurer Wochenmarkt findet jeweils donnerstags in der Kaufbeurer Altstadt / Kaiser-Max-Straße und samstags im Stadtteil Neugablonz am „Neuen Markt“ statt. Hier finden Sie frisches Obst und Gemüse; Fleisch, Wurst und Fisch; Backwaren; Gewürze; Blumen; und allerlei Feinkost.

Im 13. Jahrhundert erlangte Kaufbeuren den prestigeträchtigen Status einer Reichsstadt, was der Stadt eine besondere Unabhängigkeit und Selbstverwaltung verlieh. Diese Periode der Reichsfreiheit dauerte mehrere Jahrhunderte an und prägte die Entwicklung der Stadt maßgeblich. Im Spätmittelalter florierte Kaufbeuren und gelangte zu beachtlichem Wohlstand. Dieser Reichtum und die Bedeutung der Stadt in jener Zeit sind heute noch sichtbar.

Zeugen dieser blühenden Epoche sind imposante historische Bauten, die bis heute das Stadtbild prägen. Dazu gehören Teile der gut erhaltenen Stadtmauer, die einst zum Schutz der Bürger diente, sowie bedeutende Kirchen wie die Stadtpfarrkirche St. Martin und die Kirche St. Blasius. Diese Bauwerke erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten und geben einen Einblick in das Leben und die architektonischen Errungenschaften des Spätmittelalters.

Eine der bekanntesten Straßen der Stadt, die Kaiser-Max-Straße, erinnert an eine wichtige historische Persönlichkeit: Kaiser Maximilian I. Der Kaiser war während seiner Regierungszeit von 1493 bis 1519 häufiger Gast in Kaufbeuren, was die Bedeutung der Stadt als Aufenthaltsort für hochrangige Persönlichkeiten der damaligen Zeit unterstreicht.

Die Herkunft des Namens "Kaufbeuren"

Der heutige Name Kaufbeuren hat sich im Laufe der Zeit aus älteren Bezeichnungen entwickelt. Ursprünglich, im 12. Jahrhundert, war die Stadt als Buron bekannt. Später wandelte sich dieser Name zu „Beuren“. Dieses Wort leitet sich etymologisch von "bei (zu) den Häusern" ab und beschreibt vermutlich die frühe Siedlungsstruktur oder die Lage der ursprünglichen Siedlung. Interessanterweise verwenden einige ältere Einheimische auch heute noch die Kurzform "Beuren", was die Beständigkeit dieser Namenswurzel zeigt.

Die spätere Hinzufügung des Bestimmungswortes "Kauf-" ist ein klarer Hinweis auf die wirtschaftliche Funktion der Stadt im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Es unterstreicht die historische Bedeutung Kaufbeurens als Ort, an dem Handel getrieben wurde, also gekauft und verkauft. Dieser Namensbestandteil reflektiert die Wichtigkeit der Stadt als Handelszentrum und Marktort.

Wie viele Menschen leben in Kaufbeuren?
Zahlen und FaktenBevölkerung (Haupt- und Einzige Wohnsitze):48 038 (31.12.2023)Arbeitslosenquote:4,1 % (2021)Pendlersaldo+676 (30.06.2021)Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer19 948 (30.06.2022)Verfügbare Arbeitskräfte (Arbeitslose):1 022 (2021)

Schicksalsjahre: Reformation und Dreißigjähriger Krieg

Das Zeitalter der Reformation im 16. Jahrhundert war eine Zeit des Umbruchs, die auch Kaufbeuren nicht unberührt ließ. Wie viele andere Reichsstädte Süddeutschlands schloss sich auch in Kaufbeuren der überwiegende Teil der Bürgerschaft der evangelischen Lehre an. Dies führte zu Veränderungen im religiösen und gesellschaftlichen Leben der Stadt.

Eine besonders dunkle und zerstörerische Epoche war der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648). Diese Zeit der Konflikte und der Verwüstung bedeutete auch für Kaufbeuren eine große Katastrophe. Die Auswirkungen des Krieges waren verheerend, und die Stadt litt schwer unter Belagerungen, Einquartierungen und Krankheiten. Die Bevölkerung wurde drastisch reduziert. Im Jahr 1648, am Ende des Krieges, zählte Kaufbeuren nur noch rund 800 Einwohner, ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu früheren Zeiten des Wohlstands. Der Wiederaufbau nach diesem Krieg war eine langwierige und schwierige Aufgabe.

Aufschwung durch Industrialisierung

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt um 1800, endete die jahrhundertelange Unabhängigkeit als Reichsstadt. Kaufbeuren wurde, wie viele andere ehemals freie Reichsstädte, in das Königreich Bayern eingegliedert. Dies markierte den Beginn eines neuen Zeitalters unter bayerischer Herrschaft.

Das dann einsetzende Zeitalter der Industrialisierung brachte einen enormen Aufschwung für Kaufbeuren. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen Industriestandort, insbesondere im Textilbereich. Meilensteine dieser Entwicklung waren die Gründung einer Baumwollspinnerei und -weberei im Jahr 1839, die zahlreichen Menschen Arbeit bot, sowie der wichtige Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1847. Die Eisenbahn verbesserte die Anbindung an andere Regionen erheblich und förderte den Handel und die Industrie.

Diese industriellen Fortschritte und die verbesserte Infrastruktur führten zu einem starken Bevölkerungswachstum. Bis 1900 stieg die Einwohnerzahl auf 9.000, eine deutliche Erholung und ein Vielfaches der Einwohnerzahl nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die Industrialisierung veränderte das Stadtbild und die Wirtschaftsstruktur Kaufbeurens nachhaltig.

Was war das erste Restaurant der Welt?
Das erste echte Restaurant im heutigen Sinne des Wortes entstand im 18. Jahrhundert in Paris. Einer der Pioniere war Monsieur Boulanger, der 1765 ein Lokal eröffnete, in dem er ‚bouillons restaurants', also stärkende Brühen, servierte.

Die Kaufbeurer Wochenmärkte

Auch heute noch ist Kaufbeuren ein Ort des Handels und des Zusammenkommens, was sich in den lebhaften Wochenmärkten zeigt. Diese Märkte sind ein wichtiger Bestandteil des städtischen Lebens und bieten den Bürgern und Besuchern Zugang zu frischen Produkten und lokalen Spezialitäten. Es gibt zwei Hauptstandorte für die Wochenmärkte in Kaufbeuren:

  • Der Wochenmarkt in der Altstadt findet jeweils donnerstags statt. Der Standort ist die zentrale Kaiser-Max-Straße, die historische Hauptachse der Altstadt.
  • Ein weiterer Markt, der Wochenmarkt Neugablonz, wird samstags im Stadtteil Neugablonz am „Neuen Markt“ abgehalten. Neugablonz hat eine eigene Geschichte und Struktur und der dortige Markt ist ein wichtiger Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils.

Das Angebot auf diesen Märkten ist vielfältig und deckt eine breite Palette an Bedürfnissen ab. Besucher können hier direkt von regionalen Anbietern und Händlern kaufen. Das Standardsortiment umfasst unter anderem:

  • Frisches Obst und Gemüse der Saison und aus der Region
  • Fleisch- und Wurstwaren von lokalen Metzgern
  • Frischer Fisch
  • Handwerkliche Backwaren wie Brot und Kuchen
  • Eine Auswahl an Gewürzen und Kräutern
  • Blumen und Pflanzen
  • Allerlei Feinkost und Spezialitäten

Zusätzlich zu diesem Grundangebot gibt es auch saisonale Produkte, die je nach Jahreszeit das Marktangebot ergänzen. Beispiele hierfür sind im Frühjahr Spargel und Erdbeeren, im Herbst Kartoffeln oder zur passenden Zeit auch Gestecke für Allerheiligen.

Für die Organisation der Märkte an Feiertagen gibt es spezielle Regelungen, die sicherstellen, dass die Bürger weiterhin Zugang zu frischen Waren haben:

  • Fällt der reguläre Markttag in der Altstadt (Donnerstag) auf einen gesetzlichen Feiertag, wird der Wochenmarkt Kaufbeuren auf den Werktag davor verlegt, in der Regel also auf den Mittwoch.
  • Fällt der reguläre Markttag in Neugablonz (Samstag) auf einen gesetzlichen Feiertag, entfällt der Wochenmarkt Neugablonz in dieser Woche ersatzlos.

Diese Märkte tragen zur Lebensqualität in Kaufbeuren bei und erhalten die Tradition des Handels, die schon im Namen der Stadt verankert ist.

Häufig gestellte Fragen zu Kaufbeuren

Hier finden Sie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen basierend auf den uns vorliegenden Informationen:

Warum heißt Kaufbeuren Kaufbeuren?

Der Name entwickelte sich aus dem älteren Namen "Buron" bzw. "Beuren", was "bei (zu) den Häusern" bedeutet. Das später hinzugefügte Bestimmungswort "Kauf-" weist auf die historische Bedeutung der Stadt als Handelsort hin, wo gekauft und verkauft wurde.

Wann ist in Kaufbeuren Markt?

Es gibt zwei Wochenmärkte: donnerstags in der Altstadt (Kaiser-Max-Straße) und samstags im Stadtteil Neugablonz ("Neuer Markt"). Fällt der Altstadt-Markt (Donnerstag) auf einen Feiertag, findet er am Werktag davor statt. Fällt der Neugablonz-Markt (Samstag) auf einen Feiertag, entfällt er in dieser Woche.

Wie viele Menschen leben in Kaufbeuren?

Basierend auf den uns zur Verfügung stehenden Informationen können wir keine aktuelle Einwohnerzahl für Kaufbeuren nennen. Der bereitgestellte Text erwähnt lediglich historische Zahlen im Kontext der Stadtgeschichte: 800 Einwohner im Jahr 1648 nach dem Dreißigjährigen Krieg und 9.000 Einwohner im Jahr 1900 nach der Industrialisierung.

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Bruno Auerei Leimen

Ich heiße Bruno Auerei Leimen und wurde 1979 in Heidelberg geboren. Seit über zwanzig Jahren widme ich mich leidenschaftlich der Entdeckung der kulinarischen Vielfalt Deutschlands. Nach meinem Studium der Literatur und des Journalismus an der Universität München habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Liebe zum Schreiben mit meiner Neugier für authentische regionale Küche zu verbinden. Heute arbeite ich als Gastronomiekritiker, habe drei Bücher über kulinarische Reisen veröffentlicht und schreibe regelmäßig für renommierte Magazine. Besonders schlägt mein Herz für traditionelle Gerichte und handwerklich gebrautes Bier.

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