Essen Steele, ein lebendiger Stadtteil der Ruhrmetropole Essen, ist vielen bekannt. Doch haben Sie sich jemals gefragt, woher dieser spezifische Name stammt? Die Antwort auf diese Frage führt uns weit zurück in die Geschichte der Region, zu den Anfängen der Besiedlung und zu sprachlichen Wurzeln, die Aufschluss über die geografischen Besonderheiten des Ortes geben. Es ist eine Reise durch die Jahrhunderte, die uns die Entwicklung eines Namens und seine Verbindung zu wichtigen historischen Ereignissen und Orten in Steele näherbringt. Tauchen wir ein in die Vergangenheit, um die Geheimnisse hinter der Bezeichnung 'Steele' zu lüften.
Die Namensherkunft von Steele ist eng mit der Frühzeit der Besiedlung dieser Gegend verbunden. Es wird angenommen, dass germanische Stämme, darunter die sogenannten Ripuarier, in dieser Region siedelten. Diese Ripuarier sprachen eine eigene Sprache, und es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Wort aus ihrer Sprache die Grundlage für den heutigen Namen Steele bildete. Dieses Wort soll "stehal" gelautet haben.
Die Bedeutung des Wortes "stehal"
Das ripuarische Wort "stehal" hatte eine klare Bedeutung. Es bedeutete so viel wie "abschüssig" oder "steil". Man kann sich gut vorstellen, wie ein solches Wort verwendet wurde, um die natürliche Landschaft zu beschreiben. Die Topografie einer Region spielte bei der Namensgebung von Siedlungen in früheren Zeiten oft eine entscheidende Rolle, da sie ein prägnantes und leicht erkennbares Merkmal darstellte. Die Bedeutung von "stehal" als "steil" deutet stark darauf hin, dass der Name auf eine markante Steigung oder einen Abhang in der Gegend Bezug nahm.
Der Steeler Kirchberg: Ein möglicher Bezugspunkt
Es ist anzunehmen, dass das Wort "stehal" und seine Bedeutung "steil" ursprünglich einen ganz bestimmten Ort meinten: den Steilhang des Steeler Kirchbergs. Der Steeler Kirchberg ist eine Erhebung, die für die Gegend charakteristisch ist. Ein Steilhang ist ein Abhang mit einer deutlichen Neigung, und es ist sehr plausibel, dass die frühen Siedler diesen Hang als so auffällig empfanden, dass sie ihn oder die umliegende Siedlung danach benannten. Die Verbindung des Namens mit diesem Steilhang macht aus topografischer Sicht Sinn und liefert eine überzeugende Erklärung für die Herkunft des Namens.
Die Bedeutung des Steeler Kirchbergs als früher Bezugspunkt wird auch durch einen weiteren historischen Fakt untermauert. Bereits im 10. Jahrhundert, also lange bevor Steele zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, stand auf diesem Steilhang des Steeler Kirchbergs eine kleine Kapelle. Die Existenz einer Kapelle auf diesem spezifischen Hügel deutet darauf hin, dass dieser Ort schon sehr früh besiedelt oder zumindest von Bedeutung war. Die Kapelle mag ein Orientierungspunkt gewesen sein, der die Bezeichnung des umliegenden "steilen" Geländes noch verstärkte.
Die Entwicklung des Ortsnamens
Wie viele historische Ortsnamen hat sich auch der Name "Steele" im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. Vom ursprünglichen ripuarischen Wort "stehal" oder einer sehr ähnlichen Form, die "steil" bedeutete und sich auf den Steilhang bezog, entwickelte sich der Name über verschiedene dokumentierte Schreibweisen und Lautungen. Frühe Formen des Namens, die in historischen Dokumenten auftauchen, waren beispielsweise "Stela" und später "Steyll". Diese Variationen zeigen, wie sich die Sprache und die schriftliche Fixierung von Namen im Laufe der Jahrhunderte wandeln können. Von "Stela" und "Steyll" entwickelte sich der Name schließlich zur heutigen und uns bekannten Form "Steele". Diese Entwicklung ist ein typisches Beispiel für die sprachgeschichtlichen Prozesse, denen Ortsnamen unterliegen.
Die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 938
Ein entscheidender Moment in der dokumentierten Geschichte Steeles ist das Jahr 938. In diesem Jahr wurde der Ort zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Diese erste urkundliche Erwähnung ist von großer historischer Bedeutung, da sie uns einen festen Punkt in der Zeit gibt, ab dem die Existenz des Ortes in schriftlichen Quellen belegt ist.
Das Ereignis, das zur ersten Erwähnung führte, war ein bedeutendes. Im Jahr 938 hielt eine sehr wichtige Persönlichkeit des damaligen Reiches in Steele einen sogenannten Hoftag ab. Diese Persönlichkeit war Otto I., der zu dieser Zeit bereits Herzog von Sachsen und König war und später als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in die Geschichte eingehen sollte. Die Abhaltung eines Hoftags durch Otto I. in Steele unterstreicht die damalige Bedeutung des Ortes. Ein Hoftag war eine Versammlung des Königs oder Kaisers mit den Fürsten und wichtigen Persönlichkeiten des Reiches. Solche Treffen fanden nur an Orten statt, die eine gewisse Infrastruktur und strategische Bedeutung besaßen. Die Tatsache, dass Otto I. seinen Hoftag im Jahr 938 in Steele abhielt, zeigt, dass der Ort zu dieser Zeit bereits eine gewisse Größe und Relevanz besaß, die ihn für ein solches königliches Ereignis geeignet machte. Diese Erwähnung im Zusammenhang mit dem Hoftag von Otto I. ist somit der Beleg für die Existenz Steeles in den frühesten schriftlichen Zeugnissen.
Steele wird Teil von Essen: Ein Datum der Eingemeindung
Neben der tiefen historischen Wurzeln der Namensherkunft gibt es auch wichtigere, jüngere Daten, die die administrative Geschichte Steeles prägten. Steele war nicht immer ein Stadtteil der heutigen Stadt Essen. Die Eingliederung Steeles in die Stadt Essen erfolgte erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Das genaue Datum, an dem Steele offiziell ein Teil der Stadt Essen wurde, war der 1. August 1929. Seit diesem Tag gehört Steele ununterbrochen zur Stadt Essen und hat sich zu einem integralen und wichtigen Stadtteil entwickelt. Dieses Datum markiert einen administrativen Wendepunkt, der die weitere Entwicklung Steeles im 20. und 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusste. Es ist ein wichtiges Datum für das Verständnis der modernen Identität Steeles als Teil der größeren kommunalen Einheit Essen.
Häufig gestellte Fragen zur Herkunft des Namens Essen Steele
Um die wichtigsten Punkte zur Namensherkunft von Steele zusammenzufassen, hier einige häufig gestellte Fragen und ihre Antworten, basierend auf den vorliegenden Informationen:
Frage: Woher stammt der Name "Steele"?
Antwort: Der Name stammt wahrscheinlich vom ripuarischen Wort "stehal".
Frage: Was bedeutet das Wort "stehal"?
Antwort: Es bedeutet "abschüssig" oder "steil".
Frage: Worauf bezog sich der Name ursprünglich?
Antwort: Es wird angenommen, dass er sich auf den Steilhang des Steeler Kirchbergs bezog.
Frage: Stand auf dem Steeler Kirchberg schon früh etwas?
Antwort: Ja, bereits im 10. Jahrhundert stand dort eine kleine Kapelle.
Frage: Wann wurde Steele zum ersten Mal schriftlich erwähnt?
Antwort: Im Jahr 938.
Frage: Welches wichtige Ereignis fand 938 in Steele statt?
Antwort:Otto I. hielt dort einen Hoftag ab.
Frage: Wer war Otto I.?
Antwort: Er war damals Herzog von Sachsen, König und wurde später Kaiser.
Frage: Seit wann gehört Steele zur Stadt Essen?
Antwort: Seit dem 1. August 1929.
Zusammenfassung der Erkenntnisse
Die Erforschung der Namensherkunft von Essen Steele führt uns zu spannenden historischen und sprachlichen Erkenntnissen. Der Name "Steele" leitet sich höchstwahrscheinlich vom ripuarischen Wort "stehal" ab, was "steil" oder "abschüssig" bedeutet. Diese Bezeichnung bezog sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf den markanten Steilhang des Steeler Kirchbergs, auf dem bereits im 10. Jahrhundert eine Kapelle stand. Die erste gesicherte schriftliche Erwähnung des Ortes datiert auf das Jahr 938. Dieses Datum ist mit einem bedeutenden historischen Ereignis verbunden: Otto I., der spätere Kaiser, hielt hier einen Hoftag ab, was die damalige Bedeutung Steeles unterstreicht. Die administrative Zugehörigkeit zur Stadt Essen ist ein jüngeres Datum; Steele wurde am 1. August 1929 eingemeindet. Diese wenigen, aber prägnanten Fakten zeichnen ein klares Bild der frühen Geschichte und der Namensentstehung dieses faszinierenden Essener Stadtteils.
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